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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1904
- Sprache
- Deutsch
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^ 230, 3. Oktober 1904. Nichtamtlicher Teil. 8377 Kleine Mitteilungen. Internationaler Kongreß gegen die unsittliche Literatur. — Wie hier schon wiederholt mitgeteilt worden ist, wird am 5. und 6. d. M. in Köln ein internationaler Kongreß zur Bekämpfung der unsittlichen Literatur zusammentreten. Der Ortsausschuß hielt am 19. v. M. eine von Herren und Damen zahlreich besuchte Sitzung in^der Bürgergesellschast ab. Der Vor- Jn der ersten Sitzung am 5. Oktober wird nach Eröffnung des Kongresses durch Lic. Weber (M.-Gladbach), Vorsitzenden der Allgemeinen Konferenz der deutschen Sittlichkeitsvereine,^ und Ländern (Geh. Justizrat Roeren, Köln); — Die Pflicht des Buchhandels (Buchhändler I. Pape, Hamburg); — Die Arbeit (k. Kremer, Witten), — Die Volksbibliotheken und Lesehallen (vr. Pfannkuche, Osnabrück); — Die Pflicht der Presse (Redak teur D. B. Wiemann, Rheydt); — Die Arbeit der Sittlichkeils vereine (Stadtrat Kappelmann, Erfurt); — Die Notwendigkeit und Art einer internationalen Organisation unter Mitwirkung der Regierungen (Herr I. Perinet). Herr Pfarrer Lic. Weber (M.-Gladbach) erstattete hierauf aus führlichen Bericht über die Vorgeschichte des Kongresses. Es folg ten Besprechungen und Beschlüsse über Einzelheiten des Kongresses. Bibliothekarische Auskunft stelle. —Während die Arbeit am Gesamtkatalog der preußischen Bibliotheken stetig fortschreitet, erfährt jetzt die Geschäftsstelle dieses Katalogs (Berlin, Doro- Sie wird nämlich künftig auf Anfragen Auskunft darüber er teilen, ob und in welcher preußischen Bibliothek ein gesuchtes Buch vorhanden ist. Als Gebühr ist der Anfrage für jedes gesuchte Buch der Betrag von 10 -Z in Postmarken beizusügen. Bilderdiebstahl. — Aus Karlsruhe wird unter dem 25. September gemeldet: In der Großherzoglichen Gemäldegalerie wurde in diesen Tagen ein Vilderdiebstahl entdeckt. Wie sich herausstellte, ist ein kleines, altes Aquarellbild, das — allerdings wohl fälschlich — Albrecht Dürer zugeschrieben wird und dessen Monogramm trägt, von einem Galeriebesuchcr gestohlen worden. Das Bildchen, 13,12 ow groß, stammt aus einem alten Meßbuch. Es stellt^ den Buchstaben O als^Jntttat dar, in den die Sendung jetzt gibt man die Hoffnung darauf nicht aus, da eine ziemlich genaue Beschreibung des mutmaßlichen Diebes vorliegt. (Nat.-Ztg.) Russische Bibliographie. — Es ist im Börsenblatt schon wiederholt davon die Rede gewesen, daß eine Bibliographie der Neuigkeiten in Rußland nur in den Verzeichnissen der dortigen Zensur vorhanden ist, aus denen dann alle andern russischen Biblio graphien ihr Material schöpfen. Diese Verzeichnisse erschienen von einem Tageblatt nach Art des deutschen »Reichsan^eigers», und waren somit nur den Abnehmern dieses Blatts zugänglich. Das ist jetzt anders geworden. Die Redaktion hat sich, -wegen der», Bücher, die in Rußland erscheinen», entschlossen, diese bibliogra phischen Zusammenstellungen gesondert herauszugeben, und zwar in Monatsheften unter dem Titel -8pi8ok kni^, sches Verzeichnis für das ganze Jahr beigegeben werden. Das erste Heft, die Monate Januar, Februar und März des Jahres 1904 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. umfassend, ist schon erschienen. Der Preis des Jahrgangs ist für die Abonnenten des »Regierungsboten» 3 Rubel 50 Kopeken bis 4 Rubel, für Nichtabonnenten 4 Rubel 50 Kopeken. Auch halb- Jm Herbst 1904 soll auch ein »Verzeichnis der im Jahre 1903 in Rußland erschienenen Bücher«, alphabetisch geordnet, heraus gegeben werden. Der Preis ist derselbe wie oben; für Nicht abonnenten soll aber dieser Band^nur 4 Rubel kosten. andern Sprachen (deutsch, französisch, englisch, polnisch, lettisch, esthnisch usw.). k. Lotterie-Verbot. — Der Königlich Preußische Staats anzeiger Nr. 229 vom 28. September 1904 veröffentlicht dasGesetz Lotterien, die nicht im Königreich zugelassen sind, bei Androhung einer Geldstrafe bis zu 6M ^ (im Nichtbeitreibungsfalle ent sprechender Haft!) verboten. Die Veröffentlichung von Anzeigen, Plakatschule. — Eine Plakatschule haben am 1. Oktober 1904 die Herren Ernst Growald und Maler Carl Schnebel in Berlin, Kurfürstendamm 214, eröffnet. Die Schule soll, wie wir der National-Zeitung entnehmen, in Ergänzung der bestehenden Lehranstalten die Künstler mit den praktischen Er fordernissen des Plakat- und Reklamewesens vertraut machen. gestellt werden kann, unter besonderer Berücksichtigung des Kunst plakates, des künstlerischen Inserats, sowie sonstiger nach Künstler- entmürf^n hcrzustellende^ Reklamemittel. Herr Carl Schnebel technische Fragen aufklären. Die Schule nimmt in Aussicht, für den Kreis ihrer Besucher Konkurrenzen veranstalten zu lassen und ihre Absolventen in Verbindung mit den Verbrauchern zu bringen. Am 1. Oktober hat der erste 3-Monats-Kursus begonnen (wöchentlich 4 Stunden: Mittwoch und Sonnabend von 6—8 Uhr). Der Druck litauischer Bücher in Rußland. — Durch ein kürzlich erlassenes Gesetz ist es in Rußland wieder gestattet, litauische Bücher in lateinischer Schrift zu drucken, während für diese in den letzten vierzig Jahren ausschließlich die russische Schrift angewendet werden durfte. Der offizielle »^Vilevskij ^Vj68tvik« (Wilnaer Botel begleitet diese Änderung mit einigen Bemerkungen. Hiernach wurden die litauischen Bücher seit ihrem Entstehen in der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts nur mit lateinischer Schrift gedruckt, wobei die Buchstaben manchmal in gotischer Weise gestaltet waren. Allein man bemerkte schon im sechzehnten Jahrhundert, daß das lateinische Alphabet die charakteristischen Laute der litauischen Sprache nicht wiederzugeben vermochte, und bemühte sich, jenes Alphabet den Eigenheiten der heimat lichen Sprache anzupassen. Infolgedessen entstand ein zweites Alphabet, das am richtigsten als lateinisch-litauisch bezeichnet wird. Die litauische Literatur entwickelte sich bis zum neunzehnten Jahrhundert stetig, aber langsam. Erst da trat ein scharfer Um schwung ein. Während in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts nur 200 litauische Bücher erschienen, betrug deren Zahl in der zweiten Hälfte 1000, und dazu kamen im zweiten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts auch noch litauische Zei tungen, deren Zahl gegenwärtig 30 übersteigt. Vom sechzehnten Jahrhundert an bis in die zweite Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts wurde die große Mehrzahl der litauischen Bücher in den jetzt zu Rußland gehörigen Gebieten gedruckt, und obwohl gleich von den ersten Zeiten an ein Teil dieser Bücher auch in Königsberg und Tilsit erschien, so war das Zentrum des litauischen Buchdrucks doch von jeher die Stadt Wilna. Außer in Wilna wurden auf dem jetzt russischen Gebiet noch in Kejdany, Suprasl, Dwinsk (Dünaburg), Suwalki, sowie auch in Riga und Mitau litauische Bücher gedruckt. Als vom Jahre 1864 an Verordnungen erlassen wurden, die die Benutzung der lateinischen Schrift bei litauischen Büchern verboten, da hatte dies zur nächsten Folge, daß sich die Heraus- 1103
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