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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1906
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- Erscheinungsdatum
- 28.02.1906
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- Deutsch
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^ 49, 38. Februar 1906. Nichtamtlicher Teil. 2^09 Verminderung der jetzt etwa 500—600 Millionen Stück jährlich betragenden Kartenversendung ein enormer Portoverlust eintreten muß, der das Steuererträgnis vollständig aufheben würde. »2. Die Produktionsverringerung würde die hochentwickelte, in der ganzen Welt einzig dastehende deutsche Ansichtskarten- Jndustrie, an der das Steindruckgewerbe samt seinen chromo lithographischen Anstalten am meisten beteiligt ist, tatsächlich dem Ruin nahebringen und damit dem Steindruckgewerbe, das durch die neuen, am 1. März in Kraft tretenden Handelsverträge im Absatz seiner Erzeugnisse nach dem Auslande ohnehin auf das schwerste benachteiligt wird, sowie der gesamten Papier- und Maschinen-Industrie einen gar nicht wieder gutzumachenden Schaden zufllgen. »3. Die durch den Produktionsausfall bedingte starke Erwerbs verringerung der Steindruckereien und lithographischen Anstalten müßte notwendigerweise eine bedeutende Steigerung der Arbeits losigkeit und in deren Gefolge eine ebenso große Herabsetzung der Erwerbsmöglichkeit für die in Arbeit verbleibenden Gehilfen zur Folge haben. -4. Der durch die zunehmende Arbeitslosigkeit wie durch den verstärkten Wettbewerb unter Prinzipalen und Gehilfen bedingte Rückgang der Löhne, sowie die damit in Zusammenhang stehende Verschlechterung der sonstigen Arbeitsbedingungen endlich würden den Frieden im Gewerbe ernstlich bedrohen und das große Friedens werk, zu dessen Zustandekommen wir zusammengetreten sind, gefährden.» Ansichtspostkartensteuer. — Am 26. Februar hatten sich etwa 3500 Arbeiter, Arbeiterinnen und Arbeitgeber der graphischen Gewerbe in der Alberthalle zu Leipzig eingesunden zu einer Protestversammlung gegen den von der Reichstags-Steuerkommis sion. angenommenen Antrag des Abgeordneten Nacken, eine Steuer auf Ansichtspostkarten zu legen. Den Bericht erstattete der Rcichstagsabgeordnete Lipinski, der der Steuerkommission angehört. Nach ihm sprach Herr Gustav Jährig, Teilhaber der lithographischen Kunstanstalt vr. Trenkler L Co. (Leipzig). Die Versammlung nahm folgende Erklärung an: »Die am 26. Februar in der Alberthalle zu Leipzig ver sammelten 3500 Arbeiter, Arbeiterinnen und Arbeitgeber des graphischen Gewerbes erklären: daß die aufblühende Postkarten industrie mit ihrer Beherrschung des Weltmarktes eine schwere Schädigung durch die am 1. März 1906 in Kraft tretenden Handelsverträge und Zolltarife der europäischen Staaten er litten hat; daß eine weitere empfindliche Schädigung durch die von der Steuerkommission des Reichstags beschlossene Ziga rettensteuer eintreten wird; daß ferner die beschlossene Besteue rung der Ansichtspostkarten zur Folge haben muß, daß ein erheblicher Rückgang im Verbrauch von Ansichtskarten eintreten wird, und daß dadurch ein neuer, noch nicht übersehbarer Schaden für die beteiligte Industrie eintreten muß. Die Folge wird sein, daß erhebliche Arbeitslosigkeit weiterer Berufskreisc eintritt und der soziale und wirtschaftliche Schaden unermeßlich wird. Die Verwendung der Ansichtskarten ist zu einem Bedürf nis des Volks geworden und dient künstlerischen, bildnerischen und erzieherischen Zwecken. Die Versammlung protestiert deshalb gegen eine Besteuerung der Ansichtskarten als gegen ein kultur-, bildungs- und verkehrsfeindliches Unternehmen. Die Versamm lung richtet an den Reichstag das Ersuchen, der geplanten Steuer seine Zustimmung zu versagen, und beauftragt die Leitung der Versammlung, diese Resolution dem Reichstag zu übermitteln.