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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.07.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-07-30
- Erscheinungsdatum
- 30.07.1900
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- Deutsch
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^ 174, 30. Juli 1900. Nichtamtlicher Teil. — Sprechfaul. 3645 in England zugebracht hat und in Brighton ein prächtiges Haus bewohnte, hat seine reichen Sammlungen in seinem letzten Willen der englischen Nation zum Geschenk gemacht. Jonides war ein Mann von bedeutendem Kunstgeschmack und vielseitig in seinen Neigungen. Er wußte gute Bilder alter Italiener und Nieder länder ebenso zu schätzen, wie moderne Engländer, Watts und Gabriel Rossetti, und Franzosen wie Diaz, Millet, Corot, Rousseau, Delacroix, Degas und Legros. Auch aus anderen Gebieten war er voll Sammeleifer, Verständnis und Opferwilligkcit. Skulpturen und Elfenbein-Schnitzereien, Bücher, Kupferstiche, Münzen, Gemmen und Schmuckgcgenstände der Re naissance waren bei ihm zu finden, alles sehr gut und hervor ragend. Dabei hatte er es verstanden, seinem Hause den An strich des Museumhaften zu benehmen. Alles diente zum Schmucke, blieb aber unaufdringlich und wirkte harmonisch in der Gesamt heit. Nur die große Bibliothek machte mehr den Eindruck einer wirklichen Sammlung. Der Erblasser hat sein reiches Geschenk an zwei Bedingungen geknüpft: einmal soll seine Sammlung als -Constantine Jonides-Collection» einen in sich geschlossenen Teil des Kensington-Museums bilden, und dann soll alles ausgestellt werden und kein Stück verborgen bleiben. Diebstahl. — Wir machen auf die Anzeige des Herrn Karl W. Hiersemann in Leipzig im heutigen Börscnblatte (S. 5664) aufmerksam, mit der Herr Hiersemann die Unterstützung der Herren Kollegen bei Ausdeckung von Diebstählen an wertvollen anti quarischen Stücken aus seinem Besitz erbittet. Verein deutscher Buchhandluvgsgehi lfen in Wien. — Der Verein deutscher Buchhandlungsgehilfen in Wien ver anstaltet am 6. August einen Ausflug nach der Stätte des alten Carnuntum zur Besichtigung der Denkmale römischer Bau- und Befestigungskunst unter Führung eines der Herren, die die Aus grabungen geleitet haben. Abfahrt morgens 7 Uhr mit Postschiff (Weißgärber) nach Deutsch-Altenburg. Rückkehr nach Wien 9 Uhr abends. Gäste sind — wie bei allen Veranstaltungen des Ver eins — willkommen. Anmeldungen nimmt Herr Rudolf Schrey, ! i/H. Artaria L Co., entgegen. Sprechsaal Die Auktion Testier. Vom 21. bis 23. Mai d. I. versteigerte die Firma Jacques Rosenthal in München die Bibliothek Tessier. Wir wohnten der Versteigerung persönlich bei. Am 14. Juni erhielten wir von derselben Firma einen Katalog -Ivlrunabula Nz-xoArapüioa.-, der neben anderen Jncunabeln auch diejenigen enthielt, die in der Auktion Tessier verkauft worden waren. Es lag nahe, daran zu denken, Herr Rosenthal habe beide Kataloge zu gleicher Zeit drucken lassen, um die Jncunabeln aus dem einen oder anderen abzusetzen — ein Verfahren, das dem in- und ausländischen Buchhandel bisher fremd war, und durch das die Käufer in der Auktion — meist Wiederverkäufer — ge schädigt wurden. Auf unsere Reklamation -versteht nun» Herr Rosenthal nicht, weshalb mir ihm -aus der Koincidcnz des Vorkommens ver schiedener Jncunabeln in der Auktion Tessier und im Katalog lnkunabula 1>poArapüioa Vorwürfe machen». -Denn wer sagt Ihnen, daß ich nicht von diesen Jncunabeln mehrere Exemplare besitze!» Besser konnte Herr Roscnthal allerdings nicht die Berechtigung unserer Vorwürfe beweisen als dadurch, daß er zu einer Ausrede griff Sic ist jedoch recht ungeschickt gewählt. Denn die Beschreibung derselben Werke in dem einen und anderen Katalog stimmt durchaus überein. Einbände, fehlende Seiten, Flecke, Ausbesserungen — hier wie dort dasselbe. Abgesehen