Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.06.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19040616
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190406160
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19040616
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1904
- Monat1904-06
- Tag1904-06-16
- Monat1904-06
- Jahr1904
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5228 Nichtamtlicher Teil — Sprechsaal. 137, 16. Juni 1904. G. Kr. in Essen (R.) verschaffte sich eins dieser Bilder und ließ danach andere Photographien Herstellen. Dies geschah in der Weise, daß von dem S.'schen Bilde eine neue Photographie angefertigt wurde, und daß der Kopf des Erzbischofs auf den Rumpf seines Amtsvorgängers vr. Simar geklebt wurde. Dieses Bild wurde dann noch einmal photographiert, und von dieser Platte wurden dann die Kopien hergestellt. Es war zwar jetzt ein ganz anderes Bild als das von S. gelieferte, aber das Wesentliche, der Kopf, entstammte doch jenem gesetzlich geschützten Bilde. S. stellte Strafantrag gegen K. wegen unberechtigter Nachbildung, und das Landgericht Essen verurteilte K. am 25. November v. I. zu einer Geldstrafe von 200 — Auf die Revision des Angeklagten hob das Reichsgericht am 13. Juni da^s Urteil a us^ und verwies^ die ^Sache an das^ Landgericht zurück. blakt Nr. 132.) — Der Reichstag hielt ani 14. Juni in dritte^ Erörterung angenommen. Dagegen fand eine Resolution Blell auf Ausprägung von Fünfzigpfennigstücken mit Eichen kranz nur mit geringer Mehrheit Annahme. Ktznstanstalt ^Grimme L Hempel Aktien-Gesellschaft schäftsjahr wiederum mit Verlust abgeschlossen habe. Der jetzt ausgegebene Geschäftsbericht bringt die Bestätigung hierzu. Danach erbrachte (nach dem Auszuge, den die »Leipz. Neuesten Nachrichten« veröffentlichten) das Vetriebsjahr 1903/04 (abgeschlossen 31. Januar 1904) auf Fabrikationskonto nur 63 625 Ertrag, wogegen der Betrieb einen Aufwand von 176190 ^ erforderte. Mit Ein rechnung von 32 599 ^ Abschreibungen resultiert sonach ein Verlust von 145 164 ^ und mit dem Vorjahrsverlust von 134 207 ^ sind somit zusammen 279 371 Verlust aufgelaufen. Aus der Kapitals-Zusammenlegung um 500 000 ^ stand ein Buchgewinn dieser Höhe zu Gebote, aus welchem zunächst dieser Verlust getilgt wird, wonach noch 220 628 verbleiben. Diese Summe ist zu Cxtraabschreibungen verwandt worden. Damit glaubt die Direktion die Aktiven so weit heruntergeschrieben zu haben, daß weitere Verluste nicht zu besorgen sind. Zum Rückgang des Erträgnisses gibt der Bericht im übrigen eine ausführliche Begründung, wonach verschiedene Ursachen dabei milgewirkt haben, in erster Reihe der Umstand, daß die Nachfrage nach teuren künstlerischen und gediegenen Reklamedrucksachen, namentlich nach Plakaten, im Laufe der letzten Jahre stark nachgelassen hat. Hierzu kam, daß die Konkurrenz-Kunstanstalten in ihrer Mehrzahl die Preise außerordentlich herabgesetzt haben. Aufträge zu Preisen im Verhältnis zu Aufwand und Mühe, mit wirklichem Gewinn also, waren deshalb nur selten zu erlangen. Anderseits mochte die Ver waltung in solche Aufträge, die von vornherein Verlust voraus sehen ließen, nicht immer willigen und darum ließ sich nicht die gesamte Fabrikanlage auf die Dauer nutzbringend beschäftigen. Dieser Mangel an Arbeitsstoff hat einen Hauptteil des Verlustes verschuldet. Durch Sparsamkeit ließ sich dieser Verlust nicht ab wenden, über gegebene Grenzen hinaus ist es nicht möglich, den Fabrikationsetat herabzusetzen. Um Ersatz zu schaffen, hat die Direktion Neuheiten in Angriff genommen, die aber zu ihrer