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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.02.1906
- Sprache
- Deutsch
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1872 Nichtamtlicher Teil. 41, 19. Februar 1906. Wir steigen nach dem ersten Stockwerk hinab, in dem sich Mr. Unwins Kontor befindet. Es ist ein schöner Raum, der den Manischen Stil am besten zum Ausdruck bringt. Die reichen Ornamente der Decke sind nach Entfernung der sie verdeckenden Farbschichten wieder zur Geltung gekommen. Von den langen Doppelfenstern hat man einen herrlichen Blick auf den Fluß. An den Wänden stehen hohe Bücherregale, in denen ein Exemplar von jedem von der Firma verlegten Werke aufbewahrt ist. Vor diesem vor nehmen Raum liegt ein Wartezinimer, dessen Dekorationen im selben Stile gehalten sind. In demselben Stockwerk ist in den hintern Räumen die Buchhandlung untergebracht. Im Erdgeschoß befinden sich die Kontore für Herstellung und Vertrieb und für die Spedition. Die Decken werden hier durch mächtige Säulen getragen, was dem Ganzen ein imposantes Gepräge gibt. Am Fuß der Treppe, die im ganzen Hause aus Stein gebaut ist, be findet sich die Loge des Portiers, der mit wachsamen Augen den Verkehr überblickt. Wohl das Interessanteste am ganzen Haus ist jedoch das Kellergeschoß und Fundament. Es umfaßt noch zwei Stockwerke unterhalb des Niveaus von Adelphi Terrace, und dennoch werden beide durch Tageslicht beleuchte». Dieses erscheint wunderbar, so lange man nicht die bauliche Eigenart dieser Räume kennt. Die Sache erklärt sich dadurch, daß dieses Geschoß direkt unter der nach dem Flusse zu nicht bebauten Straße liegt und daß die Fenster in die hohe Mauer eingelassen sind, die sich von den »Embankment Gardens« erhebt. Diese ausgedehnten untersten Räume werden zum Packen oder zur Aufbewahrung schwerer Güter benutzt. Vermittelst eines Krans werden sie von der tiefer liegenden Uferstraße emporgewunden. Hier ist auch das Rohlagcr. Die Weinkeller sind in Klischee-Lager und feuerfeste Schränke ver wandelt. Nach Durchbruch von Mauern ist noch ein weiterer Raum gewonnen worden, der als Kistenlager und Rumpel kammer dient. Alles in allem scheint mir die Einrichtung des ganzen Hauses so vorzüglich zu sein, wie man sie für eine Verlagsbuchhandlung nur wünschen kann. Adelphi Terrace ist wie geschaffen dazu, eine neue Loolrssllsrs Ron» zu werden. Ich glaube, andre Firmen werden bald Mr. Unwins Beispiel folgen. Die städtischen Bibliotheken Berlins. — Die Gemeinde behörden von Berlin haben im Jahre 1901 beschlossen, aus bereits vorhandenen und noch zu erwerbenden Bücherbeständen eine Ktadtbibliothek zu bilden und sie baldmöglichst in einem dem Bildungsbedürfnis der weitesten Volkskreise entsprechenden Grade und als Zentrale für die einzelnen Volksbibliotheken aus- zugcstalten. Es wurde ferner beschlossen, für die Ausgestal tung der Volksbibliotheken und für möglichst baldige weitere Errichtung und Ausgestaltung von Lesehallen im Anschluß an die Volksbibliotheken Sorge zu tragen, und dabei ausgesprochen, daß zur Erreichung des Zieles eine wesentliche Erhöhung der bisherigen für Bibliothekszwecke gewährten städtischen Mittel erforderlich sei. Zur wirksamen Durchführung dieser Absichten haben die Gemeindebehörde» für die Stadtbibliothek und die Volksbibliotheken sowie die Lesehallen ein Kuratorium aus 15 Mitgliedern eingesetzt. Die Stadtbibliothek hat zurzeit einschließlich der Friedländer- schen Sonderbibliothek zur Geschichte der Bewegung von 1848 und der ihr im Jahre 1903 als Schenkung zugefallenen Engelienschen Bibliothek zur Geschichte der deutschen Sprache einen Bücher bestand von 60000 Bänden. In diesem Jahre sollen zwei neue Abteilungen, Rechts- und Staatswissenschaften sowie Volkswirt schaftslehre, gebildet werden, wofür aus Gemeindemitteln 20000 ausgeworfen worden sind; außerdem stehen noch die Zinsen der Leo-Stiftung zur Verfügung. Zurzeit bestehen 28 Volksbibliotheken, die mit 12 Lesehallen verbunden sind. In diesem Jahre sollen die Kataloge der Ab teilungen Kunst und Naturwissenschaften in je 3000 Exemplaren gedruckt werden., Seit Jahren entspricht die Verwaltung den Bedürfnissen des Lesepublikums auch darin, daß sie, wenn der Druck eines neuen