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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1907
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- Deutsch
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8884 Börsenblatt >. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. .V 211, 10. September 1907. Verlag der „Deutschen Moden-Zeitung", Aug. Poltch in Leipzig. II 1 "Deutsche Moden-Zeitung. 17. Jahrg. Oktober—Dezember 1907. 1 Volkserzieher-Verlag in Schlachtensee. 8904 Albutat, Warum ich mein Amt als Lehrer niederlegte. 60 H. Langermann, Stein, Pestalozzi, Fichte. 80 H. Haufe, Die Prinzipien. 2 geb. 2 7S -H. Rößler, Stimmung. 1 ^ SO H. Schwaner, Germanenbtbel. 6 geb. 7 ^ SO H. Leopold Votz in Hamburg. 8920 Deutschmann, Mein Heilserum. 2 ^ll. Otto Wigand in Leipzig 8905 Tsobirv, Hat Obristus übsrturupt gelobt? 6.-8. laus. 30 -s>. Georg H. Wigand's Verlag in Leipzig. v 4 "klionoir, 8in Roman. 4 Asb. 5 Nichtamtlicher Teil Der Karlsruher Künstlerbund. Der Karlsruher Künstlerbund, der das Gebiet der graphischen Kunst durch die erneute Pflege der Steinzeichnung so reich zu befruchten wußte, hat gegenwärtig eine Kollektion Steinzeichnungen bei Beyer L Sohn in Leipzig ausgestellt, die im Verlauf der letzten Zeit entstanden sind und daher als graphische Neuerscheinungen angesehen werden dürfen. Außer einer kleinen Radierung von N. Conz, die ein an einem Bach liegendes Bauerngehöft in abendlicher Stimmung anziehend und wirksam veranschaulicht, bestehen sämtliche Blätter aus Original-Steinzeichnungen, unter denen diesmal auch wieder einer unserer Altmeister, W. Steinhaufen, mit einigen Feder-Steinzeichnungen vertreten ist, die, sein tiefreli giöses Empfinden widerspiegelnd, Vorwürfe biblischen Inhalts aufweisen. In Steinhaufens Arbeiten ist so garnichts von bestechenden Äußerlichkeiten zu finden, ja die Linien seiner Zeichnungen tragen weit eher eine gewisse Unbehilflichkeit zur Schau, und der malerische Eindruck ist auch uur mehr angedeutet, als zu starker Wirkung gebracht. Aber bei alle dem kann man an diesen schlichten Darstellungen nicht achtlos vorübergehen, vielmehr fesseln sie uns, je mehr wir uns in sie verliefen; dabei sind sie frei von jedweder kon ventionellen Zutat, sodaß uns die christlichen Legenden in Steinhaufens Schilderungen gewissermaßen in ganz neuem Gewände erscheinen. Er klammert sich nicht an den Buchstaben, sondern er sucht den Geist der ewigen Wahr heiten, die diese neutestamentlichen Erzählungen enthalten, zu erfassen und durch seine rein persönliche, von innerlichstem Leben erfüllte Auffassungsweise umzudichten. So zeigt er uns Christus als Wanderer in einsamer Gegend einer nächtlichen Landschaft mit einer Leuchte in der Hand; hinter ihm schreitet ein Engel, der sich rückwärts wendet, um den nachfolgenden Tod abzuwehren. Klarer, eindringlicher und allgemein verständlicher läßt sich die Deutung vom Tod und ewigen Leben nicht bildlich verkörpern. Ein andres Blatt führt uns in bäum- und hügelreicher Abendlandschaft den Gang nach Emmaus vor Augen: Christus mit der Kreuzes fahne in der Linken, die Rechte nach den ihm nachfolgenden Jüngern hin erhoben, die zu ihm sprachen: -Bleibe bei uns, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget.« Ein drittes Bild zeigt uns Kinder, die sich der Krippe nahen, in der das Christkind ruht, während im Hintergrund, zwischen Bäumen sichtbar, die drei Könige aus dem Morgenland wie eine schöne Vision vorüberziehn. Der Ausdruck der Kinder gesichter ist voll köstlicher Naivität und rührender Einfalt. Der schaffensfrvhe Hans von Volkmaun bietet vier charakteristische und stimmungsreiche Landschaften: »Blauer Frühlingstag«, ein reizendes Auenmotiv, »Wolken überm Berg«, eine Hügellandschaft mit einer Schafherde, »Gänse in den Stoppeln« und ein Blick auf Wagners Bühnenfestspiel haus in »Bayreuth«. Karl Bieses »Verschneiter Park« und »Schloßpark im Winter« weisen höchst dezente Tonfeinheiten auf, während sein »Blick ins Tal« den Charakter der frän kischen Landschaft trefflich wiedergibt. In nahen geistigen Beziehungen zu Bieses letzterwähnter landschaftlicher Schilde rung stehen die Arbeiten von Gertrud Schäfer, die ein »Wiesental« aus dem Spessart und eine »Fränkische Burg« veranschaulichen. Ebenso durch charaktervolle Zeichnung wie feine Tönung zeichnen sich aus: Roland Walters Frauen am Strande »Nach dem Sturm«, die Ausschau halten nach den Booten, auf welchen sich ihre Männer befinden, und einen »Von der Arbeit« heimkehrenden Landmann. Daneben sind noch weitere interessante Blätter zu finden von Rudolf Bäumer: »Schneeschuhläufer auf der Höhe« im Gebirge, Kuno Schindler: »Kinder im Winter«, Eduard Euler: »Dörfchen im Tal«, von hohen Bergen umgeben, N. Daur: »Burgkapelle im Winter« und »Pflügender Landmann«, so wie das Hafenbild von Fr. Kallmorgen. H * * Zu den Darbietungen der Karlsruher Künstlergruppe gesellen sich noch graphische Arbeiten andrer Künstler, darunter von Otto Fischer-Dresden, der in temperament voller Nadelführung drei malerisch erfaßte Motive vom Ham burger Hafen und ein einsames Gehöft wiedergibt. Auf gleicher künstlerischer Stufe stehen die Radierungen von A. F. Affleck-München, der sich eingehend mit den herr lichen venetianischen Bauwerken von S. Marco und S- Maria beschäftigt hat. Mit sicherer Hand und schönem Erfolg hat Richard Kaiser-München die Aquatinta-Technik bei einer »Baumgruppe am Hafen« verwendet. Die Kollektion Originalholzschnitte von Hans Neu mann-München, die der Künstler als farbige Handdrücke darbietet, lassen unzweideutig erkennen, daß er sich immer mehr zu einem unsrer begabtesten Graphiker ausbildet, denn seine lebensvollen Tiergestalten, die er diesmal ausgestellt hat, lassen wesentliche Fortschritte in seiner Kunst sehen, die sich in der Durchbildung der Form, der klareren Gliederung der Massen, wie auch in der ausgeglicheneren Farbengebung be merkbar machen. Die kleine ausgewählte Sammlung ent hält den russischen Steppenhund »Aristokrat« in vier ver schiedenen Fassungen, Hühner und Möwen am Meer. Ernst Kiesling. Akademie und Praxis. Im Jahre 1899 ist Herr Max Schorß in München mit einem Vorschlag zur Errichtung einer Akademie der graphischen Künste hervorgetreten, den auch das Börsenblatt 1899, Nr. 119 veröffentlicht hat. Seinen Ausführungen wurde entgegengehalten (Börsenblatt 1899, Nr. 127), daß man eine solche Einrichtung schon in der (damaligen) Königlichen Kunstakademie und Kunstgewerbe schule in Leipzig besitze, die seit 1901 nach Erweiterung des Lehr stoffs in den graphischen Fächern den Titel: Königliche Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe führt. Die Anregungen des Herrn Schorß haben damals natürlich in der Fachpresse mannigfachen Widerhall gefunden (im Börsenblatt noch in den Nrn. 169, 175, 182 von 1899) und mehrere kritische Beurteilungen von gewiegten Fachmännern erfahren. Jetzt nach Verlauf von mehreren Jahren ist Herr Schorß dabei, alle diese Preßäußerungen und Gutachten in einer Broschüre unter dem Titel »Die bildenden Künstler und die graphischen Künste-
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