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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1906
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- Erscheinungsdatum
- 15.03.1906
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- Deutsch
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2732 Mchtamtlicyer Teil. ^ 61, 15. März 1906. Bücherversteigerungen im Hotel Drouot zu Paris. (Bibliothek Billard.) — Die Versteigerungen von Büchern, Stahl stichen usw. sind in der ersten Hälfte des Märzmonats etwas zurückgegangen, so daß wir endlich Zeit finden, einen Überblick über die von Delestre, Paul und Guillemin geleitete Auktion der Bibliothek Billard zu geben, die den hohen Ertrag von 68 865 Frcs. erzielte und die vor allem das Antiquariat inter essieren dürfte. Die Beisteigerung brachte namentlich Werke aus dem vierzehnten, fünfzehnten, sechzehnten und siebzehnten Jahr hundert unter den Hammer, nebst vielen interessanten und recht gut bezahlten Manuskripten. Um eine bessere Übersicht zu ermöglichen, seien zuerst die Manuskripte, hierauf die bis Ende, des siebzehnten Jahrhunderts erschienenen Werke und schließlich diejenigen vom Jahre 1701 bis auf die Gegenwart erwähnt. Unter den Manuskripten begegnen wir folgenden Werken und Preisen: -Ivoipit oküoiuw bssts Nsriss Virxinis«, kleines Oktav format, karminroter Samteinband, mit vielfachen Gold- und Silberverzierungen, Silberbeschlag, auf Velinpapier geschrieben, mit 20 Buchstaben, die Legenden darstellen, verziert, stammt aus Italien, gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts, 1430 Frcs.,— »O'Okücs äs 1s, VisrAS Nsris s l'ussgs äs ksris-, Manuskript aus dem fünfzehnten Jahrhundert, auf Velinpapier, mit 30 Minia turen, nebst 17 großen Anfangsbuchstaben verziert, erreichte sogar 2805 Frcs., — »Vis äs 8sivts NsiAusrits-, Manuskript aus dem fünfzehnten Jahrhundert, auf Velinpapier, mit einem großen An fangsbuchstaben verziert, brachte 160 Frcs., — »N. 3?. 6>csronis äs OkLciis Uber priwus-, italienisches Manuskript aus dem fünf zehnten Jahrhundert, aus Velinpapier, mit 3 großen Anfangs buchstaben, galt 175 Frcs. Die oben erwähnten Manuskripte sind die wichtigsten, die in dieser Versteigerung unter den Hammer kamen. Wir verlassen deshalb dieses Gebiet, um zu den Büchern überzugehen. Hier war die Auswahl eine größere, da inzwischen der gute Rivarol mit seinem Ausspruch -Die Buchdruckerei ist die Artillerie des Gedankens- gesiegt hat. Unter den alten, d. h. bis 1700 er schienenen Büchern konnte man zunächst einige religiöse Werke, worunter z. B. Predigten des Resormators Calvin, bemerken, -vors bssts Nsriss Virginis-, stellt einen geistlichen Kalender dar (1521—1540), in großer Oktaoform (gotisch), auf Velinpapier ge druckt, mit 30 farbigen und teilweise vergoldeten Illustrationen, Paris, Buchhändler Germain Hardouyn; das Werk erzielte 630 Frcs., — -Oss Oonksssious äs samt Xuxustin», ein Duodezband mit hübschem alten Einband (rsliurs svcisvns rsliAieuse), Paris 1688, bei Guillaume Desprez, brachte 100 Frcs, — »Sermons äu ?tzrs Louräslous-, Paris 1707—1734, bei Rigaud, 16 Bände, galten 330 Frcs., — fast ebensoviel, nämlich 322 Frcs., wurde