Einführung Zeit und außerdem der Probeauflagen wegen auch größere Kosten erfordern. Damit ist die Schwierigkeit der neuen Fabrikationszweige noch nicht erschöpft, vielmehr machen diese auch größeren Aufwand an Materialien und Arbeitslöhnen not wendig, weshalb schon jetzt ziemliches Kapital darin angelegt ist, und wenn die Neuheiten Erfolg haben sollen, geht es auch nicht ohne weitere erhebliche Betriebsmittel ab. Dahin zählt es u. a., daß auch die neuen Reproduktionsverfahren eingeführt werden müssen, deren Ausnutzung ohnehin unumgänglich ist. Mit solchem Apparat ausgerüstet besteht dann die Möglichkeit, die Selbstkosten den billigen Preisen der Konkurrenz anzupassen, und die Di rektion verspricht sich dann guten Erfolg bezw. dauernd guten Arbeitsstoff. Nach alledem und weil ohnehin größerer Bankkredit in Anspruch genommen werden müßte, sind größere Kapitalmittel quidation zu schreiten, auch schon darum, weil mit rechtzeitiger Auflösung neue Verluste zu vermeiden sind. »Nova«, Literarische Vereinigung junger Buch händler zu Leipzig. — Am 4. und 11. Junr fanden in unserer Vereinigung zwei sehr interessante Vortragsabende statt. Am eingehenden Besprechung. Für diesen Abend wurden uns von der »Photographischen Gesellschaft in Berlin« eine größere Anzahl Photographien nach Bildern Lenbachs gratis überlassen, die nach Beendigung des Vortrags an die Anwesenden zur Erinnerung verteilt wurden. Wir sagen auch nochmals an dieser Stelle der »Photographischen Gesellschaft« unseren herzlichsten Dank. — Am darauf folgenden Sonnabend fand der »Ludwig Richter-Abend« statt. Ein große Anzahl Gäste und fast sämtliche Mitglieder hatten sich im Vereinslokale eungesunden. Der Redner des Abends. Minister des Innern hat das in Prag erschienene und in der Offizin der Prager »Politik- hergestellte Buch: »Die Unter drückung derSlovaken durch die Magyaren« verboten, und der ungarische Handelsminister hat diesem Werke die Beförderung durch die Post entzogen. (Sprechsaal.) Bnchhändlerfeinde! der Beantwortung der Schriftleitung darin gipfeln, das oder die vorgeschlagenen Bücher direkt bei dem Verleger zu bestellen. Schön ist der Ratschlag nicht, das Sortiment zu umgehen, zumal lichst genaue Angabe von Preis, Titel und Verlag den Bezug des Buches zu erleichtern, könnte jedoch ebensogut, anstatt der Be merkung, direkt vom Verleger zu bestellen, den Rat erteilen: dem geehrten Leser das Zutrauen schenkt, in ständiger Verbindung mit einer Buchhandlung zu stehen! Noch weniger schön ist der Ratschlag, überhaupt ja keine Bücher zu kaufen, zumal wenn dieser Ratschlag in einer vielgelesenen und geistig hoch stehenden Tageszeitung erteilt wird. In der »Täglichen Rund schau« (Verlag des Bibliographischen Institutes in Berlin und Leipzig) 1904, Nr. 249, steht zu lesen: »A. H. in M. Schenken Sie lieber Geschmeide. Derartige Geschenke sollen gesehen und bewundert werden; namentlich das letztere ist mit einem Buch, und sei es noch so zweckmäßig und prächtig, sehr schwer zu erreichen». Über diesen sehr anfechtbaren Standpunkt der Schriftleitung der Täglichen Rundschau wäre ein recht ausgedehnter Meinungs austausch im Börsenblatt erwünscht. Berlin, den 31. Mai 1904. Fußin gers Buchhandlung. Erwiderung. Wir bemerken dazu, daß unser Ratschlag einen bestimmten Fall im Auge hatte, in dem Geschmeide jedem anderen Geschenk, auch Büchern, vorzuziehen war. Cs ist vollkommen falsch, uns die Absicht zuzuschreiben, wir hätten gegen den Ankauf von Büchern im allgemeinen etwas sagen wollen, und einen I. V.: JuUus Roth.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder