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                    Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.08.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-08-15
- Erscheinungsdatum
- 15.08.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070815
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190708152
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19070815
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel - Jahr1907 - Monat1907-08 - Tag1907-08-15
 
 
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                              189, 15. August 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7975 Entwürfe zur Verfügung stehen, bewährte Fachmänner zur Aus arbeitung neuer Lehrbücher aufgefordert werden. Die so ge wonnenen Texte werden von dem k. k. Schulbücherverlag dem Unterrichtsministerium im Manuskript zur Genehmigung oor- gelegt. Schwieriger gestaltet sich die Herausgabe neuer Lehr bücher für die privaten Verleger, die ihre Entwürfe bereits ge druckt zur Approbation vorlegen müssen. Diese Maßregel be zweckt eine schärfere Prüfung der Manuskripte durch die Ver lagsanstalten, die ohne die verteuernde Erschwerung das Unter richtsministerium mit unbrauchbaren Manuskripten überschwem men würden. -Der k. k. Schulbücherverlag beschäftigt sich mit der Heraus gabe von Lehrbüchern für Bürgerschulen erst seit kurzer Zeit, seit ungefähr vier Jahren, und verlegt auch heute noch nicht die Lehrbücher aller Disziplinen. Doch gebietet der Zweck, der seinerzeit zur Schaffung des Instituts führte, regulierend auf die Preise der Schulbücher zu wirken, auch hinsichtlich der Bürgerschule eine volle Ausgestaltung des Verlagsgeschäfts.- Dieser eigentümlichen Auffassung begegnete die -Zeit» schon in ihrer nächsten Nummer (1745 vom 4. August 1907) mit solgendcr Richtigstellung: Der Konsulent des Vereins österreichisch-ungarischer Buch händler Herr Carl Junker schreibt uns mit Beziehung auf unfern gestrigen Artikel »Reform der Bürgerschule-: -Mit einer seltnen und daher um so mehr anerkennenswerten Offenheit hat der stellvertretende Leiter des k. k. Schulbücher verlags Professor Jursa tm heutigen Morgenblatt Ihres ge schätzten Blattes die Pläne des k. k. Schulbücherverlags hinsichtlich der Umgestaltung der Lehrbücher dargelegt. Es ist ein ziemlich weit ausblickendcs Programm, das hier entwickelt wird, wobei aber der stellvertretende Leiter des k. k. Schulbücheroerlags nur das eine vergißt, daß dieses Programm keineswegs mit den gesetzlichen Bestimmungen vereinbar ist. -Der k. k. Schulbücheroerlag wurde bekanntlich von Maria Theresia im Jahre 1772 gegründet, zu einer Zeit, wo der Buch handel in Österreich ganz darniederlag und wo die Institution eines staatlichen Monopols, insbesondre mit Rücksicht auf die eigentümlichen gewerbepolitischen Auffassungen jener Zeit vielleicht nicht ganz mit Unrecht, als vorteilhaft angesehen wurde. Der k. l. Schulbücheroerlag hatte ursprünglich nur den Zweck, Volks- schulbllcher herauszugeben; hierzu kam später aber noch das Monopol der Gymnasialschulbücher, das aber kein Geringerer als Leo Thun nach einem äußerst beachtenswerten Vortrag an den Kaiser 1850 wieder aufhob. -Seither hat der österreichische Prioatoerlag einen enormen Aufschwung genommen, was nicht zum geringsten auf die Auf hebung dieses Monopols zurückzuführen ist. Die Buchhändler haben daher seit dem Jahre 1850 stets gegen die Institution des k. k. Schulbücherverlags gekämpft, um diese staatliche Konkurrenz, die mit außerordentlichen Hilfsmitteln ausgestattet ist und trotz dem keineswegs billigere oder bessere Bücher als der Privatoerlag auf den Markt bringt, einzudämmen. Sie haben auch erreicht, daß heute in richtiger Auslegung der geltenden Bestimmungen die Aufgabe des k. k. Schulbücherverlags nur mehr darin besteht, „dort ein Bedürfnis nach Herausgabe von Schulbüchern zu decken, wo ein solches noch besteht und vom Privatverlag nicht aus reichend gedeckt wird"! »Nichtsdestoweniger stellt Professor Jursa heute schon die Herausgabe einer Anzahl von Schulbüchern in Aussicht, ohne auch nur eine Ahnung zu haben, ob der Prioatoerlag jene Lücke lassen wird, die allein im Sinne des Gesetzes den k. k. Schul bücheroerlag berechtigt, einzugreifen. Es würde uns zu weit führen, hier Näheres über den Kampf der steuerzahlenden Buch händler gegen die staatliche Konkurrenz und über die Berechtigung dieses Kampfes mitzuteilen. Eine Aktion gegen den k. k. Schul bücheroerlag wird jedenfalls in verhältnismäßig kurzer Zeit schon die Öffentlichkeit beschäftigen, da der österreichische Ver lagsbuchhandel, der ohnehin infolge unsers veralteten