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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.02.1906
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- Deutsch
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38, 15. Februar 1906. Nichtamtlicher Teil. 1735 oftmals so groß wie ein Taubenschlag sind. Was nicht auf Lager ist, wird notiert, und diese Bestellungen erhält einer der Einholer der Firma in sein Buch eingeschrieben. Damit macht er sich auf den Weg. Die Art der Expedition ist in den verschiedenen Geschäften nicht die gleiche, ebenso wie auch die Zahl der Einholer sehr verschieden ist. Das Geschäft des Büchereinholens ist keine leichte Arbeit und verlangt auch viel Sorgfalt und gesunden Menschenverstand. Biichertitel sind sa einander oft so ähnlich, daß es meistens ebenso leicht ist, zu essen, wie zu verwechseln. Manchmal geben die Kunden schrecklich verstümmelte Titel an für ganz bekannte Bücher, so daß ein sonst sehr gewandter Büchereinholer leicht einmal eine Anzahl Werke bringt, die nicht gebraucht werden könuen und die er dann schließlich auch noch aus seiner Tasche bezahlen muß. Da die Bezahlung der Einholer gerade keine glänzende ist, so können einige solche Jrrtümer eine recht empfindliche Ausgabe sein. Eine kleine Reihe von seltsam verkrüppelten Titeln, die Proctor folgen läßt auch im deutschen Buchhandel keine unbekannte Er scheinung!) läßt es begreiflich und entschuldbar erscheinen, wenn auch der Buchhändler hier und da einen Fehler macht. Dresden. Adolf Beschoren. Kleine Mitteilungen. Stempelsteuer auf Frachturkunden und Quittungen. <Vgl. 1905 Nr. 279, 282, 288, 289, 293; 1906 Nr. 3, 5, 25, 29, 35, 36 d. Bl.) — Gegen die geplanten Verkehrs- und Quittungs steuern, wie auch gegen jede Sonderbelastung von Handel und Ge werbe hat der Verband der Vereine Kreditreform in einer an den Reichstag gerichteten Eingabe Einspruch erhoben. Wie die Natio- nalztg. berichtet, weist der Verband unter anderm darauf hin, daß der heutige Stand von Handel und Gewerbe in hohem Maße auf der Leistungsfähigkeit unsers Verkehrs beruht, die in Verbindung mit dem im Verband gepflegten Auskunftswesen erst die Entwick lung des heute die wichtigste Rolle im Geschäftsleben spielenden Ferngeschäfts ermöglicht habe. Gegen die Ouittungssteuer wird unter anderm ausgeführt, daß sie eine Einschränkung der Ertei lung schriftlicher Quittungen zur Folge haben und damit zu unklaren Schuldverhältnissen führen werde, die für die Gewerbe treibenden wie für Privatleute mit gleich großen Unzuträglich keiten verbunden seien. Handelshochschule in Leipzig. — Das soeben erschienene Vorlesungsverzeichnis für das Sommersemester 1906 der Handels hochschule in Leipzig enthält eine große Auswahl von für den Kaufmann geigneten Universitätsvorlesungcn und kaufmännischen Übungen. Von erstern heben wir hervor: Allgemeine und spezielle Volkswirtschafislehre, Geschichte der Nationalökonomie, Finanz wissenschaft, Geld- und Kreditwesen, Banken und Börse, Allge meine Versicherungslehre, Handels-, Wechsel-, Scerecht, Deutsche Kolonialpolitik, Einführung in das wirtschaftliche und soziale Verständnis der Gegenwart, Wirtschaftsgeographie, Verkehrsgeo graphie, chemische und mechanische Technologie mit Exkursionen. Außerdem stehen den Studierenden der Handelshochschule noch viele andre allgemein bildende Vorlesungen an der Univer sität zum Besuch offen. Besondre kaufmännische Übungen sind: Buchführung, Korrespondenz und Kontorarbeiten, kaufmännische und politische Arithmetik, ein Kursus in einem Musterkontor. Sprachkurse, mit besondrer Berücksichtigung der Handelskorrespon denz, finden in Französisch, Englisch, Spanisch, Italienisch und Russisch statt. Die Bibliotheken der Universität, der Handels kammer und der Öffentlichen Handelslehranstalt, sowie die Aka demische Lesehalle stehen den Studierenden der Handelshochschule zur Verfügung. — Auskunft auf Anfragen erteilt der Studien direktor Hofrat Professor Rap dt, Leipzig, Schulstraße 1. *Vom Reichsgericht. §17des Preßgesetzes. — Joachim Gehlsen, der bekannte Herausgeber der ehemaligen-Reichsglocke-, eines Blattes, das in den siebziger Jahren viel von sich reden machte, beschäftigte am 13. d. M. das Reichsgericht. Der alte Journalist ist am 13. Mai v. I. vom Landgericht II in Berlin zu einer Geldstrafe von 20 ^ verurteilt worden, weil er ein Prozeßaktenstück veröffentlicht hat, bevor es in öffentlicher Ver handlung kundgegeben war oder das Verfahren sein Ende erreicht hatte. Gehlsen hatte einen Wcinhändler F. wegen Meineids an gezeigt; aber die Staatsanwaltschaft hatte es abgelehnt, ein Ver fahren gegen F. einzuleiten. Hierüber hatte eine Reihe von Zeitungen Mitteilungen gebracht, die Herrn Gehlsen unerwünscht waren. Auf seine Beschwerde hatte dann der Oberstaatsanwalt weitere Ermittlungen angeordnet. Das Schriftstück, in dem ihm dies mitgeteilt wurde, legte nun Gehlsen dem Herausgeber einer Lokal-Korrespondenz vor mit dem Ersuchen, den jetzigen Stand der Angelegenheit in der Presse bekannt zu geben. Dies geschah denn auch, und zwar unter teilweiser Benutzung des In halts jenes amtlichen Schriftstücks. — Die Revision des Ange klagten Gehlsen wurde vom Reichsgericht verworfen, weil schon die Veröffentlichung eines Auszugs 'unter dieStrafbestim- mung des 8 17 des Preßgesetzes falle. Albert Cammermeyers Forlag in Christiania. (Vgl. Nr. 19 d. Bl.) — Die in Nr. 19 (S. 880) d. Bl. gemeldete vor läufige Übernahme dieses norwegischen Verlags durch Gylden- dalske Boghandel, Nordisk Forlag in Kopenhagen ist jetzt vollendete Tatsache geworden. Die Kaufsumme beträgt (Kristiania- -Morgenbladet- zufolge) 200000 Kronen. Nur der Verlag ist verkauft mit den Verlagsartikeln, ausgenommen das Reichskurs buch »Norges Kommunikationer- und -Norges Eksportkalender«, die im Besitze der -Centraltrykkeriet- verbleiben. Diese Druckerei und der zugehörige Grundbesitz sind in den Kauf nicht mit ein geschloffen. Der bisherige Firmaname bleibt erhalten; alleiniger Direktor ist der bisherige Disponent L. Swanström (der mit einer Nichte Björnsons vermählt ist). Zugleich wird die norwegische Abteilung Gyldendals weiter fortgesetzt mit ihrem seitherigen Leiter Knud Lassen als Geschäftsführer, der soeben die norwegische Staatsangehörigkeit erworben hat. Direktor Peter Nansen erklärt in -Politiken-, Gyldendal be absichtige, den norwegischen Verlag in entschieden norwegischem Geiste zu leiten und auch berechtigte Rücksicht zu nehmen auf das norwegische Papier- und Buchdruckergewerbe, so daß die früher nicht ganz unbegründeten Klagen norwegischer Autoren über Entstellungen in ihren Werken, die besonders bei neuen Auflagen die Drucklegung in Dänemark und die dänische Korrekturlesung leicht mit sich hätten bringen können, entfallen würden. Natür lich werde die norwegische Literatur der dänischen künftig völlig gleichgestellt. Der ursprüngliche Plan Gyldendals, gleich jetzt schon norwegisches Kapital durch eine öffentliche Einladung zur Aktienzeichnung in Gyldendal und Cammermeyer zu inter essieren, sei vorläufig aufgeschoben, da geraten werde, bessere Ver hältnisse in Norwegen abzuwarten. Nachstehend sei ein Überblick über die seitherige Geschichte des norwegischen Unternehmens gegeben. Albert Fredrik Cammermeyer, geboren 1843 zu Jndviken, gründete die Firma am 11. Mai 1867 als Sortiment, knüpfte aber bald einen Verlag daran. In beiden Richtungen gewann das Geschäft vermöge der Energie seines Gründers mit der Zeit eine beherrschende Stellung. Vor ihm sah es um den norwegischen Verlagsbuchhandel traurig aus. -Mitte der fünfziger Jahre hatten-, — schreibt die große Zeitung -Aftenposten- in Christiania — -die norwegischen Verleger große Verluste erlitten und waren völlig gebrochen. Damals traten die dänischen Verlagsfirmen Gad und Gyldendal hier auf und übernahmen die Reste der Verlage von Johan Dahl und Christian Tönsberg. In den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren gab es keinen einzigen nor wegischen Verlag von Bedeutung. Die Schriftsteller mußten zu den Feuilletonspalten der Zeitungen oder zu den Buchdruckercien ihre Zuflucht nehmen. In jener Zeit wurde Norwegen eine Buch händler-Provinz unter Dänemark. Gyldendals tüchtigste Lehr linge vermittelten diese provinzielle Stellung. Johan Dahl, Feilberg L Landmark, Floor in Bergen und mehrere andere waren Dänen, die bei Gyldendal ausgebildet worden waren und seine Artikel in Norwegen verkauften. Allerdings war es ein nicht zu unterschätzendes Glück für die norwegische Literatur, daß Jakob Hegel (in Firma Gyldendal) mit weitem und klarem Blick Ibsen und Björnson in jenen Jahren in fremdem Verlage auskömmliche Lebensbedingungen schuf.» Da kam Cammermeyer, und es gelang ihm, mehrere beachtenswerte Schriftsteller, so Lars Dilling, für sich zu gewinnen. Von 1886 bis Juni 1891, als er sich ganz ins Privatleben zurückzog, war er Vor sitzender der »I4c>r8Ü LoZüanillsrtorsninA«; er starb am 18. Februar 1893. Im Jahre 1888 hatte er sein Sortiment an drei seiner Gehilfen übertragen, 1890 infolge Kränklichkeit auch den 230»
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