Börsenblatt für j>en putschen Bnchlianbel. Eigentum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Anzeigenpreise des Umschlages für Mitglieder: Tine viertel Seite 20 eine halbe Seite 38 eine ganze Seite 72 die erste Seite (nur ungeteilt) 100 Anzeigenpreise des Umschlages für Nichtmitglieder: Eine viertel Seite 30 eine halbe Seite 58 eine ganze Seite 112 die erste Seite (nur ungeteilt) 150 Umschlag zu Nr. 238. Leipzig, Mittwoch den 12. Oktober 1904. 71. Jahrgang. Am 18. Oktober gelangen zur Ausgabe Die Briefe der Frau Rath Goethe Gesammelt und herausqegeden von Albert Köster Zwei Bande Briefe der Frau Rath waren bisher nur verstreut gedruckt, zum guten Teil in Zeitschriften und ) privaten Veröffentlichungen, an Stellen also, die der Allgemeinheit nicht zugänglich waren. Es war Zeit, sie einmal gesammelt hcrauszugeben und in all ihrem Reichtum reden zu lassen. Denn diese so seltsam unorthographischen Briefe gehören zu dem Köstlichsten, was in deutscher Sprache je geschrieben worden ist; sie würden ihren vollen Wert behalten, auch wenn Frau Rath nicht die herrliche Mutter ihres großen Sohnes gewesen wäre, auch wenn die vielfachen Beziehungen zu den Besten ihrer Zeit, die in den Briefen wiederklingen, ihnen nicht einen so besonderen Reiz verliehen. Frau Rath Goethe war, was dem Sohne höchstes Gluck der Erdenkindcr galt, eine Persönlichkeit. Als solche hat sie sich selbst in ihren Briefen ein unvergängliches Denkmal errichtet; in ihnen spiegelt sich ihr urwüchsiger, leuchtender Humor, ihre eigene Weise, auch die kleinsten Dinge des Lebens liebevoll zu betrachten und sich daran zu freuen, ihr feines Ver ständnis für das Wesen anderer und besonders für den so oft verkannten Sohn, ihre Vorurteilslosigkeit und Offenheit, ihre herrliche Art, zu sein, nicht zu scheinen. So darf ich überzeugt sein, daß meine Sammlung der Briefe der Frau Rath freudige Aufnahme finden wird, nicht nur in der weiten Goethe-Gemeinde, sondern bei allen, die empfänglich sind für die Aus strahlungen eines großen und edlen Menschen. Der berufene Herausgeber, Professor Albert Köster in Leipzig, hat eine feine Einleitung für das Buch ge schrieben, hat auch die Briefe — oft sehr zum Vorteil des Textes — noch einmal mit den Handschriften verglichen. In der Ausstattung der Bände glaube ich etwas Gutes gegeben zu haben. Möge nun auch der Sortimentsbuchhandel tatkräftig für den Ablatz wirken. Leipzig, am 12. Oktober 1904. Zwei Bände geheftet Mk. 10.— ord., Mk. 7.S0 bedingt, Mk. 6.50 bar und Freiexemplare 11/10. Zwei schöne Halbfranzbände mit Rückenzcichnung von Walter Tiemann Mk. 14.— ord., Mk. 10.50 bedingt (nur in beschränkter Anzahl), Mk. 9.50 bar und Freiexemplare 11/10. Einbände der Freiexemplare Mk. 3.—. Ankündigungen in beliebiger Anzahl unbcrechnet.