Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19061218
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190612180
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19061218
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1906
- Monat1906-12
- Tag1906-12-18
- Monat1906-12
- Jahr1906
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
pH 293, 18. Dezember 1906. Nichtamtlicher Teil. 13121 eine charakteristische Künstlerpersönlichkeit, die sich eine sehr ge achtete Stellung in der Kunstwelt errungen hat. Als Frucht einer diesjährigen Studienfahrt hat Bruno HSroux jetzt sein neuestes Werk hecausgegeben unter dem Titel: -Eindrücke einer Reise von Leipzig nach Ober-Italien«, 38 Skizzen eines deutschen Steinzeichners Die Blätter wurden auf der Handpresse bei Julius Klinkhardt in Leipzig gedruckt, die Auflage beträgt 80 mit der Hand numerierte Exemplare. Gegenwärtig hat Heroux diese interessanten Skizzen neben einer Reihe Studien im Leipziger Kunst verein ausgestellt. Mit der Darstellung des noch im Bau begriffenen Völkerschlachtdenlmals bei Leipzig beginnend, dessen mächtiges Gerüst bereits die imposanten Formen ahnen läßt, in denen dieses Werk zur Nachwelt reden soll, begleiten wir im Geiste den Künstler auf seiner Fahrt. Sie führt zunächst nach Wien, wo er einen Teil der architektonisch interessanten Hofburg festgehalten hat. Ferner treten uns vor Augen Bilder von Preßburg, dem schönen Miramar, Novenenhütten, die gigantischen Grotten von St. Canzian und Mataoum, ein Blick von der Oblasser Warte, wilde Karstlandschaften, das Leben und Treiben im Triester Hafen, eine Reihe malerischer Motive aus Venedig, von Sermione, Salo, Fasano, der Umgebung des Gardasees und dem klassischen Berona. Außer anziehenden Landschafts und bemerkenswerten Architekturbildern schildert Höroux auch charakteristische Volkstypen und lebensvolle Straßenbilder. Ein eigenartiger Reiz geht von diesen Augenblicksbildern aus, die der Künstler mit sicherer Hand in sein Skizzenbuch mit der weichen lithographischen Kreide eingetragen hat, um sie dann durch Überdruck auf den Stein vervielfältigen zu können. Wohl ist der Stift des Künstlers oftmals nur flüchtig über das Papier geglitten; dennoch weiß der leiseste Strich etwas zu sagen, kein noch so kleiner Zug erscheint willkürlich oder ausdruckslos, denn alle Linien und Flächen sind durch die Schärfe des Künstlerauges geregelt und durch die Feinfühligkeit der Hand belebt, so daß der Beschauer in diesen Blättern mannigfaltige Stimmungen zum Ausdruck gebracht findet und temperamentvoll vorgetragene Erlebnisse dargestellt sieht. Höroux' fesselndes Reisewerk wird von allen Freunden graphischer Kunst als eine willkommene Darbietung betrachtet werden. Ernst Kiesling. Caxton - Drucke. Nur selten während der letzten Jahre ist ein gleich inter essanter Fund gemacht worden wie der vor kurzem von der Firma Hodgson L Co. in London angekündigte. Unter einer Bibliothek alter Bücher, die ihr aus Uorkshire zugesandt worden war, fand man ein bemerkenswertes Exemplar eines von' Caxton, dem ersten Buchdrucker Englands, gedruckten Werkes. Es besteht aus drei verschiedenen Büchern, nämlich: rlbo Uo^al Loolr« oder »lös Loolr kor L Ling« (1488), »Ibs Loolr ok 6ooä Nrnnors« (1487) und »18s Lootriool vk Lapisnes« (1489). Leider gab es beim Öffnen des Werkes eine große Enttäuschung, denn nicht nur war ein größerer Teil un barmherzig herausgeriffen, sondern viele Blätter waren auch bis an den Rand des Textes beschnitten. Das voll ständigste und besterhaltene ist naturgemäß das in der Mitte eingebundene »Loolr ok 6ooä Nsonsrs«, von dem nur etwa sechs Blätter fehlen. Einen gewissen Ersatz für die Defekte des Inhalts bietet dagegen der schöne gepreßte Ledereinband des fünfzehnten Jahrhunderts, der allem Anschein