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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1906
- Sprache
- Deutsch
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2508 Nichtamtlrcyer Teil. ^ 56. 8. März 1906. bürg 41 580 Dollars, die der Königlichen Bibliothek in Berlin 35 136 Dollars, die der Aov kork Lubüo lübrsr^ (aus schließlich der Zweigstationen) 25 000 Dollars, die der Libliotbtzgns ostiollLls 20 000 Dollars. Die Zahl der Leser, die gegenwärtig die klsv kork Labile l^ibrsr/ benutzen, bedeutet einen enormen und ver mutlich einzigen Fortschritt in der Geschichte der Bibliotheken. Wenn der Neubau fertiggestellt sein wird und alle die weitern Zweigstationen eröffnet sein werden, dürfte sich die Leserzahl noch weiter bedeutend erhöhen. Das Institut wird sich später, nach dem Verkauf der frei werdenden Grundstücke der Astor- und der Lenox-Bibliothek, die auf etwa vier Millionen Dollars bewertet werden, noch eines weitern jährlichen Einkommens erfreuen; aber selbst dann wird der zum Büchereinkauf bestimmte Fonds denen andrer Bibliotheken nachstehen, und es wird der Wohltätigkeit eines zukünftigen Gönners Vorbehalten bleiben, die Einkünfte des Instituts so weit zu erhöhen, um es ihm zu ermöglichen, den Bedürfnissen einer modernen Bibliothek vollkommen gerecht zu werden. Man darf nicht vergessen, daß die staatlichen Bibliotheken durch die zu liefernden Pflichtexemplare eine bedeutende Bücheranzahl unentgeltlich geliefert erhalten; das New Parker Institut hat keine so billige Lieferungsquelle. Das monumentale, im Renaissancestil gehaltene Gebäude, das etwa 3 Millionen Dollars kostet und das äußere Symbol des gigantischen Unternehmens bilden soll, geht, wie gesagt, seiner Vollendung entgegen. Die Haupträume bilden die Wechselhalle im Grundstock, allgemeine, dem Publikum zu gängliche Lesezimmer, ein Kinderraum, Zeitungs- und Zeitschristensäle im ersten Stock, besondere, nur gegen Karten zugängliche Lesezimmer für Studierende im zweiten Stock und der große allgemeine Lesesaal im dritten Stock, der un mittelbar über dem großen Bücherregal gelegen ist. Dieses Bücherregal, bei dessen Konstruktion alle neuesten Methoden zur zweckmäßigsten Aufbewahrung und Erhaltung der Bücher angewandt sind, bildet eine der Sehenswürdigkeiten der Bibliothek; es ist aus Stahl gebaut, nimmt eine Grundfläche von 78x279 Fuß ein und erhebt sich in sieben Rängen, die je 7'/^ Fuß hoch sind. Es ist bei weitem das größte Büchergerüst, das je errichtet wurde. Das Büchergestell ist berechnet, drei und eine halbe Million Bücher aufzunehmen; für das Wachsen der Sammlung ist also reichlich Sorge ge tragen. Der Hauptlesesaal dürfte der größte irgend einer der öffentlichen Bibliotheken sein, da er Sitzgelegenheit für über 800 Personen bietet; nahezu die doppelte Anzahl, die die berühmte Kuppelhalle in der Bibliothek des Britischen Museums in sich aufzunehmen vermag. Der Wert der Kswkork Lublio lübrsr^ wird durch die endgültige Vereinigung der Sammlungen der Astor-, Lenox- und Tilden - Bibliothek in dem neuen Gebäude für die Forscher der verschiedensten Wissensgebiete bedeutend erhöht. Alle drei Sammlungen sind besonders reich in der amerika nischen Literatur. James Lenox, der Gründer des seinen Namen tragenden Instituts, ein Millionär, sammelte leiden schaftlich Americana; er gründete seine Bibliothek, indem er alles aufkaufte, was Amerika behandelte und vor 1700 ge druckt war; seiner Sammlung, die seither bedeutend ver größert ist, wurden unter anderm die historische Bibliothek George Bancrofts und die Linwst pLpsrs hinzugefügt, die die amerikanische Revolution behandeln. Durch ähnliches Material in der tletor lübrar^ kommt eine unersetzliche Sammlung Americana zustande, die 34 000 Bände, 50 000 Manuskripte und 60 000 Dokumente umfassen wird. Dem Forscher der Geschichte