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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1906
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- Deutsch
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2684 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 60. 13. März 1906 ihrer ersten Promotionen las. Den Anstoß zur Ausarbeitung der Promotionsbestimmungen gab ein Promemoria, das Schleier- j macher am 24. Oktober 18tO ausarbeitete, in genauem Anschluß an seine -Gelegentlichen Gedanken über Universitäten-, Am 4. No vember wurde dies als ministerielle Verfügung der theologischen, der juristischen und der philosophischen Fakultät vorgelegt. Die Gegenentwürfe der drei Fakultäten, von denen die juristische und mehr noch die philosophische die Vorlage stark veränderten, wurden von der Regierung meist gebilligt und dienten bis zur Publika tion der Statuten (1817) zur Grundlage der Promotionen. Die medizinische Fakultät erhielt infolge ihrer besonder» Verhältnisse (Vorbildung ihrer Studenten und gesetzliche Promotion vor dem Staatsexamen) besondre Bestimmungen. — Die Akademie hat in der Sitzung am 1ö. Februar beschlossen, dem aus den Akademien und Gesellschaften der Wissenschaften zu Göttingen, Leipzig, München und Wien bestehenden Verband deutscher wissenschaftlicher Körperschaften beizutreten. (Deutscher Reichsanzeiger.) Gewerbliche Arbeit in Frankreich. — In den poly graphischen Gewerben Frankreichs waren (nach einer statistischen Zusammenstellung im Schweizerischen Handelsamtsblatt) im Jahre 1901 99 000 Personen beschäftigt (gegen 83 000 im Jahre 1896). Im Jahre 1901 gab es in Frankreich 117 große Druckereien gegen 93 im Jahre 1896. In der Papier- und Kartonfabrikation arbeiteten (1901) 37 000 Personen gegen (1896) 34 000. Die Fabriken für Karton- und Papierverarbeitung beschäftigten (1901) 21000 Personen gegen (1896) 16 000. * Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Latalog liervorraxendsr Demälds älterer uvck nsursitliober Neistsr aus versobiedevsm Besitz. 4". 39 8. 243 klrv. VI. 8 Bakeln Abbildungen. Versteigerung Dienstag cksn 20. unä lllittrvoob den 21. llläi-2 1906 darob 3. N. Ilsberls (U. Dempert^' 8öbns) in Löln a. kb. Lür dis Praxis des batbolisoben 8ss1sorgsrs. Lin Vsrssiobnis ewxksblsnsvertsr neuerer und älterer IVerbs aus dem Döblet der Latsobstib, Predigtliteratur, Lsostib mit einem ^.utorsn- und 8aobrsgister. llsrausgegeben von tl. IVulkk, Duob- und Lunstbandluvg in Dortmund. 8". 41, b u. 7 8. Personalnachrichten. * Martin Gerlach. — Der in der Kunstwelt ebenso wie im deutschen Buchhandel hochgeachtete Seniorchef des bekannten Wiener Verlagshauses Gerlach L Wiedling, Herr Martin Ver lach in Wien, begeht am heutigen 13. März seinen sechzigsten Geburtstag. Der schaffensfreudige Mann darf an der Schwelle des höher» Lebensalters, das er betritt, mit Befriedigung auf ein unermüdliches Wirken zur Förderung des Kunstgewerbes und zum Nutzen aller in diesem Zweige Mitstrebenden zurückblicken. Nicht, daß er die Kunst geleitet, auf den Wechsel der Richtung ein gewirkt hätte. Aber er ist ihr mit Aufmerksamkeit gefolgt in allen ihren Wandlungen der letzten Jahrzehnte, hat den jeweils von ihr bestimmten und von der Öffentlichkeit bevorzugten Ge schmack künstlerisch verarbeitet, in stilvolle Formen gefügt und in wertvollen, inhaltreichcn Bänden eignen Verlages für die Zwecke des Kunstgewerbes nutzbar gemacht. In diesem Lebenswerk hat er, unerschöpflich neue Muster schaffend, viel da zu bcigetragen, das deutsche Kunstgewerbe vom französischen Ge schmack unabhängig zu machen, es auf gute deutsche Vorbilder zurückzusühren, eignen Geschmack bei ihm zu entwickeln und ihm die Selbständigkeit und Bedeutung zu geben, deren es sich heute erfreuen darf. Martin Gerlach eröffnet« sein in der Folge zu großer Be deutung erwachsenes Verlagsgeschäft 1872 in Berlin unter der Firma M. Gerlach L Co. 1874 verlegte er es nach Wien, 1882 vereinigte er sich dort mit F. Schenk zu der Firma Gerlach L Schenk, 1904 mit Albert Wiedling zu der jetzt bestehenden Firma. Von Beruf selbst Zeichner, Graveur und Ciseleur, begann er vor etwa dreißig Jahren mit dem selbstgezeichneten kunstgewerb lichen Vorlagenwerk »Die Perle«, dem ersten größern Werk seines Verlags, das dem Goldschmied eine reich fließende Quelle von neuen, klassisch