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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.04.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-04-19
- Erscheinungsdatum
- 19.04.1906
- Sprache
- Deutsch
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89, 19. April 190«. Nichtamtlicher Teil. 8951 dreitausend Francs, so erhielt Dumas nichts. Bekanntlich war Dumas Bater sehr häufig in Geldverlegenheit. Eines Abends kommt er zu Doligny, um seinen Anteil an der Bruttoeinnahme zu erheben. »Sie haben heute Pech!» sagte dieser. -Hier ist die Abrechnung der heutigen Einnahme. Sie haben nichts zu be kommen.» Dumas warf einen Blick auf die Abrechnung und ent fernte sich dann. Nach einigen Minuten kam er zurück und sagte: »So, jetzt prüfen Sie die Rechnung nochmals, und dann zahlen Sie mir gefälligst tausend Francs. Mit dem Billet, das ich mir soeben für drei Francs gekauft habe, betragen die Brutto einnahmen dreitausend Francs und fünfzig Centimes.- Das Verfügungsrecht des Verfassers hinsichtlich der Abgabe seines Werkes zu einem billigeren Preise als dem eigentlichen Ladenpreise an das Publikum dürfte nach neuern Vorkommnissen im Verlagsvertrag stets genau sestzulegen sein. Die Handlungen, die Bücher auf Ratenzahlungen unter Vorbehalt des Eigentums rechts verkaufen, werden gut tun, die Ausführungen von vr. Biberfeld in Nr. 84 des Börsenblatts v. 11. April 1906 genau zu beachten. — Läßt ein Verleger zu einem Werke photographische, lithographische, Farben-Platten usw. Herstellen, so wird er unter allen Umständen eine Abmachung darüber treffen müssen, wem die Platten oder Steine gehören. Bei lithographischen Arbeiten wird z. B. der Auftraggeber die Aushändigung der litho graphischen Steine gegen Erstattung des Steinwertes verlangen können. Nach Ztz 459, 462 des Bürgerlichen Gesetzbuchs haftet der Ver käufer einer Sache dafür, daß diese zu der Zeit, zu der sie an den Käufer überging, nicht mit Fehlern behaftet ist, die den Wert oder die Tauglichkeit zu dem gewöhnlichen oder dem nach dem Vertrage vorausgesetzten Gebrauch aufheben oder mindern. Wegen eines solchen Mangels kann der Käufer Rückgängigmachung des Kaufs oder Herabsetzung des Kaufpreises verlangen. Kürzlich hat nun ein Dresdner Buchhändler ein größeres Lexikon verkauft, in dem ein Bogen verheftet und ein Bogen eines andern Werks enthalten war. Obwohl dem Buchhändler diese Fehler unbekannt waren und er sich zum Umtausch bereit erklärte, verlangte der Käufer Rücknahme und Rückzahlung, und das Gericht gab diesem Anträge statt. (Vrgl. Börsenblatt Nr. 44 v. 22. Febr. 1906.) Die Gesetze und Verordnungen, nach denen die Verhältnisse, Pflichten und Rechte des deutschen Staatsbürgers geregelt sind, sind so zahlreich, daß ein Einzelner diese gar nicht sämtlich kennen und beherrschen kann. Er sollte aber einigermaßen mit den Gesetzen vertraut sein, die besonders für seinen Beruf in Be- rracht kommen. Dies sind für den Buchhändler hauptsächlich das Handelsgesetzbuch, das Bürgerliche Gesetzbuch, das Urheberrecht, das Verlagsrecht, das Preßgesetz u. a. m., sowie für den Verkehr der Buchhändler unter sich die Buchhändlerische Berkehrsordnung und die verschiedenen Normen des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Dieses umfangreiche Rechtsgebiet behandelt in sehr praktischer und allgemein verständlicher Weise die soeben er schienene: -Einführung in die Rechtskunde des Buchhändlers. Von F. v. Biedermann (8".,111,104 S.). Zweite,verbesserte u. vermehrte Auflage. Leipzig 1906, Gustav Uhl. Brosch. 3.60 ord, 2.50 no., geb. in Leinw. 4.50 ord., 3.25 no. Buchhändler, Schriftsteller und Juristen sollten das Werk ihrer Handbibliothek einverleiben. Sehr interessant ist ein Ver gleich der heutigen Rechtszustände mit den früheren Verhältnissen, wie sie z. B. in Rössigs Handbuch des Buchhandelsrechts (Leipzig 1804) geschildert sind. Die Ostermesse 1804 in dem -Vertrag der Buchhändler über einige Gegenstände ihres Handels etc.», sowie die in dem 1846 ausgegebenen: »Memorandum sür die Herren Committenten mit Bezug auf das Commissions-Geschäft in Leipzig- ausgestellten Grundsätze im buchhändlerischen Verkehr finden sich teilweise in den heutigen Ordnungen des Börsenvereins und des Vereins Leipziger Kommissionäre wieder. F. I. Kleemeier. *Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. in München und Augsburg. — Der Reingewinn aus dem Jahre 1905 beträgt nach der Bilanz vom 31. Dezember 1905 228 073 ^ 71 H. Hierzu kommt ein Vortrag aus dem Jahre 1904 mit «4 618 ^ 51 H, so daß im ganzen 292 692 22 H zur Verfügung stehen. Weitere Passiva: Aktienkapital 860 000^; Bankhypotheken 386 296 »L 17-ß; Reservefonds 86 000 Spezial-Reservefonds 240 000 Kredi toren I 62 016 ^ 82 -Z; Kreditoren II (Kausschillingsrest) 582323 ^ 32 llbergangskonto 89 495 ^ 04 Aktiva: Grundstücke 653522^; Verlagskonto der Augsburger Abendzeitung 1058501 in Herstellung befindliche Verlagswerke 73 662 ^ 86 Warenvorräte des Verlagsgeschästs 115275^ 36-Z; Papiervorräte 25282 ^ 37 Originale 1 Negative 1 Einrichtung der Bureau- und Lagerräume 1 Heizungs- und Beleuchtungs anlage, Fahrstuhl 1 Photographische Anstalt (Apparate und Utensilien) 1^; Photographische Anstalt (Material) 3238^56-^; Lichtdruckerei (Maschinen und Einrichtung) 1^; dieselbe (Material und Vorräte) 20777 41 Gravieranstalt, Kupferdruckerei und Mezzotinto (Maschinen und Einrichtung) 31262 dieselbe (Material und Vorräte) 21994 ^ 39 Buchbinderei (Maschinen und Einrichtung) 1^; dieselbe (Material) 161 X 40 <H; Montage (Maschinen und Einrichtung) 1^; Schreinerei (Einrichtung) 1^!; die selbe (Holzvorräte) 566 ^ 42 Buchdruckerei (Schriften, Maschinen, Mobilien, Utensilien) 59 014 Hypothek 60 000 ^ Effekten 28 068 Wechselbestand 9 868 20 -H; Außenstände 432 658 »E 09 Kassenbestand 4 962 ^ 51 insgesamt: 2 598 823 >6 57 H. — Gewinn- und Verlustkonto: Verlusts,e,tte: Aufbau Fabrik gebäude 5 743 ^ 30 -H; Abschreibungen 80 309^ 51 Kursverlust auf Effektenkonto 432 Verlagsunkosten 59 011 12 Rein gewinn 292 692 22 insgesamt 438 188 15 <ß. Gewinn seite: Vortrag aus 1904: 64 618 ^ 51 Betriebsgewinn 1905 373 569 ^ 64 insgesamt 438188 15 Die Generalversammlung ist auf den 21. April einberufen. Es soll eine Dividende von 18 Prozent (t. V. 15 Prozent) und — nach Abzug der satzungsgemäßen Tantiemen — Überweisung von 25 000 an den Spezialreservefonds vorgeschlagen werden. 75 877 ^ 50 ^ sollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. Aufsichtsrat und Direktion stellen, soweit sich aus den ersten drei Monaten des neuen Geschäftsjahrs schließen läßt, auch für das Jahr 1906 ein befriedigendes Ergebnis in Aussicht. * Wissenschaftliche Kongresse. — In München findet in den Tagen vom 23. bis 26. d. M. der 23. Kongreß für innere Medizin statt. Die Sitzungen finden im Hotel -Zu den vier Jahreszeiten-, Maximilianstraße 4, statt. Den Vorsitz wird Ge heimer Rat Professor ür. von Strümpell (Breslau) führen. Kurz vorher, am 20. und 21. April wird, ebenfalls in München, in der Psychiatrischen Klinik, die Jahresversammlung des Deutschen Vereins für Psychiatrie tagen. *Der Mainzer Psalterdruck von 1459. (Vgl. Nr. 74 d. Bl.) — Der Aufruf, den kürzlich der Abteilungsdirektor der König lichen Bibliothek in Berlin, Geheimer RegierungSrat vr. Paul Schwenke, versandt hat, um den wertvollen Mainzer Psalter druck von 1459 vor dem Verkauf nach Amerika zu bewahren, hat nach einer Mitteilung der -Täglichen Rundschau« einen sehr er freulichen Erfolg gehabt. Es sind von den verschiedensten Seiten in großen und kleinen Beträgen zusammen gegen 40 000 ^ ge zeichnet worden, d. h. beinahe die Hälfte des Kauspreises von 86 000 Wenn dieser rühmenswerte Vorgang privater Opfer freudigkeil weitere Nachfolge findet, wird das Ziel der Samm lung sicher erreicht werden. * Kunstausstellung. — In der Kunsthalle von P. H. Beyer L Sohn in Leipzig, Schulstraße 8, ist zurzeit eine umfassende Ausstellung österreichischer Originalgraphik dem Besuch geöffnet. In etwa 150 Rahmen bringt sie das Beste, was die zeitgenössische graphische Kunst in Österreich heroorgebracht hat. Besonders sei hingewiesen auf die reichhaltigen Kollektionen von Schmutzer- Wien, der auf der vorjährigen Berliner Großen Kunstaus stellung mit dieser Sammlung Aufsehen gemacht hat, und von Emil Orlik, Berlin. Außerdem stellen aus Fred. Andri, Gust. Bechler, Viktor Böhm, Irma von Dutczynska, Josef Engelhart, Stephanie Clax, Heller-Ostersetzer, Heinr. Jakesch, R. A. Jaumann, Rud. Jettmar, Elsa von Kalmar, Gottfried von Kempf, Walter Klemm, Rich. Kratky, W. I. Krauß, Krizmann, H. G. Kührner, Kurzweil, M. Liebenwein, Adolf Luntz, Karl Mediz, Emilie Mediz- Pelikan, Ludwig Michalek, Carl Moll, Felician v. Myrbach, Fritz Potini, Oswald Roux, Schmoll v. Eisenwerth, St. van Stretti, Max Suppantschitsch, William Unger, F. Wtelsch und August Zdrasila. An Ölgemälden sind Werke von O. Gottfried, München, u. a. ausgestellt. 519*
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