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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1906
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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2638 Mchtamtlicher Leü, ^ 59, 12. März luc-O. Land der großen Tantiemen für englische Autoren; diese müssen sich von der affektierten Gleichgültigkeit befreien, die für ein tätiges Volk wie das amerikanische wenig Anziehendes hat. Man bewundert drüben George Meredith und Thomas Hardy. Durch schnitts-Novellisten haben die Amerikaner aber jetzt selbst genug daheim; die brauchen sie nicht von England cinzuführen. Die amerikanische Bücherwelt bezeugt nach vielen Richtungen hin großes Leben; wie sie sich auch entwickeln mag, sie hat zweifellos eine Zukunft. Bruno Conrad. Vom amerikanischen Postwesen. — Sämtliche Postsachen werden in den Vereinigten Staaten von Nordamerika in vier Abteilungen geschieden; die erste umfaßt alle geschriebenen Sachen, die zweite Zeitungen und periodische Schriften, die als solche bei der Post eingetragen sind, die dritte Bücher, Zeitungen und periodische Schriften, die in der zweiten Abteilung keine Aufnahme finden können, ferner Zirkulare und Korrekturabzüge; die vierte sämtliche Postsachen, die nicht zu den drei genannten Abteilungen gehören. Sämtliche Sendungen der zweiten Abteilung werden zu dem Satze von 1 Cent für das Pfund von der Post versandt. Dieser niedrige Satz ist aber jetzt aus Veröffentlichungen beschränkt, für die ein allgemeines Abonnement besteht, da man früher ver schiedene Drucksachen, die lediglich Reklamezwecken dienten, mit Benutzung dieses niedrigen Portos versandt hatte, wo durch der Post unverhältnismäßige Unkosten erwachsen waren. So gab es ein derartiges monatlich erscheinendes Blatt, das in einer Million Auflage erschien und dessen Heraus geber in der Lage waren, cs an die Empfänger porto frei fünf Jahre lang für 50 Cents jährlich zu versenden. Ab und zu haben Verleger Schwierigkeiten mit der Eintragung ihrer Veröffentlichungen. Bis diese gehoben sind, müssen sie den vor schriftsmäßigen Satz von einem Cent für zwei Unzen entrichten. Erfolgt aber schließlich die Eintragung für die zweite Abteilung, so wird das vorher gezahlte Porto zurückoergütet, und wenn es sich um Jahre dabei handelt. Reißt jemand ein Blatt aus irgend einem der zweiten Klaffe angehörigen Poststück heraus, so ist es unvollständig geworden, und es muß der Satz der dritten Ab teilung bezahlt werden, also wird das Porto erhöht, obwohl das Gewicht geringer geworden ist. In bezug auf Postkarten bestehen scharfe Bestimmungen. Eine Postkarte, deren Adressat nicht aufzufinden ist oder die nicht abgeholt wird, wird nicht zurückgesandt, sondern vernichtet. Eine Postkarte kann eine Rechnung enthalten, oder die Mitteilung, daß Steuern, Mieten re. fällig sind; wird aber etwa eine Drohung hinzugefügt, so verweigert die Post die Beförderung. Man ist in diesem Punkte sehr feinfühlig und schließt alle Postkarten von der Beförderung aus, deren Inhalt ein ungünstiges Licht auf die Ehrenhaftigkeit oder den Kredit des Adressaten werfen könnte. Zu ermäßigten Sätzen werden Sendungen in Reliefdruck, die für Blinde bestimmt sind, befördert und solche Sendungen, die von einer öffentlichen Bibliothek oder einer Blindenanstalt auf geliefert werden. Von den Vorschriften für die Rücksendung von Postsachen ist die zu erwähnen, daß sie nach 30 Tagen zurückgesandt werden, wenn der Absender nicht anders bestimmt hat. Drei Tage lang aber müssen sie in der Post lagern. Die meisten Geschäftshäuser, ebenso viele Privatleute machen auf ihren Sendungen den Vermerk: Nach soundsoviel Tagen zurück an H. N.! Meistens nimmt man hierfür drei Tage an. Was unanbringbare Sen dungen der 3. und 4. Abteilung betrifft, so erhält der Absender, wenn seine Adresse bekannt ist, vom Generalpostmeister die Mit teilung, er möge binnen 14 Tagen einen gewissen Betrag in Marken einsenden, dann erhalte er das Paket zurück, im andern Falle werde die Sendung der Abteilung für unanbringbare Briefe überwiesen. Die Absender pflegen indessen auf dem Paket zu vermerken: »Wenn nicht in . . Tagen abgeliefert, werden die Postvorstände ersucht, dies milzuteilen, worauf das Rückporto eingesandt wird.