Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.02.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070228
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190702288
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19070228
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-02
- Tag1907-02-28
- Monat1907-02
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
49, 28. Februar 1S07. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d, Dtschn. Buchhandel. 2243 Ferner recht tüchtige Arbeiten — Ebenso feines Stilgefühl wie lebhafte Phantasie enthalten die schönen Feder zeichnungen zu E. T A. Hoffmanns »Elixiere des Teufels« von Hugo Steiner-Prag. — Auch die Worps- weder Künstlerkolonie ist vertreten; doch sind es fast lauter neue Namen, die einem von der dortigen, weltfernen Scholle entgegentreten. Schade, daß die einstigen Begründer jener kleinen vielversprechenden Gemeinde die einstigen engen Beziehungen zu einander verloren haben, und daß das nach hohen Zielen strebende Programm der »Worpsweder« nicht weiter ausgebaut wurde. Die Hoffnungen, die die Kunst welt an die Mission dieser Künstlergruppe knüpfte, sind leider nicht erfüllt worden. Warum? Darüber ließe sich manches sagen. — Daß die künstlerischen Leistungen der ein zelnen Mitglieder jener einstigen Gruppe nicht zurückgegangen sind, muß rückhaltlos anerkannt werden. Das ist vor allem auch aus den feinsinnig radierten Blättern von Hans am Ende-Worpswede zu ersehen, die uns fesselnde Charakter studien und intime Landschaftsmotive vermitteln, sowie aus der groß aufgefaßten malerischen Baumgruppe »Am Rande des Moors» von Fritz Overbeck-Broecken, der gleichfalls zu den Worpswedern zählte. Von neueren Künstlern, die sich dort angesiedelt haben, kommen noch in Betracht: Georg Tappert mit einigen farbigen Handzeichnungen, welche »Ring kämpfer« und mehrere Auffassungen der Salome mit einem Anflug zur Karikatur wiedergeben, und Carl Weidemeyer, der reizende Tonschnitte von Menschen- und Tierfiguren zeigt. Mit wie geringen Mitteln der wahre Künstler zu schalten und welchen Eindruck er trotzdem zu erreichen weiß, bekundet Paul Rieß-Dessau mit seiner feinfühligen Rötel zeichnung vom »Kühnauer See«, die dem Charakter der Anhaltischen Landschaft tiefen poetischen Gehalt gibt. — Als ein Graphiker von Eigenart und und hervorragenden künstlerischen Qualitäten ist Arthur Jllies - Mellingstadt zu betrachten. Er hat farbige Steinzeichnungen und Zink ätzungen ausgestellt von so individueller Ausdrucksweise und so sensibler Farbengebung, daß ein ganz eigner Reiz von diesen an sich anspruchslosen Blättern ausgeht. Seine farbig behandelten Darstellungen geben Landschaften, Tierstücke und Blumen; aber auch die einfarbige, mit markigen Strichen hingesetzte Charakterschilderung des Dichters Detlev von Liliencron ist ihm vorzüglich gelungen. Daß in der alten Kunststadt Düsseldorf noch immer schöne und bedeutsame Traditionen gepflegt werden und der charaktervolle altmeisterliche Künstlergeist lebendig ist, das ist besonders aus den an Holbeins Weise gemahnenden, formvollendeten Naturzeichnungen von Otto Sohn-Rethel zu ersehen, die trotz der Anklänge an den großen deutschen Meister dennoch die volle Selbständigkeit des Trägers zweier längst bekannter Künstlernamen dartun. Die schlafenden Jünglingsgestalten und die Kopf- und Handstudien des im Bettchen ruhenden Baby sind Meisterwerke der Zeichenkunst. — Unter weitern Düsseldorfern schildert H. Liesegang in liebenswürdiger Art das Kleinleben idyllischer Landstädtchen aus Belgien und Holland, Adolf Schönnenbeck charakte- risische Bauerntypen, Heinrich Otto Motive vom Nieder rhein und Tierftguren, Heinrich Reifferscheid poesievolle Landschaftsbilder und Peter Behrens in großzügiger Form gebung die Charakterköpfe von Richard Dehmel und Otto Erich Hartleben. Interessante Blätter bilden ferner die Katzen von Hugo Friedrich Hartmann-Bardowiek, »Der Kran« von Else Luthmer-Frankfurt a/M., »Strandleben« und »Großstadtluft» von Hermann Schütz-Schwerin, verschiedene Studien von Fritz Voellmy - Basel, die Bild nisse von Heinrich Wolfs-Königsberg, sowie die Arbeiten von Paul Kayser - Blankenese und Ernst Eitner- Hummelsbüttel. Ernst Kiesling. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. Kleine Mitteilungen. Fachverband für die wirtschaftlichen Interessen -es Knnstgewerbes, Berlin Jägerstrahe 22. — Aus Berlin wird uns geschrieben: (Red.) Das auf der vorigen Leipziger Messe in einer Versammlung kunstgewerblicher Industrieller angeregte Programm zwecks Zu sammenschluß gegen den unlauteren Wettbewerb im Kunstgewerbe ist auf fruchtbaren Boden gefallen. Der Fachverband für die wirtschaftlichen Interessen des Kunstgewerbes zu Berlin, der seine Tätigkeit bisher auf Berlin beschränkte, hat dieses Pro gramm zu dem seinen gemacht und beschlossen, unter Erweiterung desselben eine Vereinigung aller Kunstgewerbetreibcnden Deutsch lands, mit Ausschluß ausländischer Fachgenossen, zur Förderung der gemeinsamen Interessen anzustreben. Zum Zweck einer Be sprechung hat der Fachverband eine Versammlung aller Inter essenten auf Mittwoch, den 6. März, abends 9 Uhr, im Hotel Sachsenhof, Leipzig, Johannisplatz 1, anberaumt, deren Besuch angelegentlich empfohlen sei. -Dphynx-, Berlin jüngerer Buchhändler Hamburg- Altonas. — Nur noch wenige Lage trennen uns von dem für die Sphynx einigermaßen bedeutungsvollen Tage, dem -Dtchter- abend» des Vereins. In allen buchhändlerischen Kreisen Ham burgs und Altonas zeigt sich ein lebhaftes Interesse für diese Veranstaltung, und die -Sphynx- darf hoffen, am 3. März alle dortigen Kollegen begrüßen zu können. Auch in den Kreisen der Herren Chefs zeigt sich großes Interesse für das Fest; viele der Herren — ein großer Teil war ja früher selbst Mitglied der »Sphynx« — werden zugegen sein. Das Programm ist folgendermaßen gedacht: Die Führung in die heimische Poesie durch Herrn Chefredakteur Küchler, — Szenen aus der neuen, ins Plattdeutsche übertragenen Dichtung -Der zer brochene Krug«, von Wilhelm Poeck, — Neue Poesien von Gustav Falke, — Humoristische Dichtungen von Otto Ernst. Die Herren tragen sämtlich Neues aus ihren Werken vor. Die Pausen werden durch die^Lamen Krüger und Frahm durch Gesang vorträge, besonders Kompositionen von Gedichten unserer heimischen Dichter, ausgefüllt. — Wir bitten die noch Unent schlossenen, sich schleunigst mit Festkarten (L 1 zu versehen. Be ginn pünktlich 6 Uhr. Kiehne. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wie«. — Sitzung der philosophisch-historischen Klasse vom 13. Februar 1907. Der Sekretär überreicht die vom Autor eingesendeten Pflicht exemplare des mit Subvention der Klasse gedruckten Werks: »Ge schichte der Entstehung und Verwaltung der k. k. Studien-Biblio- thek in Laibach«. Von Konrad Stefan, k. k. Bibliothekskustos. Professor vr. Konrad Schiffmann in Linz-Urfahr über sendet einen weitern Bericht über die Fortschritte der ihm über tragenen Bereisung der geistlichen Archive des Landes Ober- Österreich im Berichtsjahr 1906 sowie über die Vorarbeiten zur Herausgabe der mittelalterlichen Stiftsurbare von Ober-Österreich. Geht an die Weistümer- und Urbar-Kommission. Der Sekretär legt eine mit der Bitte um Aufnahme ins Archiv für österreichische Geschichte eingcsandte Abhandlung des Herrn H. Kreiten in Bonn vor, die betitelt ist: -Der Brief wechsel Kaiser Maximilians 1. mit seiner Tochter Margareta. Untersuchungen über die Zeitfolge des durch neue Briefe ergänzten Briefwechsels«. Hierzu bemerkt der Verfasser: In dieser Abhandlung habe ich nicht nur versucht, die von Le Glay an manchen Stellen chrono logisch und sachlich nicht richtig edierte Korrespondenz neu zu bestimmen, wobei etwa 100 Umstellungen und Veränderungen vorgenommen werden mußten, die eine Benutzung dieser Samm lung ohne jedesmalige selbständige Untersuchung erst ermög lichen; sondern während eines Aufenthalts in Lille habe ich im dortigen Archiv alle in Betracht kommenden Aktensammlungen genau durchsucht. Hierbei fand ich eine Anzahl noch nicht edierter Briefe Maximilians und Margaretas, von denen zwar einige sehr unwesentlichen, andre aber ganz interessanten Inhaltes sind Die Abhandlung geht an die historische Kommission. 294
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder