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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-03-08
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1906
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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56, 8. März 1906. Nichtamtlicher Teil. 2509 sind aber kaum zu erwarten; so dürste das Institut-denn in Kürze die Tore seines neuen Heims der Welt öffnen, der es bisher mit einer Sorgsamkeit gedient hat, die ähnliche In stitute wegen der ihnen gezogenen Grenze und Betriebs methode nicht erreicht haben. Bruno Conrad. Farbe und Farben. Vortrag, gehalten im Deutschen Buchgewerbehaus zu Leipzig von Herrn Architekt Dobert. (Vgl. Nr. 23, 30, 36, 41, 45 d. Bl.) Im Eingang seines Vortrags wies Redner darauf hin, daß die farbigen Werke des Kunstgewerbes — wozu ja auch das Buchgewerbe zähle — von den Schöpfungen der Malerei abhängig seien. Ohne die Werke des Impressionismus seien z. B. auch die modernen Pariser Seidenstoffe nicht möglich. Die deutschen Künstler seien immer mehr Zeichner als Maler gewesen. Dies sei der Grund, weshalb unser Gewerbe und unsre Industrie im Hinblick auf den Farbengeschmack dem Auslande gegenüber ins Hintertreffen, in Abhängigkeit ge raten seien. Das Übel sei übrigens längst als solches er kannt, wie auch der rein materielle Schaden erkannt sei, den dieser Mangel an Farbengefühl dem Nationalwohl stand zufüge. Schon Lichtwark habe auf diesen Schaden hingewiesen. Es seien auch manche Vorschläge zur Besserung erfolgt. Am beachtenswertesten seien die Resultate der wissenschaftlichen Untersuchungen, die in vielen Werken über Farbenlehre bekannt gegeben seien, für die Praxis aber nur geringen Erfolg gehabt hätten. Als Grundgedanken seiner Ausführungen hob Redner hervor, daß eine Farbenstimmung erst dann harmonisch sei und vom Auge angenehm empfunden würde, wenn sie die gleiche Anzahl »Farbeinheiten« der »Mutterfarben« Rot, Gelb, Blau enthalte. Daraus zog der Redner dann weitere Schlüsse auf die Wechselwirkung zwischen der Größe der einzelnen Farbflächen und der Intensität der betreffenden Farben und erörterte die Frage, wie nach dieser Theorie zwei Farben zu einer Farbenharmonie zusammengestimmt werden müßten, wie drei Farben und mehr. Ein reiches Anschauungsmaterial, das die Ausführungen des Redners unterstützte, zeigte schließlich auch Farbenproben aus der Natur, von Käfern, Schmetterlingen, Blumen, Gesteinen u. a. m. Diese Proben waren unter Beobachtung der Größe, der Intensität und der Nachbarschaft der einzelnen Farbflecken hergestellt und dienten dem Redner als Beweis material für die Annahme, daß offenbar auch die Natur ihre Farben nach ähnlichen Grundsätzen zusammenfüge. Der Redner schloß mit dem Hinweis, daß gerade im Buchgewerbe, im Akzidenzdruck, in der Plakatkunst, in der Buchbinderei das Problem der Farbe noch seiner Lösung harre. Ängstlich begnüge man sich in den meisten Fällen, in möglichst eintöniger (monochromer) Farbenstimmung zu arbeiten. Redner würde sich freuen, wenn seine Ausfüh rungen dazu beitragen würden, mit diesem Prinzip zu brechen, und wenn sie zu dem Versuch ermutigen würden, durch Zusammenstellen kontrastierender Farben zu harmo nischer Farbeneinheit die künstlerischen Werte buchgewerb licher Leistungen zu steigern. Ernst Kiesling. Oe8ckick1e 6er ptiotoAraptiie von Dollar Lroksssor l)r. Nit 148 ^bbilckrmgsv uvä 12 TÄleln. Dritte, Aünrliob umKsarbeitet« nuä vsrmebrts ^.uklaZo. Dalle a/8. 1905, ^Vilbslw Knapp. Preis geb. 12 N. Die Geschichte der Photographie von Eder ist ein Werk, das mit eminentem Fleiß und großer Liebe geschrieben ist. Es ist zweifellos das Beste, was über diesen Gegenstand vorhanden ist. Erstaunlich ist die Sorgfalt, die der verdienstvolle Autor auf die dritte Auflage verwendet hat. Man muß bedenken, daß das Material oft nur mit großer Schwierigkeit zu erhalten war und das Lesen alter Schriften viel Zeit in Anspruch nahm. Der stattliche Band umfaßt 484 Seiten. Die Zeit vor der Erfindung Daguerres ist an der Hand zuverlässiger Quellen eingehend behandelt. Wir ersehen daraus, daß schon seit lange Arbeiten mit lichtempfindlichen Substanzen (insbesondere Chlorstlber) vor genommen worden sind. Auf Grund der Quellenstudien Eders ist der deutsche Naturforscher Heinrich Schulze als der Erfinder der Photographie in ihren ersten Anfängen zu be trachten. Weiter sehen wir, wie nach der Erfindung Daguerres die Photographie schnell voranschritt und von allen Seiten Verbesserungen vorgenommen wurden. Die Geschichte ist bis auf die Neuzeit fortgeführt worden. Auch die photographischen Vervielfältigungsverfahren sind ein gehend berücksichtigt. Ein besondres Kapitel ist der Rückwirkung der Erfindung der Daguerreotypie, Talbotypie und der ältesten photomechanischen Verfahren auf das graphische Jllustrationsverfahren gewidmet. Wie bald machte man die neuen Erfindungen für die Buchillustration nutzbar! Erschien doch bereits 1851 ein »Photographisches Album des Künstlers und Amateurs« und 1852 ein photographisch illustriertes Reisewerk über Ägypten, Nubien, Palästina und Syrien. Von Talbot stammt übrigens eins der ersten auf photographischem Wege illustrierten Werke, das 1844 in London erschien und jetzt sehr selten ist. Es führt den Titel: »IRs penoil ok naturs« und enthält zwölf Photo graphien auf Salzpapier. Das hochinteressant geschriebene Werk Eders ist von dauerndem Wert. Von seinem ausführlichen Handbuch der Photographie ist es der erste Teil des ersten Bandes. Dem Werke sind zwölf Tafeln beigegeben, die zeigen, wie man schon anfangs die Photographie der Buchillustration dienstbar zu machen wußte. Namentlich interessant ist die Faksimile-Reproduktion einer direkten Photochromie auf einer chlorierten Silberplatte von Niepce de St. Victor. Aarland. Kleine Mitteilungen. Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.). Ein Roman nach dem Leben. — Daß die naturalistische Richtung in der Literatur gelegentlich auch gefährlich für den Autor werden kann, hat der Schriftsteller Julius Karl Fischer erfahren müssen. Das Landgericht II in Berlin hat ihn am 19. April v. I. wegen Beleidigung der Eheleute Rentier K. zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt, von der Anklage der Verbreitung einer un züchtigen Schrift dagegen freigesprochen. Der Mitangeklagte Verlagsbuchhändler Freund ist gänzlich freigesprochen worden. Fischer hat bei Freund einen Roman .Nervös erscheinen lassen, in dem von einem Ehepaar »Blüthner» allerlei pikante Einzelheiten erzählt werden. Die Eheleute K., denen der Roman zu Gesicht kam, bemerkten sofort, daß sie zu diesem Kapitel unbewußt Modell gestanden hatten, und stellten Strafantrag gegen Verfasser und Verleger. Die Beleidigung hat das Landgericht als erwiesen angesehen. Auch unzüchtig fand es einen kleinen Teil des Textes; aber mit Rücksicht darauf, daß 331 Börsenblatt für den Deutsche» Buchhandel. 7S. Jahrganz.
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