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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.09.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-09-02
- Erscheinungsdatum
- 02.09.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 6825 diesen Antrag annehmen, der uns gar nicht weiter bindet, sondern wir sagen: wir bringen diesen Antrag samt der schriftlich vorgetragenen Begründung und dem stenographischen Material der heutigen Verhandlung zur Prüfung für den Vereinsausschuß dar, und der Vereinsausschuß hat darüber zu berichten. Das ist die durch die Satzungen gegebene Lösung der ganzen Angelegenheit, die thatsächlich niemand verletzen kann. Ich kann nur dringend bitten, auch Herrn Prager, sich meinem Vorschläge anzuschließen, der der Sache jede Schärfe nimmt. Herr Heinze: Gestatten Sie mir, zunächst für die im allgemeinen sympathische Aufnahme, die mein Antrag ge funden hat, zu danken. Ich bin nicht in der Lage, diesen Antrag ohne weiteres zurückzuziehen: ich behalte mir aber vor, morgen am Schluß meiner Ausführungen in der Haupt versammlung einen bezüglichen Antrag zu stellen, der wahr scheinlich dahin gehen wird, die Angelegenheit dem Vereins ausschuß zur Beratung zu überweisen. Ich bin nicht in der Lage, jetzt schon eine bestimmte Erklärung abzugeben, ich muß erst Rücksprache mit den anwesenden Dresdner Vorstands kollegen nehmen. Ich gestatte mir noch, auf das zurückzukommen, was Herr Stettner als ein Kuriosum bezeichnet hat. Ich habe erwartet, daß die Angelegenheit zur Sprache käme. — Adreß bücher sind ja eine Sache, mit denen sich der Buchhandel nur ausnahmsweise beschäftigt. Das Dresdner Adreßbuch erscheint in meinem Kommissionsverlage, und ich darf ver raten, daß ich an dem Vertriebe dieses Buches nur einige wenige Prozente habe. Ich bin natürlich nicht in der Lage, von diesen irgend einen Rabatt zu geben. Nun liegt die Sache so, daß ich vollständig einverstanden gewesen bin, daß die Hinrichssche Buchhandlung in ihrem Katalog den Laden preis unseres Dresdner Adreßbuches für 1901 mit 18 ^ 70 H angesetzt hat, wie es vor vier Wochen geschehen ist. Das ist etwas ganz anderes, als z. B. mit dem Leipziger Adreßbuch, das im Hiurichsschen Katalog verzeichnet ist mit 16 ^ und dem Sortimenter mit 15 bar gegeben wird, ferner mit dem Berliner, das einen Ladenpreis von 10 hat und für 8 gegeben wird. Ich stehe auf dem Standpunkt, daß es richtig ist, wenn solche Nettoartikel, wenn sie dem Buchhandel überhaupt zum Vertriebe angeboten werden, mit einem 25prozentigen Aufschlag versehen werden, und daß der Ver leger sich mit diesem Aufschlag einverstanden erklärt; ich finde es aber nicht richtig, wenn dem Sortimenter zugemutet wird, den Ladenpreis festzuhalten, von dem ihm nur einige Prozente gegeben werden. Ich gebe das Buch zum Barpreis von 14 bei Vorausbestellung sogar für 12 ^ 50 H, und der Ladenpreis ist 18 ^-8 70 H. Herr von Zahn: Meine Herren, das Dresdner Adreß buch ist doch recht maßgebend für diese Frage. Es ist der Verkauf des Adreßbuches nicht eine Sache, der sich der Buch handel entziehen kann. Ich bin z. B. in der glücklichen oder unglücklichen Lage, 49 Adreßbücher alljährlich mit so und so viel Verlust verkaufen zu müssen. Wenn ein Kunde kommt und fragt: Liefern Sie mir wie alle Bücher, die ich beziehe, auch das Adreßbuch, so bin ich nicht in der Lage, dem Manne zu sagen: das thue ich nicht. Ich bin auch nicht in der Lage, einen Aufschlag zu machen; ich muß es zu dem Preis ver kaufen, an dem ich nicht einen Pfennig habe, und muß es sogar drei Monate vorher bezahlen, ehe es erscheint, habe also einen Zinsverlust. Da sind doch die Verhältnisse viel besser, wenn ich 1 habe, wie in Leipzig, oder 2 wie in Berlin. Also, es wäre recht hübsch gewesen, wenn man vor der eigenen Thür gekehrt hätte. Achtundsechzigster Jahrgang. Da der Antrag nicht zurückgezogen ist, so bin ich mir und einer Anzahl Dresdner Freunde schuldig, zu erklären, daß meine Firma, die Firma Burdachsche Hofbuchhandlung, Herr Höckner und Herr Urban an den Beratungen dieses Antrages nicht teilgenommen haben, daß wir durch seine Stellung überrascht worden sind, und ich wenigstens von Herrn Lehmann den direkten Auftrag habe, dies hiermit zu erklären. Das ist immerhin ein Bruchteil des Dresdner Sortiments, der in Betracht kommt. Herr Kühtmann schließt sich dem, wie ich höre, an. Ich halte diesen Antrag für einen unglücklichen; er hat ein Odium auf den Dresdner Sortimenter geworfen, und ich bin es mir schuldig, zu erklären, daß ich daran nicht beteiligt bin. Darunter zu leiden habe ich schon gehabt. Ich bitte Sie also, lehnen Sie die lsx Heinze morgen ab. (Bravo, Heiterkeit und Ruf: Unfein!) Herr Werlitz: Es liegen mehrere Anträge vor, mit denen sich der ursprüngliche Antragsteller mehr oder weniger ein verstanden erklärt hat. Ich glaube, daß wir uns weitere Debatten ersparen können und möchte deshalb Schluß der Debatte beantragen. Vorsitzender: Ich glaube auch, daß der Antrag voll ständig genügend erklärt ist. Herr Müller: Ich möchte doch bitten, daß wir die ge stellten Anträge zur Erledigung bringen. Wir können es nicht darauf ankommen lassen, daß der Antrag angenommen wird und der Vorstand uns morgen erklärt, er werde den Antrag nicht ausführen. Vorsitzender: Ich bringe die beiden Anträge des Herrn Hartmann und des Herrn Prager zur Abstimmung. Zunächst den des Herrn Prager als den weitergehenden. Herr Heinze: Ich möchte die Erklärung abgeben, daß wir unter der Voraussetzung, daß der Antrag morgen auf der Tagesordnung der Hauptversammlung stehen bleibt, da mit einverstanden sind, daß er dem Vereinsausschuß über wiesen wird. Vorsitzender: Das haben Sie in der Hand, wenn Sie den Antrag Prager ablehnen und den Antrag Hartmann an nehmen. Abstimmung: Der Antrag Prager: Die Hauptversammlung des Börsenvereins vom 5. Mai 1901 überweist den Antrag Heinze dem Vorstand des Börsenvereins zur Erwägung und demnächstigen Be richterstattung an die Hauptversammlung Kantate 1902 wird abgelehnt; der Antrag Hartmann: den Antrag der Dresdner Buchhändler zur Begut achtung und späteren Berichterstattung dem Vereins ausschuß zu überweisen, wird angenommen. Vorsitzender: Wir kommen nun zum letzten Punkt der Tagesordnung: Etwaige Anträge der Kreis- und Ortsvereine. Will hierzu jemand das Wort nehmen? — Das ist nicht der Fall, dann danke ich Ihnen wiederholt für das Ver trauen, das Sie uns in den letzten vier Jahren geschenkt, und für die Nachsicht, die Sie mit uns gehabt haben, und schließe die Versammlung. Herr Pape: Dem abtretenden Verbandsvorstand noch mals unfern Dank und Heil! (Bravo!) (Schluß der Verhandlung.) 902
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