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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.10.1882
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.10.1882
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- Deutsch
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Beziehung hört, liefert diese Statistik ein recht erfreuliches Bild von dem in unserm Stand herrschenden Gesundheitszustand, ein Zu stand, der die bei der Gründung der Lasse gehegten Hoffnungen noch weit übertroffen hat. Diesem guten Zustand, einer sparsamen, zweck mäßigen Verwaltung, und besonders auch der auch hier bewiesenen Opserwilligkeit vieler ChesS, deren die Herausgeber in warmen Worten gedenken, verdankt der Verband seine gegenwärtige günstige finanzielle Lage. Ob diese bei den bedeutenden Vortheilen, die der Verband den Mitgliedern gewährt, und bei den stets wachsenden Verpflichtungen auch für die Zukunst stets gleich günstig bleiben wird, ist oft schon angezweifelt worden. Wir wünschen es von Herzen. Die Schrift ist ein Beweis von dem im Verband herrschenden guten Geist und dem ernsten Streben der Gehilfenschaft, sich selbst und Anderen zu helfen. Sie ist deshalb auch nicht bloß eine „Fest schrift" für die Mitglieder, sondern zugleich ein vortrefflicher Be richt, den der Verband seinen Gönnern und Freunden sowie den ihm noch fernstehenden Gehilfen von dem erstattet, was in den zehn Jahren seines Bestehens erstrebt und erreicht wurde; ein Rechen schaftsbericht, dem Niemand seine Anerkennung versagen wird. „Die Kranken und Leidenden zu unterstützen, den Tobten ein würdiges Begräbniß und den Hinterbliebenen einen Nothpsennig zu sichern" — das war das Ziel in diesen zehn Jahren. Möge sich deshalb auch der Wunsch, welcher die Verfasser bei der Abfassung der Schrift leitete: „die Herren Prinzipale über den Verband zu informiren und sie zu überzeugen, daß er ihre dauernde und ener gische Unterstützung verdient und bedarf, sowie alle ihm noch fern stehenden Gehilfen zum Eintritt zu veranlassen", in Erfüllung gehen und ihre verdienstliche Arbeit eine recht weite Verbreitung finden! L. «. 0. 8. Miscellcn. Einem Berichte vom Lpz. Tgbl. über die Generalver sammlung des Deutschen Buchdruckervereins, der in den Tagen vom 23. bis 25. September zu Stuttgart tagte, entnehmen wir solgende Mittheilung: „ . .. Die energischsten Angriffe waren gegen das Gebaren der Reichsdruckerei gerichtet, welche mit ihrem sich vergrößernden Betriebe den Buchdruckern eine empfind liche Concurrenz macht, die sich in neuerer Zeit auch auf Süd deutschland ausdehnt. Grunert (Berlin) macht nähere Mittheilungen über die Geschästsergebnisse der Reichsdruckerei, um damit zu be weisen, daß die Privalbuchdruckerei unter der Reichsdruckcrei zu leiden habe, namentlich auch seit der inzwischen eingetrctene» Ver staatlichung der Privateisenbahnen, die früher vielen Druckereien Arbeit gegeben haben. Auch die Herstellung fortlaufender Arbeiten durch die Reichsdruckerei bedeute einen Verlust für die Privatbuch druckerei. Die Reichsdruckerei sollte sich nicht mit Arbeiten befassen, die von der Privatdruckerei ebenso schnell und ebenso gut besorgt und angcsertigt werden könnten. Die Vergrößerung der Anstalt sei wieder zu erwarten; er stelle es der Versammlung anheim, ob sie nicht Schritte dagegen thun wolle. Seiner Meinung nach müßte man einer weiteren Ausdehnung der Reichsdruckcrei ganz entschieden entgegentreten. — Engelhardt (Leipzig) ist auch der Ansicht, daß man die schwere Concurrenz der Reichsdruckerei scharf im Auge be halten müsse; ebenso Naumann (Leipzig), der darthut, wie weit die Reichsdruckerei ihren Betrieb auszudehnen beabsichtige; sie schaffe sich sogar hebräische und Zendschriften an und sei also gesonnen, auch Orientalin zu drucken. Mit diesem Vorgehen sei aber zugleich auch die Standesehrc der Privatbuchdrucker angegriffen. Hauschild (Bremen) fragt die Versammlung, ob das Gebaren der Reichs druckerei z. B. bezüglich der Herausgabe