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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1882
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1882
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- Deutsch
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Hk 210, 11. September. Nichtamtlicher Theil. 3833 sigen Kaiser!. Postdirection zu bestellen. Der Vorstand des Wiesbadener Buchhändlervercins erlaubt sich dem Kaiser!. General - Postamt hiermit darzulegen, daß durch dieses Vorgehen die hiesigen durch Concurrenz, Platzmiethe, Steuern rc. genug sam belasteten Sortimentsbuchhändler sehr geschädigt werden, indem ihnen nicht nur der Verdienst an den einzelnen Exem plaren des Reichskursbuches entzogen wird, sondern es entgeht ihnen auch der beim persönlichen Verkehr mit dem Publicum ermög lichte Absatz anderweitiger Schriften. Wir vermögen in keiner Weise einzusehcn, daß diese Maß regel der kaiserlichen Postbehörden durch ein nicht zur Befriedigung gekommenes Bedürfniß des hiesigen Pnblicums hervorgerufen ist; denn es befindet sich bei einem der hiesigen Buchhändler ein von Herrn I. Springer eingerichtetes Hauptlager des Reichskursbuches, auf dem dasselbe stets in großer Anzahl vorräthig ist und von dem es die übrigen vierzehn Sortiments-Buchhandlungen, die in ver schiedenen Stadttheilen ihre Gcschäftslocale haben, beziehen und aus Lager halten. Das Publicum entnimmt also viel bequemer das Reichskursbuch in den Buchhandlungen, als in dem entlegenen Hauptpostamt, wo es zudem noch einige Tage aus das Eintreffen der bestellten Exemplare warten muß. Die Verleger der übrigen Kursbücher, unter denen namentlich der ebenfalls vollständige, übersichtliche und handlich eingerichtete Hendschel'sche Telegraph den ersten Rang cinnimmt, der selbst (als im Jahre 1845 bez. 1847 gegründet) dem erst später entstandenen Decker'schen Kursbuch als Muster voranging, — diese Verleger werden sich durch das ungewöhnliche Vorgehen der staatlichen Be hörden zu Gunsten des Reichskursbuches, das jede achtungswerthe und ehrenhafte bestehende Concurrenz lähmt und tödtet, ebenso gekränkt fühlen, als wie die ohne jede Rückstchtsnahme bei Seite geschobenen Sortiments-Buchhandlungen; — diese Verleger werden nicht ermangeln, ihre Anstrengungen zu verdoppeln, und die Sorti ments-Buchhandlungen werden sich unter Umständen entschließen müssen, das Reichskursbuch überhaupt nicht mehr aus Lager zu halten. Die Sortiments-Buchhandlungen sind nun nicht nur durch den von ihnen abgelenkten Bezug des Reichskursbuches, sondern auch außerdem noch durch die Postsparcasscn geschädigt, welche den kaiserlichen Postbeamten Atlanten und Bücher mit Umgehung des Sortiments-Buchhandels zu billigen Preisen liesern. Sollten derartige Versuche, dem Sortiments-Buchhandel Ab satzgebiete zu entfremden, weiteren Umfang annehmcn, dann würde die Verkümmerung eines Handelszweiges eintrcten, welcher der Postverwaltung jetzt noch reiche Erträgnisse bietet und aus dessen Thätigkeit den Postcassen nicht unbedeutende Sumnicn zufließen. Wir richten deshalb an das General-Postamt die Bitte, daß in Berücksichtigung der großen Schädigung, die dem allerwärts entwickelten Sortiments-Buchhandel durch den Porto und steuer freien Vertrieb literarischer Werke von Seiten der kaiserlichen Poft- behörden zugesügt wird, die betreffenden kaiserlichen Postbehördcn veranlaßt werden mögen, sich dieses Vertriebes und im Besonderen sich des Vertriebes des Reichskursbnches, wie derselbe hier und anderwärts stattfand, enthalten zu wollen. Einem Kaiserlichen General-Postamt verharret in Ehrerbietung Der Vorstand des Wiesbadener Buchhändlervercins. Misrellen. Aus Berlin, 7. Sept. berichtet die Voss. Ztg.: „In dem Verwaltungsbericht, welchen der Staatssecretär vr. Stephan jüngst dem Kaiser erstattet hat, heißt es, daß »Anlaß zu begründeten Be schwerden über etwaige Beeinträchtigung der Privatindustrie durch den Betrieb der Rcichsdruckcrei nach keiner Seite hin gegeben worden«. Diese Behauptung steht im Widerspruch mit der That- sache, daß viele Aufträge, die früher den Privatdruckcreien zugingen, jetzt von der Reichsdruckerei ausgeführt werden. Insbesondere klagen jene Buchdruckereibesitzer, welche durch die Anfertigung ver schiedener Formulare für die Gerichte lohnenden Verdienst hatten, über die vernichtende Concurrenz der Rcichsdrnckerei. Auch in buchhändlcrischen Kreisen, die sich mit der Herausgabe von Kurs büchern befassen, wird Klage darüber geführt, daß die Reichspost verwaltung durch Vertrieb des Reichskursbuchs unter Benutzung des ihr zu Gebote stehenden Personals die Privatindustrie schwer schädige. Ohne Zweifel wird das Vorgehen der Reichspostver waltung bei der nächsten Etatsberathung im Reichstage zur Sprache gebracht werden. Man wird sich dann Wohl daran er innern: 1) daß der Reichstag seine Zustimmung zu dem Ankauf der v. Decker'schen Ober-Hos-Buchdruckerei für das Reich und später zu der Verschmelzung der neuen Reichs-Druckerei mit der preußi schen Staatsdruckerei nur unter der Voraussetzung gab, daß das staatliche, nicht auf seine Rentabilität bedachte Institut den Privat druckereien keine Concurrenz machen solle; 2) daß der Staats- secretär vr. Stephan selbst vor einigen Jahren in der Budget- Commission des Reichstags bei Berathung einer Petition des Vor standes des Deutschen Buchdruckervereins die Erklärung abgegeben hat, es liege durchaus nicht in der Absicht, den Geschästsgewinn der Reichsdruckerei durch Uebernahme von Privatarbeiten zu er höhen und Privatdruckereien in deren Erwerb zu beeinträchtigen." Allgemeine deutsche Ausstellung auf dem Gebiete der Hygiene 1882/83. — Den Herren Verlegern, welche für die in diesem Jahre beabsichtigte und aus bekannten Gründen nicht eröffnete Ausstellung Bücher für die Bibliothek eingcsandt haben, werden in letzter Zeit Formulare zur Anmeldung von Seiten des Comites zugegangen sein. Auf mehrfache Anfrage erlaube ich mir, an dieser Stelle mitzutheilen, daß die Bibliothek, wie bereits früher angegeben, vollständig erhalten ist und sich in Verwahrung des Comitös befindet, daß aber aus formalen Gründen eine erneute Anmeldung nöthig und nicht zu umgehen ist. Ich richte deshalb, zugleich im Namen und Aufträge des Aus- stellungs-Coinitös die ergebene Bitte an die Herren Verleger, sich dieser kleinen Mühe von neuem unterziehen zu wollen und aus dem gesandten Formular die Titel der bereits früher ge sandten Werke, event. unter Hinzufügung der inzwischen er schienenen und später noch einzusendenden Bücher katalogmäßig zu notiren und das Formular, mit Unterschrift versehen, mir event. über Leipzig zugehen zu lassen. Die weitere Vermittlung in dieser Angelegenheit werde ich auch jetzt gern übernehmen. Berlin, 4. September 1882. Otto Enslin. Personalnachrichtcn. Herrn S. Schottlaendcr in Breslau wurde vom König von Rumänien die Medaille „Leus dlsrsuti" am Bande, vom Großherzog von Mecklenburg-Schwerin die große Medaille für Wissenschaften und Künste, und vom Fürsten von Hohenzollern die goldene Medaille „Leus Uersuti" verliehen; ebenso Herrn Ulrich Hoepli in Mailand vom König von Italien der Orden der Krone von Italien. HerrnPaul Toeche, Besitzer der Universitäts-Buchhandlung in Kiel, ist vom Prinzen Heinrich von Preußen das Prädicat „Hof- buchhändlcr" verliehen worden. Auf der Ausstellung, welche mit der Versammlung deutscher Photographen zu Eisenach am 23 — 25. August verbunden war, haben die Herren Edm. Gaillard in Berlin und Will). Hos- mann in Dresden den ersten Preis (eine Silbermedaille nebst Diplom) erhalten.
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