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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.06.1901
- Sprache
- Deutsch
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Börsenblatt s. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 4775 jährigen Jünglings bereits gewesen ist. Da ist an Wand 4 eine kleine Karte zum Stiftungsfeste des Vereins jüngerer Künstler vom Jahre 1834 in einem Abdrucksexemplar vor- gcführt, das laut Aufschrift »Herrn Menzel« selbst zur Teil nahme am Fest legitimiert hatte. Wie die meisten Jugend arbeiten ist diese Karte auf den Stein gezeichnet. Aus dem selben Jahre stammt eine in großem Format entworfene, ornamental ausgestaltete Arbeitsbescheinigung des Gewerks der Zimmerleute; eine andere gleichen Formats, für das Ge werk der Maurer Berlins ausgeführt, trägt die Jahreszahl 1838. Vom zwanzigjährigen Menzel (1835) rührt eine Sym- bolisierung der fünf Sinne her. Diese letzteren drei Blätter befinden sich auf Tafel 5. Der Kunstverein von Potsdam be traute 1836 den Einundzwanzigjährigen mit Ausführung einer Festkarte für seine Mitglieder (Tafel 2). Aus dem Jahre 1834 stammt das Titelblatt zu »Künstlers Erden wallen, komponiert und lithographiert von Adolf Menzel«, in dem damals hochbedeutendeu Kunstverlage von Sachse L Co. erschienen. Zu den ältesten Arbeiten des heute noch rüstig schaffenden Künstlers gehören noch an Wand 3 eine Festkarte zum Dürerfest des Vereins jüngerer Künstler zu Berlin vom Jahre 1834 und eine solche zum Künstlerfest von 1835 der selben Vereinigung. Die Jahreszahl 1837 trägt an Wand 2 eine sinnige Illustration zum »Vaterunser«. Für Holzschnitt, den Unzelmann ausführte, zeichnete Menzel das an Wand 2 angebrachte ausdrucksvolle Bild »Gutenberg, die ersten Drucke vorweisend«, zum Jubiläum von 1840 bestimmt gewesen. Dieses reife Werk schuf der Künstler also als Fünfundzwanzig jähriger. Das Blatt müßte unseres Erachtens im Kunst- Handel großer Verbreitung fähig sein. Um nun die Wände der Reihe nach zu erwähnen, müssen wir einen Holzschnitt an Wand 1 aus dem Jahre 1890 anführen, der des Meisters Atelier darstellt. Ebenda finden wir das Titelblatt von 1851 zu den »Versuchen auf Stein mit Pinsel und Schabeisen - und einige Holzschnitt-Illustrationen zum »Zerbrochenen Krug« von Kleist, gestochen von Kaeseberg. Von Wand 3 sind noch hervorzuheben eine Festkarte zur Jubiläumsfeier Schadows von 1838, ferner ein Porträt ganzer Figur Friedrich Wilhelms IV. »nach der Natur gezeichnet von F. W.« und eine interessante Gedichtsammlung mit Vignetten auf verschiedenen 16°-Blättern, Neujahrswünsche für mancherlei Bcrufsklassen enthaltend. An Tafel 4 finden wir Briefleisten und eine Geschäftskarte für die Lüderitzsche Kunsthandlung. Auf Wand 5 bemerken wir neben den erwähnten Hand werkerbriefen ein Mitgliedsdiplom des Berliner Schießvereins, 1839 gezeichnet. Tafel 6 enthält zwei entzückende Zeich nungen zu Gedichten von Anastasius Grün und ein Gedenk blatt zur Säkularfeier der Geburt Schadows vom Jahre 1864. An Wand 7 präsentiert sich Carl Will). Wach mit einem Älbumtitel für den Verein der Kunstfreunde in Preußen. Wie schulmäßig, korrekt, glatt und langweilig mutet diese Arbeit an, nachdem man Menzels frei und genial aus dem Innern schaffende Gestaltungskraft bewundern durfte. Von Gottfried Schadow finden wir hier ein Titelblatt und einen ornamentierten Rahmen ohne Schrift, desgleichen eine etwas steife Dekoration mit Statuen zu einer Festlichkeit, von Schinkel entworfen. Eine kleine Karte von Schadows Hand beweist uns, daß die großen Künstler auch zu seiner Zeit den profanen Bedürfnissen des bürgerlichen Lebens bienten, es ist eine Empfehlungskarte für ein Speisehaus, Kleine Wallstraße 11 in Berlin. Tafel 8 enthält von Karl Becker eine Karte zu einem Waldfest der Künstler und eine solche, prächtig durchgeführt in Lithographie von Wilhelm Riefstahl, zum 19. Stiftungs fest des Vereins Berliner Künstler in Schulzendorf bei Tegel vom Jahre 1859. Auf Tafel 9 finden wir eine humoristische Karte zu einem Damenfeste von 1865 von Karl Arnold. Sie stellt die ankommenden Gäste dar, worunter ein Pferd mit Krinoline, ein Storch und eine Krankenpflegerin. Oskar Wisniesky ist mit Gedenkblättern vertreten zum 70. Geburts tage Adolf Menzels, zur Knausfeier von 1862 und zu einer Weihnachtsfeier des Vereins der jüngeren Künstler von 1853. In aller Liebenswürdigkeit seines köstlichen Humors tritt uns an den folgenden drei Wänden Theodor Hosemann entgegen. Da ist an Wand 10, 1843 datiert, ein Zukunfts bild mit Ballonfahrt, Unterseeboot, vorgeahnter Photographie und Telephonie. Eine reizende Karte zum Künstlerball von 1844, eine Speisekarte und eine Stiftungsfestkarte des Pädagogischen Vereins von 1844. Auf Tafel 11 sind farbige Handzeichnungen zu Kinderbüchern mit hineingeschriebenem Texte zu bewundern, daneben eine Radierung mit dem Motto »Weiberscherz entzünd mein Herz«. Weitere farbige Handzeichnungen Hosemanns für Kinderbücher enthält Tafel 12: »Vom Teckel-Fritz« und »Vom Stubenhocker«. Hier finden wir auch das Titelblatt zum »Anekdoten-Lexikon«. Auf Wand 13 und 14 tritt uns in Ludwig Burger ein anderer fruchtbarer Illustrator entgegen, vornehmer, doch nicht anmutender als der vorige. Erstaunlich viel hat Burger geschaffen, nachTausenden zählen wohl seineHolzschnitt-Jllustra- tionen für Jugendschriften und historische Werke. Hier finden wir auf Tafel 13 eine humoristische Festkarte zur Weihnachts feier des Vereins Berliner Künstler vom Jahre 1863, ferner ein Gedenkblatt zu Ehren der Gelehrten des Kladderadatsch: Gustav Heil, Rud. Löwenstein und W. Scholz mit deren Medaillonbildniffen und eine Bleistiftzeichnung: Festkarte zu einem Winterfest, mit Steffeck als Heiligem. Auf Tafel 14: Menu- und Spielkarten, ein Gedenkblatt zum Winterfest für den »Jüngeren Künstler-Verein« aus dem Jahre 1854, ein Programm zum Weihnachtsfest des Vereins Berliner Künstler von 1861. Humoristisch wirkt fein ftgurenreiches Erinne rungsblatt an das Weihnachtsfest der Jüngsten der Künstler Berlins. Franz Skarbina ist auf Tafel 15 nicht besonders günstig vertreten. Die ausgestellten Gelegenheitsblätter sind meist etwas zu flüchtig hingeworfene Skizzen, so sein Erinnerungs blatt an die Vorfeier des achtzigsten Geburtstages von Adolf Menzel 1895. Auf Tafel 16 entzückt Paul Meyerheim durch seine Weihnachtsfestkarte des Vereins Berliner Künstler für 1865. Es ist eine völlig durchgeführte Tuschzeichnung mit Tier gestalten von köstlichem Humor. Mehr skizzenhaft angelegt ist eine Karte zum Festessen bei Anton von Werner. Auf Tafel 17 ist u. a. P. Souchay vertreten durch eine reizende Zwillings-Taufschmauskarte für Werner und Käthchen Souchay. Zum siebzigsten Geburtstage vou Ludwig Pietsch war eine Festkarte mit dem Bildnis des Jubilars von Rob. Warthmüller bestimmt. Auch Paul Thumann ist hier an wesend mit einer anmutenden Karte der Dresdener Kunst genossenschaft zur Michelangelo-Feier von 1875, und Woldemar Friedrich mit einer Federzeichnung zur Becker-Feier 1890. A. von Heyden aber verherrlicht Theodor Fontanes Geburts tagsfest von 1890. Von Herm. Lüders sind ebenfalls ge schmackvolle Programme in guter Durchführung zu sehen. Farbenfreudigkeit und großes dekoratives Talent tritt uns auf Tafel 18 in Kaspar von Scheuren entgegen. Sein »Frühlingsmorgen«, seine Rheinlandschaften, seine Titelblätter zu den »Genrebildern aus dem Leben«, »Gedichte mit Illu strationen«, waren bei Erscheinen von großem Erfolg, sie muten aber auch heute noch ebenso an wie die ausgestellten Gelegenheitsblätter, z. B. »Zur Silberhochzeit des Prinzen und der Prinzessin von Preußen am 11. Juni 1854« und zwar durch den gegenwärtig wenig mehr zur Anwendung kommenden zierlichen Rhythmus der Komposition. Als gleich- 626»
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