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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1901
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- Erscheinungsdatum
- 14.06.1901
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- Deutsch
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4808 Nichtamtlicher Teil. 136, 14. Juni 1901. Sonderausstellung dekorativer Kunstblätter neuerer deutscher Meister im Kunstgewerbe-Museum zu Berlin. (Schluß aus Nr. 135.) Auf Tafel 22 offenbart sich uns in all seiner Liebens würdigkeit, Romantik und Poesie Moritz von Schwind. Da ist das Kupfcrstichblatt »Der Falkensteiner« des Frankfurter Kunstoereins, das reizend sinnig illustrierte Gedicht »s' Haber muß is fertig« und das Lied »Vom Pfalzgrafen« mit Noten. Zwei Münchener Bilderbogen in Holzschnitt »Der Einsiedel« und »Der gestiefelte Kater« ergänzen das Bild dieses frucht baren Kunstschaffens. An derselben Wand finden wir einen Stich von Franz von Seitz »Ritter und Liebchen« und eine Tanzkarte von der Hand Karls von Piloty. Ein Schwind verwandtes Talent tritt uns auf Tafel 23 in Eugen Neureuther entgegen, zunächst mit einem Kupferstich- Vereinsblatt des Rheinischen Kunstvereins von 1847 und zwei Münchener Kunstvereins-Spenden von 1836 und 1845. Die Stiche zu dem Gedicht »Offene Tafel« von Goethe, »Die Bauernregel« und »Das Aetzbad« mit humoristischem figürlichen Beiwerk betrachtet man mit vielem Genuß. Tafel 24 zeigt uns Otto Speckter, den Künstler der Heyschen Fabeln, mit einigen trefflichen Illustrationen in Kupferstich: »Es ritten drei Reiter zum Thore hinaus« und »Das zerbrochene Ringelein«. Etwas absonderlich nimmt sich auf derselben Tafel Philipp Otto Runge mit Kupfer stichen ornamentierter Pflanzen mit Putten aus. In dem Glasschrank Nr. 25 begegnen wir Ludwig Richter. Sein herrlicher »Haussegen« ist an einer Schmalseite des Schrankes untergebracht. Außer dem Titelblatte zu W. H. Riehl's »Hausmusik« und dem »Lob des Weibes« finden wir auch eine Speisekarte von ihm und einen Aktien schein für einen Kunftverein. Eduard Bendemann tritt uns in einem Holzschnitte von Bürkner zu einem Tafelkalender- Rahmen entgegen. Julius Hübners prächtige Erinnerungs karte an ein Hochzeitsjubiläum darf nicht übersehen werden, ebensowenig der Wandkalender von Anton Diettrich mit Monats-Vignetten, Holzschnitt von Gaber. Den benachbarten Glasschrank Nr. 26 füllt Ernst Juch-Wien, dessen Gedenk blatt zum Feste des Albrecht Dürer-Vereins hervorzuheben ist. Der Münchener Renaissance-Bewegung ist Tafel 27 gewidmet. Hier finden wir die viel verbreiteten Münchener Kalender von Knorr L Hirth mit den wuchtigen Schrift- und Ornamentformen, meist in Schwarz, Rot und Grün gedruckt, u. a. von Rud. Seitz den Tafelkalender für 1883. An Titelzeichnungen desselben Künstlers ist vertreten der Titel zu A. Dorn »Musierblätter für weibliche Handarbeiten« und zu F. Lipperheides 'Buch über Kunststickerei. Karl Wolfs Diplom der deutschnationalen Kunstgewerbe-Ausstellung in München von 1888 darf nicht übersehen werden. Tafel 28 und 29 zeigen uns das Schaffen zweier anderer Münchener Künstler: Peter Halm und Otto Hupp. Der erstere, dessen Talent sich in mehr zierlichen, feiner aus geführten Formen ergeht, ist mit reizenden Briefleisten in Radierung, mit einem Tafelkalender und einem Ehrendiplom der Mosaikplattenfabrik Mettlach vertreten. Otto Hupp zieht kräftigere Formen vor, wie wir in charaktervollen Kalender- Titeln und -Rahmen, in Wappen und Bücherzeichen von seiner Hand sehen. Auf Tafel 30 wird uns Friedrich August Kaulbach in einem prächtigen Gedenkblatt zur Einweihung des Künstler hauses in München vorgeführt und in einem Programm zu einem Ballfest. Hermann Kaulbach ist mit einer reizenden Menukarte zu einem Hochzeitssrühstück vertreten. Von Karl Marr finden wir das Notentitelblatt für »Nori, 4 Lieder«, von Eduard Grützner den bekannten ausgezeichneten ersten Umschlag zur Zeitschrift »Der Schalk« mit dem rot kostümierten Narren. Das Titelblatt zum Kataloge der Lipperheideschen Büchersammlung und Festkarte zum zehnten Stiftungsfeste des Künstler-Sänger-Vereins von München 1889, von Karl Rickett, finden wir an derselben Wand. Tafel 31 enthält Werke von Franz Stuck, die diesen bedeutenden Künstler, zumal von seiner phantastisch-symbo listischen Seite, wohl nicht ganz charakterisieren, aber doch eine Idee von seiner Kraft geben. Wir finden hier ein für die »Jugend« gezeichnetes gutes Bildnis Defreggers, ein etwas zu robust aufgefatztes Porträt Lenbachs, ein Gedenkblatt zum Festabend zur Feier des fünfzigsten Geburtstages von Rudolf Seitz, ein Titelblatt zur »Kunst für Alle« für den Bericht über die siebente internationale Kunstausstellung 1897 in München und einen prächtigen Frauenkopf, für die »Jugend« ausgeführt. Die folgenden 7 Tafeln sind Max Klinger gewidmet, dessen Radierungen zur Brahms-Phantasie viel Raum in Anspruch nehmen. Auf Tafel 32 (in der mittleren Reihe, links) ist eines dieser Blätter mit großartig komponiertem landschaftlichen Hintergründe zu sehen. In der mittleren Reihe, rechts, präsentiert sich eine Radierung, Ehrendiplom für Professor M. Maercker, mit großen Schönheiten im einzelnen, reich an Ideen, aber auch manchen Unklarheiten und unfertig erscheinenden Partien. Ferner finden wir ein Festblatt zur Meuzel-Feier von 1884. Tafel 34 ist gefüllt mit 9 Blatt Radierungen aus der Brahms-Phantasie, diesem groß artigen Werke, das uns die gewaltige Gestaltungskraft des an romantischen Erfindungen so reichen Künstlers ebenso klar vor Augen führt, wie seinen derben Naturalismus und seinen Fleiß. Tafel 35 enthält unter anderem das Titelblatt zu dem Werke »Secession«, mit einem etwas starr blickenden Frauenkopf. Ein anmutendes Bild ist sein »Bär, eine Elfe verfolgend« aus »Intermezzi«, großartige Gebirgs-Scenerie umgiebt feine »Kämpfenden Centauren«, und Einfalt atmet des »Simplicius' Schreibstunde in der Waldhütte«. Auf Tafel 36 (in der Mitte der oberen Reihe) finden wir »Nar- cissus und Echo« aus den »Rettungen ovidischer Opfer«, ferner »Amor, Tod und Jenseits« und »Simplicius in der Waldeinöde«. Tafel 37 führt uns den Ehrenbürgerbrief für den Oberbürgermeister Georgs in Leipzig vor und »Phan tasie und Künstlerkiud«, oben links auf Tafel 38 das Titelblatt zu den »Rettungen ovidischer Opfer«, an derselben Tafel unten rechts »Apollo und Daphne« aus dem gleichen Werke. Es folgen hierauf drei Tafeln mit Arbeiten jüngerer Münchener Künstler. An Wand 39 in der Mitte präsentiert sich Bernh. Pankok mit einem Tafelkalender für 1896 in drei Farben aus dem Verlage von Schwann in Düsseldorf, ferner ebenfalls wirksam Wilhelm Volz' »Salome«, Fritz Erler mit modern gehaltenen Zeichnungen, für die »Jugend« ausgeführt. Paul Hey wird vertreten durch stimmungsvolle farbige Post karten. Ferdinand von Reznicek (rechts oben) an Tafel 40 und links davon Witzel und Rich. Riemerschmid bringen inter essante Titelbilder für die »Jugend», desgleichen Adolf Münzer, Ludwig Kirschner, Heinrich Rauchinger und Angela Jank. Von Ludwig von Zumbusch ist eine beachtenswerte Karte zur 71. Versammlung der Naturforscher vorhanden. Auf Tafel 41 begegnen wir nochmals Reznicek mit reizenden Bücher-Umschlägen und einer Kostümball-Karte. Derber sind die Umschläge von Bruno Paul, erfindungsreich wie immer und originell die Büchertitel von Thomas Theodor Heine, dem viel genannten Illustrator des Simplicissimus. Tafel 42 zeigt uns jüngere Dresdener Künstler, dar unter Hans Unger, den bekannten Schöpfer vorzüglicher
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