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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1882
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1882
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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Nichtamtlicher Theil. Protokoll der Generalversammlung des Mitteldeutschen Buch- händlcrvcrbandcs zu Darmstadt am 3. September 1882. Anwesend laut Präsenzliste: 29 Mitglieder. Nachdem der Vorsitzende, Herr Koenitzcr, die Sitzung kurz nach 10 Uhr eröffnet, begrüßt Herr Bergstraeßer die Mitglieder im Namen der städtischen Behörden und der Darmstädter Collcgen auss herzlichste. Hierauf erfolgt die Verlesung des Berichts über das ver flossene Bcreinsjahr durch den Vorsitzenden, welcher die Thätigkeit, die der Mitteldeutsche Buchhändlervcrband in diesem Zeitraum entfaltet hat, zur Anschauung bringt und die Erfolge schildert. Sodann macht der Cassirer, Herr Oswalt, Mittheilungen über den Personalbestand und erstattet Cassabericht. Trotz des Austritts einiger College» und der durch den Tod verlorenen Mit glieder hat sich die Zahl nicht vermindert, indem durch Neuanmel dungen die Differenz wieder ausgeglichen wurde. — DieVerbands- casse hat zwar eine bedeutende Mehrausgabe zu verzeichnen, welche durch die vier nach Leipzig entsandten Delegirten verursacht wurde; doch bleibt immer noch ein Ueberschuß und wird der Voranschlag des Vorstandes pro 1882/83 gutgeheißen. Herr Bergstraeßer macht sodann Mittheilungen über das an ca. 1200 Verleger versandte Circular des Verbands-Vorstandes der Provinzial- und Localvereinc und vernimmt die Versammlung, daß bis heute ca. 450 bejahende Antworten eingelaufen, jedoch von einer Anzahl Leipziger, einzelnen Berliner und einigen anderen Verlegern auch ablehnende Antworten eingetroffen sind, welche zum Theil aus die bekannte frühere Verleger-Erklärung fußten. Mehrere Briese in dieser Angelegenheit werden verlesen und mit großem Interesse davon Kenntniß genommen. — Zugleich referirte auch Herr Bergstraeßer über den beabsichtigten Weihnachtskatalog, von welchen: bis heute 25,000 Exemplare bestellt wurden, gegen dessen Herausgabe aber auch wichtige Bedenken zur Geltung gebracht werden. Nachdem Herrn Bergstraeßer für diesen äußerst interessanten Bericht vom Vorsitzenden der Dank der Versammlung ausge sprochen war, beginnt eine lebhafte Discussion über die eingelan- senen Erklärungen und Briese und ob dieselbe» zum Abdruck ge bracht werden sollen. Nach lebhafter Befürwortung seitens der Herren Alt, Gestewitz, Limbarth und Winter u. A. wird ein Antrag des Herrn Limbarth: „Den Vorstand des Verbandes der Pro vinzial- und Localvereine zu ersuche», die 450 zustimmenden Er klärungen sobald als möglich in den Mittheilungen des Verbandes, sowie im Börsenblatt zum Abdruck zu bringen, einstimmig ange nommen. Ebenso wird ein zweiter Antrag des Herrn Limbarth: „Den Vorstand zu ersuchen, sür dieses Jahr von der Publication des Weihnachtskataloges abzusehen, dagegen aus der nächsten Dele- girten-Versammlung dieses Unternehmen in Anregung zu bringen", mit Majorität angenommen. — Ferner spricht Herr Limbarth dem Vorstande den Wunsch aus, sobald es geeignet erscheint, gegen die Schleuderer vorzugehen, und macht noch daraus aufmerksam, daß die Mittel gegen die Schleuderer noch lange nicht genug aus genützt würden. Bei dem nächsten Gegenstand der Tagesordnung: „Besprechung der Reichskursbuchfrage", hätte Herr Alt lieber gesehen, wenn ge sagt worden wäre: „Hebelgriffe der Post und der Reichsdruckerei", denn auch diese mache der Privatindustrie überall Concurrenz, trotz dem in der