Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.03.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19060328
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190603288
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19060328
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1906
- Monat1906-03
- Tag1906-03-28
- Monat1906-03
- Jahr1906
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Z266 Künftig erscheinende Bücher. ^ 72, 28. März 1906. Cm neuer VolkrzcknMrtsller: k. ü. Csctis. GS vagabunÄsngssckictiten. äucb in tietten auf einkacberem Papier, ä 15 Pf. 1v tiefte erscbienen, ca. 100 in äussicbt genommen. Hur wsr der Wanderarmsulrags das rsebts Verständnis sntgsgsnbringt, virci diese Ossobiebtsn, dis vom «orial- politisoben Ossiebtspunkt aus bstraebtet sein vollen, ricbtig verstellen. lob gebe naobstsbsnd äusrügs einiger flrtslls, die in diesem Linne das 8uob und damit das Wirken Lsebss riebtis erfasst Kaden- Der in Kiel lebende 8cbritt8teiler L. ä. Lscbe ist un8ern Lesern 8eit labren bekannt. 8cbon ein dabrrebnt lang bat er im „8cbönburger Lageblatt" Artikel be8onder8 auf mari timem Oebiet veröffentlickt. Line 8vlcke Zeitspanne lVlit- arbeiter einer Leitung ru 8ein, 8prickt scbon für 8icb, denn e8 bedeutet nicbt8 anderes, 8eine Arbeiten 8ind beliebt. Und weil das 80 i8t, möcbten wir un8ere Leser mit Lscbes kückern aucb einmal vertraut macben, um8vmebr nock, a>8 er ru un8eren Keimi8cben 8cbriftstellern gekört, der un8 koffentlicb nocb Orosses bringt. Lscbes ärbeitskeld liegt in der tlaupt8acbe auf dem Oebiete de8 Wandersrmenwesens und in Lrräblungen su8 dem Vsgadundenleben. Und darin gleickt er in mancber tlin8icbt dem gefeierten russiscben 8cbrift8teller lVlaxim Oorki. Wir kennen aber Lscbe ru genau, da88 er keinen änsprucb an die Iiterari8cbe Dedeutung Oorki8 erbebt. Wobl 8ind ibre 8cbick8ale, ibre Leiden und Lrlebnisse ver wandt miteinander, und wa8 für den deut8cben Leser wesent- lick i8t, Lscbes Welt der Verlorenen und Verworfenen liegt un8 näber, aber Lscbe 8agt 8elb8t: icb bin nur ein Volk88cbüler und meine Arbeiten 8ind da8 Produkt eine8 8olcben. Dem MU88 aber docb etwa8 entgegengetreten werden: Oerade darin, da88 ein lVlann mit einkscker 8cbul- dildung 80 ru 8cbildern, 80 ru küblen ver8tebt, da8 macbt 8eine Arbeiten wertvoll und beacbten8wert. Und nocb böber i8t e8 ru scbätren, da88 Lscbe trotr aller Läbrnisse, lVIübsale und Oescbicke, die ibn beim8ucbten, bi8 rur Ver zweiflung ka8t, 8icb ein 80 goldnes Herr bewabrt bst. Lr vergi88t nicbt 8eine ebemsligen Oekäbrten und Kameraden, 8ondern tritt warm kür 8ie ein und 8ucbt durcb Wort und 8ckrikt ibre Lage ru verde88ern und andere davor ru be- wsbren. Wie wir nun ge8eben baden, ist Lscbe auf mancberlei Oebieten erfabren und bewandert. Und jedes i8t interessant. Darum gebet bin und kauft Lucb Lscke's Werke, Ikr werdet die Ausgabe nicbt bereuen. ».LcÜönburZEf ISZeblstt", 14. Januar 1906 block viel ru wenig beacktet und docb böcbst beacbtenswert sind die Arbeiten des Kieler8cbriftstellers L. ä. Lscbe. lVlir war er bisber nicbt bekannt, bis mir durcb Zufall das Uekt 60 des 8orialen Lortscbritts: „8ind unsere Wanderarmen ardeitsscbeu?" von L. -1. Lscbe (Verlag von Leiix Dietrick-Leiprig; Preis 25 pfg.) in die Hände fiel. 8ckon von jeker bade icb mit Interesse alles gern gelesen, was die ausserbalb der Oesellscbakt siebenden IVlenscken der Uandstrasse betrifft. äber nocb nie ist mir eine solcbe überzeugende Arbeit bekannt ge worden, wie sie Lscbe in diesem ltektcben bietet. Ls ist etwas Orosses an dem Ducke, gerade dadurcb, dass Lscbe nicbt verscbönert und nicbt tendenziös scblecbt macbt trotr seiner kritiscben Deleucbtung des llerbergs-, Wsnder- und Verpklegungsstationswesens. Wer damit ru tun bat, sollte Lscbes kücber lesen. Im Orunde müssten wir alle, alle sie lesen, damitwirvon derblot des Wslrenlebens wenigstens eine Vorstellung er kalten. ln seinen „Vagabundengescbicbten" reigt uns Lscbe IVlenscbenscbicksale in all ibrer Lrsgik. Ls sind wabre Oescbickten, die er uns erräblt. Oestslten und L^pen sind cbarakteristisck und ps^cbologiscb Lusserst markant dargestellt, und dabei, darin > i egt derVorrug Lscbes, ist dasUn re i n e, 8cbmutrige