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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1901
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- 27.08.1901
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 6663 Von vr. Beckmann wurden die Arbeiten für Herausgabe der Reichstagsakten aus der Regierungszeit Albrechts II. schon so weit gefördert, daß mit der Drucklegung sofort nach dem Er scheinen der Schlußabteilung des 10. Bandes begonnen werden kann. Das gesammelte, sehr dankenswerte und wichtige Material ist von so großem Umfang, daß die beiden Jahre 1438 und 1439 je einen starken Band beanspruchen werden. Von vr. Herre wurde zunächst mit litterarischen Vorarbeiten für die erste Zeit Friedrichs III. begonnen. Auch für diese Periode steht schon ein stattliches, von früheren Mitgliedern herbcigeschafftes Material zur Verfügung. Für die Reichstagsakten, jüngere Reihe, sind vr. Wrede und sein Mitarbeiter vr. Fueter zur Zeit mit der Vorbereitung des IV. Bandes beschäftigt. Eine erneute Durchsicht der Akten aus Bamberg, Würzburg, Nürnberg und Frankfurt ließ erkennen, daß das schon früher gesammelte Material keine großen Lücken niehr aufweist. Der IV. Band wird die Jahre 1523 und 1524 umfassen; den Hauptteil wird der wichtige Nürnberger Reichstag von 1524 bilden, daneben kommen noch mehrere bedeutsame, in unmittelbarer Beziehung zu den Reichstagen stehende Städtetage in Betracht. Auch dafür liegt reicher Stoff vor, der namentlich für die Wirtschaftsgeschichte von Interesse sein wird. An der Geschichte derWissenschaften sind nur noch Pro fessor Heller in Budapest und Professor Landsberg in Bonn beteiligt. Der Erstgenannte hat die Gesckichte der Physik schon so weit gefördert, daß er im nächsten Jahre an den letzten Teil des Werkes, der die Entdeckungen und sonstigen Fortschritte auf dem Gebiete der Naturkunde im neunzehnten Jahrhundert be handeln soll, zu kommen hofft. Professor Landsberg kann die Fertigstellung des letzten Bandes der Geschichte der Rechtswissen schaft zur Zeit noch nicht bis zu einem bestimmten Termin ver sprechen. Schon im verflossenen Winter sollte mit dem Druck des III. Bandes der Wittelsbacher Korrespondenzen, ältere pfälzische Abteilung, begonnen werden, doch erhielt Professor von Bezold, gerade noch rechtzeitig von Monsignore Ehses in Rom Nachricht, daß?. Ehrle, Präfekt der Vatikanischen Bibliothek, in den bisher noch nicht repertorisierten Beständen eine Anzahl von Kalendern mit täglichen eigenhändigen Aufzeichnungen des Pfalzgrafen Johann Kasimir aufgefunden habe. Professor von Be zold ging in den Osterferien selbst nach Rom, um die nur durch ihn zu bewerkstelligende Ausscheidung und Bearbeitung der für die Edition in Betracht kommenden Partien an Ort und Stelle vorzunehmen. Die -Kalender und Laßbüchlein- Johann Kasimirs erwiesen sich, insbesondere für das Jtinerar und die Geschäfts führung des Pfalzgrafen und Administrators, als Quelle ersten Ranges, und die hier gewonnenen Aufschlüsse werden gerade den Anfängen des jetzt zum Druck gelangenden III. Bandes, besonders den bisher ungenügend bekannten Vorgängen des Jahres 1588, zu gute kommen. Auch das Vatikanische Archiv, sowie die Vsttors cki Nivuooi im Königlich preußischen historischen Institut boten dankenswerte Ergänzung. Für die Wittelsbacher Korrespondenz, jüngere Reihe, brauchte sich die Thätigkeit des Professors Chroust in Würzburg im abgelaufenen Etatsjahre nur noch