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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1904
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- Deutsch
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168? Nichtamtlicher Teil. ^ 42, 20. Februar 1904. einen Begriff. Im Jahre 1885 wurden durchschnittlich täglich 400 000 Stück hergestellt, im Jahre 1902 aber, ungeachtet des enorm gestiegenen Verbrauchs ungestempelter Ansichtspostkarten, 1,6 Millionen. Paul Hennig. Kleine Mitteilungen. Geschästsjubiläum. — Die Roßbergsche Buchhandlung in Leipzig darf am heutigen 20. Februar auf glücklich vollendete fünfzig Jahre ehrenvollen Bestehens zurückblicken. Sie wurde am 20. Februar 1854 von Ludwig Roßberg als Sortiments buchhandlung eröffnet und nahm eine ruhige und gute Entwicklung, deren Erfolge ihrem Inhaber die weitre Ausgestaltung durch Verlag gestatteten. Er pflegte damit hauptsächlich Rechtswissen- 16. Oktober 1877 bis vor wenigen Jahren war seine Witwe, Frau Amalie Sophie Roßberg, Inhaberin des Geschäfts, das dabei lange Jahre unter der Leitung des Prokuristen Herrn Theodor Leibing stand und sich fortgesetzter Erfolge zu erfreuen hatte. Der Inhaberin wurde die persönliche Auszeichnung der Ernennung zur königlich sächsischen Hofbuchhändlerin zu teil. Am 1. Juli 1902 erwarben die Herren Walther C. Jäh und Wilhelm Schunke das Sortiment der Firma. Der Verlag befindet sich zurzeit unter der Firma Roßbergsche Verlagsbuch handlung im Besitz des Herrn Arthur Roßberg, der schon früher, seit dem Rücktritt des Herrn Theodor Leibing, die Leitung des gesamten, zu großem Umfang entwickelten Geschäfts über nommen hatte. Die Formen der Schrift. (Vortrag des Herrn vr. Gustav Kühl im Deutschen Buchgewerbehause zu Leipzig. Veröl. Nr. 28 u. 36 d. Bl.) — Die Untersuchungen der beiden ersten Vortragsabende hatten gezeigt, wie sich die charak teristischen Grundtypen unsrer Druckschriften — die Versalien und Gemeinen — entwickelt haben, wie der Federzug und die künst lerische Anschauung verschiedener Zeiten für die Ausgestaltung der Formen mitbestimmend geworden sind. Wir kennen heute sieben verschiedene Grundformen der Schrift; wir wissen aber immer noch nicht, ob wir uns ihrer freuen oder sic verwünschen sollen. Unter diesen Schriftarten wird die Fraktur als rein deutsche bezeichnet. Gegenüber einer starken Anhänger schaft der Fraktur finden sich viele, die sie bekämpfen und sogar als vorsintflutliche Schrift bezeichnen, die die Augen verderbe. Der Kampf um Fraktur und Antiqua ist nicht neu. Schon im sechzehnten Jahrhundert begann man, die beiden Schriftarten gegen einander auszuspielen. Als Gegner der Fraktur haben sich Leibniz, Klopstock, Wieland, Richard Wagner bekannt, als Verteidiger: Goethe, Kant, Bismarck. Als wichtigstes Moment einer Schrift fällt ihre Leserlichkeit ins Gewicht. Hat sie diese.nicht, dann ist sie kein nationales Gut, sondern ein nationales Übel. Neuerdings haben mannigfache Untersuchungen der Schrift auf ihre Leserlichkeit von Augenärzten stattgesunden; aber ganz verläßliche Angaben sind dabei auch nicht gemacht worden. Wäre für die Leserlichkeit nur die Klarheit des einzelnen Buchstabens maßgebend, so brauchte man als Werkschrift nur die lateinischen Kapitäle einzuführen; aber zur Gleich mäßigkeit der einzelnen Formen muß noch etwas andres hinzu kommen, und das ist das Wortbild. Nicht diejenige Schrift wird daher die beste sein, die die klarsten Buchstaben hat, sondern die für das schnelle Erfassen des Wortsinns die besten Anhaltspunkte bietet. Die Form der Wörter, ihre Länge und ihr allgemeiner Umriß wird dabei vor allem ins Gewicht fallen. Verkehrt ist es also, allen Buchstaben eine allzu gleichmäßige Gestalt zu geben. Dies bekundet auch die moderne Maschinenschrift, die keineswegs so gut zu lesen ist wie die Zeitungsschrift. Bei einer wirklich zweckmäßigen Schrift genügt oft ein flüchtiger Blick des Auges, um dem Auffassungsvermögen den Sinn eines Satzes zu übermitteln. Um einer allzu raschen Ermüdung des Auges vorzubeugen, wird es gut sein, eine möglichst kräftige Schrift zu wählen. Aus den bisherigen Vergleichen ergibt sich, daß die Sache der deutschen Fraktur keineswegs hoffnungslos ist; wir ersehen vielmehr, daß die Fraktur mindestens dieselbe Be rechtigung hat wie die Antiqua. Unter den in den letzten Jahrzehnten entstandenen Schrift formen sind namentlich die von München ausgegangenen Be strebungen, die an alte deutsche Versalien anknüpfen, hervorzu heben. Die Schwabacher von Heinz König hat besondere Be achtung gefunden. In England hat Morris mit seinen gotischen Anklängen sehr Schönes geschaffen. Auf eine deutsche Werkschrift warten wir aber noch immer. Für die Entwicklung neuzeitlicher Schriftcharaktere ist es be achtenswert, daß die