vermieden. Die ganre lVlalerie kreilicb ist 8trassen- kebrickt vom Orunde auf, aber Lscbe spielt nicbt nacb moderner Weise mit dem llässlicben, im Oegenteil, erreigt uns in seinen „Vagabundengescbicbten" den verborgenen guten Kern in den 8eelen der Vagabunden, die, wenn aucb jetrt verkommen und versunken, einstmals aucb gute lVlenscben waren. lind wenn nun gar nocb aus Kreisen unserer Oeist- licbkeit 8timmen laut werden, die Lscbes scbarke De- odscbtungsgabe rübmen und seine „tiefen äugen"; wenn solcbe Kreise Lscbes 8pracke als „dramstiscb, sckwungvoll und von tiekem Lmpkinden reugend" loben, und propbe- reien „Wenn er so kortkakrt, kann er uns nocb msncbe scböne Oabe besckeren", icb meine, dann müssen wir es mit guten Dückern ru tun baden. Und das sind Lscbes Werke; empkeblsnswert! älles in allem: Lscbe verspricbt ein viel seitiger 8cbriktsteller ru werden, den wir den Lesern nur warm empkeblen können. Lscbe aber wünscben wir reicben Lrkolg! L . . g in „§iSZ-l.St>N-!ei1UNZ" 10. lanuar 1906 lVlsn merkt es den Oescbicbten an, dass sie nicbt er funden, nicbt erdicktet, sondern erlebt sind, lind so ist es aucb. Der Verfasser wurde seinerzeit durcb widrige Oescbicke auf die Landstrasse geworfen. Was er dort geseben und erlebt bat, ist wobl rum grossen Lei! in seinem ersten Werke „Kitter der Landstrasse" niedergelegt, bat ibn aber derart gekesselt und interessiert, dass er all- jäbrlick .Studienreisen" als verkappter Vagabund unter nimmt, die ibm kür seine Zwecke stets eine Lülle von lVlaterial liefern. Das Duck sei biermit warm em- pkoblen. „flensburger ^orödeutsclie Leitz.", 5. OKt. 1905 Mit diesen „Vagadunden-Oescbicbten" vervollständigt und erweitert der Verfasser das früber bei pokert Lordes- Kiel erscbienene Werk „Kitter der Landstrasse". 8eine Deobacbtungen und Lrkabrungen sind ledenswabr; sie sind so überzeugend und so packend gescbildert, dass wir tief bewegt das Werk aus der lland legen. Dsutscüe Warfe, ösrlio, 6 Oktober 1905. klebst einer gutgescbriedenen Linleitung entbält das Duck 8 Vagabundengescbicbten, und es tut mir die Wabl web, welcker davon icb den Vorzug geben soll. 8ie sind gleicb lekrreicb, gleicb kesselnd kür den Leser, der das Vagabundenleben nur vom Dörensagen kennt, wie kür denjenigen, der selbst einmal nabe daran war, auf der Landstrasse unterrugeben. In bübscber äusstattung und broscbiert kostet das Duck 2 lVIark, und sollte es mindestens jeder Lreund einer originellen Lektüre kaufen, äber aucb in keiner Volks- bibliotbek sollte es keblen. Denn dort wird es ru den Dücbern gebören, ru denen am meisten gegriffen wird. Kiebard Kitxing in „ürUtisr LtrSUblN^Sf", Oktober 1905. ... Das will aucb Lscbe sagen, wenn icb ibn reckt ver siebe. Lr nimmt seine „fakrenden Kollegen" nicbt ein- kacb in 8cbutr oder will sie gar rein wascben, sondern möcbte nur, dass inan aucb ibnen, dem äbscbaum der lVlenscbbeit, Verständnis entgegenbringt; und damit kommt aucb das Interesse, älles verstellen beisst alles verreiben, nicbt recbtkertigen, nicbt entscbuldigen, aber verreiben. Darin berükrt er sieb eben mit der Lbner- Lscbenbacb: beide scbauen mit den „tiefen äugen", beide fükren uns in die finsteren, gebeimnis- voilen Liefen des Lebens, an denen der „klormalmenscb", der ebrbare kierpbilister abnungslos oder mit einem ge salbten „pfui' vorübergebt; beide versieben es in er greifender Weise, das äluminium im äbsckaum der lVlenscbbeit nscbruweisen, und beide reigen der lVlenscb beit im 8piegel der Lrräklung in unaukdringlicber, aber darum umso eindringlicbererWeise ibre furclitbarelVlitsckuld an dem Llend der „Lnterbten". 8ie spielen nicbt nacb mo derner Weise mit dem 8cbmutrigen und llässlicben, um die Lust daran ru erregen, sondern um äbscbeu davor, um Lurcbt und lVlitleid ru erwecken; sie reigen den äb- grund, um ru warnen, und rufen um Dilke für diejenigen, die bineingekallen sind und sicb nicbt berausbelken können. Und darin sind sie Oeisteskinder dessen, der mit den Zöllnern und 8ündern so kreundlicb umging, den pbari- säern rum ärger, und der uns das Oleicbnis vom ver lorenen Oroscben erräklt bat, der aucb nocb im Brassen- Kot seine Prägung bebält.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder