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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1867
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1867
- Sprache
- Deutsch
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2398 Nichtamtlicher Theil. 223, 25. September. ren Thätigkeit, Absatz und Solvenz, und daß letztere von der größten Bedeutung ist, stellt Niemand in Abrede. Wir wissen gar Wohl, daß eine solche Liste nicht hcrzustellcn ist, deshalb wollen wir uns darüber freuen, wenn von einzelnen Vereinen solche Listen aufgestellt werden, die nicht bloß ihren Werth für den Verleger haben, sondern auch für den Sortimenter, der damit der Nachlässigkeit, Unordnung und Insol venz einen Damm gesetzt und die oft unsolide Concurrenz gehemmt sieht. Schwerlich wird in einem Geschäfte so leicht, ja wir dürfen sagen so leichtsinnig wie im Buchhandel creditirt. Leichtfertiger Cre dit läßt neue Geschäfte wie Pilze aus dem Boden h-rauswachsen, die zum Nachtheil solider Geschäfte eine Zeit lang vegetircn, indessen — Dank Len Vereinslisten — sich heutzutage nicht so lange wie in früheren Zeile» halten können. Daß die Leipziger und Berliner die sh und N Insolventen durch ihre Allianz zwingen wollen, sic zu be zahlen, das kann ihnen Niemand verargen. Daß sie dieses erzielen, dafür hat jeder Verleger Beweise, wenn er die nicht jaldirten Conti mit den Leipziger und Berliner Listen vergleicht. Sentimentalität im Geschäfte führt nicht zum Guten; derBuch- handcl ist auch kein Armen - noch Jnvalidenhaus, sondern ein kauf männisches Geschäft, das, wenn cs 12 Monate offene Rechnung hält, im Credit das Möglichste gcthan hat. Sagen Sie, Hr. L., Ihrem Schützling, daß er entweder aus Saumseligkeit, oder Nachlässigkeit, oder aus Mangel an Cassa (alles kaufmännische Sünden) nicht ge hörig saldirl habe, daß er sich ein solches Vergehen ja nicht mehr soll zu Schulden kommen lassen, und daß Sic Geld genug haben und ihm solche Bagatelle» gern vorschießen; wenn Sie Einer nicht bezahle, komme es Ihnen gar nicht in den Sinn, die Rechnung zu sperren, und gerichtliche Beitreibung hielten Sic für höchst unmoralisch . DieHerren Leipziger und Berliner werden sich hoffentlich durch solche Schmcrzensschreie nicht irre machen lassen und als die Vororte des deutschen Buchhandels auch ferner das Möglichste thun, Ordnung und Solidität zu wahren, und wo sie das Gegenlheil sehen, diesem mit allen rechtlichen Mitteln zu begegnen. Ein ehemaliger Sortimenter. Das Mitglieder Verreichniß des Unterstützungs-Vereins gleichzeitig das beste Adreßbuch für die Herren Gehilfen. Eben hatte ich eins der früher erschienenen Gehilfen-Adreß bücher in der Hand und suchte darin vergeblich den Namen und Auf enthalt eines alten Bekannten, als das Börsenblatt vom l l. Sep tember das diesjährige Mitglieder-Verzeichniß des Unterstützungs- Vereins brachte, und siehe da, der vergeblich gesuchte Name fand sich darin. Dies veranlaßte mich, weiter nach einigen anderen Bekannten zu forschen, — allein diesmal ohne Erfolg. Wie hübsch wäre es, dachte ich, wenn man gerade in diesem Verzeichnisse den Namen jedes College» fände; wie wäre dadurch hier mehr als an derswo „das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden" und neben bei das fernere Erscheinen besonderer Gehilfen-Adreßbücher über flüssig. Wie nun aber die in doppelter Hinsicht wünschenswerthe Vollständigkeit erreichen? Nun zuvörderst doch wohl durch fortgesetzte öffentliche Anregung! — Fast jeder College hat, je älter er wird desto mehr, hie und da frühere Bekannte aus dem Auge verloren, und freut sich, in der Erinnerung an vergangene Zeiten, ihren Namen einmal wieder zu begegnen. Würde demnach ein Jeder, des sen,Name in dem Verzeichnisse noch fehlt, denselben, mit einem Scherflein zum guten Zweck versehen, an den Vorstand unseres Unterstützungs-Vereins einsenden, so wäre mit jenem cvllegialischen Zweck noch ein bei topft,ein höherer erreicht. Als ich bei dieser Betrachtung im Geist schon eine namhafte Erhöhung der Gesammtbeiträge zum Unterstützungs-Verein heraus- rechnetc und nun geflissentlich nochmals das vorliegende Mitglieder- Verzeichniß von A bis Z gründlich durchlas, vermißte ich zu meiner Ueberraschung mehr Namen, als ich vermuthet hatte, und zwar nicht sowohl unter den Herren Prinzipalen, als namentlich unter den Herren Gehilfen, und unter letzteren gerade solche, die sehr wohl in der Lage wären, einen Beitrag zu zahlen. Wie sind, so fragte ich mich, diese Lücken zu erklären? Der Vorstand des Vereins läßt sich bekanntlich keine Mühe verdrießen, soweit es in seinen Kräften und für ihn thunlich, fortdauernd zum Beitritt auf zufordern und anzuregen. Aber auch manches Mitglied, Prinzipale sowohl als Gehilfen, hat es sich persönlich mit dankcnswerthem Eifer angelegen sein lassen, in diesem Sinne, und wohl Gott Lob stets mit Erfolg, zu wirken. Bekannt genug und fortwährend im Gedächtniß Aller erhalten ist also der Unterstützungs-Verein, und,eigentliche Gegner hat er, so denke ich, doch keine oder nur sehr wenige. Und dennoch Lücken! Forsche ich nun weiter »ach den Gründen, so sind dieselben ohne Zweifel hauptsächlich einerseits Indifferenz und anderseits Nichtbeachtung im Drange der Geschäfte. Manchmal ist vielleicht noch ein anderes Hinderniß im Wege und auch das möchte ich hier nicht unerwähnt lassen, eben weil es den Unterstützungs-Verein doppelt berührt. Es ist dies die in diesen Blättern und auch an andern Orten schon mehrfach besprochene Thalsache der leider öfters vorkommenden zu schlechten Salarirung der Gehilfen, von denen manche im buchstäblichen Sinne des Worts mit Noth und Sorge kämpfen und so außer Stande sind, einen auch noch so geringen Beitrag für den Verein abzugeben. Ich spreche hier nicht von den leider vielen (beiläufig durch die systematischen Lehr lingsfabrikenverschuldeten) mehr oder weniger unbrauchbarenGe- hilsen. ststöchten doch diejenigen Herren Prinzipale (und leider gibt es deren), welche den brauchbaren Gehilfen schlechter salariren, als es seine Fähigkeit, Thätigkeit und die Umstände bedingen, heute eingedenk des Wortes: „Ein jeder Arbeiter ist s eines Loh nes Werth" sich, die Hand aus dem Herzen, fragen: „Wenn n. di. über kurz oder lang dem Unterstützungs-Verein anheimfällt, hast du s. Z. gethan, was dir gebührte, dies zu verhindern?" — Jemehr diese Frage im Buchhandel freudig wird bejaht werden können, um so weniger Gehilfennamen wird man alsdann hoffentlich (wenigstens aus diesem Grunde) im Mitglieder-Verzcichniß des Unterstützungs- Vereins vermissen. Möge dies freimüthige Wort im Interesse unserer Stan- desgenossen und unseres Unterstützungs-Vereines über all eine freundliche Aufnahme finden und von recht gedeihlichen Folgen begleitet sein! Ein älteres Gehilsenmitglied des Unterstützungs-Vereins. Zu der Petition um Aufhebung des Buchhändler-Examens. In Nr. 217 des Börsenblattes ist eine Petition von ZI Bres lauer Buchhandlungs-Gehilfen an den Reichstag abgedruckt, die einige Beachtung verdient. Einunddreißig junge Männer stellen sich damit ein Armuthszeugniß für ihre Schulbildung aus. Preußen und Bayern haben dem Buchhändler eine höhere sociale Stellung angewiesen, sie verlangen von ihm, daß er eine Schul- und Geschäfts bildung besitze, die ihn befähigt, die Waare — die jungen Herren stellen den Buchhandel als rein kaufmännisches Geschäft dar — eini germaßen beurtheilen, sich überhaupt in der literarischen Welt be wegen zu können. — Die ganze Petition ist zu naiv, um darauf weiter einzugehen. Wir wollen nur 2 Paragraphen wiederholen: „Ebenso ist es augenscheinlich, daß es unnöthig ist, den Buchhändler wegen (sic) feiner Kenntniß des Paßgesetzes zu prüfen, da jja selbst die Schriftsteller diese Kenntniß nicht nachzu- weisen haben." Und ferner: „Die Prüfung wäre nur dann ge rechtfertigt, wenn der Staat Jedem, der sie bestanden hat, nun auch seine Eristenz garantiren würde." — Und die Aerzte, die Apotheker, die Civilbaumeister u. s. w. > ? ap.
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