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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.10.1905
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- Erscheinungsdatum
- 14.10.1905
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- Deutsch
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9240 Nichtamtlicher Teil. ^ 240, 14 Oktober 1905. die die meisten Auflagen erlebten und geschäftlich den größten Erfolg hatten. So vereinigt der Brockhaussche Verlagskatalog die nach Inhalt und Form verschiedenartigsten Erscheinungen des Buchhandels. Überraschend aber ist die große Zahl berühmter Namen, Namen von Männern, die in der Welt etwas bedeuten. Und auch keineswegs beschränkte sich der Verlag auf die deutsche Literatur, fremdsprachige Werke sind zahlreich von ihm hinausgesandt worden, Werke in lebenden und toten Sprachen, alle von Bedeutung. Besonders lebhaft wurde der Verlag, als Heinrich Brock haus' ältester Sohn, Herr vr. Eduard Brockhaus, ihm als Geschäftsteilhaber zur Seite treten konnte, was am I. Juli 1854 geschah. Am 1. Juli 1883 trat dann noch sein jüngerer Sohn Rudolf Brockhaus als Teilhaber in die Firma ein. Er hatte sich auch als Buchdrucker vorgebildet und konnte nunmehr den Vater in der Leitung der technischen Betriebe, dis er in seine besondre Obhut nahm, entlasten. Diese hatten sich übrigens auch unter des unzünftigen Vaters Leitung in bemerkenswerter Weise entwickelt; bewährte technische Neuerungen waren eingeführt, die Räume erweitert, das Personal erheblich vergrößert worden, Kupferdruckerei, Stahl druckerei, lithographische Anstalt und Steindruckerei waren hinzugekommen. So hat Heinrich Brockhaus länger als ein halbes Jahr hundert seine glückliche Hand über das große Geschäft gehalten. Was der Vater unter Sorgen und Kämpfen geschaffen und den Seinen als Erbe hinterlassen hatte, ihm insbesondre war es anvertraut, seiner Geduld, seinem Fleiß, seiner Umsicht. Er hat das Erbe in mustergültiger Weise ver waltet, Besitz und Ruhm gemehrt, auf feste Grundlage ge stellt. Seiner am Jubeltage mit besondrer Verehrung zu gedenken, wird allen Angehörigen des Hauses, alten wie jungen, sicher eine besonders liebe Aufgabe sein. Mit Heinrich Brockhaus' Tode am 15. November 1874 beginnt eine vierte Periode. Wieder waren cs zwei Brüder, die Besitz und Leitung des Geschäfts übernahmen: v,-. Eduard Brockhaus und Rudolf Brockhaus. Beide für Beruf und Lebensaufgabe wohlvorbereitet, beide schon lange Jahre zuvor in dem großen Betrieb mit- und selbständig leitend tätig und mit seinen hohen Anforderungen an die Persönlichkeit der Leiter vertraut. In treuer Gemeinschaft haben sie mehr als zwanzig Jahre weitergebaut an dem ihnen anvertrauten Geschäft, bis zum 30. Juni 1895, mit welchem Tage sie sich zuriickzogen. Rudolf Brockhaus hat sich leider nur wenige Jahre der treuoerdienten Beschaulichkeit des Ruhe standes erfreuen dürfen; am 28. Januar 1898 ist er hinllber- geschlummert zur ewigen Ruhe, tiefbetrauert von den Seinen und allen Geschäftsangehörigen, die des ehrenwerten, musterhaft fleißigen und liebenswürdigen Mannes gern gedenken. Ihm verdanken wir ein prächtig geschriebenes Lebensbild seines Vaters Heinrich Brockhaus, ein Büchlein, als Handschrift ge druckt für die Familie und die nächsten Freunde. Den älteren Bruder vr. Eduard Brockhaus haben wir die Freude, tätig, wie immer während seines ganzen Berufslebens, seiner Jahre nicht achtend, unter uns zu sehen in fast jugendlicher Rüstigkeit und Frische. Viele Kollegen kennen ihn persönlich und verehren ihn. Hat er doch während dreißig Jahren an der Spitze des Vereins der Buchhändler zu Leipzig gestanden und dessen Angelegenheiten mit Hingebung und hoch zu achtender Un parteilichkeit geleitet! Und ebenso im Börsenverein, der ihn 1889 in seinen Vorstand berief, dessen Erster Vorsteher er von 1892 bis 1894 gewesen ist und dessen Historischer Kommission er heute noch als ältestes Mitglied und ihr Vorsitzender angehört, nachdem er vielfach schon früher in ordentlichen und außerordentlichen Ausschüssen des Börsen vereins dem Gemeinwohl des Buchhandels mit seiner großen Erfahrung gedient hat. Von 1872 bis 1878 hat er dem Deutschen Reichstag angehört und ist auch dort, namentlich in llrheberrechtsangelegenheiten, erfolgreich für buchhändlerische Interessen eingetreten. Mit dankenswertem Eifer hat er die geringe Muße, die seine berufliche Aufgabe ihm ge währte, zur Forschung in der Geschichte seines Hauses und ihrer Festlegung verwendet, von seiner fleißigen Hand ist die erschöpfende, musterhaft objektive Biographie seines Großvaters; Friedrich Arnold Brockhaus. Sein Leben und Wirken, nach Briefen und anderen Aufzeichnungen geschildert von seinem Enkel Heinrich Eduard Brockhaus. 81 1. Teil. Mit einem Bildnis nach Vogel von Vogelstein. X, 384 S. 1872. 2. Teil. VIII, 394 S. 1876. S. Teil. VI, 533 S. 1881. Leipzig, F. A. Brockhaus. Verlag und Druckerei der Firma nahmen unter der erfahrenen Leitung der Brüder ihren in gesicherten Bahnen fortschreitenden Gang. Insbesondere wandten die Brüder ihre Aufmerksamkeit dem Konversationslexikon zu, das unter ihrer Leitung mehrfach neu aufgelegt, ergänzt, verbessert wurde und, den Forderungen und Leistungen der Neuzeit entsprechend, eine vorzügliche illustrative Ausstattung erfahren hat. Zahlreiche andre neue Werke sind dem überkommenen Verlagsbestande htnzugefügt worden. Schopenhauer, Schliemann, Gottschall, Nordenskjöld, Koldewey, Nachtigal, Middendorf, Melchior Mepr, Lubbock und viele andere bedeutende Namen zeugen von der unablässigen weiteren Sorge um den inneren Wert des Verlags. Auch schöne, in der Oeffentlichkeit gern auf genommene Kunstwerke (von Pecht, Ramberg und andern) wurden gebracht. Große und wertvolle Sammelwerke (llibliotsoa ä'outori italiavi, vibliotskL piearr^ polelciob, Bibliothek klassischer Schriften des Auslandes, Bibliothek der deutschen Nationalliteratur des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts, Internationale wissenschaftliche Bibliothek, Deutsche Classtker des Mittelalters, vollsoeiou äo »atoros «»poüoles, Deutsche Dichter des l6. Jahrhunderts, Der Neue Pitaval, Räumers Historisches Taschenbuch und andere) wurden fortgesetzt, teilweise neu geschaffen. Zahlreiche ältere Werke erschienen in neuen Auflagen. Als am 30. Juni 1895 die beiden Brüder von der Leitung des Geschäfts zurücktraten, waren ihre Söhne, die Vettern Albert Brockhaus und Rudolf Brockhaus jun, ersterer schon seit 1. Januar 1881, letzterer seit I. Juli 1889 Teilhaber der Firma und im Geschäft tätig. Sie beide, ins besondere Albert Brockhaus, der dem deutschen Buchhandel als Erster Vorsteher des Börsenvereins, dem ausländischen als Präsident des Internationalen Verleger-Kongresses bestens be kannt ist, haben also den lebhaftesten persönlichen Anteil am weitern Ausbau des Verlags und der technischen Betriebe des Hauses, wie er in dessen vierter Geschäftsperiode unter ihren Vätern erfolgt ist. Mit ihrem Befitzantritt begann der fünfte dieser Zeitabschnitte. Auch er ist durch zahlreiche neue und bedeutende Werke ausgezeichnet, Prachtwerke, große Reise- und wissenschaftliche Werke (Hedin, Stanley, Nansen, Schiel, Slatin Pascha, Sverdrup, Stöwer, Uchtomskij, Wiss- mann, Berling, Netto, und andere). Das Konversations- Lexikon erschien in 14. Auflage (Revidierte Jubiläums- Auflage), und zum Ehrentag der Firma ist in würdigster Ausstattung soeben das erste Heft des Kleinen Konversations- Lexikons in fünfter, vollständig neu bearbeiteter Auflage erschienen. Eine Wandlung im Besitzstände ist vor kurzem, am 1. Juli d. I., erfolgt. Herr Rudolf Brockhaus ist zurück- getreteu. An seiner Stelle ist als tätiger Mitinhaber und Mitleiter der jüngere Bruder von Albert Brockhaus,
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