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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1906
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- Erscheinungsdatum
- 16.02.1906
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- Deutsch
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^ 39, 16. Februar 1906. Nichtamtlicher Teil. 1779 Das gedeihliche Fortschreiten des Unternehmens ist somit ge sichert, und es darf die Hoffnung ausgesprochen werden, daß dieser historische Atlas der österreichischen Alpenländer sich zu einem auch über unser Gebiet hinaus anregenden Werke ausgestalten wird, wie denn jetzt bereits in Bayern Bemühungen im Gange sind, um im Anschlüsse an das österreichische Werk auch für Bayern etwas Ähnliches ins Leben zu rufen. (Wiener Ztg.) * Ausstellungspreise. — Die Verlagsbuchhandlung Emil Wirz vormals I. I. Christen in Aarau wurde im letzten Jahr mit folgenden Auszeichnungen bedacht: Lobende Anerkennung auf der II. großen allgemeinen Geflügel- und Kaninchenausstellung in Brüx (Böhmen) 1905; Chrendipom auf der X. großen allgemeinen Jubiläums- Kaninchen-Ausstellung in Gotha 1905; Silberne Medaille auf der großen Internationalen Gartenbau ausstellung in Genf; Große silberne Medaille auf der großen Kaninchenausstellung in Wien X. Außerdem errang die über 100 Jahre alte Firma auf in- und ausländischen Ausstellungen im Laufe der Zeit über 50 Diplome, Medaillen und weitere wertvolle Auszeichnungen, so in Bern, Frauenfeld, Zürich, Genf, Köln, Hamburg, Bremen, Berlin, Salz burg, Wien, Sofia und an andern Orten. "Kunstausstellung. — Die von der »Freien Lehrervereini gung für Kunstpflege- im Albrecht Dürer-Haus in Berlin (Kroncnstraße 18) veranstaltete Ausstellung von Werken des Malers und Zeichners Hans Thoma erfreut sich großer Auf merksamkeit. Etwa 800 Arbeiten des Künstlers, und zwar nur graphische Originalarbeiten und Lichtdrucke nach seinen Gemälden, sind ausgestellt. * Statistik des WarenVerkehrs. — Die am 12. Februar 1906 in Berlin zur Ausgabe gelangte Nummer 3 des Reichs gesetzblatts enthält unter Nr. 3190 das Gesetz wegen Abänderung des Gesetzes, be treffend die Statistik des Warenverkehrs des deutschen Zollgebiets mit dem Auslande, vom 7. Februar 1906, und unter 3191 die Bekanntmachung der Fassung des Gesetzes, betreffend die Statistik des Warenverkehrs mit dem Auslande, vom 7. Fe bruar 1906. Anton Menger-Bibliothek. (Vgl. Nr. 37 d. Bl.) — Der eben verstorbene Professor der Wiener Universität, der berühmte Rechtsgelehrte Hofrat Anton Menger, hat ein Testament hinterlassen, in dem er auch Versügungen über seine berühmte Bibliothek getroffen hat. Sie ist die größte sozialistische Bibliothek der Welt und wird künftig der Wiener Universität gehören. Zum Universalerben seines Vermögens, abzüglich einiger Legate, hat Anton Menger eine zu gründende Stiftung eingesetzt. Diese soll die Bezeichnung Anton Menger-Bibliothek führen und die Aufgabe haben, die Originalschriften älterer Autoren, die für die Volkssache eingetreten sind, in kritischen, streng wissen schaftlichen Neudrucken herauszugeben. Von den politischen Schriften sollen nur demokratische, von den nationalökonomischen nur sozialistische, von den theologischen nur antiorthodoxe den Inhalt dieser Bibliothek bilden. Diese testamentarische Be stimmung soll jedem Exemplar der Bibliothek vorgedruckt sein. Von einem genauen Kenner der Bibliothek Anton Mengers erhält die »Zeit« folgende Angaben: »Menger hat vor vielen Jahren, als die Geschichte und die Theorie des Sozialismus noch nicht das Objekt so fleißiger Studien waren wie heute, die Bedeutung dieser Studien erkannt und insbesondere schon damals die Idee gehabt, die Dogmen geschichte der einzelnen sozialistischen Gedanken an den Quellen zu studieren. Er faßte zu diesem Behufe schon in den siebziger Jahren den Entschluß, sich die gesamte sozialistische Literatur aller Zeiten und aller ihm bekannten Sprachen anzuschaffen. Cr machte zu diesem Zweck Reisen, insbesondre nach Frankreich und England, und kaufte Bücher geradezu kistenweise. So bestand damals zum Beispiel in Paris die Buchhandlung Capelle, die in den dreißiger und vierziger Jahren das buchhändlerische Depot der sozialistischen Literatur war. Sie war insbesondre ursprüng