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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.10.1882
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.10.1882
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- Deutsch
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hinter dem oben geforderten geringsten Maße zurück. Auch Approche und Durchschuß sind meist ungenügend; weitverbreitete Schulbücher haben entweder durchschlagendes Papier oder unseren Forderungen durchaus nicht entsprechenden Druck, besonders was die Größe des Durchschusses aubetrifft. Hinsichtlich der Zeilenlänge läßt sich in de» meisten Büchern nichts erinnern. Die Herstellung der Schul bücher in einer den Augen nicht schädlichen Form wird sreilich den Preis derselben erheblich erhöhen; es fragt sich aber, ob nicht bei vielen ein Ersatz durch Verminderung des Umfangs herbeigeführt werden kann. „Es ist hier der Ort, die in neuerer Zeit viel erörterte Frage zu berühren, ob es zum Schutze der Augen beiträgt, unsere deutschen Buchstabensormen, die sogenannte Fracturschrist, auszugeben und durch die lateinischen Formen, die Lntiguu, zu ersetzen. Die ver wickelten und schnörkelhaften Buchstaben der Fractur als nationale Eigenthümlichkeit zu schätzen und darum beizubehalten, liegt kein Grund vor, da man weiß, daß sie nichts anderes als Verunstaltungen der runden und gefälligen Lntigua sind. Auch im pädagogischen Interesse liegt es, unser doppeltes Alphabet aufzugeben und dem Schüler die Mühe zu ersparen, gleich beim Anfang des Lernens seinem Gedächtniß für jeden Laut des Alphabets 8 verschiedene Zeichen einzuprägen. Ist es auch natürlich sehr schwer, den ursäch lichen Zusammenhang des Fracturdrucks mit der Häufigkeit der Kurzsichtigkeit zu erweisen, so ist doch die Schädlichkeit der Fractur für das Auge nicht wohl zu bezweifeln, wenn auch die Gewohnheit vielfach noch zu einem entgegenstchendcn llrtheil führen kann. Schon die Wahrnehmung, daß bei den ^utigua-lesenden Völkern die Kurz sichtigkeit viel weniger verbreitet ist, als in Deutschland, läßt auf die ungemein hohe Bedeutung der landläufigen Schristsorm für die Er haltung der Sehkraft schließen. Trotz der großen Schwierigkeiten, mit denen eine einschneidende Neuerung in Ansehung der Schrist- form verbunden ist, können wir daher nur wünschen, daß dieser erstrebenswerthe Fortschritt möglichst bald für die Schulbücher gemacht werde." Schulbücher-Verleger werden bei Veranstaltung neuer Auf lagen gut daran thun, sowohl im merkantilen als Humanitären Inte resse, die hier gegebenen Winke nicht unbeachtet zu lassen; denn es scheint kaum zweifelhaft, daß dieselben in nicht zu ferner Zeit in gesetzlichen Verordnungen auch im übrigen Deutschland Wiedcrhall finden dürften. Straßburg i/E. Nagel. Geschichte de» Allgemeinen Buchhandlung»-Gehilfen-Ver bandes. Im Auftrag der Generalversammlung vom 18. Juli 1881 herausgcgeben von den beiden derzeitigen Vorsitzenden des Verbandes. 8. (II, IKK S.) Leipzig 1882, Verlag des Allg. Bnchh.-Geh.-Verbandes. (CommissionärH.Keßler.) Preis 1 Mark. Ist es auf der einen Seite betrübend, so oft von einer unter Angehörigen des Buchhandels und deren Hinterbliebenen herr schenden Noth zu hören, so ist es doch auch wieder wahrhaft erfreulich und erhebend, so vielfach Beweise von Mildthätigkeit und Opferwilligkeit zu finden, die fortwährend bereit sind, Thränen zu trocknen und dem Elend zu steuern. Vor allem legt unser Unterstützungsvcrcin ein beredtes Zeugniß davon ab, wie sehr des Apostels Wort mit einer kleinen Variante im Buchhandel gilt: „Wohlzuthun und mitzutheilen vergesset nicht, allermeist an des Standes Genosten". Die thatsächlich vorhandene Noth war es, die diese Sitte allgemein werden ließ, und sie war es auch, welche die einsichtigen Gehilfen unsres Standes antrieb, ebenfalls Hand ans Werk zu legen und mehr, als es früher geschehen konnte, für die Zeit der Noth zu sorgen. Was für die l Gehilfen des