sür die Predigten Calvins »Sermons äs N. äebsn 6siviu sur Iss äix Oowwsuäewsns äs 1s. Ooz--, Genfer Originalausgabe 1557, bezahlt. »Oes krovincislss« von Pascal, Köln 1657, bei Pierre de la Vallse, Duodezformat, in Amsterdam (Louis und Daniel Clzevir) gedruckt, brachten 100 Frcs., — »Os l'Iwitstion äs äesus-6Orist-, mit Vignetten und 4 illustrierten Tafeln von Mariette, Paris 1692, bei Antoine Dezallier, erzielte 157 Frcs. Anschließend an diese Kategorie mögen noch einige alte Bücher genannt werden, die der Kunst und Wissenschaft angehören. Wir notierten folgende Werke: »Xlpbsbst äs plusisurs sortes äs Isttrss- von Pierre Hamon, Paris 1567, wurde mit 140 Frcs. bezahlt, — «Iconoloxis pur ÜKurss« von Gravelot und Cochin, Paris, bei Lattrs, 4 Oktavbände, 151 Frcs., — »Oivrs äs äistsrsns OsrtoucOss kort rsebsrebsr« von Charles Mavelot, Paris 1685, brachte 107 Frcs., — »Os Norosopbis äs 6uillsuws äs Is Lsrriärs Tolossin- von Macs Bonhomme, Lyon 1553, mit hübschen Ein lagen und Holzschnitten von Jean Monnier und Jacques Psrissin versehen, 170 Frcs., — ein altes Kostümwerk »vsAli Osbiti Xnticbi«, ein mit 420 Kostümbildern versehenes Oktavformat, erste Auflage, Venedig 1570, 180 Frcs., — »Nortilo^us V. Oonrsäi Usittsru« mit H^öjchmiten, Paris 1508, 185 Frcs-, — »Husärins bistoriquss äs 1a Oibls- von Jan de Tournes, Lyon 1558, mit 233 Holzschnitten, angeblich von Bernard Salomon, -Ostit Sernsrä- genannt, galt 100 Frcs., — ein nach Holbein mit 94 Holzschnitten geschmücktes Werk »Oistorisruw Vstsris Osstswsnti loouss», 1539, brachte 330 Frcs., — ein ähnliches, ebenfalls mit 53 Holzschnitten nach Holbein versehenes Buch, »loouss Nortis, äuoäsoim iwsxinibus prsstsr^xriorss 1547», wurde für 200 Frcs. zugeschlagen. In dieselbe Kategorie gehören ferner folgende Werke, die hohe Preise erzielten: Das interessante Werk: »Llst^vs äs Ocwssts Voluxtsts-, ein Quartband (gotisch), erstes gedrucktes Buch von Cividale del Friuli, Venedig 1480, 275 Frcs., — »vsvis sur la Vi^ns, viu st venäsvAss ä'Orlssvs« von Suaue, 1550, brachte 150 Frcs., — ferner zwei Werke von Montaigne »Oss Lsssis äs Nicbsl, ssiAusur äs Novtsixns-, von denen das eine 380, das andre 155 Frcs. erzielte. Beim erstgenannten Buche handelte es sich um die 5. Auflage, die zudem einen dritten Band als Sup plement erhalten hatte (Paris 1588, bei Abel l'Angelter), während das letztere Werk in 3 Duodezformaten in Brüssel (Foppens) ge druckt worden und in Amsterdam (1659 bei Michiels) erschienen war. — Die Originalausgabe des Buches »Keüexiovs ou Ssutsuoes st Nsxiwss woralss» von F. de la Rochefoucauld, Duodezformat, 5. Auflage, Paris 1678, bei Claude Barbin, brachte 150 Frcs., — die beiden, in einem Quartband vereinigten und mit Holzschnitten verzierten Abhandlungen »Os. Osuconnsris- von Jean de Franchiäres und »Os. Vsnsrls« von Jacques de Fouilloux, Paris 1607, bei l'Angelier, erreichten 265 Frcs., — »Oscstow^rspbis, c'sst-s-äirs Iss ässoriptios äs ost bZurss st O^stoirss» mit altem Kunstein band, Paris 1543, bei Denys Janot, 250 Frcs. Die Weltgelchichte war mit folgenden Werken vertreten: -Vs situ orbis- von Strabo, griechischer Text, wozu noch ein -Vsnstiis