Reichstagsitzung vom 24. Mai 1879 vom Regierungs tische aus die bestimmteZusicherung gegeben, daß dieses nie der Fall sein würde. Herr Winter verliest die Eingabe der badischen Buch händler ans Ministerium und die betreffende» Antworten und wurden nach lebhafter Debatte folgende Anträge von Herrn Abendroth cingebracht: „Der verehrliche Vorstand des Mitteldeutschen Buchhändler verbandes wolle sich im Austrag der heutigen Generalver sammlung 1) nochmals an den Vorstand des Börsenvereins Deutscher Buchhändler wenden mit der Bitte, bei den zuständigen Behörden anstellig zu werden wegen des von Seilen der Postverwaltung erfolgten Eingriffes in die buchhändlerischen Geschäftsinteressen (Spar- und Vorschußverein, Vertrieb des Reichskursbuches durch Postbeamte, welche am Gewinn participiren rc.). Die Wiederholung dieser Bitte dürste dadurch zu begründen sein, daß die gerügten Mißstände in neuerer Zeit allgemein zu Tage getreten sind und wie im Börsenblatt so auch in den Kreisen des Buchhandels vielseitige Verurtheilung gesunden haben. 2) sich an den Vorstand des Deutschen Buchdruckervereins wenden, um denselben unter Darlegung der von Seiten der Reichsdruckerei durch Entziehung von Druckausträgen in den Provinzen in Scene gesetzten erheblichen Concurrenz zu einem gleichen Vorgehen bei der zuständigen Behörde zu veranlassen. Beide Anträge wurden angenommen. Herr Winter berichtet sodann noch kurz über die Delegirten- Versammlung und macht wichtige Mittheilungen über die Art und Weise, wie die sogenannten Schleuderfirmen die gegen sie gerichteten Maßnahmen zu umgehen suchen. Da die Zeit bereits.sehr vorgeschritten, so wird Punkt 7. der Tagesordnung: „Besprechung der Strauß'schen Thesen" ausgesetzt und gleich zur Neuwahl des Vorstandes geschritten und werden nachstehende Mitglieder wiedergewählt: Herr Koenitzcr, Präsi dent, Herr Limbarth, Bicepräsident, Herr Oswalt, Cassirer, und statt des aus dem Vorstande scheidenden Herrn Alfred Neu mann wird Herr Ludolph St. Goar als Schriftführer gewählt. Als nächster Versammlungsort wird Mainz bestimmt. Nach dieser über drei Stunden währenden Sitzung begaben sich die Theilnehmer in die von den Darmstädter College» srennd- lichst zur Verfügung gestellten Wagen, um nach dem lieblichen Jugenheim an der Bergstraße zu fahren', wo man nach einem kurzen Spaziergang bei guter Tafel die Strapazen des Tages leicht vergessen konnte. Toaste und Musikvorträge kürzten die Zeit, und nach glücklicher Heimfahrt zerstreuten sich in Darmstadt die Theil nehmer wieder nach allen Himmelsgegenden. Ein offenes Sendschreiben, die Gefährlichkeit der Leipziger Platzverhältnisse betreffend. Die in Nr. 171 und 181 d. Bl. anonym erschienenen Artikel mit der Aufschrift: „An Herrn Chr. Limbarth in Wiesbaden" fordern Beweise für die Gefährlichkeit der Leipziger Platzverhält nisse. Hier folgt ein solcher von der modernsten und schlimmsten Art. Ende Mai l. I. beauftragte uns eine hiesige Behörde, welche soviel Rücksicht auf ihre Gemeindeangehörigen nimmt, daß sic nicht Auswärtigen zuweist, was Inländer leisten können, zur Be schaffung einer ganzen Reihe von Volks- und Jugendschristen mit dem Zusatz, daß die beigeschriebenen Preise das Angebot einer Leipziger Buchhändlerfirma wären, und daß sie deshalb von uns die Bücher zu gleichem oder wenig höherem Preise zu erhalten ver langen müßte; die Bücher wären ihr als neu angeboten, es würden aber auch antiquarische Exemplare angenommen. Die wirklich beispiellos niedrigen Preise veranlaßten uns, die ganze Bestellung antiquarisch im Börsenblatt zu suchen, was An-
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