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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.10.1882
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.10.1882
- Sprache
- Deutsch
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4820 Nichtamtlicher Theil, 7t- 234, S. October. heit anheimfallen sehen will, wird directer Verkehr stets lieber sein, — weil er eben selbständiger ist. Der gcsammtc Bezug von New-Aork (also aus zweiter Hand) bedingt das Ansgebcn aller Verbindungen drüben; in wenigen Jahren ist die Firma vergessen, höchstens noch in Schulz' Adreßbuch fignrirend, sonst aber unbekannt — vielleicht ganz bedeutend, aber abhängig von New-Aork. Falls aber diese Quellen einmal aus irgendwelchem Grunde versagen, muß dann mühsam erst wieder an dem alten bewährten Centralisationspunkt des deutschen Buch handels angeknllpst werden. — Endlich aber wünschen auch wohl denkende deutsche Verleger gern zu wissen, wo ihre Absatzgebiete zu finden sind, und begnügen sich nicht damit, allein New-Uork und womöglich nur eine dortige Firma in diesem großen und reichen Lande als ihren Absatzort zu kennen. Mögen also die Producenten im alten Deutschland sich nicht blenden lassen von diesen und anderen, geschickten oder ungeschickten Geschäftsreclamen, welche, pro ckomo erlassen, stets nur einseitige Anschauungen bieten können, sondern ihre Offerten, Prospekte re. nach wie vor auch anderen, kleineren, bescheideneren Firmen senden, ohne Scheu vor llebervortheilungen; es herrschen gerade hier zu Lande ziemlich strenge Begriffe von geschäftlicher Ehrenhaftigkeit, und Fälle, wie der von Hrn. Steiger angezogene, sind hier seltener, als drüben. Die Buchhändler hier zu Lande wissen den Werth directer Verbindungen gar hoch zu schätzen und beharren treulich bei dem Bewußtsein, dem deutschen Buchhandel, seinem System und seinem Verbände anzugehören. Chicago, Jll., im August 1882. Wm. Floto. MiSrellen. Ein Vorschlag. — Bei der großen Concurrenz von heut zutage ist jeder Sortimenter daraus angewiesen, so rasch als mög lich in Besitz der Neuigkeiten zu gelangen; infolge dessen empfangen die meisten Handlungen wöchentlich 1 bis 2 Eilballen und je nach Bedürfniß Postpackete. Während nun die theuren Eilballen manch mal verhältnißmäßig wenig Nova, manchmal soviel wie nichts bringen, entsteigen dem Fuhrballen derselben Woche, der die Lager artikel und Fortsetzungen enthalten soll, gewöhnlich eine ganze Partie Beischlüsse, zum Theil wichtige Nova enthaltend. Alles Schreiben an die Herren Commissionäre ist umsonst — die Sache wiederholt sich jede Woche, was auch ganz natürlich, da an einem Expeditioustage in Leipzig Niemand die Zeit hat, den Inhalt jedes Packetes zu untersuchen. — Diesem Mißstand könnte aber nach der Idee des Schreibers dieser Zeilen durch eine Kleinigkeit abgeholsen Iverden. Die Herren Verleger sollten ihren Novapacketen einen Zettel auskleben, der nur die Worte enthält: Neuigkeit per Eilzug verlangt! Dadurch wüßte man in Leipzig genau, wie das Packet zu expediren ist. Obige Bezeichnung direct den Facturen auf zudrucken, ist deshalb nicht räthlich, weil übrig bleibende Facturen auch später noch benutzt werden und der Vermerk dann nicht allein unrichtig, sondern wieder zu neuen Mihhelligkeiten Veranlassung gäbe. X. Rechtssrage. — Ist ein Sortimenter juridisch verpflichtet, bei unverlangten Sen düngen, wenn auf der Factur eine frühere Remissionssrist bemerkt steht, diese als bindend zu betrachten, und steht in diesem Falle dem Verleger das Recht zu, die Annahme zur Messe zu verweigern und gegen den Sortimenter klagbar zu werden? — Eine genaue Beantwortung dieser Frage von kom petenter Seite dürfte gewiß, sowohl für Sortimenter als auch Ver leger, von Interesse sein. B. H. F- Es wäre gewiß sehr wünschenswerth, wenn bei den im Börsen blatte angezeigten Verlagsveränderungen die übernehmenden Herren Verleger bei den einzelnen Titeln die Jahreszahl des Erscheinens der betreffenden Werke angeben würden, damit es dem ordnungsliebenden Sortimenter erleichtert wird, seine Kata loge nach diesen Angaben ohne zeitraubendes Ausstichen richtig stellen zu können, und es bedarf sicher nur dieser Anregung, um die Herren Verleger künftighin zur Durchführung einer so leicht zu be werkstelligenden Einrichtung ihrer Anzeigen zu veranlassen. Eine Entgegnung von mir auf die Auslassung des Hrn. Fr. Eugen Köhler in Gera wird schwerlich einer von meinen Freunden erwarten und müßte ich auch die darauf verwendete Zeit bedauern. Es ist ja nur das alte Lied von Leuten, welche sich über alle Schranken einer anständigen Concurrenz hinwegsetzen und dabei noch so thun, als wenn das, was sie treiben, eine Kunst wäre. Nein, das kann Jeder! Nur in Beziehung auf den alten Hrn. Wilhelm Hoffmann, den ich noch persönlich gekannt habe, will ich bemerken, daß dieser Ehrenmann ein solch marktschreierisches und rücksichtsloses Vorgehen ebenso sehr mißbilligt haben würde, als ich selber. Arnsberg, 28. September 1882. A. L. Ritter. Personalnachrichten. Am I. d. Mts. feierte ein um das Ansehen des deutschen Buchhandels im Auslande hochverdienter College, Herr Nicolaus Trübner in London, das sünszigjährige Jubiläum seiner buch händlerischen Thätigkeit. Aus der landwirthschaftlichen Landesausstellung zu Zwickau ist der Verlagshandlung von Karl Scholtze in Leipzig für ihre aus gestellten landwirthschaftlichen Lehr- und Schulbücher ein Ehren diplom verliehen worden. Der im Verlage von Hrn. Moritz Perles in Wien erschienene große Handatlas der Naturgeschichte von Pros. Gust. v. Hayek ist auf der Ausstellung zu Triest mit der goldenen Medaille prämiirt worden. In Verona starb am 27. September Herr Carl Kayser, seit 1872 Inhaber der Firma H F. Münster dort, nach langer Krankheit in dem noch jugendlichen Alter von 33 Jahren. Mit ihm verliert der deutsche Buchhandel in Italien einen seiner besten Ver treter. Kayser war nicht nur ausgezeichneter Sortimenter, der mit unermüdlichem Fleiße für die Verbreitung deutscher Literatur in Italien thätig war, sondern auch routinirter Verleger und gebildeter Antiquar. Seine, namentlich unter den jüngeren Literaten Italiens zahlreichen Freunde verlieren in ihm einen trefflichen Rathgeber, dessen scharfer Blick und klares Nrtheil selten irrte. Nicht am wenigsten schmerzlich betrauern seinen Verlust seine Gehilfen, denen er nicht Chef, sondern Freund und oft mehr als das, Bruder war. Friede seiner Asche! IV. 6
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