Preß- gesetzes rc. unter großen Schwierigkeiten leidet, diese ungleiche Konkurrenz, die der Staat ihm bereitet, nicht länger wird erdulden wollen, sondern sich um Abhilfe an das neue Parlament wenden wird. -Um wie viel besser die Bedingungen sind, unter denen der k. k. Schulbücheroerlag, der außerdem mit dem Ansehen der Autorität umgeben ist, arbeitet, geht schon aus den Worten des Professors Jursa hervor, der selbst sagt, daß die Umwand lung der Schulbücher für den Prioatoerlag viel schwerer sei, weil dieser die Bücher gedruckt zur Approbation vorlegen muß, was mit enormen Kosten verbunden ist, während der k. k. Schul bücherverlag die Bücher im Manuskript vorlegen darf. Daß ander seits aber die Tätigkeit des Privatoerlags trotz aller Hindernisse viel reger ist als jene des k. k. Schulbücheroerlags, geht daraus hervor, daß der k. k. Schulbücheroerlag nach den Worten des Pro fessors Jursa Auflagen liegen hat, die bis zum Jahre 1912 nicht mehr abgesetzt werden können, während kein Privatverlcger es wagen würde, mit Rücksicht auf den Fortschritt der Wissenschaft und die erhöhten Ansprüche der Schulen Auflagen zu drucken, die für mehr als fünf Jahre berechnet wären. — Professor Jursa mag ruhig sein, der österreichische Privatverlag wird die ihm durch Änderung der Lehrpläne gestellten Anforderungen mit Leichtigkeit bewältigen.- "Falsches Geld. (Vgl. Nr. 187 d. Bl) — Die aus Stutt gart gemeldeten falschen Zwanzigmarkscheine sind am ver gangenen Sonnabend, 10. d. M., auch in Leipzig mehrfach in Zahlung gegeben worden. Die falschen Scheine sind Nachbildungen von grünen Reichskassenscheinen, sie tragen die Bezeichnung -Berlin, 10. Januar 1882- und auf beiden Seiten vor der Nummer ein I-. Die Nummern selbst sind verschieden, sie fangen aber alle mit einer 12 an. Kenntlich sind die Falsifikate u. a. an der mangelhaften Schrift und an ihrer verschossenen grünen Farbe. Internationaler Ltteratnr-Kongreß. — Steward Appleton, einer der bekanntesten New Dorker Verleger, ist mit der Vor bereitung eines internationalen Kongresses von Schriftstellern und Künstlern beschäftigt, der im Winter in mehreren Hauptstädten Europas tagen und dessen Hauptaufgabe cs sein soll, einen Aus tausch der Ansichten zwischen amerikanischen Schriftstellern und Künstlern und ihren europäischen Kollegen herbeizusühren. Der Plan ist im Zusammenhang mit der Bildung eines amerika nischen Regierungsdepartements für Literatur und Kunst in Washington entstanden. Eine große Anzahl Delegierter aus amerikanischen Presseklubs, von freien Schriftstellern und Künstlern wird New Uork Mitte November verlassen und zunächst in Paris mit europäischen Delegierten Zusammentreffen. Die Mitglieder des Kongreffes gehen darauf nach Rom, wo unter dem Patronat König Viktor Emanuels ein Empfangskomitee von einflußreichen Männern gebildet ist. Von Rom begibt sich der Kongreß nach Berlin und Wien, wo gleichfalls große öffentliche Versamm lungen stattfindcn sollen, ehe die Mitglieder nach Hause zurück kehren. Appleton rechnet damit, daß der Kongreß wenigstens 1000 Mitglieder zählen wird. (Nach: Leipziger Neueste Nachr.) *Ei« Wort vom Ausland« her gegen deutsche Schmntz- schriften. — Unter dieser Überschrift veröffentlicht die National zeitung Nr. 371 vom 10. August 1907 das folgende ihr aus Upsala zugekommene Schreiben eines angesehenen Deutschen: -Vor kurzem las ich in einer angesehenen schwedischen Zeitung eine Einsendung, die sich im Interesse der Jugend, an deren ge sunder geistiger, moralischer und körperlicher Entwicklung das ganze schwedische Volk einen so lebhaften Anteil nimmt, in scharfen Worten gegen die Einfuhr der pornographischen Literatur aus Deutschland und Frankreich wandte. Insbesondere wurde ein bekanntes berüchtigtes Witzblatt genannt, von dem es hieß, daß in ihm durch Unsauberkeit ersetzt sei, was an Witz fehle, und von dem weiter gesagt wurde, daß es in ganzen Ballen ins Land geworfen und durch gewissenlose Agenten auf alle Weise in die Bevölkerung hineingestreut würde. Welchen Umfang diese Be mühungen angenommen haben, kann auch der Fremde selbst bei einem flüchtigen Besuche in Stockholm und der Provinz — auch hier in der Universitätsstadt Upsala — wahrnehmen, wo in jedem Zeitungsverkaufsgeschäft Stöße jener Blätter ausliegen. Der erwähnte Einsender schloß mit der Frage, ob sich das schwe dische Volk eine derartige sittliche Brunnenvergiftung von außen her gefallen lassen wolle und müsse. Die Angelegenheit ist übrigens auch am 7. April d. I. in einer öffentlichen Versammlung zu Stockholm verhandelt worden, worüber sich in der angesehenen 1040'
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