60, 13. März 1906. Künftig erscheinende Bücher. 2699 Dreißigster Jahrgang Mit dem April-Heft beginnt »I« 1877-1907 seinen 30» Lin ganzes Menschenalterl Und ein Mcnschenalter voll literarischer und künstlerischer Kämpfe und Stürme. Hoch gingen die wogen der neueren Strömungen, manches veraltete, doch auch manches wertvolle wurde niedergeworfen, unter Sand und Geröll begraben. Noch ist der Kampf nicht beendet, aber immer lichtvoller und hoffnungsreicher gestalten sich schon die Ausblicke auf die Zukunft deutscher Literatur und Kunst. In diesem Ringen, diesem Hin- und Herfluten der Meinungen hat „Nord und Süd" stets unentwegt und unbeirrt an seinem bewährten Grundsätze festgehalten: einzutreten für alles wahrhaft Schöne und Ldle, zu pflegen und zu verbreiten die hohen idealen Güter der Menschheit, deren ewiger wert durch willkürliche Umwertungen nicht berührt und nicht gemindert werden kann. Nicht minder entschieden aber har unsere Zeitschrift, ohne ein Sxielball flüchtiger Modelanne zu werden, alle wirklichen und dauernden Fortschritte geistiger Kultur während der letzten drei Dezennien mit Freuden begrüßt, mit Eifer auch ihrerseits zu fördern gestrebt, wie richtig, wie verdienstvoll dieses Programm ist, das unsere getreuen Freunde und Leser, das die besten Kreise des deutschen Volkes immerdar warm anerkannt haben, dürfte gerade gegenwärtig nachdrücklicher als je zur Würdigung gelangen I Doch nicht mehr, wie in den Jugendjahren unserer Zeitschrift, ist es heutzutage vergönnt, dem friedlichen Wettkampfe auf den verschiedenen Gebieten von Kunst und Wissenschaft ausschließlich sich zu widmen; immer umfassender, immer eindringlicher habe» daneben die Fragen der inneren wie der äußeren Politik das Interesse der weitesten Kreise in Anspruch genommen. Daher erschien es uns als ein Erfordernis der Zeit, die Politik in größerem Umfange als früher in den Rahmen von „Nord und Süd" aufzunehmen, und bringen wir nunmehr aus der Feder bekannter Politiker Beiträge über die wichtigsten politischen Angelegenheiten. Auch hier werden wir den gleichen Prinzipien folgen, die uns bei allen unser» belletristischen und wissenschaftlichen, literar- und kunstgeschichtlichen Aufsätzen geleitet haben: maß voller Sachlichkeit, ernsthafter Vornehmheit durfte sich „Nord und Süd" von jeher mit Stolz rühmen, und so wollen wir auch weiter wirken zum Besten des deutschen Volkes, zum Heile des Vaterlandes! Das April-Heft hat folgenden Inhalt: ZNnri« Vris: Aus einer andern Welt. Novelle. Hubert «Llnges: Die Trennung von Staat und Airche in Frankreich. Zing Friedr. lirnnse: Otto Ernst. (Mit Portrait.) V. Vsreh: Reise des Prinzen Friedrich Leopold von preuhen durch die Mongolei. Mai h)05. Ernst Snlzer: Bisinarcks Anschauungen über Bündnisse. Gesv<s Vnsse-P>nlinnr Der tolle Student. ^ndrvis Der wert der Persönlichkeit. Ass« Alnrin de Heredin: Sonette. Übertragen von Joseph Jasse. H«rirs Venznrnnn: Die nioderne Ballade und Roinanze. Hns» Vsttser (Mitglied des Reichstags): politischer Monatsbericht. (Inneres.) w. n. Zllnsssn»: politischer Monatsbericht. (Auswärtiges.) Zi«S Fried*. Lirnnse: Literarischer Monatsbericht. (Roniane.) Viblisgrnvhie. ViblisKrnH-his^e Notizen. — Übersieht dev «»iehtitzsten Zeit schriften - Zinssätze. MM" wir erbitten Ihre weitere freundliche Derwendung für „Nord und Süd" und stellen Ihnen fu diesenr Zweck von dein Axrilheft eine Ihrer Kundschaft entsprechend grössere Anzahl a conä. gern zur Verfügung und bitten, auf beigefügtein Zettel zu verlangen. "WjI Lrnlau. im März (906. ZOIrMe OerlM-Mtalt v. Z. Zchottlaenürr