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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1904
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- Erscheinungsdatum
- 10.02.1904
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- Deutsch
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1358 Nichtamtlicher Teil ^ 33, 10. Februar 1904. besuchenden Kinder um 266 Prozent. Und wieviel mehr Unterricht genießen diese Kinder! Allerdings, die Zahl der Volksschullehrer stieg in dem angegebenen Zeitraum nicht rascher als die Zahl der Schiller von 22 230 auf 82 070. Aber was ist und leistet ein Volksschullehrer heute im Vergleich mit seinen Kollegen vor hundert Jahren, als man mit Vorliebe noch ausgediente Feldwebel mit dem Unterricht der Dorfjugend betraute! Unterdessen ist das Hochschul- und Mittelschulwesen ebenfalls nicht zurück- gegangen. In Bayern haben sich die Ausgaben für Er ziehung und Bildung von 1819/25 bis 1888/89 von 0,7 auf 14,1 Millionen Gnlden gehoben, der preußische Etat für Unterricht und Kultus betrug 1850 etwa 10, 1867 etwa 15, 1901 gegen 145 Millionen Mark Das Uni versitätsstudium hat namentlich im letzten Menschenalter reißend um sich gegriffen. An den deutschen Hochschulen studierten im Jahre 1830 15 870, 1899 33 000 Personen. 1835 und 1875 kamen auf 100 000 etwa 38 Studenten, 1880 schon 46, 1885 waren es 57 und 1899 gar 60 geworden. »Aber neben den regelmäßigen Unterrichtsveranstal tungen wächst immer mehr der Umfang der ge legentlichen Darbietungen von Wissensstoff. Vortragende reisen unausgesetzt von Ort zu Ort (eine Folge der ver besserten Transport-Technik!), um ihre Weisheit gegen billigen Entgelt abzulagern; die Universitäts-Professoren tragen in volkstümlichen Hochschulkursen die Bildung unter die Masse. Volksbibliotheken, öffentliche Lesehallen schießen in den größern Städten wie Pilze aus der Erde; beleh rende Sammlungen aller Art öffnen einem größern Publi kum ihre Pforten zur Verbreitung naturwissenschaftlicher, ethnologischer und andrer Kenntnisse. Zoologische Gärten gab es wohl vor hundet Jahren überhaupt nicht in Deutschland. Heute hat fast jede Großstadt einen. »Und beinahe hätte ich die Zeitung vergessen, die Tag für Tag unter und über dem Strich wahre Ströme von Bildung unter das Volk ergießt. Es ist gar nicht zu sagen, was dieses Institut für die Verbreitung des Wissensstoffes aller Gebiete leistet. . . . Die Zahl der im Reichspostgebiete dem Postdebit unterworfenen Zeitungen ist aber von 2122 im Jahre 1869 auf 7082 im Jahre 1891 gestiegen. Und vor allem wurden die Auflagen immer größer: die Zahl der im ganzen Deutschen Reiche beförderten Zeitungsnummern ist von 519 798 000 im Jahre 1885 binnen 15 Jahren auf 1431 706 000 im Jahre 1900 gestiegen. »Mit der Verbreitung der Wissenschaft wetteifert die Ausstreuung der künstlerischen Gedanken.« Wenn der Verfasser sagt, daß, wie ihm scheine, ein immer größerer Teil unsrer Verlagswerke lediglich einem Ge schäftsinteresse sein Dasein verdankt, so können wir darin so lange keinen Vorwurf für uns erblicken, als wir Buch händler sind, nicht Beamte eines gemeinnützigen, etwa staatlichen Verlags-Instituts, für dessen Risiken und Gehälter die Gesamtheit der Steuerzahler einsieht. Es liegt unsers Erachtens im Gegenteil ein großes Lob für den deutschen Verlagsbuchhandel darin, wenn einem Professor der Volks wirtschaft selbst jetzt bei der bedeutend gesteigerten literarischen Produktion die Eigenschaft des Verlegers als eines Geschäfts manns teilweise bemerkbar zu sein scheint. Paul Hennig. Kleine Mitteilungen. feuere Gutachten der Ältesten der Kaufmannschaft a.) Kunsthandel. — Es ist im Kunsthandel Brauch, daß ein Geschäft, durch welches seitens einer Firma einer andern auf eine bestimmte Zeit Original-Radierungen in Kommission gegeben sind, mit ungenütztem Ablauf der gesetzten Frist in einen Kauf auf feste Rechnung sich umwandelt, gleichgültig ob es sich um neue oder um weniger gut erhaltene Exemplare handelt Nur der Kulanz des Verkäufers bleibt cs Vorbehalten, wenn die Radie rungen späterhin noch zurllckgenommen werden. (0. 