Xläi, st Xnärsss«, 1516, kam, erste Ausgabe des Originaltextes, mit Einband von Ruban, erzielte 183 Frcs., — ein Gallischer Krieg, von Cäsar, -6sii äulii 6s.ses.ris cowwsntsrioruw Ober priwus äs Lsllo dsllioo» mit auf Goldgrund gemalten großen Anfangsbuchstaben, Einband von Marius Michel, Paris 1471, 2. Ausgabe, erreichte 930 Frcs., — die Geschichte Maria Stuarts war mit einer Originalausgabe von »Os Nort äs 1s koz-ns ä'Lcosss- (1588), kleines Oktavformat, mit Holzschnitten, vertreten und galt 122 Frcs. Spanische Geschichtswerke erzielten folgende Preise: »Oss qustro psrtss SU tsrss äs Is Orcwios äs Lspsns-, erste Ausgabe v. I. 1541, 200 Frcs., — die beiden Werke über den Cid: »6rouios äsl kswoso csvsllsro 6iä vier Oswpssäor» und -Orouiss äsl rau/ sskoresäo csvsllsro s> Oiä ruz' Oise Oswpssäor- brachten je 100 und 120 Frcs. Das erstgenannte Werk war i. I. 1593 in Vurgos bei Philippe de Junta, das zweite bereits 1588 in Brüssel erschienen. Noch teurer, nämlich für 560 Frcs, wurde die 2. Auflage der »Loronics äs Iss luäiss- (1547) verkauft. Unter den ältern fran zösischen Geschichtswerken bemerkten wir: »^uuslss st Obroniquss äs Vrsncs- von Galtst du Prs, Paris 1552, 2 Oktavbände mit Wappen und Initialen von I. A. de Thou, 145 Frcs., — »Sistoirs st Obrcwiqus wsworsbls- von Jehan Froissart, Paris 1574, bei Michel Sonnius, alter Einband, 127 Frcs., — »O'Uistoirs et 6bro- uiqus äu trss cbrsstieu roz? 8. Oo^s IX-, mit Einband von Cham- bolle-Duru, galt 210 Frcs., — -Oroniqus st bistoirs ksicts st cowposss psr rsvsrsuä psrs en Oisu Turpiu», ein Quartband (gotisch), Paris 1527, stieg auf 400 Frcs., — noch teurer, nämlich sür 1105 Frcs., wurde das Buch »8svsu^t Is trtzs plsissnts bistoirs äu prsux st vsillsut Ousriu äs Nontxlsus«, Quartformat, mit Kunsteinband von Lortic, Paris, bei Jehan Trepperel, verkauft. Die Geschichte des Ritterbundes der »1000 Freunde- (O'O^stoirs äss uoblss st vsillsus Obsvslisrs Nillos Xw^s), ein sehr seltener Quartband, mit Holzschnitten und Buchstabenschmuck, Kunsteinband von Bauzonnet-Trautz. brachte nur 315 Frcs., — »8susuit uux trtzs bssu et excellsnt kowsiu äsbsu äs ksris- mit Holzschnitten und Buchstabenschmuck, Quartformat, Einband von Chambolle Duru, Paris 1560, ging für 260 Frcs. weg. Den Hauptbestand der Bibliothek Billard bildeten ältere Werke der französischen Literatur und Literaturgeschichte. Die hierbei bezahlten Preise dürften für das romanische Antiquariat ein gewisses Interesse bieten; immerhin spielte im allgemeinen der äußere Zustand des Buchs, wie auch der Einband, eine ziem lich bedeutende Rolle. Es gelangten folgende Werke des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts zur Versteigerung: -O'Osxitsl ä'swours- von Cycomence, ein heute sehr selten gewordenes Exemplar, das gegen 1465 oder 1485 in Lyon von Guillaume Le Roy gedruckt wurde. Dieses Buch erzielte 500 Frcs., — -Os Orst Llsso äs I'sulsss swours-, Lyon 1495, gotischer Quartband, bei Pierre Mareschal und Barnabs Chaussart, brachte 510 Frcs.. — ein dem König Karl dem Achten gewidmetes Buch -Os 8siour ä'bonnsur 8«, 2. Auflage, Paris 1519 (ebenso selten
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