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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.07.1901
- Sprache
- Deutsch
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 5357 erhalten. Vom rein wissenschaftlichen Verlag, der eine Reihe gediegener neuer Erscheinungen in der medizinischen, juristischen, philosophischen, theologischen und in anderen Disciplinen auf den litterarischen Markt gebracht hat, kann dasselbe gesagt werden. Auf dem Gebiete der Gesetzeskunde hat die Um wälzung in den Rechtszuständen durch das deutsche bürger liche Gesetzbuch Anregung zu reichlicher und gut abgehender Produktion gegeben. Die im Laufe des letzten Jahres er folgte beträchtliche Erhöhung der Papierpreise, namentlich für die billigeren Holzpapiere, brachte eine empfindliche Ein buße für den Verlag mit sich. Dazu kam, wenn auch in geringem Maße, das Steigen aller übrigen Rohmaterialien, sowie der Druck- und Buchbinderarbeiten. Die gesteigerte Produktion des süddeutschen Buchhandels ergicbt sich aus folgenden Zahlen. Im Jahre 1900 gelangten von Stutt gart aus zum Versand: mehr als im Vorjahre Als Frachtgut kg 4 405 980 461 000 kg „ Eilgut ., 226 575 13 965 ., kg 4 632 555 474 965 kg Hiervon gingen nach deutschen Plätzen, und zwar nach Leipzig kg 3 777 200 364 700 kg „Elsaß-Lothringen., 117 125 25 835,, kg 3 894 325 390 535 kg Nach dem Auslande, und zwar nach Wien kg 502 430 67 520 kg „ der Schweiz „ 235 800 16 910 „ kg 738 230 84 430 kg Der vom Vereinskassierer E. Mohrmann vorgetragene Kassenbericht gab ein Bild der günstigen finanziellen Lage des Vereins und wurde anstandslos genehmigt. Die Wahlen ergaben an Stelle der ausscheidenden Ausschuß mitglieder C. Winter-Heidelberg und Ehr. Limbarth - Wies baden die Wiederwahl des elfteren und die Neuwahl des Herrn H. Römer in Wiesbaden. Es wurden noch einige interne buchhändlerische Angelegenheiten, so namentlich der Journalbezug durch die Post besprochen, worauf der Vor sitzende die Generalversammlung schloß. Unmittelbar an diese reihte sich die zweiundzwanzigste Generalversammlung des Württembergischen Buchhändler vereins unter Leitung seines Vorsitzenden, Verlagsbuchhändlers E. Mohrmann. Der Verein, der in das Vereinsregister des Königlichen Amtsgerichts Stuttgart eingetragen worden ist, zählt 115 Mitglieder. Er verlor im vorigen Jahre durch den Tod den schon oben erwähnten Verlagsbuchhändler D. Ochs. In Anbetracht des regen Geschäftsverkehrs, den namentlich der Stuttgarter Buchhandel mit der Centrale Leipzig unterhält, reichte der Verein in Verbindung mit dem Stutt garter Verlegerverein eine Eingabe bei der Generaldirektion der königlich württembergischen Posten und Telegraphen ein, die in der Bitte der Einschaltung Leipzigs in den Sprech verkehr mit den württenbergischen Telephonanstalten gipfelte. Leider konnte die Generaldirektion der Bitte des Vereins aus Mangel an direkten Leitungen zwischen Leipzig und Stuttgart nicht entsprechen, doch wird die Erfüllung des Wunsches von den beteiligten Stellen nicht aus dem Auge gelassen werden. In ausführlicher Weise schilderte der Vorsitzende die vom Norden ausgehenden Bestrebungen zur Gründung einer Sortimenterkammer oder eines Sortimenter bundes. Ueber diese haben wiederholte Verhandlungen in Braunschweig, Leipzig und Dresden stattgefunden, bei denen der Verein vertreten war, und die ein ablehnendes Resultat ergaben. Außer den oben erwähnten Jubiläen konnte die Firma A. Bonz L Cie., den Tag ihres fünf undzwanzigjährigen Bestehens feiern, zu dem der Aus schuß die Glückwünsche des Vereins mit einer Blumenspende Lchtundsechzigster Jahrgang. überbrachte. — Für die vortreffliche Ausarbeitung des Jahres berichtes sprach Kommerzienrat Steinkopf