lich das Depot der Saint-Simonistischen, der Fourieristischen und der Cabetschen Literatur gewesen, so daß Menger, der gerade in einer Zeit hinkam, wo diese Buchhandlung eben aufgelöst wurde, noch die größten Raritäten erwerben konnte, die später hin durch die Auflösung des Lagers in alle Winde zerflatterten und heute nur mehr mit größter Mühe zusammengebracht werden könnten. -Eine der größten und interessantesten Erwerbungen Mengers war der Ankauf der Bibliothek des Emile Babeuf. Emile Babeuf war Buchdrucker in Paris; er war der Sohn jenes Gracchus Babeuf, dessen sozialistische Theorien und besten Prozeß berühmt sind. Sämtliche Schriften des Vaters finden sich in der Bibliothek des Sohnes, darunter solche, die Unika sind und sogar in der Pariser Nationalbibliothek fehlen. »Außer solchen Akquisitionen großen Stils und Enbloc- Ankäufen kaufte Menger aber auch viele Jahre nach regelmäßigen Studien der Antiquarkataloge, die ihm aus aller Herren Ländern in größter Zahl zugingen, und seine Anfrage nach einem Buch konnte unter Umständen genügen, die Augen aller Buchhändler der Welt auf dieses Buch zu richten, so daß seine Anfrage eine schwindelnde Hausse im Preise dieses Buches erzeugen konnte. Seine Konkurrenz um ein Buch genügte, um englische Sammler zu hohen Angeboten auf Bücher zu bestimmen, die ohne seine Anfrage lange nicht in dieser Weise bezahlt, vielleicht nicht einmal beachtet worden wären. »Als vor einigen Jahren der Bibliothekar des Juridisch politischen Lesevereins in Wien, Herr Josef Stammhammer, es unternahm, eine Bibliographie des Sozialismus und Kommu nismus zu schaffen, von der bisher zwei Bände erschienen sind, gestattete ihm Menger, seine Bibliothek als Grundstock dieser Bibliographie zu katalogisieren. »Besonders stark ist Mengers Bibliothek an den Zeitungs serien der ältern französischen und englischen sozialistischen Literatur. Die Zeitschriften von Cabet, »IM koxvlairs», die Fourierschen -1,s küaiavstsrs-, »1,s kkalavxs« und die Owenschen Zeitschriften sind in ungewöhnlicher Vollständigkeit in der Bibliothek Mengers vorhanden. »Die Wiener Universitätsbibliothek erfährt durch die Mengersche Bibliothek einen Zuwachs, der sie zu einem der Zentren der Studien auf historisch-sozialistischem Gebiete zu machen geeignet ist.« (Oesterreichisch-ungarische Buchhändler-Correspondenz.) Internationale Ausstellung für Photographie. — Die Allgemeine Zeitung (München) berichtet über den Plan einer internationalen Ausstellung für Photographie, die diesen Sommer in dem kleinen Palais auf den Champs Elysses in Paris statt finden und vom 16. Juli bis 10. Oktober geöffnet sein soll. Nach den bisher veröffentlichten kurzen Angaben wird die Ausstellung in sehr großem Maßstabe angelegt sein und 13 Gruppen mit 63 Klassen von Ausstellungsgegenständen umfassen. Die Gruppen werden folgenden Inhalt haben: Geschichte der Photo graphie, Anwendungen der Photographie auf die Wissenschaft, die Photographie zu Unterrichtszwecken, die Photographie des Amateurs und des Malers, photographische Zeitschriften, Berufsphotographie und photographische Veröffentlichungen, photographische Materialien, Apparate und Zubehör, photo mechanische Verfahren, Industrien in Beziehung zur Photographie, Lederzurichtung, photographische Illustrationen, photographi scher Handel. In der zweiten Gruppe, die zur Veranschaulichung der Anwendungen der Photographie auf die Wissenschaft bestimmt ist, werden sich viele wissenschaftliche Anstalten Frankreichs und andrer Länder beteiligen. Bisher angemeldet sind dafür das Collöge de France, das Museum für Naturgeschichte in Paris, die Pariser Nationalsternwarte, die physiologische Station des Parc du Prince, das Marey-Jnstitut, das Pasteur-Institut, die medi zinische Fakultät, die Sorbonne, die Schule für Pharmazie, die Schule für Bergbau, sämtlich in Paris; die Wetterwarten Frank reichs und viele andre. Von großen ausländischen Anstalten ist vorläufig namentlich die großartige Smithsonian Institution in Washington vorgemerkt worden. Die Belegung des Raums in der Ausstellung soll bis zum 25. Februar beendigt sein. Für Ausstellungsgegenstände innerhalb der ersten drei Gruppen werden keinerlei Abgaben erhoben werden. 236»
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