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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.02.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-02-13
- Erscheinungsdatum
- 13.02.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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36, 13. Februar 1906. Nichtamtlicher Teil. 1617 Auf Antrag des Vorsitzenden wird zur Änderung der Satzungen eine Kommission eingesetzt, bestehend aus den Herren O. Baumann, vr. E. Ehlermann, R. Heinze, A. Kauf mann, G. Lehmann, H. Schnitze und C. Stephan. Im Anschluß an die in der letzten Mitgliederversamm lung behandelte Frage eines gemeinsamen Schulbücherverzeich nisses berichtet Herr C. Stephan ausführlich über die Lage des Dresdner Schulbuchgeschäfts. Er hebt besonders die Konkurrenz der Buchbinder hervor, bezweifelt die Einhaltung des Ladenpreises seitens dieser Auch-Buchhändler und weist auf die unzulässigen Zugaben hin. Die Schüler würden zum Teil von Lehrern bezw. Angestellten der Schulen an bestimmte Firmen gewiesen und Schulbücherverzeichnisse in und vor den Schulen zur Verteilung gebracht trotz des wiederholt ver öffentlichten Verbots. Verschiedene Staats- und Privat anstalten bezögen ihren gesamten Bedarf von einzelnen Firmen. — Infolge der vorgerückten Zeit ist eine Besprechung des Berichts nicht möglich. Herr R. Heinze spricht sich dahin aus, daß eine weitere Verfolgung der Angelegenheit durch den Verein nicht wohl angängig sei, und daß es viel mehr den einzelnen Firmen überlassen bleiben müsse, allein oder in Verbindung mit andern Firmen entsprechende Schritte zu tun. Herr vr. E. Ehlermann befürwortet die Vertretung des Buchhandels in der Dresdner Handelskammer. Falls es nicht möglich sei, einen Kollegen in die Kammer zu wählen, so solle man wenigstens einen mit den einschlägigen Fragen vertrauten Vertreter zu entsenden bestrebt sein. Zum Schluß kommt kurz die Frage der Einführung eines neuen Dresdner Lesebuchs zur Besprechung. Schluß der Versammlung 11.50 Uhr. M. Leithold, stellvertretender Schriftführer. D Jahres - Bericht des »Vereins Dresdner Buchhändler« über das Geschäftsjahr 1905. Erstattet derHauptversammlung am 30 Januar 1906. Das Berichtsjahr eröffnete mit einem Mitgliederstand von 67 Personen. Im Laufe des Jahres sind neu ein getreten 10 Mitglieder, ausgeschieden 6, so daß der Verein heute 71 Mitglieder zählt. Das abgelaufene Jahr ist für den Vorstand ein recht arbeitsreiches gewesen. Zu unsrer Freude können wir fest stellen, daß Verstöße gegen die Verkaufsbestimmungen nur in wenigen Fällen zur Meldung gekommen sind, die auf gütlichem Wege ausgeglichen werden konnten. Nur ein Fall hat uns eingehender beschäftigt und bedarf der Erwähnung wegen der Konsequenzen, die er noch ergeben könnte. Ein Warenhaus, das sich gegen Kaution zur Einhaltung der Verkaufsbestimmungen verpflichtet hat, verkaufte zu Weihnachten das Busch-Album in neuester Auflage, allerdings nicht im Originaleinband, statt für 20 ^ für nur 16 Dem Börsenvereinsoorstand gegenüber, bei dem Klage erhoben worden war, bestritt das Warenhaus den Verstoß gegen die Verkaufsbestimmungen mit der Be gründung, es habe im September im Börsenblatt das Busch- Album gesucht, darauf Angebot von einer Leipziger Firma erhalten (die offenbar die Vermittlerrolle für Warenhäuser im allgemeinen spielt), und es sei daher berechtigt, die von jener Firma bezogenen neuen Exemplare als antiquarische zu herabgesetzten Preisen zu verkaufen. Der Börsenvereins vorstand ist hiernach nicht in der Lage, das Verfahren gegen das betreffende Warenhaus einzuleiten. Der Fall ist lehr reich nach verschiedenen Richtungen; er zeigt, wie jede Börsenblatt fltr den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. Schleuderei, auch mit neuesten Büchern, gedeckt werden kann durch ein Inserat im Börsenblatt unter »Gesuchte Bücher«; er weist darauf hin, wie dringend wünschenswert es ist, daß eine revidierte Restbuchhandels-Ordnung recht bald in die Erscheinung treten möge; er zeigt aber auch den Verlegern derartiger Standardwerke, wie dringend notwendig es ist, die Absatzwege genau zu verfolgen, damit Lieferungen an Warenhäuser durch dritte Personen unmöglich werden. Die Frage des Bibliotheken-Rabatts, die das mühevolle Werk vieler Jahre, die einheitliche Regelung der Rabatt- frage, zum Abschluß bringen sollte, hat auch uns lebhaft beschäftigt. Zunächst hatten wir die Freude, am 20. Juni l906 die Abgeordneten verschiedener Kreis- und Ortsvereine zu begrüßen, die sich zur Vorbesprechung dieser wichtigen Angelegenheit hier eingefunden hatten. Alsdann war der Verein auf der Versammlung in Weimar am 17. Oktober durch Ihren Vorsitzenden und Herrn Georg Lehmann vertreten. Es ist Ihnen über den Verlauf der Versammlung bereits ausführlich berichtet worden, so daß wir auf ein weiteres Eingehen hier verzichten können. Dagegen sei es mir gestattet, eine hiermit in Verbindung stehende Frage zu berühren. Auf der Versammlung in Weimar äußerte sich Herr Kollege Schöningh-Münster bei Gelegenheit der Verhältnisse in Leipzig folgendermaßen: »Wenn ich über die Existenz meiner Kollegen wegschreiten soll, würde ich mir doch sehr überlegen, ob ich das täte. Es ist be dauerlich, daß man immer noch Lieferanten findet, die das übernehmen, was andre ohne Verschulden aufgeben müssen.« Diese Worte verdienen besonders hervorgehoben zu werden; sie entsprechen ganz dem Sinne einer »Erklärung«, die Ihr Vorstand in Verbindung mit dem Vorstande des Buchhändler- Verbands für das Königreich Sachsen infolge einer Besprechung mit mehreren andern Herren Kollegen bereits Ende No vember öffentlich abzugeben beabsichtigte, dahingehend, daß es als ein Verstoß gegen Treu und Glauben anzusehen sei, wenn eine Firma wissentlich die Lieferung an Bibliotheken, Institute rc. übernimmt, die den bisherigen Lieferanten nur deshalb entzogen wurden, weil diese gewissenhaft an den ihnen satzungsgemäß obliegenden Verpflichtungen festhalten. Diese Erklärung werden Sie nunmehr in der nächsten Nummer unsrer »Mitteilungen« abgedruckt finden. Mehrfach hat uns die Frage des gleichmäßigen Achtuhr- Ladenschlusies beschäftigt. Unsre Eingabe an die Kreishaupt mannschaft ist vom Rat zu Dresden dahin beantwortet worden, daß zunächst die in § 139k, Abschnitt 1 und 2 der Gewerbeordnung aufgestellten Voraussetzungen hinsichtlich der Zweidrittel- bez. Eindrittelmajorität erfüllt sein müssen. Der Vorstand wird daher nach dieser Richtung seine Bemühungen zunächst fortsetzen. Lebhafte Klage wurde geführt über die maßlose Kon kurrenz eines Lesezirkels, durch die langjährige gute Kon- tinuationen stark geschädigt wurden. Unsre Eingaben an die hauptsächlichsten in Frage kommenden Verleger blieben leider erfolglos; lediglich die Firma I I Weber-Leipzig, deren warme Vertretung der Sortimenter-Interessen wir schon öfter Gelegenheit hatten dankbar anzuerkennen, blieb auch hier nicht zurück und hat die Lieferung an den Zirkel eingestellt. Durch Ankündigung in hiesigen Zeitungen betreffend den Losvertrieb des Vereins für Massenverbreitung guter Volksliteratur sahen wir uns veranlaßt, eine Umfrage bei unfern Sortimenter-Mitgliedern zu veranstalten über die Geneigtheit zur Übernahme des Losverkaufs. Das Ergebnis der Umfrage ergab fast einstimmige Ablehnung. Zu der am 10. September in Berlin abgehaltenen so genannten konstituierenden Versammlung des Vereins Deut scher Sortimenter war der Vorstand eingeladen, und wurde 215
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