davon, daß ein großer Teil der Werke, auch die nicht -sehr seltenen-, sich kaum doppelt auf dem Markt finden. Es bleibt also nur, daß Herr Rosenthal, unbekümmert um den Verkauf in der Auktion Tessier, beide Kataloge zu gleicher Zeit oder die -lakuuabula» vor oder gar erst nach der Versteigerung drucken ließ. Die Wirkung ist jedenfalls dieselbe und die Handlungsweise in beiden Fällen zu verurteilen. Die Preise der Jncunabeln, die in der Auktion verkauft wurden, find im Jncunabelkatalog so gehalten, daß die Käufer! sie ohne Schaden nicht Wiederverkäufen, oder daß sie doch an den Büchern nichts verdienen können. Herr Rosenthal meint nun, daß unter unseren Ankäufen Jn cunabeln am geringsten vertreten waren. Aus der Abteilung -Jncunabeln» haben wir nur sechs Nummern gekauft. Das stimmt. Aber es handelt sich nicht nur um die Bücher, die wir kauften, sondern auch um die, bei denen wir mitsteigerten. So steigerten wir z. B. ein Holzschnittwerk des fünfzehnten Jahr hunderts bis 790 Für 800erwarb es dann ein französischer Buchhändler. Wir waren beauftragt, das Werk für einen Kunden zu kaufen, der als einer der ersten Kenner auf diesem Gebiete die Preise sehr wohl kennt. Daß unsere Bewertung, auf die hin wir ein Limitum bis ca. 750 ^ erhalten hatten, richtig war, bewies ja die Versteigerung. Was aber wird unser Kunde dazu sagen, wenn er dasselbe Buch in dem Katalog Ivkuoabuls, l^xoKraxliiea, der nach der Versteigerung erschienen ist, für 375 ^ angeboten findet! Herr Rosenthal hat also die mühelose Arbeit, Bücher billig anzuzcigen, die er nicht mehr liefern kann und durch die er die Konkurrenz — in diesem Falle seine eigenen Kunden —' erheblich schädigt. Denn das ist doch selbstverständlich, daß wir wie die anderen Käufer es vermeiden werden, die Bücher in den Katalog zu bringen, um so für Herrn Rosenthal als den preiswerten Antiquar Reklame zu machen. Von dem Holzschnittbuch bestellten wir übrigens zwei Exemplare ä 375 abzüglich des Rabatts. Herrn Rosenthals Dublettenvorrat scheint schon erschöpft zu sein. Wenigstens er hielten wir keine Antwort. Wir glauben dieses Vorkommnis, das die beteiligten Sammler und Buchhändler — nach manchen Nachrichten, die wir erhielten — unangenehm überrascht hat, dem Deutschen Buchhandel zur Kenntnis bringen zu müssen. Berlin IV., Breslauer L Me per, Leipzigerstr. 136. Buchhändler u. Antiquare. Gelesen. München, Juli 1900. Jacques Rosenthal. Buchhandlungsreisender. Achtung! Ein Reisender, der sich Wilhelm Scherl nennt und Abon nenten auf die Moderne Kunst sammelt, hat mir mehrere Bestell zettel mit gefälschter Unterschrift übergeben. Eine sofortige An frage bei Herrn Rich. Bong ergab, daß derselbe der Firma gänzlich unbekannt ist. Salzwedel. Gustav Kling enstein. Anzeigeblatt. LVusseniusNachf. in Straßburg i/Els.,bitte ich als Bevollmächtigter der genannten Firma höfischst diejenigen Herrn Verleger, die bis her eine Antwort auf das Cirkular nicht erteilt haben, dies baldmöglichst thun zu wollen. Nach Einlauf der Antwort wird den einzelnen Herrn Verlegern sofort eine Ausstellung über das noch vorhandene Kommissionsgut zugehen. Or. Reinhardt. Rechtsanwalt in Straßburg i/Els., Neukirchgasse 3. Slebeimndsechzlgster Jahrgang. Geschäftliche Einrichtungen, und Veränderungen Aufforderung. Bezugnehmend auf das Cirkular vom 4. Juli d.J., betreffend die Firma Bouillon Kommissionswechsel. Freundschaftliche Beziehungen zu dem jetzigen Besitzer der Firma Dobberke L Schleiermacher in Berlin veranlassen mich, vom 1. August d. I. an meine Berliner Kommission der Firnia Dobberke L Schleier- machcr (Inh. W. Klahr) zu übertragen. Der Amelang'schen Buchhandlung sage ich für die jahrzehntelange pünktliche Vertretung meinen ergebensten Dank auch an dieser Stelle. Kön igsbcrg i.Pr., 27.Juli 1900. Will). Koch. 757
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