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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.02.1904
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- Deutsch
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^ 37, 15. Februar 1904. Nichtamtlicher Teil. 1505 gehen, sind uns ein paar Tausend Mark zu viel, die die Gesamtheit der Musikalienhändler zu verlieren fürchtet? Das mächtige Deutsche Reich möge darauf sinnen, sie zu entschädigen, dann aber erhobenen Hauptes seine Würde wahren! G. Hölscher. Kleine Mitteilungen. Wissenschaftliche Fremdwörter und die neue Recht schreibung für Buchdrucker. — Die Zoologen machen gegen den -Buchdrucker-Duden-- mobil, Seit einigen Monaten werden die Leser zoologischer (und auch botanischer) Schriften durch Wort bilder wie Zi^indelen, Zikaden, Harpaktiziden, Kuliziden geärgert, auslaufen. Diese Neuerung gründet sich auf eine von dem be kannten Rechtschreibungsmeister Duden auf Anregung und unter Mitwirkung des Deutschen Buchdruckervereins, des Reichsverbands österreichischer ^Buchdruckercibesitzer und ^dcs Vereins schweize- genommen, und für deren Wahl war die Frage entscheidend, welche der möglichen Formen -dem Ziele, nach dem hin sich unsre Rechtschreibung entwickelt, am nächsten steht«. Daß die Freiheit der Rechtschreibung nicht für den Setzer seitiges und rücksichtsloses Vorgehen der Buchdruckereien nicht gerechtfertigt. Jedenfalls haben die Verleger als die Auftrag geber der Buchdrucker das Recht, darüber zu entscheiden, welche von den amtlich zulässigen Schreibungen angewendet werden soll. Im »Zoologischen Anzeiger« ergreifen Professor Spenge! in Gießen und Professor Ziegler in Jena zu dieser Sache das Wort. Es wird ausaeführt, daß man durch die eingangs erwähnte Neuerung dem Leser nicht eine Vereinfachung, sondern die alte Schreibweise doch beibchalten werden muß, so geschieht es, daß man in derselben Zeile allen beiden begegnen kann, z. B.: »Oioinckela. eampestrw und andre Zizindelen«. Unsre Leser dürfen grotesker wird. Außerdem aber hat man auch gar nicht einmal das Vorhandensein der lateinischen Endung überall als maßgebend für die Beibehaltung der alten Schreibweise angenommen. Man Tier- und Pflanzennamen würde auch für die Anfertigung der Register von großem Vorteil sein. Bei Anwendung der neuen Schreibung müßten die in deutscher Form gebrauchten Namen in nicht nur die Namen, sondern auch die wissenschaftlichen Fach ausdrücke, wie Nucleu8, 6uticulrr (jetzt Nukleus. Kutikula) sollten ihre alte Form behalten, zumal auch der Buchdrucker-Duden für solche Wörter, »die fast nur in wissenschaftlichen Werken Vor kommen, wie z. B. Cer, Cerat, Cyan, Cyankalium usw.«, das c zuläßt. Wenn selbst ein Wort wie Cyankalium, das ja häufig genug im Polizeibericht der Zeitungen auflritt, vor Herrn Duden Gnade findet, dann haben andre doch gewiß noch ein höheres Anrecht auf Schonung. Der Herausgeber des »Zoologischen Anzeigers«, Professor Korschelt in Marburg, ist denn auch mit dem Verleger dieser Zeitschrift (Wilhelm Engelmann in Leipzig) übereingekommen, daß die alte Schreibweise der Namen und Fachausdrücke, die in geführt wird. Nach dem Vorschläge des Verlegers soll eine mög lichst vollständige Liste aufgestellt werden, durch die die Recht schreibung der für zoologische Veröffentlichungen in Frage kommenden Wörter im Sinne der zoologischen Schriftsteller ge regelt wird. Diese Liste soll auch für die übrigen Schriften zoologischen und verwandten Inhalts des Engclmannschen Ver lags zur Richtschnur dienen. Hoffentlich wird die ganze Frage bald auf Versammlungen der in Mitleidenschaft gezogenen Fach leute zum Austrag gebracht. (Vossische Ztg.) Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. »Krebs«, Verein jüngerer Buchhändler in Berlin. Vorträge über Bibliographie. — Am 2. und 9. Februar kleinen Saal des Vereinshauses, Wilhelmstraße 118, statt. Der Bibliothekar des Abgeordnetenhauses, Herr Professor Wolfstieg, setzte in derselben fesselnden und anregenden Weise wie beim ersten Vortrag seine Ausführungen über Bibliographie und Bibliotheks wesen fort. Hatte er am ersten Abend an der Hand der »Instruk tionen für die alphabetischen Kataloge der Preußischen Biblio theken« (Berlin, A. Asher L Co., 1899) die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer auf die für die Verzeichnung des Buches wichtigen Teile gelenkt und diese in ihrer historischen Entwicklung bis zum Stand der Gegenwart beschildert, so sprach er diesmal zunächst über die Büchern stellen die Plakat-Kataloge der frühen Drucker dar. So erfuhren die Anzeigen Mentelins von 1469 u. folg., Verzeichnisse von Sweynheim und Pannartz in Nicolai clo I^ra kostillas 1471 u. ff. rc., die Kataloge des Aldus (zum Teil mit beigesetzten Preisen) eine eingehendere Beleuchtung. Als die erste Tat auf dem Gebiet der Bibliographie aber wurde die Schaffung der »Meßkataloge« durch den Augsburger Buchhändler Miller im Jahre 1564 gepriesen und dann das Schicksal der Frank furter und Leipziger Meßkataloge bis zu des letztern Auf hören im Jahre 1852 bezw. 1860 verfolgt. Dies gab will kommene Gelegenheit, auf die wechselnden Betriebsformen des Buchhandels in äußerst interessanter Weise einzugehen und den Tauschhandel, wie die sich seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts entwickelnde Form des Konditionsverkehrs in ihren Licht- und Schattenseiten zu betrachten. Die »wundervollen« Halbjahrskataloge der Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig (von 1797 an) wurden eingehend gewürdigt, ebenso die der buch händlerischen Initiative entstammenden großen Katalogwerte von Heinsius, Kayser, Hinrichs u. a. Auch das Ausland, besonders England und Frankreich, wurde in seinen den deutschen analogen Bücherverzeichnissen und größeren Katalogwerten geschildert. Dieser von Buchhändlern ausgehenden, vor allen Dingen buchhändlerischen Zwecken dienenden »angewandten Bibliographie stellte der Herr Vortragende dann die »reine Bibliographie« gegenüber, die auf wissenschaftlichen Grundsätzen beruht, nach wissenschaftlicher Methode bearbeitet ist und in der Hauptsache der Wissenschaft nutzbar sein soll. Ihr Begründer, der auch auf vielen andern Gebieten wissen schaftlicher Forschung rühmlichst bekannte Conrad Gesner, seine »Üibliotüoca. univ6r8ali8« (Tiguri 1545) und seine »UanckectLO« (Ebds. 1548), die erste alphabetische und die erste systematische Bibliographie erfuhren ausführlichere Betrachtung. Als der klassische Meister einer wissenschaftlichen Bibliographie wurde F. A. Ebert geschildert, dessen Bibliographisches Lexikon (2 Bde. Leipzig 1821—30) der Vortragende in vielen Teilen selbst über die neueste Auflage von Bruneis Manuel stellte und dessen Einleitung zur Kayserschen Bücherkunde (2 Bde. Leipzig 1825—27) er zum Studium dringend empfahl. Von den wissenschaftlichen Bibliographien der Jnkunabelzeit wurden neben andern dann die Panzerschen Annalen der älteren deutschen Lite ratur (2 Bde., Nürnberg 1788—1805), seine t^po^rapbici (11 Bde., Nürnberg 1793—1803); Hains Repertorium (4 partes Stuttgart 1826—28,', Proctors Index (I—III, 1. London 1898—1903); Voulliemes Jncunabeln der Königlichen Universitäts-Bibliothek zu Bonn (Leipzig 1894) und sein Werk »Der Buchdruck Kölns bis zum Ende des 15. Jahrhunderts« (Bonn 1903) eingehender erwähnt. Als »der« Führer durch die existierenden Bibliographien wurde dann Petzholdts Uibliotbeca. biblioAlapbica (Leipzig 1866) genannt, die für die Zeit bis zum Jahre 1866 auch die später erschienenen Werke ähnlicher Art an Genauigkeit wie Ausführlichkeit übertrifft. Schließlich sprach Herr Professor Wolfstieg über die drei großen im Erscheinen und in der Vorbereitung begriffenen Bibliotheks-Kataloge: den des British Museum in London (das Supplement wird ' jetzt bald fertig sein), den der Uibliotböguo Nationale in Paris (bis zum Buchstaben U gediehen) und den Gesamtkatalog der Preußischen Universitäts-Bibliotheken (in Vor bereitung) die, wenn sie erst einmal alle fertig sein werden, einen zwar schwachen, aber doch immerhin annehmbaren Ersatz zu bieten imstande sein werden für einen ja sehr wünschenswerten, aber bis jetzt unmöglichen Katalog aller seit Beginn der Buchdruckerkunst in der ganzen Welt erschienenen Bücher. Dabei aber wachse die Möglichkeit, der jetzt erscheinenden Bücher in ihrer Gesamtheit für die Bibliographierung habhaft zu werden, immer mehr. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika, in denen zur Erlangung des »6op^riAbt« die Hinterlegung sämt licher Druckschriften in der OovAl-688 Uibrar^ vorgeschrieben ist, find darin jetzt an der Spitze, umsomehr als diese Zentralbibliotbek von allen ihr Angehenden Büchern Titeldrucke Herstellen läßt, die sie käuflich abgibt. 199
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