« Das Porto für Einschreibsendungen ist ziemlich hoch, aber der Absender erhält dafür nicht nur eine Postquittung, sondern auch eine Quittung des Empfängers, die auch vor Gericht als Schuld anerkennung gilt. Geht eine Sendung ins Ausland, so wird auch von dort eine Empfangsbescheinigung des Adressaten gegeben, wenn auf der Sendung der Vermerk stand: Rsosixt clewancksck — Empfangsbescheinigung verlangt! Sonderbar sind die Bestimmungen über Mustersendungen, die der vierten Abteilung angehören. Man kann z. B. ein Paar Hosenträger oder ein Paar Hosen als Muster zu ermäßigtem Satze versenden, nicht aber ein Paar Strümpfe, Handschuhe oder Schuhe. Von solchen dürfen bloß einzelne verschickt werden. Weihnachtskarten können unter ermäßigtem Porto versandt werden, Visitenkarten aber unterliegen der Brieftaxe. In gedruckten Preislisten darf mit der Feder nichts geändert sein, wenn sie zu ermäßigtem Satz befördert werden sollen. (Lpzgr. Ztg. *Weltpost-Kongreß. — Der Weltpost-Kongreß wird am 5. April in Rom zusammentreten. Dieser Kongreß, der sechste seit dem Bestehen des Weltpostvereins (1874), ist auf die Dauer von 6 bis 8 Wochen berechnet. Folgende Bcratungsgegenstände sind bis jetzt in Aussicht genommen: Erhöhung des zulässigen Gewichts eines einfachen Briefes im Weltpostverkehr von 15 auf 20 Gramm. Ermäßigung der Mindcstgebühr für Gcschäftspapiere von 2b auf lO Centimes. Für ungenügend frankierte Briefe soll nicht mehr der doppelte, sondern nur der einfache Betrag des Fehlbetrags vom Empfänger erhoben werden. Erhöhung der Gewichtsgrenze für Warenproben auf 500 Gramm. Ausdehnung des Nachnahme- und des Postauftragsverkehrs auf das gesamte Vcreinsgebiet. Anerkennung einer möglichen Entschädigungspflicht für ver spätet cintreffende Sendungen. Ersetzung der »Muster ohne Wert« durch Paketchen im Höchst gewicht von anderthalb Kilo gegen eine Gebühr von 50 H im europäischen Verkehr. Herabsetzung des Ecsatzbetrags für verlorene Einschreib sendungen. Einführung von Welt-Kartenbriefen mit Antwort und von internationalen Antwortmarken. Beseitigung der Unerläßlichkeit des Aufdrucks »Postkarte« oder »tlarto xo8tals« auf Weltpostkarten. Beförderung von Ansichtskarten zu den Drucksachengebühren, falls sie handschriftlich nicht mehr als fünf Worte oder nur die üblichen Abkürzungszeichen für Glückwünsche (p. k.), Danksagungen (p. r.) usw. aufwcisen. Aufhebung aller Durchgangsentschädigungcn im Transitverkehr. »Eule«, freier Verein jüngerer Buchhändler in Leipzig. — Am Sonnabend den 3. März feierte die -Eule- ihren humoristischen »Narren- und Kappcnabend« in den festlich ge schmückten Räumen des Lehrervereinshauses. Die Kollegen waren in stattlicher Schar gekommen, um sich im Familien- und Freundeskreise einige Stunden der ungebundenen Fröhlichkeit hinzugeben, und bald herrschte ein reger Faschingstrubel. Vor träge ernsten und heitern Inhalts sorgten für Abwechslung, und das neu ins Leben gerufene Lustspiel-Ensemble »Eule« trug mit der Aufführung von Legows »Der Paletot« einen schönen Erfolg davon. Große Freude erregte die veranstaltete Verlosung, zu der in liebenwürdigster Weise die Herren Verleger die Gewinne ge stiftet hatten. Wir sagen den Inhabern der Firmen: L. Staackmann, Phil. Reclam jun., C. G. Naumann, Bibliographisches Institut, C. F. Amelang's Verlag, Grote'sche Verlagsbuchhandlung, Egon Fleische! L Co., Insel-Verlag, Verlag der Jugend, insbesondere aber der »Neuen Photographischen Gesellschaft» in Steglitz für die uns überwiesenen Verlagswerke auch an dieser Stelle unfern herzlichsten Dank. Raeth. *Aus dem Antiquariat. — Die Bibliothek des verstorbenen langjährigen Direktors des Großherzoglichen General-Landcs- archivs Geheimen Rats Dr. Friedrich von Weech in Karlsruhe ist in den Besitz des Antiquariats Ernst Carlebach in Heidel berg übergegangen. Die Bibliothek ist reich an Quellenwerken zur badischen und deutschen Geschichte. * Bußtag in Sachsen. — Auf den Bußtag in Sachsen (Mittwoch den 14. März) sei für den Verkehr mit Leipzig wiederholt aufmerksam gemacht.
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