nach von Caxton selbst oder von einem seiner Mitarbeiter aus geführt worden ist. Der Band gelangte bereits am 24. November bei der Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7S. Jahrgang. genannten Firma zur Versteigerung und erzielte trotz seiner Mängel den ansehnlichen Preis von 470 -6 (9400 ^). Außerdem steht noch die bedeutende Caxton-Sammlung des Lord Amherst, Hackney, zum Verkauf; sie befindet sich augenblicklich in den Händen des Londoner Antiquars Quaritch und wird auf einen Wert von ca. 200 000 -6 geschätzt. Bei dieser Gelegenheit dürfte es nicht uninteressant sein, zu sehen, wo größere Caxton - Sammlungen zu fin den sind. — Das -British Museum« in London be sitzt 85 -Caxtons«, wovon 25 doppelt vorhanden sind, so daß die eigentliche Zahl auf 60 verringert wird. — >1üo SpsaoorOairons«, jetzt in der »R^lsnck's lübrar^i in Manchester, umfassen 57 einzelne Werke. Die -OawbriäZo Loivsreit^ Library« weist 41 ver schiedene, oder mit den Duplikaten 52 Nummern auf. Mr. Morgans Sammlung steht, was die Zahl an betrifft, mit 35 Werken an vierter Stelle und schließt Muster aller von Englands ersten Typographen angewandten Drucktypen in sich. Sie enthält u a. »Lokovrs, Loea^sll«, das erste in englischer Sprache gedruckte Buch, das als Grundpfeiler aller Caxton-Sammlungen betrachtet wird. Von der französischen Abhandlung >I-S3 l)«rniörs8 660868«, deren Besitzes sich ebenfalls Mr. Morgan rühmen kann, gibt es, soweit bekannt, ebenfalls nur zwei Exemplare. Mr. Robert Hoes Sammlung besitzt das einzige vor handene Exemplar von »Läng Lrtbar« (1485), ferner »Lös 6ookvs8io« (1483), die erste Ausgabe von »Ibs Oantorbar^ Isles«, »Ligäon's Lol^obronieou« (1482) und mehrere andre. Die »Caxtons« in der »liov ^orlr Labliv Librsrx« beginnen mit »9?bs Oboes Loolr« (1475) (das zweite in eng lischer Sprache gedruckte Buch), einem schönen Exemplar, von dem nur sieben Blätter fehlen und das von Mr James Lenox im Jahre 1874 für 400 ^ erstanden wurde. ,16« lluigbt ok tbs lkovor« (1484) wurde ebenfalls durch Mr. Lenox gesichert, der für das prächtige Exemplar 616-6 bezahlte. Es ist dies eins der am seltensten oorkommenden Stücke in allen Caxton-Serien; nur zwei andre tadellose Exemplare sind bekannt. Noch ein andrer Caxton-Ankauf desselben Jahres war die zweite Ausgabe von »lös Nirror ok tbs IVorlä« (1490), die Mr. Lenox auf der Tite-Vsr- steigerung für 455 ^ erstand. Von diesem gibt es noch 7 andere vollständige Exemplare. Die Exemplare der -liev Lublio I-ibrer/« von -Ibo ÜLSoa» (1477) und »rbo Ootoo« (1484) wurden im Jahre 1854 für 105 F bezw. 81 F er worben. In >1bo Oasvo« fehlt ein Blatt; sonst ist das Exemplar aber gut erhalten, während -lös Ooton« eins von 9 existierenden vollständigen Exemplaren ist. Etwas später kaufte Mr. Lenox noch vortreffliche Exemplare von »lös Lol^obrornoon« (1482) und »Ins üoläoo I-ogoaä« (1484). Letzteres ist das einzige vollständige Exemplar dieses be deutenden Werks. Es enthält das ganze Alte Testament und bildet somit das Fundament aller Sammlungen von englischen Bibeln. Zwölf Jahre nach Mr. Lenox' Tode sicherte sich die Bibliotheks-Verwaltung ein andres schönes und vollständiges Exemplar des -Lol^ebioolcon«, das sich vormals in den Sammlungen von Dent, Perkins und Jvcs befand und in Hinsicht auf Beschaffenheit gleich nach Mr. Hoe's Exemplar kommt. Außerdem besitzt noch die Bibliothek der »OolawbiL- voivorsirx« in New Jork mehrere der späteren Caxtonschen Druck-Erzeugnisse, so z. B. das seltene »Lo^ts ok .4n>ie« (1489). Der kostbarste »Caxton-, »1b« Ro^al Loolr» (1488) in prächtigem gepreßten Original-Ledereinband, der vor vier Jahren in London zum Preise von 2225 F znm Verkauf kam, befindet sich jetzt in amerikanischem Besitz. Der Eigen- 1716
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder