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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.08.1901
- Sprache
- Deutsch
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 6785 stand zu sein, ist nicht zusammenzubringen mit der Ab lehnung der revidierten Verbandsstatuten. Herr Wollermann: Meine Herren, ich befinde mich allerdings hier in einer Zwitterstellung. Als Mitglied des Vorstandes von Hannover-Braunschweig habe ich den Ent wurf dieser neuen Satzungen mit eingebracht, aber als Mit glied des Verbandsvorstandes bin ich — ich muß das hier sagen — von Anfang an gegen diese Statuten gewesen, ähnlich wie mein Freund Zwißler. Wenn wir schließlich nach reiflicher Ueberlegung zu der Ansicht gekommen sind, daß diese Satzungen doch etwas Gutes schaffen könnten, so werden Sie sehen, daß wir da das Menschenmögliche ge leistet haben. Wir haben uns seit dem September mit dieser Sache beschäftigt und sind schließlich zu der Meinung ge kommen, daß wir die jetzt vorliegenden Satzungen den Kreis- und Ortsvereinen zur Annahme empfehlen können. Aller dings darf man dabei nicht vergessen, daß man die Menschen nicht ändern kann. Ob sie nun Vertrauensmänner oder Ausschußmitglieder oder Vorstandsmitglieder heißen, es wird dabei bleiben, daß wir aus manchen Kreisen weder von den Vertrauensmännern noch von den Ausschußmitgliedern Nach richten bekommen, ebensowenig wie wir sie von den betref fenden Vorstandsmitgliedern bekommen haben. Insofern be deuten die neuen Satzungen meiner Ansicht nach wenig mehr als das alte Statut. Trotzdem ist der ideale Gesichtspunkt, der die Herren bei der Ausarbeitung ihrer Vorlagen geleitet hat, nicht genug anzuerkennen, und insofern hat es mich auch geschmerzt, daß über die ganze Sache so zur Tagesordnung übergegangen wurde und daß sogar ein Gegensatz zum Börsenverein konstruiert worden ist. Daran hat niemand gedacht. Herr Hartmann: Meine Herren, wenn wir gestern abend die neuen Satzungen angenommen hätten und darauf hin Herr Zwißler und Herr Wollermann ihr Amt nieder gelegt hätten, so wäre dies nach den beiden letzten Reden eigentlich erklärlich, denn sowohl Herr Zwißler wie Herr Wollermann haben uns soeben erklärt, daß sie im Prinzip eigentlich gegen die Satzungen gewesen sind, sie haben aber, weil sie glaubten, daß die Mehrheit des Verbandes für die neuen Satzungen wäre, dieses eserlürio Zoll' intsilstto ge bracht. Ich sehe nun wirklich nicht ein: die Herren haben vier Jahre lang unter den alten Satzungen die Geschäfte zu unserer aller Zufriedenheit geführt, ich sehe nicht ein, warum sie sie nicht noch ein fünftes Jahr in derselben Weise weiter führen sollten Beide Herren haben ja erklärt, daß sie im Grunde genommen gegen die neuen Satzungen gewesen sind. Herr Pape: Meine sehr geehrten Herren, ich habe von dem Verbandsvorstand gestern nicht gehört, daß er je gegen die neuen Satzungen gewesen sei. Wohl habe ich gehört, daß er gegen den früheren Entwurf gewesen ist, daß er aber an einer Beratung dieses Entwurfs in Osnabrück teil genommen hat, bei der diejenigen Punkte, die der Verbands vorstand glaubte beanstanden zu müssen, daraus entfernt worden sind, und daß er nun objektiv auf dem Boden der Satzungen stehe, das heißt doch auf dem Boden des Ent wurfs, wie er gestern zur Beratung vorlag. Nichts anderes war mir bekannt. Heute sind nun allerdings in den Aus führungen der drei Herren divergierende Punkte hervor- getreren, und da wäre es doch wichtig, darüber zur Klarheit zu kommen, wie sie dazu stehen. Vorsitzender: Ich will die Antwort hierauf nicht schuldig bleiben. Ich glaube, dem Kreise Norden ist bekannt, wie die Sache zu stände gekommen ist, und wie wir mit der Thatsache zu rechnen hatten^ daß wir zu Ostern abgingen, und dann ein anderer Vorstand unter den revidierten Achtundsechzigster Jahrgang. Satzungen zu leben und zu thaten hätte. Wir hattten meiner Ansicht nach auf unsere eigene Empfindung, aber auch auf die derjenigen Rücksicht zu nehmen, die eventuell unsere Nachfolger werden würden; wir sagten uns: die Nach folgerschaft ist unter Umständen abhängig von den neuen Satzungen, und wir haben, da wir abgewirtschaftet haben, doch schließlich kein Interesse daran, den Buchhandel — nach der Ansicht anderer — irgendwie in seinem Vorwärts kommen zurückzudrängen. Wir sagten uns: gut, wenn ihr glaubt, daß ihr mit dem Vorhandenen nicht auskommt, so wäre es doch verkehrt, wenn wir mit dem Kopfe durch die Wand hätten gehen und eine Aenderung verhindern wollen. Wir haben ja keinen Zweifel gelassen, daß wir mit dem Vorhandenen auszukommen gesucht haben und vielleicht auch ausgekommen sind. Die Herren aber, die wir uns als unsere Nachfolger gedacht hatten, haben erklärt: wir nehmen unter keinen Umständen die Fortsetzung der Geschäfte von euch an, wenn diese neuen Bestimmungen nicht in Kraft treten. Wir befanden uus thatsächlich in einer Zwangslage, und in dieser Zwangslage glaubten wir nachgeben zu müssen. Herr Werlitz: Die Sachlage ist ja klar. Auf der Tagesordnung steht: Beratung über den von dem Buchhändler verband Kreis Norden und dem Buchhändlerverband Hannover- Braunschweig gestellten Antrag, nicht über den von dem Vorstand gestellten Antrag. Wenn nun die beiden Vereine mit dem Vorstand sich dahin verständigt haben, gewisse Punkte, die der Vorstand beanstanden mußte, zurückzuziehen, so daß der Vorstand dann sagen konnte: unter diesen Um ständen sind wir nicht dagegen, so ist doch nicht gesagt, daß nun der jetzige Vorstand diesen Antrag zu dem seinigen macht. Er hat ihm nur nichts in den Weg gelegt, und ich muß sagen, die Haltung des Vorstands ist durchaus klar und konsequent gewesen. Es erhellt nirgends, daß es sich um einen Antrag des Vorstands handelte, sondern um einen wohlgemeinten Antrag von zwei Verbänden, die ganz gleich wertig sind, wie jeder andere auch, und da muß man es in Ruhe über sich ergehen lassen, wenn ein solcher Antrag keine Majorität findet; es kann aber nicht daraus der Schluß ge zogen werden, daß nun damit ein Mißtrauensvotum gegen den Vorstand abgegeben sei. Die Herren, die dagegen ge stimmt haben, sind dabei von der Ueberzeugung geleitet worden, für den Buchhandel das Richtige zu treffen, und zu denen haben wir allerdings auch gehört, und man hat im Verlagsbuchhandel über die möglichen Folgen der Annahme dieses Antrags gesprochen. Es fit ja von den ursprünglichen Anträgen so wenig übrig geblieben, daß ich eigentlich nicht weiß, warum man so großen Wert auf die Vertrauens männer legt. Die Sache ist gestern erledigt worden, wir brauchen die gestrige Debatte nicht zu wiederholen. Die kleine Geschichte, die Herr Fuendeling erzählt Hut, hat uns nicht von der Notwendigkeit der Vertrauensmänner überzeugt. Die Herren haben ja die Sache erfahren, und sie hätten sie auch ohne Vertrauensmänner an den Verbandsvorstand melden können. Das nur nebenher. Es scheint aber klar, daß durch die Ablehnung der Vorlage der Vorstand gar nicht berührt wird. Höchstens bezüglich des Herrn Goeritz könnte man sagen, daß er im Augenblick sich mehr an den Vorstands tisch seines Vereins als an den des Verbands versetzt gedacht hat. Es ist auch ganz gut begreiflich, daß für ihn dieses Gefühl überwiegend gewesen ist. Vorsitzender: Ich muß namens meiner beiden Herren Kollegen nochmals erklären, daß wir nicht in der Lage sind, den Verbandsvorstand weiter zu übernehmen. Ich lasse jetzt eine Pause von zehn Minuten eintreten, damit die Herren sich über den künftigen Vorstand einigen können. (Pause.) 897
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