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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.02.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-02-26
- Erscheinungsdatum
- 26.02.1904
- Sprache
- Deutsch
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1862 Nichtamtlicher Teil. 47, 26. Februar 1904. haben aber mit unterschiedlicher Jntensivität auf die empfind liche vorher eintönige Platte eingewirkt. Es hat das Blau des Himmels die stärksten Wirkungen hervorgebracht und die dunkelsten Partien erzeugt, weniger dunkel sind die Stellen der Platte geworden, auf die das Grün der Bäume re flektiert wurde, am hellsten aber erscheint auf dem Negativ die Ausstrahlung aus dem Rot des Hauses. Das ist die all tägliche Erfahrung in der Photographie. Slavik verwendet nun Kopierpapier, das eine Anzahl eigenartig behandelter ^Farb- stoffschichten übereinander enthält. Zu unterst liegt eine Schicht Chromgelatine, die, wie bekannt, bei der Belichtung unlöslich mineralischer Farbstoff hinzugefügt. Über dieser rotgefärbten Lhromgelatine ist dann eine grüne Farbschicht aufgestrichen. Die Decke aber bildet eine blaue Farbschicht. Setzt man dieses Kopierpapier im Kopierrahmen unter dem ge wöhnlichen photographischen Glas-Negativ den Ein wirkungen des Lichts aus, so werden, wie stets, die dunkelsten Stellen des Negativs, also die der blauen Farbe des Himmels entsprechenden, am wenigsten Licht durchlassen. Dieser schwache Schimmer wird eben nur genügen, die oberste genug durchleuchtet werden, um die erste und die zweite Schicht zu verändern. Am meisten Licht gelangt durch die dem Rot ent sprechenden Hellen Partien der Platte' dieses wirkt daher auf alle drei Schichten. Diese Wirkungen entstehen in einem einzigen Kopicrprozeß ohne weiteres Zutun des Photographen. Die drei fache Pigmentschicht wird sodann von deren Träger dem Papier abgclöst und ganz in der bei Pigmentbildern auch sonst üblichen Weise entwickelt. Es zeigt sich nun folgende Wirkung: Im Entwicklungsbade lösen sich alle vom Licht nicht getroffenen Stellen, also die den dunkeln Stellen des Negativs entsprechenden, aus, sie werden von Gelatine und Farbstoffen befreit und weggeschwemmt. Die blaue Schicht liegt zu unterst im Bade und die grüne und rote Schicht löst sich über den Stellen ab, die vorher von dem eindringenden alle drei Schichten durchdrungen hat, verhindert die Gelatine die Lösung. Hier liegt obenauf das Rot, darunter das Grün und Blau. An denjenigen Stellen aber, wo das Licht nur zwei Schichten durchdrang, wird die dritte, Rot, weggespült, so das; ohne weiteres ein, daß die zurückbleibenden blauen, roten und grünen Stellen den blauen Himmel, das rote Haus und das riine Laubwerk in der fertigen Kopie ergeben. Zu dieser Cr- ndung ist von Slavik auf rein empirischem Wege gelangt. Daß die Verschiedenheit der vorkommenden Farben und die Reihenfolge der Pigmentschichtcn. die man übrigens bereits stark vermehrt hat, eine große Nolle bei dem neuen Verfahren spielen, ist zweifellos. Die Sache ist jedoch, wie Hunderte von vor liegenden Photographien beweisen, bereits ziemlich sicher in den Ergebnissen. Es sollen sich zwei angesehene Berliner Firmen zur fabrikmäßigen Anfertigung dieser Kopier - Papiere vereinigt haben. k. 8. Literarischer Verein in Wien. — Zur Förderung der deutsch-österreichischen Literatur hat sich im vorigen Jahr ein -Literarischer Verein in Wien« gebildet, der die Genehmi gung der niederösterreichischen Statthalterei erhalten und seitdem eifrig Vorschläge, Anregungen und Pläne erwogen hat, so daß er nun mit einem greifbaren Arbeitsplan hervortreten kann. Wie Reinhold Steig in der Nationalzeitung aus diesem Arbeits plan mitteilt, besteht die Absicht, in zwangloser Folge hand liche Bände als »Schriften des Literarischen Ver eins in Wien« auszugeben. Die Bände sollen literar- geschichtlich wichtige Werke bringen, mit faßlicher Einleitung und, wo es notwendig ist, mit Anmerkungen erläuternder oder kri tischer Art; von Porträts, Faksimiles, bescheidenem Buchschmuck kann Gebrauch gemacht werden. Neudrucke und Erstdrucke, kritische Gesamtausgaben, Brief- und Aktenpublikationen sollen den Inhalt der Bände bilden. Die erste Fürsorge wird der Ge schichte der Wiener Volksbühne gelten, weil es hier noch an brauchbaren Vorarbeiten und bequem zugänglichein Material fast vollständig fehlt; soivohl die frühere Zeit, als auch die spätere von Nestroys Auftreten bis auf Anzengruber verdient Berücksich tigung. Für die bedeutender» Dichter des achtzehnten und neun zehnten Jahrhunderts sind kritische Gesamtausgaben oder Samm lungen ihrer zerstreuten Schriften vorgesehen: für Schreyvogel, Friedrich Schlegel. Zacharias Werner, Friedrich v. Gentz, Adam Müller, und so fort bis auf Anastasius Grün, Gilm, Pichler, Hamcrling, denen gegenüber mit der Zeit die gleichen Arbeits pflichten erwachsen werden. Wichtig wären gewiß auch Samm- ragender Besucher«. Auch die österreichische Parodie, Kritik und Memoiren-Literatur soll gepflegt werden, nicht minder die Mitteilung brieflichen und aktenmäßigen Materials zur öster reichischen Literaturgeschichte. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Kevordlieber lleelltsZeüutr und Ilrbederrsebt. 2sit8clirikt de3 9. dabrAkvA, Nr. 1, davuar 1904. 4". 8. 1—24. N6l)8t 'l'itel, IllkLltsveiMioliius,, -uw ^ VIU. 7sLrMu^ Aanc-. Nr. 4 vom 15. Februar 1904. 4". 8p. 177—224 in arten. LataIo§ Nr. 13 do3 ^Vi886N8ollaktIieb6n Antiquariate von 8. v. Lla8ar8 in Lremen. 1904. 8". 25 8. 669 Nrn. kntliält die Lidliotbek de -j- Kedakt6ur8 der 2eit6ollrikt »Niederneisen« ^u§u8t k'reudentbal. -Nova«, Literarische Vereinigung junger Buch händler zu Leipzig. — Die Vereinigung hielt am Sonnabend den 20. Februar ihren dritten Literarischen Unterhaltungsabend in ihrem Aereinslokal »Keglerheim«, Nordstraße 17, ab. Es mar eine recht zahlreiche Versammlung. Nach dem Eingangslied sprach der zweite Vorsitzende Herr Mutze einen schwungvollen Prolog. Hierauf folgte der Vortrag des Mitglieds Herrn Wirth über »Bildung und Wissenschaft«, der mit größtem Interesse aus genommen wurde. Einige Violinvorträge des Mitglieds Herrn Kretzsckmar trugen dem Vortragenden verdienten Beifall ein. Der erste Vorsitzende Herr Remmler brachte -Die Werbung« von Lenau, eine Rezitation mit Klavierbegleitung, zu Gehör. Den Klavierpart hatte ein Gast, Herr Leusch, übernommen. Beiden Vortragenden wurde stürmischer Beifall gezollt. Herr Säuber lich brachte wieder einige humoristische Deklamationen, die große Lacherfolge hatten. Unter Gesängen und Unterhaltungen verstrich die Zeit schnell. Mitternacht mar vorüber, als sich die Teilnehmer trennten. 14. 8. »Bastei« Verein jüngerer Buchhändler zu Dresden. — Am Sonnabend den 5. März findet aus Anlaß der Feier des siebenundvierzigsten Stiftungsfestes im Restaurant -Amtshof«, Sachsenplatz 2, Dresden, ein Kommers statt. Beginn pünktlich '/,9 Uhr abends. Gäste sind willkommen. Bußtag in Sachsen. — Auf Mittwoch, den 2. März fällt der erste sächsische Bußtag dieses Jahres, was für den Ge schäftsverkehr mit Leipzig rechtzeitig beachtet werden wolle. Pers onalnachri ch ten. G e st o r b e n: am 22. Februar im Alter von siebzig Jahren unerwartet infolge eines Schlaganfalls der Buchhändler Herr Richard Schmidt, ein in treuer Pflichterfüllung bewährter Mit arbeiter im Hause F. Volckmar in Leipzig. Die Firma betrauert in dem Entschlafenen den langjährigen Redakteur und Bearbeiter ihrer bibliographischen Unternehmungen, der trotz seines hohen Alters bis zuletzt seiner Aufgabe treu gedient hat. Der Tod ereilte ihn mitten in seiner Tätigkeit, die durch sein buchhändlerisches Wissen und seine Bildung für das Haus F. Volckmar außerordentlich segensreich gewesen ist. — Ehre seinem Andenken!
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