Katalogs notwendig wird, gleichzeitig das Büchermaterial von Grund aus neu auf frischt, nicht nur an Stelle der zerlesenen Bücher neue Exem plare beschafft, sondern in dem durch die besondern Verhält nisse jeder einzelnen Bibliothek vorgeschriebenen Umfange neue, bisher nicht vorhandene Werke in die Bibliotheken einstellt. Die Gesamtausgaben für 1906 sind vom Magistrat auf 198200 festgesetzt, denen rund 16000 Einnahmen gegen überstehen, so daß der respektable Zuschuß von 182200 er forderlich ist. (National-Ztg.) Bayrische Kunst in der Jubiläums - Landesaus stellung Nürnberg 1906. — Die Organisation und Durch führung der Kunstausstellung in der Jubiläums-Landesaus stellung in Nürnberg 1906 obliegt einem Komitee, bestehend aus Vertretern von nachstehenden Münchner Künstlerkorporationen: Künstler-Genossenschaft, Sezession, Luitpold - Gruppe, Scholle, Radier-Verein und Bund zeichnender Künstler; ferner gehört dem Komitee noch ein Vertreter der Nürnberger Künstlcrschaft an. Diese Korporationen werden, jede für sich, geschlossen ausstellcn und aus ihrer Mitte gewählte eigne Jurys mit der Auswahl der für die betreffenden Abteilungen bestimmten Werke beauftragen. Die Werke derjenigen Künstler, die einer bayrischen Künstler- Vereinigung nicht angehören, finden ebenfalls Aufstellung in eignen Räumen und sind einer kombinierten Jury unterstellt, die sich aus delegierten Mitgliedern der Jurys der einzelnen Korporationen zusammensctzt. An der Ausstellung können sich nur in Bayern lebende Künstler beteiligen. Der Termin für Anmeldung läuft bis zum 15. März; die Einlicferung der Werke hat in der Zeit zwischen dem 15. März und 1. April zu erfolgen. Ausstcllerpapiere sind im Bureau des Münchner Künstler-Komitees, München, Künstlerhaus, erhältlich oder werden auf Ver langen zugeschickt. (Allgemeine Ztg.) Ortsgruppe Leipzig der Allgemeinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungsgchilfen und »Eule«, Freier Verein jüngerer Buchhändler, Leipzig. — Am 22. Februar abends 9 Uhr findet im Saale des -Johannistals«, Hospital straße 22, der zweite Vortragsabend statt. Herr vr. Barge wird über »Amerika und die Amerikaner« sprechen. Mitglieder und Gäste nebst Angehörigen werden willkommen sein. ' Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Lsriobt übsr äis VsrlaAstätiAlreit von R. Rrisckläncksr L 8obn in lZerlin k41V. 6. blr. 1-III, lanuar bis lluni 1905. Übersiobt nsuor VorlaAS-LisobsinuvAen und -Rrevsrbuv^sn auk ckom 6sbists cksr HatuiASsebrobts uoä cker sxabtsn IVisssn- sobaktso, 8". 8. 2555—2618. * Börsenblatt-Bezug für Buchhändler, die ein Ge schäft zu kaufen oder als Teilhaber in ein Geschäft einzutreten wünschen. — Gleichwie der die Gehilfenstellen- angebotc enthaltende Bogen des Börsenblatts, so können von jetzt an auch die Selten mit den Verkaussanträgen und Teilhaber gesuchen von interessierten Buchhändlern besonders bezogen werden. Der Bezug muß für je vier Wochen gegen Vorauszahlung von 2 für diesen Zeitraum erfolgen und kann mit jedem Tag beginnen. Da das Börsenblatt nur selbständigen Buchhändlern zur Verfügung steht, so wird diese Einrichtung kauflustigen Herren oder solchen, die durch Teilhaberschaft die Selbständigkeit zu erreichen suchen, willkommen sein. Die betreffenden Seiten des Börsenblatts sind von der Geschäftsstelle des Börsenvereins zu beziehen. Die Zusendung erfolgt portofrei direkt als Drucksache. Pers onalnachrichten. Gestorben: am 10. Februar nach längerer Krankheit im sechsundvierzigsten Jahre seines tätigen Lebens der Buchhändler Herr Hans Schulze in Hannover, Hauptmann der Landwehr. Der Verstorbene trat seinem Vater als Mitinhaber der Firma Theodor Schulze's Buchhandlung am 1. Juli 1886 zur Seite und hat im Verein mit ihm, der, jetzt in den siebziger Jahren stehend, sich nun der bewährten Stütze beraubt sieht, das ange sehene Geschäft in treuer erfolgreicher Arbeit geleitet und gefördert. Die gesamte Kollegcnschast Hannovers, zahlreiche Freunde, darunter viele Offiziere, auch der Kriegerverein, begleiteten ihn am 13. d. M. zur letzten Ruhestätte, nachdem im Traucrhause eine erhebende Logenfeier und eine geistliche Trauerandacht voraufgegangen war. — Ehre seinem Andenken!
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