auf Nachtragsarbeiten zu beschränken, da die Sammlungen für die von ihm übernommenen Bände 9 mit 11 der -Briefe und Akten- im wesentlichen als ab geschlossen gelten konnten. Solche Nachträge ergaben sich noch aus den Früchten der Oflerreise von 1900. Die in Bamberg Vor gefundenen fürstbischöflichen und markgräflich baireuthischen Akten für die Jahre 1611 bis 1613 wurden näher untersucht und für die Sammlung ausgcbeutet. Andere Ergänzungen boten sich aus den dürftigen Resten des kurcölnischen Archivs, jetzt in Düsseldorf, aus dem Archiv zu Koblenz und einigen Ansbachischen Akten des Königlichen geheimen Staatsarchivs zu Berlin. Es wird nunmehr mit dem Druck des IX. Bandes begonnen und gleichzeitig auch der von vr. Karl Mayr, Sekretär der Königlichen Akademie der Wissenschaften in München, aus Stieves Nachlaß übernommene Band VII in den Druck gegeben werden. Kreis-Archiv-Sekretär vr. Altmann, der im Vorjahre aus der Reihe der besoldeten Mitarbeiter der Kommission ausschied, be nutzte seine dienstfreien Stunden dazu, mit der Bearbeitung der Münchener Archivalien, und zwar vorwiegend für die Jahre 1628 und 1629, fortzufahren. Schon im vorigen Jahre war für die weitere Fortsetzung der jüngeren Serie der Wittelsbacher Korrespondenz ein neuer Organi sationsplan vom Geheimen Rat Ritter vorgclegt worden. In der diesjährigen Plenarversammlung wurde der Gegenstand ein gehend durchberaten und schließlich den Anträgen des neuen Leiters des Unternehmens zugestimmt. In der Person des Privatdozenten vr. Goetz aus Leipzig wurde ein Mitarbeiter berufen, der sich schon früher im Dienste der Kommission als Herausgeber der Akten des Landsberger Bundes erprobt hat; es durfte nur ein schon bewährter Arbeiter gewählt werden, da er bei der Entfernung des Leiters der Abteilung von München nach den nur im großen und ganzen vorgezeichneten Linien selbständig zu wirken hat. Als Arbeitsgebiet wurde ihm vorerst der Zeitraum vom Regensburger Ligatag und von der Ucbertragung der Kur an Herzog Maximilian 1623 bis zum Erlaß des Restitutionsedikts und dem Lübecker Frieden von 1629 übertragen. Der Hauptstoff befindet sich in den Münchener Archiven; nur eine archivalischc Reise nach Wien zur Ausbeutung des alten Mainzer Archivs, vielleicht auch nack Düssel dorf zur Besichtigung der Reste des kurkölnischen Archivs, wird sich als notwendig erweisen. Erst später wird die Forschung auch auf Paris ausgedehnt werden müssen, jedenfalls erst dann, wenn man schon ganz genau weiß, welche Fragen dort zu erledigen sind. vr. Karl Mayr erklärte sich bereit, die Publikation über die Jahre 1618 bis 1620, für die er unter Stieves Leitung umfang reiches Material gesammelt hat, nunmehr nach den vom Geheim rat Ritter vorgeschlagenen, einen rascheren Betrieb ermöglichenden Grundsätzen einzurichten. Die Kommission nahm das dankens werte Anerbieten an. Damit ist die Kontinuität mit den anderen Gruppen angebahnt und auch den Wünschen derjenigen Mitglieder, die mit den Anfängen des Krieges einsetzen wollten, Rechnung getragen. Das unter Leitung Professor von Bezolds stehende Unter nehmen: -Herausgabe süddeutscher Humanistenbriefe-, konnte im abgelaufenen Jahre nicht erheblich gefördert werden. Die Fertigstellung des Manuskripts für die Herausgabe der Korre spondenz des Conrad Celtis, die Professor Bauch in Breslau bereits für Weihnachten 1900 in Aussicht genommen hatte, mußte wegen schwerer Erkrankung des Herausgebers hinausgeschoben werden. Professor Bauch hat übrigens schon vorher alle nötigen Reisen ausgcführt und verspricht Fertigstellung der Edition nebst Einleitung, Kommentaren re. bis zum Oktober 1901. vr. Raicke in Nürnberg denkt in diesem Sommer seine Arbeiten zur Vorbereitung der Pirkheimer-Abteilung wieder aufnehmen zu können und wird bis Pfingsten 1902 hinlänglich mit der Be arbeitung des Nürnberger Materials beschäftigt sein, so daß Reisen vorläufig nicht in Betracht kommen. vr. Reimann in Berlin, der seiner Zeit Unterstützung des Unternehmens in Aussicht gestellt hatte, ist für das nächste Jahr noch anderweitig gebunden. Auch Kandidat Toelpe war durch anderweitige Verpflichtungen ab gehalten, die Vorarbeiten für Peutinger und seinen Kreis zum Abschluß zu bringen. Auf Anregung von Bezolds wurde von der Kommission beschlossen, an der vierten, den Elsässer Humanisten gewidmeten Abteilung festzuhalten und schon jetzt zur Gewinnung ^ijres geeigneten Bearbeiters die nötigen Schritte zu thun. Erfreulichen Fortschritt hatte auch Heuer wieder das neue Unternehmen, die Wiederaufnahme der -Quellen und Er örterungen zur bayerischen und deutschen Geschichte- aufzuweisen. Unter der Leitung Professor von Riezlers ist vr. Bitterauf seit einem Jahre mit den Vorarbeiten zur Heraus gabe des vom Notar Kozroh in der Zeit Ludwigs des Frommen gefertigten ältesten Freisinger Traditionsbuches beschäftigt. An dieses reihen sich der sogenannte 6oäsx oomwutatiovum und der lidsr sou notitia osasuaiium manoipiorum. Diese drei Handschriften gehören dem Königlich bayerischen Reichsarchiv. Eine vierte, der Ubsr traäitionum Vri»ivx;gvsiuw, ist in die Wolfenbütteler Biblio thek verschlagen worden. Da die Herzogliche Bibliothekverwaltung auf eine Versendung der kostbaren und schadhaften Handschrift sich nicht einlassen wollte, wurde dieselbe von vr. Bitterauf im April dieses Jahres an Ort und Stelle benutzt. Hand in Hand mit der Stoffsammlung ging die Untersuchung der Handschriften. Für die Handschrift von Kozroh sind außer der Herstellung des Textes auch dessen Erläuterung, die Bestimmung der Oertlichkeiten und die Redaktion der Jnhaltsüberschriften so weit gediehen, daß vr. Bitter auf hofft, um die Jahreswende mit der Drucklegung des ersten Bandes beginnen zu können. Der ganze Stoff wird voraussichtlich zwei Bände beanspruchen. Für die unter der Leitung des Sekretärs der historischen Kom mission Heigel stehende Abteilung -Bayerische Landes chroniken- bereitet Bibliothek-Sekretär vr. Leidinger die Heraus gabe der Werke des Andreas von Regensburg vor. Die sämtlichen Texte sind bereits nach den Handschriften im Manuskript her gestellt; nur die Erläuterungen und die Einleitung bedürfen noch der Ergänzung und llcberarbeitung. Immerhin kann mit dem Druck schon in nächster Zeit begonnen werden. An den Andreas von Regensburg soll sich die Chronik des Hans Ebran von Wilden berg anreihen. Auch hierfür sind von Professor Vr. Friedrich Roth in Augsburg alle Abschriften der in Frage kommenden Handschriften unter Zugrundelegung der Weimarer bereits an gefertigt; jeden Augenblick kann der Text in den Druck gegeben werden. Auch die Arbeit Professor Spillers in Frauenseld rückt stetig vor. Die alte Chronik des Ulrich Fuetrer mit den wesentlichen Ueberarbeitungen ist abgeschrieben und in der Hauptsache auf die Quellen geprüft worden. Gegenwärtig ist vr. Spiller daran, die 879'
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