der Kursbücher nicht eine Beeinträchtigung der Privatindustrie sei. Auch die verschiedenen Regierungen unterstützen die Reichdruckerei in ihrem Gebaren, da ihr ganzes Streben, allerdings unter dem Druck ihrer Volksver tretungen, daraus gerichtet sei, alles so sparsam wie möglich einzu richten und den bestehenden Geschäften die Nahrung zu nehmen. Die Arbeiten in solcher Weise zu ccntralisiren, halte er für verkehrt; das mache nicht bloß mißvergnügte Buchdrucker, sondern auch andere Gewerbestände leiden darunter, und so treibe man die Leute ins Lager der Socialdemokratie. Man sollte doch nach dem Grundsatz handeln: Leben und leben lassen. Jaenecke (Hannover) wünscht die Veröffentlichung der technischen Versuche, die von der Reichsdruckerei gemacht werden. Man könne fordern, daß neue Methoden und Er findungen bekannt gemacht werden. Schvninger (München) wirst die Frage aus, wie es mit der Gcschäftgebarung der Reichsdruckerei bezüglich der Amortisation, der Verzinsung, der Abschreibungen, der Steuerfreiheit :c. stehe, welche Frage von Hauschild (Bremen) nach dem Vorgang der Straßburger Tabaksmanusactur als voll ständig berechtigt anerkannt wird. Nicht bloß klagen soll man über die Concurrenz der Reichsdruckerei, sondern derselben nachgehen, wie sie geschäftlich verfahre. Engelhardt (Leipzig) trägt den auf die Reichsdruckerei bezüglichen, von Generalpostmeister Stephan im Reichstage erstatteten Bericht vor. Jaenecke (Hannover) möchte constatiren, daß auch die Neberschllsse der Reichsdruckerei, wenn solche nach Amortisation, Verzinsung, Abschreibung u. s. w. wirk lich sich ergeben, nur von der Herstellung der Wcrthzeichen herrühren, nicht von ander» Druckarbeiten, vr. Brockhaus kann sich nicht denken, daß die Geschästsgebarung der Reichsdruckerei gerade so liege, wie es heute hier dargestellt worden sei; es seien doch auch im Reichstage gewiegte Finanzleute, die über eine richtige Geschästs gebarung der Anstalt Wachen. Schließlich wird dem Vorstand ans Herz gelegt, diese Angelegenheit im Auge zu behalten, beziehentlich durch eine Petition an den Reichstag oder Reichskanzler Schritte in derselben zu thun...." Aus Dresden berichtet die Allg. Ztg.: „Im Austrage des Königs Johann besorgte bekanntlich seiner Zeit Robert Waldmüller (E. Duboc) eine Gesammtausgabe der dramatischen Arbeiten der ältesten Schwester des Königs, der Prinzessin Amalie. Schon damals entstand in dem Herausgeber der Wunsch, den eigenartigen Entwicklungsgang der fürstlichen Lustspiel- dichteriu näher verfolgen zu können. Die Erfüllung dieses Wunsches wurde denn auch später durch Ausfindung von eigen händig geschriebenen Lcbcnserinnerungen der Prinzessin ermög licht. Waldmüller machte einen das Wesentlichste derselben ent haltenden Auszug und legte diesen dem König Albert vor, der dann die gleichzeitig erbetene Genehmigung zu dessen Veröffent lichung crtheilte. Das interessante Buch wird nun demnächst unter dem Titel »Aus den Memoiren einer Fürstentochter« im Verlage von C. C. Meinhold L Söhne hier erscheinen. Im Mauuscript füllt das Tagebuch der Prinzessin l2 Bände und umfaßt ihre ganze Lebenszeit (1794—1870). Soweit es heimische oder häusliche Vorgänge betrifft, beschränkt es sich nur ans kurze Notizen; ausführlicher aber wird es bei besonderen Anlässen, z. B. wo es vom Aufenthalt des ersten Napoleon am Dresdener Hos oder von Reise-Erlebnissen und Reise-Eindrücken handelt. Da Prinzessin Amalie mehrere Male Frankreich besuchte, sechs Monate bei ihrer Schwester, der Königin Josepha, in Spanien weilte, zehn Mal in Italien war und eine Menge Ausflüge in Deutschland und nach Oesterreich unternahm, so wirtet dieser Theil des Tagebuches eine interessante Ausbeute, zumal fort während aus sonst wenig zugänglichen Kreisen berichtet wird." Personalnachrichten. Den Herren A Naumann L Schroedcr hier ist vom König von Preußen das Prädikat als Königliche Hof-Photographen ver liehen worden.
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