5240 Künftig erscheinende Bücher. 1S7, 16. Juni 1904. Zckumanns Verlag in Oeip^ig. Oie Oe^eliiekle cisr mtiscim iilössllif lief lleelseiiee rmter IVIitwirkung liervorragencler Oölö^rten §683mm6>t rm<l li6r3r«8g6g6i)6ii von ^äolpb 8evulnami. vis visds i8t äss vsbeus Lei», l^it diesen sckönen XVorten Kat 6er 8änger des „viebesfrüklings^, ?riedrick Kückert, die Bedeutung jenes macktigsten Oefükles gekennreicknet, das nack dem bekannten ^.ussprucke eines andern unserer Oickterfürsten in Verbindung mit dem blunger das Oetrieke 6er >Velt rusammenkalt. Oes vebens Kern i8t die viebe, — und der Oicktung 8tern: inwiefern das pk/siscke Veden des lVlenscken- gesckleckts 8eine ^Vurreln in ibren 'vielen und Ontiefen findet, Kaden andere ru untersucken; dass 8ie aber in Wakr- keit <2ueII und Mittelpunkt aller voesie ist, alle8 dessen, wa8 in 8ckönkeit, im Olanr und 8ckimmer 6er Oicktung 6en Ivlenscken über 8ick 8elder erkedt un6 dock wie6er ikn sick selber, 6ie kinkeit in 6er ^weikeit, wiedergibt» 6a8 aufrureigen in 6em Qange, 6en 6ie literariscke Entwicklung Oeutscklands von 6en ältesten weiten bis deute ge nommen Kat, 8oll 6en Inkalt dieses Werkes di16en. I^lan Kat 6ie Oesckickte 6er viteratur von 6en verschiedensten Oesicktspunkten au8 dargestellt: vom poli- tisck-kistoriscksn, vom pkilosopkierend-astketiscken, vom rein literarischen; man Kat 8ie von clen binnen 6er Oen- denr, 6er ?artei, von 6en mannigfaltigsten religiösen, politiscken, nationalen 8tan6punkten aus betrachtet . . . den ^3888tsld slder, der kier sri^ele^t werden 8o11 un6 6er aus ikr selber genommen ist, 6er 6as leben- sckaffende Oetükl, 6as aller Kunst rugrunde liegt, 6er „Oicktung 8tern", 6ie viebe, rur Orundlage 6er Letrack- tung erkedt, — dieser 8tan6punkt 18t un8ere8 >V»88en8 nocti nir^end8 ein^enonnnen worden. VInd doek ver8prickt er 80 rnnncke8 neue Lr^ed»ni8, dock dürften unter die8ern Oe8ickl8wiuke1 80 rnaneke lKr8eüeinunKen in ein neue8 v,iekt rücken, 6as iknen ein vielleicht fremdartiges — weil unge- wokntes —, aber kein iknen innerlick und ikrer Wesenkeit nack fremdes ^nseken gibt. Vor allem ist es klar, dass bei einer solcken Letracktungsweise ds8 ku1turki8tori8cke IVIonient stark in den Vordergrund rücken wird. Denn versuckt man es, die viebe als das treibende, belebende ^lovens der ge samten literarischen oder künstleriscken betätigung überkaupt ru erfassen, so lässt sieb die Oicktung nickt keraus- lösen aus dem ^usammenkange mit den verwandten Kulturersckeinungen; sie wird nur der eine, allerdings der reinste und vornekmste 8piegel sein, in dem sick das 8eelen- wie das ausserlicke Veden der >lenscken in einer be stimmten vpocke, auf einer bestimmten Kulturstufe getreulick abreicknet. Lin berükmter viterarkistoriker Kat die Oerioden in der Oesckickte der dickteriscken vetatigung der Oeut- scken in mannlicke und weiblicke untersckieden (W. 8ckerer, Kleine 8ckritten, I, 672 6°.), je nackdem das raukere, ernstere Kraftelement in iknen vorwaltet oder das feinere, mildere 8ckönkeitselement. ln den ersteren tritt mit