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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.03.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.03.1906
- Sprache
- Deutsch
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66, 21. März 1906. Nichtamtlicher Teil. 2969 -Die Verleger, deren Beschäftigung bedeutend weniger an strengend ist und die ihre Arbeiten ausführen können, ohne vom Publikum gestört zu werden, arbeiten im Durchschnitt 7 bis9Stunden am Tag, der Buchhändler aber von 10 Stunden bis x Stunden, je nachdem es die Arbeit und sein Pflichtgefühl vorschreiben. Mit seinem Gewissen also muß er cs aufnehmen, muß ruhig die Zu rechtweisungen und Weisheiten des Publikums hinnehmen, das es nicht begreifen kann, daß es schwierig ist, alle die Tausende von neu erschienenen Büchern im Laden vorrätig zu haben. — Ist das also kein armer Teufel?» Der -Xmi äs librairs« scheint sich wenig in andern Berufen umgeschen zu haben; sonst würde er wissen, daß, wie man zu sagen pflegt, »Jeder sein Päckchen trägt». So ist denn auch seinem Klagelied die Satire nicht erspart geblieben. Einige Tage nach dem Erscheinen dieses Artikels führte im selben Blatte ein andrer »Xmi« eine Gruppe von Angestellten vor, die noch viel »interessanter» seien und gegen deren LoS das der Buchhändler ein rosiges zu nennen sei, nämlich die ... . Obsthändler! Die Ärmsten! Dresden. Adolf Beschoren. Die erste Shakespeare-Folioausgabe. — Der Biblio thekar der »Locklsian Library« der Universität Oxford, Nicholson, richtet, wie wir der Neuen freien Presse (Wien) entnehmen, in der »Vimes« einen Aufruf an alle, die in Oxford studiert haben und der Bibliothek ein treues Andenken bewahren, daß sie dazu mit helfen möchten, die Summe von 3000 Pfund Sterling aufzubringen, den Preis, zu dem die Bibliothek bis zum 31. März ein Exemplar der ersten Shakespeare-Folioausgabe vom Jahre 1623 erstehen könnte. Dieses Exemplar war bereits vom Tage des Erscheinens bis zum Jahre 1664 Eigentum der Bibliothek gewesen. Das Folio wurde im Jahre des Erscheinens (1623) bogenweise an die Bibliothek abgeliefert, vom Oxforder Buchbinder Wildgoose ge bunden und an die Regale gekettet, wie es bei wertvollen Büchern üblich war. 1664 verschwand cs aus dem Katalog und wurde durch die zweite Ausgabe des dritten Folios von 1664 ersetzt, das man für besser hielt, weil es sieben angebliche Stücke Shakespeares enthält, die sich in der ersten Folioausgabe nicht befinden. Was mit dem ersten Folio der »Lockleian Library. zwischen den Jahren 1664 und 1750 geschehen ist, ist unbekannt. Um letzteres Jahr herum kaufte es Mr. Turbutt auf Ogston Hall in Derbyshire dessen Ururenkel W. G. Turbutt der jetzige Eigentümer des Buches ist. Er kam vor etwa einem Jahre mit dem Buch zum zweiten Bibliothekar der -Lockleian Library», der sofort den alten Oxford einband erkannte und bald feststellte, daß es das -Standard- Exemplar- der Bibliothek aus dem Jahre 1624 sei. Man fragte den Eigentümer, ob er geneigt wäre, das Buch der Bibliothek zu verkaufen, wenn Oxforder Studenten das Geld aufbrächtcn. Die Sache wurde eine Zeitlang hingezogen, und mittlerweile hatte ein amerikanischer Millionär — sein Name wird nicht genannt — davon gehört und bot Mr. Turbutt 3000 Pfund Sterling für das Folio. Der Eigentümer, selbst ein alter Oxforder Student, schlug nicht gleich zu, sondern stellte der Bibliothek eine Frist, innerhalb der sie das Werk um denselben Preis erstehen kann. Deshalb richtet Mr. Nicholson einen öffentlichen Aufruf in erster Linie an die Oxforder Studenten aller Jahrgänge, dann aber an alle Eng länder, damit nicht ein amerikanischer Millionär ein Buch weg führe, das so augenscheinlich England und der »Loälsian Library» gehört. Papyrus-Industrie in Syrakus. — Am 26. Juni 1904 beschloß ein naturwissenschaftlicher Verein in Neapel, die Regie rung zu ersuchen, daß sie zur Erhaltung der Papyrus-Pflanze (U^psrus pap^rus) im Anapo-Tal bei Syrakus Sorge tragen möge. Die italienische Regierung veröffentlichte Hann einen Be richt vom 29. Dezember 1904, woraus u. a. hervorgeht, daß heute die Papyrus-Industrie in Syrakus in ärmlichster Weise von wenigen Personen betrieben wird. Die Regierung ersuchte die Handelskammer in Syrakus, ein Gutachten darüber abzugeben, wie die Papyrus-Industrie erhalten und gehoben werden könnte. Ihrer Erwiderung vom 15. Februar 1905 entnimmt die Papier zeitung nach »L'Inckustria ckella Uarta» folgendes: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. Papyrus wurde früher aus Alexandrien nach Syrakus ein geführt; die Herstellung von Papyrus war in Syrakus bis zu Ende des achtzehnten Jahrhunderts unbekannt. Um diese Zeit begann der Syrakuser Bürger Francesco Saverio Landolina die Herstellung von Papyrus genau nach den Vorschriften, die der große römische Naturforscher Plinius, gestorben im Jahre 79 n. Ehr., im 13. Buch, 23. Abschnitt seiner Naturgeschichte angab. Nach dem Tode von Landolina setzten die Brüder Politi die Papyrus- Fabrikation fort; diesen folgten ihre Söhne, und heute gibt es in Syrakus nur zwei Personen, nämlich die Frau Concetta de Haro und Professor Giovanni Naro, Nachkommen der Familie Politi, die die Kunst der Papyrus-Herstellung verstehen und ausüben. Diese erhalten mit Genehmigung des Unterrichts- Ministeriums jährlich 400 Bündel der Papyruspflanze, die sie allein, ohne fremde Hilfe, verarbeiten. Sie verwenden zu ihrer Arbeit einen nach der Vorschrift von Plinius hergestellten Holz hammer. Das Erzeugnis hat lange nicht die Feinheit, Dichtigkeit und Weiße der alten Papyri. Die jährlich erzeugten 200 Blatt haben das Format 25x20 om. Zwei Bündel der Pflanze sind nötig, um ein solches Blatt herzustellen. Die Papyrusblätter werden ausschließlich an Touristen verkauft. Am beliebtesten sind solche Blätter, die Bilder von Syrakuser Baudenkmälern aufwcisen. Eine in Syrakus ansässige Deutsche klebt solche Bilder auf Post kartenvordrucke und verkauft sie als Ansichtskarten an Fremde, Ein Blatt Papyrus kostet 1^ bis 2 Lire; die mit Bildern be druckten sind teurer. Weiter berichtet die Papierzeitung: Die Handelskammer von Syrakus empfiehlt der Regierung, sie möge allen staatlichen Büchereien und Museen den Erwerb solcher Papyrusblätter vorschreiben, damit mehr Nachfrage herrsche. Der italienische Unterrichts-Minister geht jedoch weiter und regt an, daß das Landwirtschafts-Ministerium längs der Flüsse Anapo und Clane bei Syrakus große Kulturen der Papyrus-Pflanze an- legen möge. Das Parlament soll dann die Herstellung von Papyrus zum Staatsmonopol erklären, und das italienische Papiergeld soll ausschließlich auf Papyrus gedruckt werden, wo durch allen Fälschungen vorgebcugt würde. Germanisches Museum an der Harvard-Universität in Cambridge (Mass.) N.-A. — Nach einer Meldung der »Frankfurter Zeitung- aus New Jork hat eine Anzahl Ameri kaner aus Anlaß der Silbernen Hochzeit des Deutschen Kaiser paares einen Fonds zur Erhaltung des Germanischen Museums an der Harvard-Universität gestiftet. Bis jetzt sind 30000 Dollars zusammengebracht worden. * Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Libliograpbisobsr Nonatsbsriobt übsr usu srsobisnsns Lobul- uaä Univsrsitätssobriktsn (Oisssrtationsn — Lrogrammabbancklungsn — Labilitationssobriktsn sto.). Unter dlitvirbung unä mit Untsrstütrung wsbrsrer Univsrsitatsbsböräsn bsrausgsgsbsn von cksr 2sntralstslls kür Lisssrtationsn unck Urogramms äsr Luobbanäluvg Lustav Uoob U. m. b. L. in Leipzig. XVII. ckabrgavg, kio. 6, 1. Äärr 1906. 8°. 8. 85—96. kio. 2139 bis 2442. Vsrxsiobnis cksr im Verlags von 6l. Lrs)-tag in Usipeig sr- sobisnsnsn grisobisobsn unä latsinisobsn Lobulausgabsn, Lobülsr- icommentars unck IVörtsrbüobsr; cksr kraorösisobsn unck sng- lisoksn Lobriktstellsr, so vis cksr cksutsobsn Lobulausgabsn. 8". 19 8. Xis Vsrlaugrsttsl singsriobtst. Zoologie unck Laläoutologis. — Xatalog lio. 95 von 6sorg L Oo. in Lassl. 8°. 50 8. 1003 kirn. Laobwsistsrs Litsrarisobsr Ickovatsbsriobt kür Lau- unä Ings- nieurvissevsobaktsn, Llsbtrotsobnib u. vsrvanckts Lebists. Ver lag von Laobmsister L Vbal in Leipzig. Xll. ckabrgang. kio. 3. Närx 1906. 8. 33—48. Vlit Loblüsssl. Lxport-ckournal. lotsrvationalsr Xnrsigsr kür öuobbanäsl unck Lucbgsvsrbs, Lapisrinäustris, Lobrsibvarsn unck Lebrmittsl. Vsrlag von 6. Lsckslsr in Leipzig. kir. 224. Vol. XlX, 8. (Usbruar 1906 ) Ll.-4° 8. 89—100. Inbalt: kisus Lrsobeinungen. Xunstblättsr. Livgsgangsns Xntiguariats-Latalogs. Ussstrs unck Vertrags übsr Urbebsr- rsobt (Uorts,: kiorvsgsn, Vereinigte Ltaatsu.) Lrivat- bibliotbsbsn. ^oll-Xocksrungsn. LUttsiluogsn aus Lirmingbam. Lirmsnvsreeiobnis. kisus Lirmsn. 391
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