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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.02.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.02.1904
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- Deutsch
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^ 3S, 13. Februar 1S04. Nichtamtlicher Teil. 1467 auf jedem „Fahrzeuge, das seine Flagge führt", wenn es not tut. am Steuern Helsen müsse. So empfing Hirzeis Verlag ein besonderes Gepräge. Kräftiger, als es sonst der Fall ist. zeigte er den Widerschein seiner Persönlich keit. Dieses wäre bei der hervorragenden Bedeutung so vieler Schriftsteller nicht möglich gewesen, wenn sie nicht in ihm außer dem guten Freunde auch den ebenbürtigen Gesinnungsgenossen erkannt hätten.« — Diese Worte sprechen beredt für die ausgezeichneten verlegerischen Eigenschaften Salomon Hirzels. Sie zeigen zugleich, daß die echte und rechte Führung eines Verlagsgeschästs doch sehr viel mehr bedeutet als die Aus beutung eines Monopols; sie lassen einen riefen Ein blick tun in die Mühen und Sorgen und vielen andern Erfordernisse des Verlagsgeschäfts. Möchte diese Erinne rung dazu beitragen, manchem leichthin urteilenden Fremd ling die Augen zu öffnen; möchte sie zugleich auch an regend wirken auf Nachlebende und nachstrebende Jünger unsres schönen, leider so außerordentlich schweren Berufs! Den meisten Kollegen wird nicht unbekannt sein, daß Salomon Hirzei ein ungemein fleißiger und glücklicher Sammler von Goetheschriften war und durch diese jahr zehntelang fortgesetzte Betätigung auch zu einem der hervor ragendsten Kenner unsres großen Dichters geworden war. Seinem Eifer für die Goethe-Forschung entsprangen folgende Drucksachen: Verzeichnis einer Goethe-Bibliothek. — jMottog -Jeder Mensch treibt seine Liebhabereien sehr ernsthaft.- Goethe. 8". j2j 72 Seiten. Leipzig 1848. gedruckt bei Breilkops L Härtel. Fragmente aus einer Goethe-Bibliothek. Zur Fest-Andacht am 28. August 1849 guten Freunden überreicht von S. H. 8". 1887 für Herrn Geh. Justizrath Böcking in Bonn in Druck ge geben von seinem helvetischen Freunde in Leipzig. 8". 30 Seiten. Druck von Breitkopf L Härtel in Leipzig. Neues Bcrzeichniß einer Goethe-Bibliothek >1769—186l>, 8". 132 Seiten. März 1862. gedruckt bei Breitkopf L Härtel in Leipzig. Neuester Bcrzeichniß einer Goethe-Bibliothek 11767—1874). 8". 238 Seiten. August 1874. gedruckt bei Breitkopf L Härtel in Leipzig. Der junge Goethe. Seine Briese und Dichtungen von 1764—1776. Mit einer Einleitung von Mich. Bernays. 3 Teile, gr. 8". (XOVII, 411; 507; 720 S.) Leipzig 1875, Verlag von S. Hirzel. Salomon Hirzels Verzeichnis) einer Goethe-Bibliothek mit Nach trägen und Fortsetzung hcrausgcgeben von Ludwig Hirzel. 8". 216 Seiten. Leipzig 1884. Verlag von S. Hirzel. Salomon Hirzel folgte bei dieser seiner »Liebhaberei - dem Ausspruch seines Lieblings Goethe, den er dem ersten Verzeichnis seiner Goethe-Bibliothek (von 1848) als Motto vorangeschickt hat: »Jeder Mensch treibt seine Liebhabereien sehr ernsthaft.« In der Tat nahm er die Aufgabe, die er sich — obwohl zunächst nur als willkommne Erholung — selbst gestellt hatte, außerordentlich ernst. Er besaß alle Eigen schaften eines glücklichen Sammlers, feinen Spürsinn, ge duldige Beharrlichkeit, rasche Entschlußfähigkeit im richtigen Augenblick. Zwischen Entdeckung »nd endlichen! Erwerb ließ er oft viele Jahre vergehen. Aber aus dem Auge ließ er den einmal aufgespürten Schatz nie. auch dann nicht, wenn die Möglichkeit einer Erwerbung anscheinend völlig ausgeschlossen war. Und die alte Erfahrung, daß der Sammler dem Kenner am besten vorarbeite, hat sich an ihm glänzend bewährt. Als Sammler begann er. als einer der feinsten Goethekenner schloß er seine dem Dichter ge widmete Arbeit. So hat er auch seinen Schatz, den er be ständig zu mehren beflissen war, nicht eifersüchtig verborgen. Im Gegenteil erteilte er gern und bereitwillig jedem ernstlichen Goethe-Arbeiter Rat und unterstützte ihn aus dem Schatz seiner Goethe-Reichtümer. Seine unvergleichliche Sammlung sollte der