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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1905
- Sprache
- Deutsch
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pV 265, 14, November 1905. Nichtamtlicher Teil, 10579 angcrichtet wie die zweibeinigen Plünderer, Ich denke nicht an Diebe, die, wenn sie die Besitzer von Büchern schädigen, doch den Büchern selbst keinen Schaden tun, indem sie die Bücher einfach von einem Büchergestell auf ein andres ver setzen, Noch spreche ich von gewissen Lesern, die öffentliche Bibliotheken besuchen und ganze Artikel aus Zeitschriften oder Nachschlagewerken Herausschneiden, um sich die Mühe des Abschreibens zu ersparen. Solche Plünderungen sind nicht sehr häufig und geschehen fast nur bei Büchern, die leicht wieder zu ersetzen sind; aber es ist eine böse Sache, wenn die Natur einen solchen verruchten Bücherzerstörcr hervorbringt wie den John Bagford, einen der Gründer der Society ok Lntiquuries (1707), der von Bibliothek zu Bibliothek im Lande herumschweifte und von allen möglichen seltnen Büchern die Titelblätter abriß. Diese schied er nach Nationalitäten und Städten und bildete mit ver schiedenen andern Gegenständen, Handschriften, Zetteln usw, eine Sammlung von über hundert Foliobänden, die nun im Britischen Museum aufbewahrt werden. Daß diese Samm lung als Material zu einer Geschichte der Buchdruckerkunst wertvolle Dienste leisten konnte, kann nicht geleugnet werden; aber das Ergebnis war nur die Zerstörung vieler seltenen Bücher und steht in keinem Verhältnis zu dem etwaigen Nutzen, den Bibliographen vielleicht daraus ziehen können rc, rc.» Auch Dibdin sagt in seinem Werke: »Pds Libliomolli»», daß Bagsord der hungrigste und raubgierigste aller BUchersammler war! Bagford war übrigens Schuster und gab dieses ehrsame Geschäft auf, um für Buchhändler und Bücherliebhaber auf die Bücherjagd zu gehen. Zu diesem Geschäft wurde er besonders von Robert Harley, Earl of Oxford, Sir Hans Sloane und John Moore, Bischof von Ely, verwendet, die mit seinem Urteil, seinem Fleiß und seiner Ehrlichkeit anscheinend ganz zufrieden waren. Der letztgenannte Sammler verschaffte ihm sogar die Aufnahme ins Charterhouse, einem Stift in London, Bagford hat zwei große Sammlungen zusammengebracht, eine Sammlung von Balladen, die sogsnannten Lszkorä Luilaäs im Britischen Museum, und eine große ebenda befindliche Sammlung von Manuskriptblättern, Titelblättern, Bruchstücken von Büchern, Papierprobcn, Bücherzeichen, Stichen, Einbänden, Katalogen, Anzeigen und verschiedenen andern interessanten und merk würdigen Stücken, 1707 veröffentlichte Bagford seine »?roxo- sals kor an Uistorieal llocount ok ldat wost uvivorsully osls- dratsä LS weil LS usoku! llrt ok P^poxrapdx«, Das Werk, das auch eine Geschichte der Buchbinderei, Papier macherei rc, enthalten sollte, ist jedoch niemals erschienen Die Bagford-Sammlungen im Britischen Museum be stehen aus 129 Bänden, einschließlich drei Bänden Balladen, Bei einigen wenigen Bänden ist es fraglich, ob sie Bagford gehörten. Die Manuskriptstllcke sind in 36 Folio bänden, die gedruckten Stücke in 68 Foliobändeu, 21 Quart- bändcn und 9 Oktavbänden enthalten. Die Balladensamm- lung ist von Rev, I, W Ebsworth für die Lslluck Sooistz» herausgegeben worden. Das Studium von Titelblättern bietet aber nicht nur ein antiquarisches Interesse, Gelegentlich gehört es zu den notwendigen Kenntnissen, die ein Bllcher- liebhaber haben muß, wenn er aus der Höhe der Zeit stehen will. Es braucht in dieser Beziehung nur auf Miltons »karaäise Iwst, verwiesen zu werden. Die erste Ausgabe dieses unsterblichen 'Gedichts hat nach Lowndes nicht weniger als acht verschiedene Titelblätter, und selbst diese Zahl ist noch zu niedrig. Als es dem Verleger nicht gelang, die ganze Auflage sofort aus einmal abzusetzen, gab er sie in den Jahren 1667—69 in kleiner Anzahl heraus und ließ jede Partie mit einem besondern Titel versehen, er machte also Titelauflagen, wie wir sagen würden. Zwei dieser