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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.10.1882
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.10.1882
- Sprache
- Deutsch
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„Dakchrn vüd Thyriosttägrr" s44582.j lautet der seltsame Titel eines kürz lich bei F.W. Grün olv in Leipzig erschienenen genannten und lebhaft begehrten gehört, sich aber durch sein mystisch betiteltes Werk sofort als einen gründlich gebildeten Geist und ein rakteristisch gefärbten Hintergründe großstädti schen Lebens führt uns August Niemann's Roman eine Reihe von Batchen und Thyrsos- der Spitze der letzteren marschirt der in der Oeffentlichkeit hochgcfeierte Finanzmann und Abgeordnete Irrwisch, der über seinem fieber politischem Einfluß, Popularität und Gewinn die edelsten Güter der Meuschenbrnst, die Selbst achtung, Zufriedenheit, alle Schätze des Ge- tung portraitiren zu wollen. Mit ergreifender psychologischer Kraft ist der innere Prozeß dar gestellt, ^der diesen begabten, aber ganz^ dem das Muster der Bürgertngend, als das glorreich ans dem Schlachtfelde der öffent lichen Thätigkeit gefallene Opfer erhabener Lebenden und Wirtenden geschieden ist. Als würdige Genossin der Thyrsosträgerschafl steht neben dem Staatsmann Irrwisch seine Geliebte, der rasfinirte, unberechenbare weibliche Dämon Lilli v. Blankendorsf, ferner seine kalte, kluge, vom äußeren Glan^ des Gescllschaftslebens ge- er um als Opfer einer unheimlichen Nachethat. Unter den mehr im Hintertreffen stehenden Figuren dieser Gruppe sind als besonders ge lungen der blasirte, ironische Fürst Parolignac und die beschränkte und in dem Lichtkreise ihres Gatten vollends verkümmerte Jüdin Rahel Irrwisch als besonders gelungen zu bezeichnen. — In dem Kreise der Edelen erwerben sich unsere nngetheilte Sympathie der liebenswür dige, ideal gestimmte Künstler Eduard Frank und seine schwer errungene holde Betty, die Irrwisch und Lilli. Nicht mit gleichem Glück ist des Autors Talent in der Zeichnung seiner idealen Hauptgestalten, der beiden Stahl hardt, Vater und Sohn Ephraim, gewesen. Diese beiden „Batchen" sind, der ältere von einer philosophischen Redseligkeit, der letztere von einer philosophischen Specnlationswuth, die hie und da fast komisch, im ganzen aber ermüdend wirkt. In dem alten jüdischen Welt weisen Stahlhardt wollte der Verfasser Sokrates in modernem Gewände erstehen lassen, und manches aus Stahlhardt's vielfachen, nach „Sokratischer Methode" geführten Gesprächen erregt in der That ein tiefes gedankliches In teresse. Auch die Gedankenblässe, von der der junge Ephraim angekränkelt ist, hat als Con- trast zu dem Zuge instinctiver Lebens- und Liebeslust in dem Temperament des Jünglings viel Anziehendes. Am Ende geräth der Ver fasser aber doch mit beiden ins Schrullenhafte: ihre ideale Lebensrichtnng läuft schließlich auf phrenologische und vegetarianische Spintisationen hinaus, und das A und O ihrer Tugendlehre ist ein mechanisches 8eeunckum nuturam vivere. drängt sich uns eine Steckenreiterei des Autors auf, daher lassen sie kalt und beweisen im Grunde nichts von ^dem, sie als „Eingeweihte" Bildung, die sich in Niemann's Werke docu- mentirt, dem Künstler im Schriftsteller kann es aber nur zu gute kommen, wenn er seinen snbjcctiven Hang zu langathmigen Reflexionen mäßigt. Gern sehen wir es, wenn der Dichter alle Schätze des Wissens, alle Errungenschaften des schnlmäßigcn Denkens in seiner Arbeits stube zu weisem Gebrauche aufhäuft, aber uns den Poetenwinkel zum Hörsaal machen darf er nicht, wenn er uns die Lust an seinem „Fabuliren" nicht vergällen will. E. Kr. (Königsberger Hartung'sche Zeitung.) Man vergleiche mit dieser, wieder die Be deutung des Werkes hervorhebenden Besprechung die früher hier abgedrncklen Recensivnen, nament lich auch mit Rücksicht aus die abweichenden Urtheile über die „idealen Hauptgestalten". Leipzig. Fr. Wilh. Grunow. Nur nach Verlangen. j>4SSS4 Schlllandiichtcn. Kurze Betrachtungen über die Evange lien des Kirchenjahres und freie Texte von vr. H. Claaß, 4 Bogen kl. 8. Geh. 60 ^ ord., 45 no. burg'ichen Wahlzettels zu bedienen. Danzig, Septbr. 1882. Adolph Scheinert (L. Saunier's Buchhdlg.). Vsrln^s-V siÄnäörrmL. 144SS4.) t'rim/ökisclitm Syntax Ul^tkl'döispislkn. Von vr. L. kruimemLlln. 1882. Oeli. 60 ^ Old., 45 Lx netto, 40 ^ bunr und 11/10. t. 4V. Xocli's Verlag *) 4Virck bestätigt. (0. Stein). 6i»u«1ri88 der (i>irüiwtiveii >1. (MmlittUivou eli6iui8o!ttm nsdst ainsr Osnsrnl-I'adöllö der evieütigstan künuMiiHünioida und «zinsr Lpsotra.I-ll'nksI. Llax. !!. I' n I »I. ?r6is - 4 ^ O>6 rvialitiMtsn 11116 Atztrüuoli- liolistLiiiiiöiisoliliolieii^aliinnibs-, Osmissmittsl und Oötrürikk, 86tnunS, V6itül8eli»n^6ii und Verun- reini»unAen, 80>vieelieini8elie und inilrro- 8iv0pi8eli6 ^uelnvei8imzr Zer beiden letz teren, mit öerüobsiebti^nuA der vvieb- tig8len püunrlieli- und tbieri8eli-jiarn- 8iti8ebeu Leinde der86lben, uaeli dem ^lit 76 Holr^ebnitten im l'exte nud 8 llilf«- tubelten im ^ut>g.u§e. ?xei8 * 6 beipriA, Oetoder 1882. Vv88' Sortiment (6. lluessel).
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