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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.02.1907
- Sprache
- Deutsch
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2266 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. pU 49, 28. Februar 1907. Verlag von Egon Fleische! 6c Co.. Berlin W. 35. Im März erscheint: Stein Vaterländisches Festspiel von Eberhard König Geh. M. 1.50; geb. M. 2.50 Für den Luther-Festspiel-Verein in Jena ist dieses Werk geschrieben, das zum Thema hat: Preußens Wiedergeburt vor hundert Jahren. Da der Jenaer Verein, nach der Ur aufführung in diesem Frühjahr, in zahlreichen Slädten Deutsch lands festliche Aufführungen unter Beteiligung aller national gesinnten Kreise veranstalten wird, dürfte das Werk, das herzhafte Erbauung, eine Erneuerung und Verinnerlichung mannhafter vaterländischer Gesinnung zu wirken bestimmt und geeignet ist, ein rechtes, bei Arm und Reich, Hoch und Gering willkommenes Volksbuch werden. Diesem Zwecke ist auch der für den Umfang außerordentlich niedrige Preis angepaßt. Die ängstliche Dodo Novellen von Raoul Auernheimer Geh. M. 2.— ; geb. M. 3.— Seit seinem ersten Novellenband, seit seinem großen Lust spielerfolg vor zwei Jahren gehört Auernheimers Name zu den beliebten — man kann ihn einen österreichischen Rudolf Presber nennen. Aber sein neuer Novellenband zeigt noch eine andere literarische Nuance. Die Erzählungen sind tiefer angelegt als seine früheren Arbeiten, ohne daß ihrem satirischen Charakter dadurch Abbruch getan wäre, man möchte sagen, sein Lächeln hat sich vertieft. Er sieht mehr und schärfer. Und das kommt ihm gerade bei seinem Hauptbeobachtungsfeld, der weiblichen Seele, besonders zu statten. Es gibt nur wenige, die es im Analysieren der Frauenpsyche so weit gebracht haben. Auch der Form nach sind die Erzählungen vollendete kleine Kunstwerke, man erkennt den gelehrigen Schüler Maupassants. Lucifer Roman von Lulu von Strauß und Torney Geh. M. 3.50; geb. M. 5.— Als ausgezeichneter Natur- und Menschenschilderer erweist sich die Dichterin auch in ihrem neuen großen Roman. Er bedeutet wegen der glücklichen Wahl des Stoffes wie der Art seiner Ge staltung einen weiteren großen Schritt in der Entwicklung ihres eigenartigen Talents. Der Erzählungston ist statt und vornehm zugleich, die logische Charakterentwickung lückenlos. Die Verfasserin führt uns diesmal ins vierzehnte Jahrhundert, in die Zeit der Ketzerverfolgungen, und versteht es, im Aufbau einer spannenden Handlung ein Kulturgemälde großen Stils zu entwerfen. Die Kirche triumphiert, aber der wahre Sieger ist der Unterliegende, der Vertreter der Wahrheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit. Spielerblut Roman von Catherine Cecil Thurston Geh. M. 6.—; geb. M. 7.50. Fiel schon in dem früheren Roman der Verfasserin „Der Herr Abgeordnete" die ungemein fesselnde psychologische Analysierung der einzelnen Charaktere auf, trotzdem in jenem Werke der Haupt wert auf die verwickelte und spannende Handlung gelegt war, so haben wir es hier mit einem Meisterwerk der Seelenanalyse zu tun. Der Heldin, Miß Clodagh, hat die Verfasserin ihre ganze Liebe zugewandt. Wir sehen sie als Kind, als Jungfrau, als Gattin, und wir begreifen, wie allmählich auch bei ihr der un heilvolle Hang zum Spiel, dem fast alle ihre Vorfahren zum Opfer gefallen sind, zum Durchbruch kommt, und wie sie von ihrer Leidenschaft bis an den Rand des Abgrunds gebracht wird. Das Milieu, das gesellschaftliche Leben der irischen und englischen Aristokratie, verleiht dem Ganzen noch einen besondern Reiz. Der Ewige Roman von Laurids Bruun Autorisierte Übersetzung a. d. Dänischen von I. Koppel Geh. M. 6.—; geb. M. 7.50 Mit den Romanen „Der König aller Sünder" und „Die Krone" hat sich Laurids Bruun als hervorragender Vertreter der modernen dänischen Literatur eingeführt. In seinem neuen Werk lernen wir ein Buch kennen, das gleich ungewöhnlich in Ge danken und Art ist. — Die Eigenschaften, die Laurids Bruun zu der hohen Stellung in der Gunst des Publikums, /E in d^" Urteil der Sachverständigen emporgetragen haben, sind seine farbenreiche Phantasie, die Üppigkeit des Stiles, der Reichtum und die Innigkeit des Gefühls, die Festigkeit und Klarheit der Komposition. Dazu kommt das eine, das all diesen ausgezeich neten Anlagen erst ihren vollen Gehalt gibt, die Macht und der Ernst der Persönlichkeit. — Und alle diese wertvollen Eigenschaften findet man in Bruuns neuem Buch. „Der Ewige" ist kein Kulturroman im gewöhnlichen Sinne des Wortes. Es ist ein Buch, in dem versucht wird, das Zeitliche überall als spiegelnden Moment der Ewigkeit anzuschauen und das Individuelle als m Endlichkeit versinnlichten Ausdruck der ewig bewegten Weltseele, die alles umfaßt, was da war, was da ist und was da kommen wird. Dies ist das Streben und das Ziel des Buches, und so wird es zugleich ein historischer Kulturroman und ein moderner Sozialroman.
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