Kausmamisstandes jetzt erst im Werden begriffen ist:' ein über das ganze Reich sich erstreckender, in Krankheits- und Todesfällen Hilse leistender Verband, dessen erfreut sich der Buchhandel außer seinem tausendfältig Segen spendenden Unter stützungsverein nunmehr schon seit 10 Jahren. Im Juli dieses Jahres fand mit der 14. Generalversamm lung des Verbandes zugleich die Feier von dessen zehnjährigem Bestehen statt. Anläßlich derselben erschien die vorliegende Schrift, herausgcgeben von den beiden dermaligen Vorsitzenden, Eduard Baldamus und Joh. Kracht, die indessen nicht bloß die Geschichte dieses Verbandes, sondern auch in einem aus dem Titel leider nicht genannten, 66 Seiten umfassenden Anhang eine „Vereinschronik, Bruchstück zu einer Geschichte des Vereinswefens im Buchhandel" von Max Merseburger enthält. Mit großem Fleiß und Geschick hat der Verfasser in dieser Chronik das bisher noch nie gesammelte Material zu- sammengctragen. Circa 80 Local- und Gau-Vereine und -Ver bände, Congresse re. werden darin mehr oder weniger ausführlich aufgezählt und zwar nicht allein aus Deutschland und Oesterreich, sondern auch aus dem Ausland, Frankreich, Holland und selbst Amerika. Weist diese Vcreinschronik, wie das ja begreiflich ist, auch noch manche Lücken ans, so ist sie doch eine fleißige und ajs erster Versuch dieser Art gewiß schätzbare Arbeit. Sie gibt ein Bild, wie seit vielen Jahren schon und ganz insbesondere im letzten Jahrzehend ein Streben unter den jüngeren Berufsgenvsten war, sich zusammenzuthun, nicht bloß zum gemeinsamen — Trinken, sondern auch zu gemeinsamer Arbeit und Fortbildung im Berus. Liest man darin die Namen der jeweiligen Leiter dieser Vereine, so begegnet man häufig genug solchen, die jetzt als Inhaber der geachtetsten Firmen bekannt sind und, „nennt man die besten Namen" im Buchhandel, genannt werden. Namentlich bei den „alten Herren" wird diese Vereinschronik vielfach geeignet sein, freundliche Er innerungen an in diesen Vereinen verlebte Stunden wachzurufen. Was nun die Hauptarbeit, die Geschichte des Verbandes an- bctrisst, so entspricht sie, will man strenge Kritik üben, zwar nicht so ganz den Anforderungen, die man wohl an eine „Geschichte" stellen kann; aber sie bietet doch so viel des Interessanten und für unfern ganzen Stand Wichtigen und Lehrreichen, daß wir hiermit gern alle Diejenigen daraus aufmerksam machen, die an den Be strebungen der Gehilfen, ihre Lage zu verbessern, Antheil nehmen. Die Gründung und Weiterentwickeluug des Verbandes, dem un unterbrochen die 10 Jahre hindurch Hr. Baldamus erfolgreich vor steht, die angestellten Versuche zur Besserung der Lage, die ge lungenen und die gescheiterten, wie die Gründung einer Kranken-, einer Sterbe- und einer leider wieder eingegangenen Pensions- Caste -c. werden darin ausführlich geschildert. Wir entnehmen dem Bericht, daß der Verband infolge Vorgehens des Leipziger Ge- hilfcnvereins, der dazu durch eine vom Verein „Sphynx" in Ham bürg versandte Aufforderung zur Gründung norddeutfcher Gauver bände angeregt worden war, 1872 ins Leben gerufen wurde und gegenwärtig gegen 1200 Mitglieder zählt, die auf 17 Kreise ver theilt sind, an deren Spitze je ein Vertrauensmann steht. Das Ver mögen betrug nach dem letzten Rechnungsabschluß 46,790 M. An Krankengeld zahlt der Verband 15 M. pro Woche und an Sterbe geld mit den Jahren der Mitgliedschaft steigend, bis zu 50d M.; im Jahre 1881 waren es im Ganzen 9340 M. 50 Pf. Kranken- und 1450 M. Sterbegeld, wozu die Gehilfen 11,686 M. und 250 Chefs an freiwilligen Beiträgen 2694 M. 50 Pf. steuerten. Besonders interessant, auch für weitere Kreise, erscheint uns die dem Buch beigegebene Statistik der Kranken-Casse, deren erster Theil die Anzahl der aus die verschiedenen Kreife kommenden l Krankheitsfälle aussührt, während der zweite die Arten der Krank heiten auszählt. Entgegen den Klagen, die man bisweilen in dieser
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