geformten Motiven erschloß und diese mühsame j Kleinkunst in wertvollem Material von der französischen Vorherr schaft befreite. Der große Erfolg des Verlagsunternehmens ermutigte sogleich zu einem neuen großen Werk, das unter dem Titel »Das Gewerbe-Monogramm« erschien und wie das erste sich auf die Re naissance in ihrer edelsten Ausbildung stützte. Der Weiterentwicklung derhohenKunst und der dadurch bedingtenUmbildung des Geschmacks folgte Gerlach in seinem dritten großen Werke »Allegorien und Embleme«, einem der bedeutendsten seines Verlages, in dem er viele künstlerische Individualitäten der neuen Richtung vereinigt, ihnen wegweisend vorangeschritten ist, manchen Überschwang der Formgebung in maßvolle Grenzen geleitet und damit ein muster gültiges Werk geschaffen hat, das seinen künstlerischen Ruf für ferne Zeiten festlegt. Daneben entstammen seiner unermüdlichen Arbeit viele kleinere schöne Vorlagenwerke, die wir im Rahmen dieser Skizze übergehen müssen. Mit der neuen Richtung der angewandten Kunst weiterschreitend und insbesondre ihrer architektonischen Verwertung Rechnung tragend, schuf er darauf das gleichfalls große und bedeutende Werk »Die Pflanze in Kunst und Gewerbe»; weiter folgten -Das Tier in der dekorativen Kunst-, »Festons und dekorative Gruppen aus Pflanzen und Tieren-, und endlich beschließt ein neues, groß angelegtes Werk »Die Quelle«, das der neuesten Geschmacks richtung, der Freude am Ausdruck der Linie, huldigt, den fest lichen Reigen dieser prächtigen Schöpfungen. Erschienen sind bisher folgende Teile: »Allerlei Gedanken in Vignettenform« — -Buchschmuck und Flächenmuster- — -Flächenschmuck- — »Das Tier leben in Schönbrunn- — »Formenwelt aus dem Naturreiche- — »Volkstümliche Kunst-, Weitere Bände sind in Vorbereitung. Nicht vergessen sei hier auch Gerlachs -Jugendbücherei«, in der er durch den Zauber künstlerischer Illustration in das Gemüt des Kindes einzudringen bemüht ist. Keins der Gerlachschen Werke ist durch ein nachgefolgtes etwa zurückgedrängt, überholt, in seinem Werte gemindert; die innere Gediegenheit verbürgt einem jeden dauernd dieselbe ernste Beachtung, die es bei seinem Erscheinen gefunden hat; denn obwohl Kunstrichtung und Zeitgeschmack sich im letzten Menschenalter in buntem Wechsel bewegt haben, hat jede auf tauchende neue Richtung doch Selbständiges, Brauchbares und bei richtiger Maßhaltung auch Schönes geschaffen, das dem Veralten nicht ausgesctzt ist. Sicher bieten sie dem Studium für lange Zeit eine unerschöpfliche Quelle für Nachbildung und weitere Aus bildung edler Formen. Bei seinem sechzigsten Geburtstage gedenken wir gern dieser Verdienste des hochgeachteten Kollegen und wünschen ihm aufrichtig des Himmels Segen zu weiterer nutzbringender Arbeit. Red. (Sprechsaal.) Zeitschristenbezug durch die Post. Einige Zeitschriften - Verleger haben den Sortimentern em pfohlen, die bezüglichen Zeitschriften bei der Post zu bestellen, und vergüten dafür einen Rabatt in angebotener Höhe. Nun sind aber verschiedene Zeitschriften, durch die Post bezogen, teurer als im Buchhandel. Der Sortimenter kann aber seinen Kunden nur die bisherigen Buchhandelspreise, nicht die erhöhten Postpreise in Anrechnung bringen, so baß dem Sortimenter der Gewinn auf diese Weise sehr gekürzt wird. Doch dies nicht allein. So schreibt z. B. der Verleger einer Zeitschrift (wahrscheinlich tun dies auch andre) den Rabatt in laufende Jahresrechnung gut. Der Sortimenter muß nun den vollen Betrag für ein Jahr im voraus bei der Post hinterlegen, erhält aber seine Provision erst zur Ostermesse des folgenden Jahres, also nach ca. 16 Monaten, unter Abzug des Mcßagios und der Kommissionär-Provision. In den letzten Jahren haben verschiedene Verleger begonnen, ihre Zeitschriften erst Freitag nachmittags oder Sonnabends aus- zugsben; diese können also in Leipzig den andern Journalen nicht mehr beigepackt werden, sondern müssen in Leipzig einige Tage bis zur nächsten Sendung lagern. Dem Sortimenter bleibt also, um mit der Post konkurrieren zu können und sich die Abonnenten zu erhalten, nichts andres übrig, als alle diese Zeitschriften bei der Post zu bestellen. Den Gewinn bei diesem Geschäft mag sich jeder Sortimenter selbst berechnen. Gr.-Strehlitz, 10. März 1906. A. Wilpert.
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