Amerikas während der Revolutionszeit und später dürsten sich die Jahrgänge der gesammelten Zeitschriften in der Bibliothek fast noch als wertvoller erweisen. Die erste Zeitung, die in Amerika herausgegeben wurde, war die im Jahre 1706 ge gründete llostou listtsr; die in der Sammlung vor handenen Bände beginnen mit dem Jahre 1710, die ersten 23 Jahrgänge befinden sich allerdings in fragmentartigem Zu stande. Der Katalog verzeichnet dann aber über 1000 Bände amerikanischer Zeitschriften, die vor dem Jahre 1800 er schienen sind, unter ihnen eine nahezu vollständige Samm lung der in New Park herausgegebenen Blätter seit 1733 bis auf den heutigen Tag. In dem neuen Gebäude gedenkt das Direktorium einen großen Zeitungsraum mit einem unabhängigen Ein kommen von 3000 Dollars zu gründen, das den Ankauf und die Erhaltung von ungefähr 200 der bedeutendsten Zeitungen der Welt ermöglicht. Es ist jedenfalls feststehende Tatsache, daß keins der gegenwärtig erschei nenden Tagesblätter, des Holzpapiers wegen, für längere Zeit aufbewahrt werden kann. Spätern Generationen werden die Zeitungen der vergangnen Jahrhunderte übermittelt werden können, aber kein Blatt unsrer Epoche. Um dieser unvermeidlichen Unterbrechung in der Fortführung der Tages geschichte vorzubeugen, schlug vr. Billings, der Direktor der Usw kork Labile Uibrsrzs, kürzlich zwei Verlegern von New Porter Tagesblättern vor, 50 Exemplare jeder Auflage ihrer Zeitung für die maßgebenden Bibliotheken des Landes auf holzfreiem Papier abziehen zu lassen. Diese Nummern würden noch gut erhalten und leserlich sein, wenn die Myriaden der jetzt erscheinenden Blätter längst zu Staub zerfallen sein werden. Außer den vorgenannten Schätzen amerikanischer Literatur besitzt die Usv kork Lublio Uibrsr^ zahlreiche weitre Spezialsammlungen, die darauf warten, in den ihnen vorbehaltenen Räumen des neuen Gebäudes untergebracht zu werden; so eine 3000 Bände zählende Sammlung 8baks8psriaas; in ihr befinden sich 4 Exemplare des ürst Loiio LüsLsspssrs, 9 Exemplare des 8seoaä kolio 8bak«8pg»rs und eine ganze Reihe der Original-Quartausgabe, 10 000 Bände Mustkliteratur (die Drexel-Collection), 8000 Bände einer Bibelsammlunz, eine 21 000 Bände umfassende Bibliothek, die nahezu die gesamte vor 1500 er schienene geographische Literatur umfaßt, und 9000 Karten von der frühsten Zeit bis zum Ende des siebzehnten Jahr hunderts. Das wertvollste einzelne Manuskript der Bibliothek bildet eine Auswahl von Evangelien-Andachten von Julia Clovio aus dem Beginn des sechzehnten Jahrhunderts. Dieses Werk befand sich früher im Vatikan. Es kostete über 11 000 Dollars. Als das wertvollste gedruckte Buch wird ein Exemplar der ersten Auflage des Columbus-Briefes be trachtet, das 7500 Dollars kostete. Weitere Raritäten sind Caxtons r6»a»s snä LIs^ ok Lbsss«, Waltons »basier«, erste Exemplare von Bunyans »Liigriw's Lrogrs88« u. a. m. Die Überführung aller dieser Sammlungen nach dem neuen Institut dürfte geraume Zeit in Anspruch nehmen und den Lesern nicht geringe Störungen bereiten. Der ge samte Umzug soll nach den Plänen aber in zwei Wochen beendet sein, und die Werke werden auf den neuen Regalen zusammengestellt werden können, ohne in den Katalogen irgendwelche Änderung zu bedingen. Die Möglichkeit, eine so bedeutende Umgestaltung in so kurzer Zeit zu vollziehen, ohne den regulären Betrieb für längere Zeit zu unterbinden, gibt einen weitern Beweis für die geschickte Verwaltung des Instituts und die Fürsorge dem Publikum gegenüber, die für die zehn Jahre der bisherigen Verwaltung für die Bibliothek charakteristisch gewesen sind. Wie das bei größern Bauten der Fall zu sein pflegt, ist auch der Neubau der Xs>v 'kork Labiie lübrsr^ nicht zur festgesetzten Zeit fertiggestellt worden. Weitre Verzögerungen
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