Versuche, neue Schriftformen zu bilden, mit dem Bestreben, einen neuen Kunststil zu schaffen, zusammenfallen. Namentlich seit dem Jahre 1900 sind wesentliche Versuche mit neuen Schriftformen gemacht worden, in denen eine Verschmelzung zwischen Fraktur und lateinischer Schrift bemerkenswert ist. An der Hand von Lichtbildern erläuterte der Vortragende verschiedene neue Schriftarten z. V. die neudeutsche von Otto Hupp, die gotische Motive aufweist und im Charakter der Federschrift gehalten ist; ferner die von Schiller seinerzeit für den Pariser Katalog zuerst angewendete und deren Weiterent wicklung durch Peter Behrens, der hauptsächlich die horizontale Linie stark betont, aber so schön seine Schrift an sich auch er scheint, sie dennoch zu keiner gut leserlichen zu gestalten vermochte. Angewandt wurde sie zuerst in der bekannten Darmstädter Fest schrift -Ein Dokument deutscher Kunst«. Eckmann tritt dann mit einer neuen Pinselschrift auf, die er im Verlauf einiger Jahre noch an einer organisch gewordenen Schrift. Wir besitzen zwar jetzt recht interessante und originelle Zierschriften, aber noch keine allen Forderungen entsprechende Werkschrift. Immerhin ist zu finden wird. — Nach Schluß des mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vor trags dankte Herr vr. Volkmann im Namen der Anwesenden und des Deutschen Buchgewerbevereins dem Herrn Vortragenden für seine äußerst interessanten und anregenden Autzsü^xurwen, Ernst Kiesling. König Georg von Sachsen in der Hofkunsthandlung Pietro Del Vecchio in Leipzig. — Bei seinem Besuche Leipzigs fuhr Seine Majestät König Georg von Sachsen am 18. d. M. gegen 12 Uhr an der Hofkunsthandlung Pietro Del Vecchio vor. In seiner Begleitung befanden sich Seine Exzellenz Generalleutnant von Rabenhorst, Generalmajor d'Elsa, Flügeladjutant Oberst von Kospoth, Oberstallmeister von Haugk, Hofmarschall von Haugk. Herr Oberbürgermeister Dr. Tröndlin, der schon vorher erschienen war, stellte den In haber der Firma. Herrn Hofkunsthändler Andreas Fischer. Seiner Majestät und der Begleitung vor. Dann wurde ein Rundgang durch die gesamten Räume gemacht, wobei Herr Fischer die Erläuterungen gab. Im obern Ausstellungssaal fiel Seiner Majestät sein Porträt von dem bekannten Porträtmaler Anton Klamroth auf, ferner die Perronbüste von Max Lange, die Bismarckbüste von Norbert Pfretzschner, die Medaillen von Paul Sturm und vor allem die mit trockenen Öl farbstiften gefertigten Gemälde von I. F. Raffaelli. In den unteren Räumen nahm Seine Majestät mit Interesse von den Plastiken von Josef Magr Kenntnis. Weiter würdigte der hohe Herr die Pastellgemälde von Professor Wilhelm Ostwald und im dritten unteren Ausstellungsräume das Bildnis des Leipziger Oberbürgermeisters vr. Tröndlin von Anton Klamroth seiner Aufmerksamkeit. Seine Majestät ließ sich verschiedene Gemälde erläutern, insbesondere auch die neuen Techniken von I. F. Raffaelli und Wilhelm Ostwald. Weiter interessierten Seine Majestät die drei Momentaufnahmen von Kaiser Wilhelm ll. und König Albert auf dem Hamburger Manöverfelde 1897 von Arthur Mennell. Vor Beendigung des Besuchs geruhte Seine Majestät von Herrn Hofkunsthändler Fischer eine künst lerisch ausgeführte Ledermappe mit Ansichten der gesamten Aus stellungsräume huldvoll entgegenzunehmen. Seine Majestät sprach sich sehr anerkennend über die ausgestellten Kunstwerke und über die gesamte künstlerische Anordnung aus. Weltausstellung in St. Louis. Feuerversicherung. — Der Abschluß der Vereinbarung zwischen dem Neichskommissar und den in Deutschland tätigen Feuerversicherungs-Gesellschaften, betreffend die Versicherung der in der Deutschen Abteilung der Weltausstellung in St. Louis ausgestellten Gegenstände gegen Feuersgefahr, steht unmittelbar bevor. Der Subdirektion der Aachener und Münchener Feuerversicherungs - Gesellschaft in Berlin, Krausenstraße 37, wird die geschäftliche Bearbeitung aller auf die Feuerversicherung der Ausstellungsgegenstände be züglichen Angelegenheiten übertragen werden. Diejenigen Aus steller, die von dieser Versicherungsgelegenheit Gebrauch machen wollen, haben ihre Anträge bei der genannten Subdirektion einzureichen, von der auch die Eintragsformulare und die Ver sicherungsbedingungen zu beziehen sind. Die Herren Aussteller werden gut tun, die Einreichung der Anträge möglichst zu be schleunigen, da seitens der deutschen Versicherungsgesellschaften für jede der verschiedenen Ausstellungsgruppen ein bestimmter Maxi malbetrag festgesetzt worden ist, über welchen hinaus die Gesell schaften weitere Versicherungen nicht annehmcn,^ und weil ferner folgt, daß die Bestätigung des Antrags auf Versicherung erfolgt, bevor die betreffenden Ausstellungsobjekte in den Grenzen des
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