112. Bd. I. — Bl. 148. — 7. Januar 1904.) b) Ansichtspostkarten. — Es ist im Ansichtspostkarten geschäft handelsüblich, die Arrangements deni Besteller znrück- zusenden, wenn letzterer solche behufs Anfertigung der Karten eingesandt hat. Sind dagegen vom Besteller' nur die Photo graphien eingeschickt und die Arrangements zu denselben vom spruch auf Rücksendung der Photographien, während die Arrange ments Eigentum des Fabrikanten bleiben. (6. 363. Vd. I. — Bl. 9. — 13. Januar 1904) ». >V. Versteigerung einer Büchersammlung. — II. 0. Aus wird ^unt^r^dein^ZI.^Januar geschrieben: Gestern Abend das kostbarste eingebunden ist. Die berühmtesten Londoner und Pariser Firmen hatten an der Herstellung der Einbände sich be teiligt, und solche, deren Preis die Summe von 100 Frcs. erreichte, waren häufig. Trotzdem war die Nachfrage nach ihnen weniger groß als nach den äußerst seltenen heraldischen Werken, die großen teils in den Besitz deutscher Antiquare übergingen, da von den an wesenden Vertretern der Bibliotheken hierfür keine Kauflust sich zeigte. Letztere begannen dafür einen heftigen Kampf um die prachtvollen Reisebeschreibungcn und geographischen Schriften des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts. Berlin hatte das Glück, das Werk Giustinianis vegeripticm cke l'jölo cke 0bic>8 (1606) mit halten ist, für 655 Frcs. zu erwerben. Tie großen histo rischen französischen Werke der Neuzeit (Perrens. Thierry) er reichten ebenfalls hohe Preise. Auch die Nachfrage nach den Büchern über byzantinische Literatur war groß. Krum- bachers Zeitschrift brachte pro Band 10 Frcs., seine Ge schichte der byzantinischen Literatur 64 Frcs. Kunsthistorisch war nicht viel vorhanden. Bezeichnend für die geringe Ach tung für Rubens in Italien ist die Tatsache, daß das erst vor wenigen Jahren erschienene fünfbändige Werk von Rooses für 81 Frcs. (1 Frc. über den Ausruf) fortging. Im allgemeinen ging die Sammlung in fünf Teile. Das meiste übernahmen Antiquare. Von den wenigen Nichtgelehrten, die anwesend waren, überraschten der Duca di Tcano und seine jugendliche Gattin, die den stolzen Namen Vittoria Colonna führt, durch hoha Gebote. Auch die englischen Sammler (Lord Graham, vr. Mond) zögerten nicht, sehr hoch zu gehen. In bezug auf unfern deutschen Büchermarkt ist sehr zu bedauern, daß von der Sammlung Rhodokanakis nicht meyr Notiz ge nommen wurde, obwohl der Katalog seit Monaten verschickt war. Namentlich Sammler von heraldischen Werken und Bibliotheken, die einen eignen Fonds für solche besitzen, haben sich eine Ge legenheit entgehen lassen, die sich ein zweites Mal schwerlich bieten wird. (Beilage zur Allgemeinen Zeitg.) Falsches Geld. — In letzter Zeit sind in Berlin, wie dortige Zeitungen melden, wiederholt im Gewicht vorsätzlich ver ringerte Doppelkroncn und falsche Zweimarkstücke bayrischen Ge präges, mit der Jahreszahl 1902, Münzzeichen v, sowie falsche Dreimarkstücke sächsischen Gepräges, mit der Jahreszahl 1859, in Verkehr gebracht worden. Die Doppelkronen haben ein Minder gewicht von ca. 1^ Gramm, ungeachtet dessen aber einen Klang wie vollwichtige Stücke. Die Zwei- und Dreimarkstücke sind von guter Prägung, die Dreimarkstücke tragen aber statt des richtigen Münzzeichens I' das falsche Zeichen L. Vorträge über die Herstellung des Buchs, veran staltet von der Korporation der Berliner Buch händler. (Vergl. 1903 Nr. 245, 252. 256, 264, 268. 272, 278, 285; 1904 Nr. 16, 21, 26.) XIll. Die Kunst in der Buch ausstattung. 1. — Am 5. Februar hielt Herr Direktor Or. Jessen von der Bibliothek des Königlichen Kunstgewerbe- Museums zu Berlin den ersten der drei Vorträge über obiges Thema. Einleitend drückte der frei sprechende Redner seine
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