Ausgaben sind von 1667, vier von 1668 und zwei von 1669 datiert. Der Handelswert eines Exemplars dieser Originalausgabe des Verlorenen Paradieses hängt also intor -r'ia von der Ausgabe ab, zu der es gehört. Die acht Ausgaben unterscheiden sich von einander nur durch ihre Titelblätter und sonst in keiner Weise, Nur bei einer oder bei zwei Ausgaben sind ganz belanglose kleine Änderungen zu bemerken. Bei Büchern in lateinischer Sprache ist der Berlagsort oder Druckort stets in der lateinischen Form des Ortsnamens angegeben, die natürlich in sehr vielen Fällen von der Bezeichnung in der betreffenden neuern Sprache gänzlich abweicht, Slater gibt daher ein Verzeich nis der häufiger vorkommenden Druckorte mit ihrer lateinischen Benennung, «Fortsetzung folgt!) Kleine Mitteilungen. Geschäftßjubiläum. — Am 13. November feiert die Firma Georg Chr, Ursin's Nachfolger in Kopenhagen das Jubi läum ihres fünfzigjährigen Bestehens, Georg Chr, Ursin, 1826 als Sohn des Professors G, F, Ursin geboren, empfing seine Aus bildung bei Andr. Fred. Höst in Kopenhagen, wo er blieb, bis er sich am 13, November 1855 selbst als Sortimenter in seiner Vater stadt niederließ. Von vornherein war er fast ausschließlich daraus bedacht, dem Publikum und andern Sortimentshandlungen aus ländische Literatur zu liefern. Durch diese Spezialität erwarb er seinem Geschäft bald einen hervorragenden Namen. — Der frühe Tod des tüchtigen und liebenswürdigen Mannes 1872 wurde allgemein bedauert. Das Geschäft übernahm am 1. Januar 1873 eauä. pbil. Jens Holm. Dieser erweiterte es 1876 durch den Ankauf von Gärtner Priors Buchhandlung, die er mit der eignen verschmolz, während er Gärtner Prior zu seinem Prokuristen machte. Als sich Holm nach fünfundzwanzigjährigem erfolgreichen Wirken Ende 1897 zurllckzog, durste er es in dem Bewußtsein tun, sein Sorti ment zu Dänemarks bedeutendstem Buch - Importgeschäft gemacht zu haben. Seine Nachfolger wurden seine Mitarbeiter Gärtner Prior «geb, 1847) und Oauä, pbil, Louis K, Nyrop (geb, 1870). Diese haben sich in den seitdem verflossenen sieben Jahren vor allem die Vergrößerung der Kommissionsabteilung angelegen sein lassen. Sie liefern jetzt einer sehr großen Anzahl Buchhändlern Dänemarks, aber auch Schwedens und Norwegens, ihren Bedarf an fremder Literatur. 1891 stand die Firma mit etwa 330 Sorti mentern in Skandinavien und Finnland in Verbindung als Be zugsquelle für ausländisches Sortiment. — Für ihre verdienstvolle Arbeit um Ausbreitung deutscher Literatur bis in die kleinsten und entlegensten Orte des ganzen skandinavischen Nordens, mit deren Buchhändlern der deutsche Verleger selber füglich keine Ver bindung haben kann, der Firma Ursin an ihrem Jubeltag zu danken und ihr seine Glückwünsche dazubringen, dürfte der deutsche Buchhandel sicher Veranlassung haben. Bargum, Badisch-Pfälzischer Buchhändler-Verband, — Der Vorstand des Badisch-Psälzischen Buchhändler-Verbandes lädl seine Mitglieder zu einer außerordentlichen Hauptversammlung auf Sonntag den 26, November d, I,, vormittags ll Uhr, nach Karlsruhe (Restauration Moninger, Kaiserstraße) ein, (Vgl, die amtliche Bekanntmachung.) Spitzertppie, — Unter diesem Namen ist vor kurzem ein neues Illustrations-Verfahren aufgetreten, das von dem geschätzten Münchener Maler Emanuel Spitzer erfunden ist. In Nr, 838 (190b, Heft 8) der Zeitschrift »Prometheus- «Berlin, Rudolf Mückenberger) gibt De, Robert Defregger an der Hand von Druck proben eine ausführliche Beschreibung des Verfahrens, Vortrag. — Die Ortsgruppe Leipzig der -Allgemeinen Bereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen- veranstaltet am Donnerstag den 16. November, abends 9 Uhr, im kleinen rechten Saale des Deutschen Buchhändlerhauses in Verbindung mit der -Eule- ihren dritten Vortragsabend, Herr Regierungsrat vr. Besser von der Landesversicherungsanstalt in Dresden wird über Statuten und Einrichtung der Invalidenversicherung sprechen, Gäste sind willkommen, 1395»
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