dem Vorsitzenden den Dank der Versammlung aus. Der von Herrn Hofbuchhändler H. Wildt vorgetragene Kassenbericht ergab eine erfreuliche Vermehrung des Vereins vermögens. Dem Kassierer wurde Decharge erteilt. Au Stelle der aus dem Ausschuß scheidenden Herren Frey-Ulm und Kurtz-Stuttgart wurden die Herren Aigner-Ludwigs burg und Grub-Stuttgart neu gewählt. Herr Aigner regte an, in die Verkaufsbestimmungen des Vereins einen Passus aufzunehmen, laut welchem ein Rabatt auf Schulbücher unstatthaft sein soll. An der Debatte über diesen Vorschlag, der als zweckmäßig anerkannt wurde, beteiligten sich mehrere Herren. Die Anregung des Herrn Aigner soll im nächsten Jahre als Antrag in der General versammlung behandelt werden. Eine interessante Aussprache fand ferner statt über die Erfahrungen, die einige Mitglieder beim Bezug der Journale durch die Post gemacht haben, die teils günstig, teils ungünstig lauteten. Die Einrichtung besteht erst zu kurze Zeit, als daß jetzt schon ein zutreffen des Urteil gefällt werden kann. Die Firma F. Lipperheide- Bcrlin hatte sich in ihrer bekannten Streitaffaire an den Verein gewandt und ersucht, diese Angelegenheit zu der seinigen zu machen. Einmütig wurde dieses Ansinnen ab gelehnt mit der Begründung, daß es Sache jedes Verlegers sei, sich seiner Konkurrenz zu erwehren, hierzu aber ein Ver ein nicht als Vorspann benutzt werden könne. — Der letzte Punkt der Tagesordnung war damit erledigt, so daß der Vorsitzende gegen 11'/? Uhr die Generalversammlung mit einem warmen Appell an die Mitglieder, an allen Vereins angelegenheiten regen Anteil zu nehmen, schließen konnte. Nach den beiden Generalversammlungen wurde ein Früh schoppen im Restaurant Dierlamm eingenommen und hier noch manche geschäftliche Angelegenheit weiter besprochen. Auf 5 Uhr war das Festessen im Saale der Silberburg anberaumt. Ueber 120 Herren nahmen an der mächtigen, in Hufeisenform gedeckten Tafel Platz, zu deren Schmuck, ebenso wie des Saales das Gewächshaus der Silberburg prächtige Pflanzen hergegeben hatte. Küche und Keller machten dem neuen Museumswirt alle Ehre, während die Dragonerkapelle Stoy durch eine gewählte Tafelmusik fröhliche Stimmung vermittelte. Die Reihe der Reden und Toaste eröffnete der Vorsitzende des Süddeutschen Buchhändlervereins, Bonz - Stuttgart. Redner betonte, daß das erste Hoch auf Kaiser Wilhelm und seinen treuen Verbündeten, König Wilhelm, den Schirmherrn unseres Standes, kein gewohn heitsmäßiges sei, sondern aus vollem, dankbarem Herzen entquelle. Gerade vor einem Jahre sei durch den Gesandten mord in China die schwere Wolke am politischen Horizont aufgestiegen, die heute, dank der weisen Mäßigung des Kaisers und seiner Bundesgenossen, wieder beseitigt sei. Im Frieden, der unserem Stande so not thue, könnten wir wieder unseren Geschäften nachgchen und daher dankbaren Blickes zu den geliebten Monarchen aufblicken. Mit Begeisterung stimmte die Festversammlung in das Hoch auf Kaiser und König ein, und stehend wurde die von der Kapelle intonierte National hymne angehört. Der zweite Redner war Nägele-Stutt gart. Er hob hervor, daß in der jetzigen Zeit, wo bereits die Sommerfrischen ausgesucht werden, auch die Buchhändler Süddeutschlands sich aufmachten, um in Stuttgart im Kreise der Kollegen erfrischende, anregende Tage zu verleben. In launiger Weise besprach Redner das Verhältnis zwischen Ver leger und Sortimenter, hieß die auswärtigen Herren herz lich willkommen und weihte ihnen sein Hoch. Mohrmann- Stuttgart schilderte an Hand des Programms, daß zu den Festlichkeiten des Buchhandels auch »Künstler und Autoren« eingeladen würden. Diese ständen nebeneinander, 704
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