« C. Adler, Lithographische Kunstanstalt und Buch druckerei, G. m. b. H., Hamburg. — Dem Deutschen Reichs- anzciger Nr. 47 vom 23. Februar 1906 entnehmen wir folgende Bekanntmachung eines Handelsregister-Eintrags: C. Adler, Lithographische Kunstanstalt und Buch druckerei, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Sitz der Gesellschaft ist Hamburg. Der Gesellschaftsvertrag ist am 23. Januar 1906 abgeschlossen und am 14. Februar 1906 geändert worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung jeder Art lithographischer Erzeugnisse und Buchdruckarbeiten sowie der Betrieb aller Geschäfte, die mit den genannten Unternehmungen direkt oder indirekt in Verbindung stehen. Börsenblatt silr den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 91000 Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so ist zur Zeichnung der Firma die Unterschrift zweier derselben, und, wenn Prokuristen bestellt sind, die Unterschrift zweier Geschäftsführer, oder eines Geschäftsführers und eines Prokuristen erforderlich. Zum Geschäftsführer ist Walther August Theodor Louis Schnaufer, Kaufmann zu Hamburg, bestellt worden. Als nicht eingetragen wird bekannt gemacht: Der Gesellschafter Gerhard Frankenberg Adler bringt in die Gesellschaft ein das bisher von ihm unter der Firma C. Adler in Hamburg betriebene Geschäft, dessen Gegenstand der Betrieb einer lithographischen Kunstanstalt ist. Das Geschäft wird einge bracht mit sämtlichen am 1. Januar 1906 vorhandenen Ausständen und Beständen an Waren, Inventar und Vorräten, mit der Kund schaft und sämtlichen geschäftlichen Beziehungen, überhaupt mit allen Aktiven und Passiven, wie dieses eine, den Vertragschließen den genau bekannte Bilanz, auf de» 1. Januar 1906 aufgemacht, ergibt. Der Wert dieser gesamten Einbringung wird auf 33000 ^ festgesetzt; dieser Betrag wird dem genannten Gesellschafter als voll eingezahlte Stammeinlage eingerechnet. Der Gesellschafter Victor Carl Theodor Hampe bringt in die Gesellschaft ein die ihm gegen die Firma C. Adler in Ham burg in Höhe von 28000 zustehende Forderung. Der Wert dieser Einbringung wird auf 28000 festgesetzt; dieser Betrag wird dem genannten Gesellschafter als vollein- gezahlte Stammeinlage angerechnet. Die öffentlichen Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen in den Hamburger Nachrichten und im Deutschen Reichsanzeiger. (gez.) Amtsgericht Hamburg. Abteilung für das Handelsregister. Jnseratensteuer. — In der Steuerkommission des Reichs tags hat, wie die Nationalzeitung meldet, der Abgeordnete Burckhardt (Wirtsch. Verein.) den Entwurf einer Jnseraten steuer eingebracht. Verein Dresdner Buchhändler. — Eine außerordentliche Hauptversammlung des Vereins der Dresdner Buchhändler ist auf Mittwoch den 7. März 1906, abends 8 Uhr, in das »Hotel de France- einberufen. (Vgl. die Anzeige im amtlichen Teil.) Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien. — Sitzung der philosophisch-historischen Klasse vom 14. Februar: Die königlich sächsische Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig macht eine Mitteilung bezüglich ihrer Teilnahme an dem nächsten Kartelltag, Pfingsten 1906, und ihrer Delegierten. Der Sekretär verliest eine Zuschrift des Herrn vr. Alois Musil, o. ö. Professors an der k. k. theologischen Fakultät zu Olmütz, in der er berichtet, daß sein Beitrag für das Amra-Werk der nordarabischen Kommission abgeschlossen ist und daß er eine neue, große Publikation über die Ergebnisse seiner mit Unter stützung der kaiserlichen Akademie durchgeführten Forschungsreisen in Trabis, vstrasa vorbereite. Von dieser Arbeit überreicht der Sekretär im Namen des Autors die beiden ersten Bände in druck fertigem Manuskript zur Publikation. Der erste Band »^.radia vstrasa« soll enthalten: »Moab. Topographischer Reisebericht«, und zwar eine geographische Übersicht und topographische Be schreibung zahlreicher Routen. Dem Text sind 172 Photographien, 52 Pläne und eine vollständige Karte des durchforschten Gebiets beigefügt. — Die Abhandlung wird zunächst der nordarabischen Kommission zugewiesen. Das wirkliche Mitglied Herr Hofrat v. H. Müller überreicht eine Abhandlung, betitelt: »Semitica. Studien und Skizzen-, und ersucht um deren Aufnahme in die Sitzungsberichte. Dazu be merkt der Verfasser u. a.: Die Studien beziehen sich auf ver schiedene Fächer der semitischen Philologie. Der größte Teil der Untersuchungen entspringt meiner Beschäftigung mit den Amarna- Briefen, dieser merkwürdigen diplomatischen Korrespondenz um 1500 v. Chr. zwischen den Königen von Babylon und den Pharaonen, zwischen den letztern und den Königen von Mitani und Alaschia (Cypern) sowie mit den ägyptischen Statthaltern in Syrien. Abgesehen von der hohen historischen Bedeutung dieser Texte, sind sie auch in sprachgeschichtlicher Hinsicht von unschätzbarem Wert. 292
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