11322 I. d. Mich». «uchhandrl. Künftig erscheinende Bücher. 240, 14. Oktober 1S08. Albert Langen, Verlag für Litteratur und Kunst, München A Noch im Oktober erscheint in meinem Verlage Ludwig Thomas neues Buch, das sicher berufe« ist, der lustige Schlager auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt zu werden. Ludwig Thoma riefwechsel eines bayrischen Landtagsabgeordneten Mit zwanzig Zeichnungen von Eduard Thöny Erstes bis zwanzigstes Tausend Preis geheftet 2 Mark, in Leinen gebunden 3 Mark Dieser „Briefwechsel eines bayrischen Landtagöabgeordneteu" ist nicht nur das lustigste Buch, das Ludwig Thoma geschrieben hat, es ist wohl die lustigste politische Satire überhaupt, die jemals geschrieben worden ist Daß Thoma der unübertroffne und unübertreffliche Schil dere! des bayrischen Bauern ist, hat ihm noch keiner bestritten. Wer hätte also berufner sein können zu einer solchen übermütigen Verulkung der bäuerlichen Zentrumsabgeordneten! Und weil Thoma seine Bauern im Grunde seiner Seele liebt, hat dieses Büchlein bei aller sachlichen Schärfe doch einen herzerquickend gemütlichen Ton. Die Satire richtet sich viel mehr gegen die politischen Führer aus andern Kreisen; der bäuerliche Leid des Buches ist mit einem Kumor geschildert, dem man deutlich anmerkt, welche Freude der Verfasser selbst an diesem dumm-pfiffigen Musterexemplar seiner Gattung hat. Schon beim Erscheinen der ersten dieser Briefe im Simplicissimus ging ein Sturm der weiterleit durch das ganze nicht ultramontane Deutschland. Der Verleger Thomas wurde mit Anfragen, ob eine Buchaus gabe zu erwarten sei, geradezu überschüttet. So wird der Band, der außerdem auch einiges Unveröffentlichte bringt, sicherlich reißenden Absatz finden. Zu besonderem Schmuck gereichen ihm die zwanzig Zeichnungen Eduard Thönys, der de» bayrischen Bauern mit dem Zeichen stift ebenso überwältigend echt zu treffen weiß wie Ludwig Thoma mit der Feder. Ich bitte zu bestellen München, Anfang Oktober 1908 LtUlHöll