Allgemeinheit nützen, zu einer ihm vorschwebenden künftigen kritischen Ausgabe der Werke Goethes als Leitfaden und Grundlage dienen. In diesem Sinne traf er auch seine letztwillige Verfügung, die dieses große literarische Besitztum der Universitätsbibliothek zu Leipzig als Vermächtnis und damit der öffentlichen Benutzung zukommen ließ. Salomon Hirzels äußeres Leben verlief nicht gerade lebhaft bewegt. Sein Haus war eine Stätte reinsten und edelsten Glücks. Ein reicher Verkehr mit vielen Freunden belebte den gastlichen Familienkreis, gelegentliche Reisen führten ihn selbst den in der Ferne zurückgehaltenen Freunden zu und sorgten für Abwechselung und geistige Er frischung. Hoch erfreute ihn die Ehrung durch die philo sophische Fakultät der Universität Leipzig, die ihn gelegent lich der Hundertjahrfeier des Eintritts des jungen Goethe in die Leipziger Hochschule (Herbst 1865) in sinniger An erkennung seiner Verdienste um die Goethe-Wissenschaft zu ihrem Ehrendoktor erhob. Am 8. Februar 1877 ist Salomon Hirzel. obwohl reichlich betagt, doch immer noch jugendfrisch, durch einen plötzlichen Tod den Seinen entrissen worden. Sein Andenken lebt für ferne Zeiten im Gedächtnis der Nachwelt als das eines hervorragend tüchtigen Buchhändlers und eines Ehrenmanns in des Wortes höchster und anspruchsvollster Bedeutung. Rabgftvergütung bei Postberug von Zeitschriften. XXVIII. (Vgl. Börsenblatt 1903 Nr. 289, 291 bis 302; - 1904 Nr. 1. 2. 6. 9. 15. 16. 18. 20. 22. 23. 31. 33. 35.) Es vergütet ferner: Max Kielmann, Stuttgart: für »Glauben und Wissen« .... bei ganzjährigem Bezug 25 A. Kleine Mitteilungen. Vom »Nabattaeben«. — In einein sehr eindringlich ge schriebenen Aufsatz über dieses leidige Thema, das jetzt auch den kaufmännischen Kleinhandel allgemein beherrscht, wendet sich die »Drogisten-Zeitung« (Leipzig) Nr. 10 vom 2. Februar 1904 scharf gegen dieses mehr und mehr überhandnehmende verwerfliche Mittel des Wettbewerbs. Ihren Ausführungen entnehmen wir hier nur den Schluß: --Die schädlichste und am meisten zu verwerfende Form des Rnbattgewährens ist aber, wenn dabei oie Kundschaft nicht gleich mäßig behandelt wird, sondern diese Cxtravergütung nur Mit gliedern bestimmter Vereine gewährt wird. Da jeder Kunde, der mit barem Gelde einkauft, das Recht hat, die gleichen Vorteile wie jeder andere zu beanspruchen, so liegt in der Bevorzugung eines einzelnen Kundenkreises eine solche Zurücksetzung für die übrigen Käufer, daß man es keinem von den letzteren ver denken kann, wenn er von dein Augenblicke an, da er Kenntnis von einer solchen Rabattgewährung erhält, das betreffende Geschäft sorgfältig meidet. Liegt denn nicht der Gedanke nahe, daß dem bevorzugten Kundenkreis die Vergütung auf Kosten der übrigen Käufer gewährt wird? Man kann einem Kunden wohl besondere Vorteile einräumen, wenn er größere Posten einkauft, denn diesen Vorteil kann jeder andere auch haben, sobald er gleichfalls Käufer bedeutender, über das gewöhnliche Maß hinausgehender Warenmengen ist. Ungerecht und unberechtigt ist es jedoch z. V., dem Mitgliede irgend eines Beamtenvereins von vornherein, ohne Rücksicht auf die Höhe seines Einkaufs. Rabatt zu zusichern. während Nichtmitglieder das Nachsehen haben. Man sollte es eigentlich unfaßlich finden, daß sich reelle Geschäfte auf eine derartige Handlungsweise einlassen und nicht mit Entrüstung ein dahingehendes Ansinnen, wenn es ihnen von solchen Vereinen gestellt wird, zurückweisen, denn die betreffenden Geschäftsinhaber müßten sich doch sagen, daß sie jeden andern vernünftig denkenden Kunden verjagen, sobald diese eigentümliche Geschäftsmaxime allgemein bekannt wird. Sie öffnen dadurch auch dem Betrug uno der Lüge Tür und Tor, denn es sind nicht immer in Wahrheit Mitglieder des Vereins, die da eine Mitgliedskarte vorzeigen. Die Karten sind mitunter geliehen. Vielfach sind die Waren auch nicht für den eignen Bedarf des einkaufenden Mitgliedes, sondern für Andre, ihm oft sehr Fernstehende, und es ist bekannt, daß unter Jn- 193*
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