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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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^ 98, 30. April 1906. Nichtamtlicher Teil. 4291 Stichen muß ganz besondre Aufmerksamkeit geschenkt werden. Sie müssen im Katalog genau angegeben werden; denn die frühesten Zustände werden am höchsten bezahlt Den ersten Abzügen einer Platte wird der höchste Wert beigelegt, während die später» Abdrucke mit zunehmender Zahl an Qualität abnehmen und also auch geringer bezahlt werden Dieser Qualitätsverminderung wurde gelegentlich, besonders von ältern Meistern, durch Überstechen, Nachätzen und Retouchieren der Platte abzuhelfen gesucht. Aber der Kenner entdeckt mit Hilfe der Lupe und durch Vergleichen mit frühem Abzügen die oft nur ganz geringen Abweichungen nicht allzu schwer. Weiteres über Plattenmerkmale und Ab drucksgattungen wolle man in Nr. 228, 229 des Börsen blattes v. I. 1905 Nachlesen. Die Preisunterschiede für die verschiedenen Plattenzustände sind besonders bei berühmten alten Blättern manchmal ganz riesige. Das Hundertgulden blatt von Rembrandt dürfte im ersten Zustande vielleicht 35—40 000 ^ kosten (es ist schon viel teurer bezahlt worden), während der zweite Zustand nur mit 7—8000 bewertet würde. Aber auch bei neueren Blättern sind die Unterschiede beträchtlich. Sv kostet das bekannte Brustbild der Gräfin Potocka, gestochen von Robert Reyher: Künstler drucke 135 Drucke vor der Schrift auf chinesischem Papier 45 auf weißem Papier 36 Röteldrucke mit der Schrift 12 Drucke mit der Schrift auf China-Papier 10 auf weißem Papier 7 50 Sind Stiche auf chinesischem oder japanischem Papier abgezogen, so darf schon des höhern Preises wegen ein entsprechender Vermerk bei dem betreffenden Blatt im Katalog nicht fehlen. Aber auch das Wasserzeichen findet bei kost baren Blättern häufig Erwähnung im Katalog, z. B auf Schellenkappenpapier, auf Papier mit dem Amsterdamer Wappen, mit dem Lilienwappen, mit dem Bienenkorb, mit dem Ochsenkopf, mit dem Reichsapfel usw Eine kurze Übersicht über das Wasserzeichen findet sich u. a. in dem kürzlich erschienenen Werke von H. I. Slater, Handbuch für Büchersammler und Bücherliebhaber (Jena, H. W. Schmidts Verlag, G. Tauscher). Für viele Liebhaber hat es auch Wert, zu wissen, aus welcher Sammlung ein Blatt stammt Der sorgfältige Katalogmacher wird also auch diesem Wunsche durch eine kurze Katalognotiz bei dem be treffenden Blatt Rechnung tragen, z. B.: Aus Sammlung Gawet, Cabinet Robert-Dumesnil, Sammlung H Weber, Sammlung des Königs Ferdinand von Portugal. Es versteht sich wohl von selbst, daß ein Katalog die etwaigen Beschädigungen und Fehler eines Blattes ersehen laßt Das Blatt kann z. B. fleckig oder gebräunt, ausgebessert, unter legt, bis an den Rand beschnitten, auch gebrochen sein, usw. Nehmen die Wecke eines Künstlers im Katalog zwei oder mehr Seiten ein, so muß unbedingt der Name des Künstlers auf der ersten Zeile der neuen Seite wiederholt werden. Stiche werden von Kunstantiquariaten gewöhnlich nach dem Alphabet der Stecher ohne weitere Einteilung ver zeichnet. Bei großen Sammlungen wird man aber die ver schiedenen Schulen in besondern Alphabeten für sich zu- sammenfassen, also z. B. I. Deutsche Schule. Altdeutsche Kupferstecher. Deutsche Kupferstecher des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts. Deutsche Kupferstecher des neun zehnten Jahrhunderts. Deutsche Maler-Radierer bis zum Schluß des achtzehnten Jahrhunderts. Deutsche Maler- Radierer des neunzehnten Jahrhunderts. II. Niederländische Schulen. Kupferstiche, Schabkunstblätter rc. von nieder ländischen Meistern bis zum Ende des neunzehnten Jahr hunderts. Niederländische Maler - Radierer des siebzehnten Jahrhunderts. Niederländische und Belgische Maler-Radierer des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts. III. Ita lienische Schulen. Italienische Kupferstecher bis gegen Ende des sechzehnten Jahrhunderts. Italienische Kupfer stecher der zweiten Hälfte des sechzehnten bis neunzehnten Jahrhunderts. Italienische Maler-Radierer des sechzehnten bis achtzehnten Jahrhunderts IV. Französische Schule. Kupferstecher. Maler-Radierer. V. Englische Schulen Kupferstecher. Schabkünstler usw. Befinden sich in einer zu katalogisierenden Sammlung in geringerer Anzahl Holz schnitte, Clairobscurs, Exlibris, Flugblätter, Kostümbilder, Lithographien, Niellen, Reiberdrucke, Rezeptionsblätter, Schrot blätter, Thesenblätter usw., so wird man sie dem Katalog unter diesen Stichwörtern einverleiben Dem Namen nach unbekannte Meister und Monogrammisten stellt man z. B. unter: Meister A. C., Meister B. mit dem Würfel, Meister I. B mit dem Vogel, Meister M., Monogram mist E. S., Monogrammist A. G., Meister Io ^ V unt den sogenannten Pilgerstäben usw., oder unter Unbekannt, Un bekannte Meister. Sind Porträts und Städteansichten in größerer Anzahl vorhanden, so wird man diese unter besondern Abteilungen zusammenstellen. Der Titel eines gut gearbeiteten Porträt katalogs wird folgende Punkte enthalten, soweit diese fest zustellen sind: Namen, Würde, Stand, Beruf oder sonstige Personalien des Dargestellten, Geburts- und Todesjahr, Angabe des dargestellten Teils (Kopf, Brustbild, Kniestück, ganze Figur), Urheber, Zeichner und reproduzierender Künstler des Bildnisses, Vervielfältigungsart, Format oder Größe, bibliographischer Nachweis, Preis und sonstige Be merkungen über Erhaltung, Rand, Text usw. (Siehe auch Börsenblatt 1906, Nr. 9.) Die Anordnung der Porträtkataloge ist verschieden. Am einfachsten wäre die Anordnung sämtlicher Porträts in einem Alphabet. Da indessen manche Sammler nur gewisse Gruppen von Bildnissen sammeln, z. B. Feldherren, Theologen, Frauenbildnisse usw., so wird der Kunsthändler solche Gruppen, wenn eine größere Anzahl von Blättern vorhanden ist, in besondern Abteilungen zusammenstellen, wobei ver wandte Gruppen in einem Alphabet vereinigt werden können, z. B. fürstliche Personen und deren Angehörige; Staats männer und Feldherren, Politiker (im Anhang vielleicht Militärkostüm- und Schlachtenbilder); Päpste, Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Reformatoren, Theologen, Humanisten, Philosophen, Philologen, Pädagogen; Dichter und Schrift steller (männliche und weibliche); Musiker, Komponisten, Virtuo sen, Sänger, Schauspieler, Sängerinnen, Schauspielerinnen, Tänzerinnen; Gelehrte, Naturforscher, Arzte, Ingenieure, Archi tekten, Bildhauer, Maler usw. Bei Frauenbildnissen könnte man unterscheiden: Weibliche fürstliche Personen; Bildende Künst lerinnen, Dichterinnen, Schriftstellerinnen, Bühnenkünstle rinnen; Berühmte, schöne, merkwürdige, berüchtigte Frauen. Die nicht besonders zahlreichen Kinderbildnisse dürften unter dem Namen ihrer Eltern einzureihen sein, wenn man keine besondre Abteilung machen will. Die Anordnung von Bildnissen nach Ländern wird nicht selten in Katalogen angewendet, z. B. Porträts zur Geschichte von England, Österreich-Ungarn, Rußland-Polen, Kurbrandenburg - Preußen. Etwas bedenklich scheint die Anordnung von Porträts nach dem Alphabet der Städte und Orte, wo die betreffenden Persönlichkeiten gewirkt haben. Diese Anordnung wurde von dem betreffenden Kunsthändler offenbar nur beibehalten, weil er sie beim Kauf der Samm lung so vorgefunden hat. Das Aufstnden von Besonderheiten in einem umfang reichen Porträtkatalog nach dem Alphabet der Abgebildeten wird sehr erleichtert, wenn dem Katalog Register nach Stoff gebieten und nach den Künstlern beigegeben werden, also z. B. Amerika Nr. 120. 138. 163 ... 2198. Böhmen Nr. 209. 677—81. . . . 2202. Frauenschönheiten Nr. 16. 78. 662
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