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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1884
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18840707
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156, 7. Juli. Nichtamtlicher Theil. 3137 Sortimenter ohne wesentlichen Zeitverlust diesem Theile seine besondere Aufmerksamkeit schenken kann, was namentlich hinsichtlich der Verwerthung von Ladenhütern von nicht unbedeutendem Einfluß sein dürfte; 3) das Verzeichniß von Neuigkeiten, wenn auch nicht das tägliche, so doch wenigstens das monatliche, auch nach Wissenschaften geordnet auszugeben. Bolm's »Buchhändlerzeitung«, Weißbach's »Antiquarischer Verkehr« u. a. sind zwar bestrebt, uns in mancher Beziehung das zu bieten, was wir an unserem Börsenblatt vermissen; allein sie können uns nie ein vollständiger Ersatz für unser Hauptorgan werden, bezwecken daher, neben dem Börsenblatt gelesen, keine Erleichterung, sondern Vermehrung unserer Arbeitslast. Wohl bin ich mir bewußt, daß durch die vorgeschlagene Um gestaltung die Rentabilität des Börsenblatts geschmälert würde; allein unser amtliches Organ hat doch gewiß eine idealere Auf gabe zu erfüllen, als möglichst viel peeuniären Gewinn zu er zielen." .... (gez. E. Herwig.) Ueber diese Eingabe selbst und die Art ihrer Behandlung entstand eine längere Debatte, an welcher sich die Herren: Hoff- mann, Neff, Winter (Heidelberg), Levi (Stuttgart), Detloff (Basel) und Spemann (Stuttgart) betheiligten. Letzterer äußerte Bedenken gegen die Durchführbarkeit solcher Pläne in finanzieller und materieller Beziehung, welche er mit seinen als Vorstandsmit glied des Börsenvereins seither gemachten Erfahrungen begründete, wies dabei auf die vielfachen, leider aber vergeblichen Bemühungen jener Behörde in ähnlicher Richtung hin; bezeichnete übrigens die erfolgreichere Wiederholung solcher Versuche als wünschenswerth. Die Generalversammlung einigte sich mit nahezu sämmtlichen Stimmen dahin: Eine Commission zu ernennen, welche die Wünsche des Herrn Herwig einer gründlichen Untersuchung zu unterziehen und das Ergebniß ihrer Berathung dem Vorstand des Süddeutschen Buch händlervereins zu unterbreiten habe. Letzterer habe die Anträge der Commission zu prüfen und, falls er dieselben billige, sie an die geeignete Stelle in Leipzig einzusenden, so daß bis zur nächsten Ostermesse ein förmlicher Antrag gestellt und die Re organisation des Börsenblattes in Bälde in's Leben gerufen werden könne. Nach einer kurzen Verhandlung über die Zusammensetzung dieser Commission, und nachdem Herr Spemann derselben an's Herz gelegt, sich auf praktische Vorschläge zu beschränken und diesen womöglich Satzproben, Kostenüberschäge u. s. w. bei- znfügen, wurden die Herren Neff, Herwig und Sonnewald (Tübingen) in die Commission gewählt, und die Generalversamm lung gegen 11 Uhr geschlossen. Ueber die Abrechnung selbst, eine (sit venia vsebo) Miniatur ausgabe der Leipziger, ist wenig zu sagen. Sie war in den üblichen zwei Stunden vollkommen abgewickelt. — Ob glatt? Wohl nicht überall; im Allgemeinen aber herrschte doch wieder das stereotype Wort: „Es ist ordentlich gezahlt worden." Fehlte freilich auch manch' theures Haupt, so gilt doch von der „schwarzen Liste" in Stuttgart noch mehr, als von der Abrechnung: sie ist, Gottlob, — auch eine Miniaturausgabe der Leipziger, und zwar relativ betrachtet. So ist es denn auch kein Wunder, wenn Ihr Börsenbericht erstatter die Stuttgarter Börsensignatur mit dem jederzeit will kommenen Schlußwort zeichnet: Stimmung gut! II. Auf die diesjährigen Meßvergnügungen war man sehr gespannt und durfte es auch sein. Es hatte sich ein ComitS gebildet, das, aus den Herren A. Bonz (Bonz ö- Co.), R. Koch (I. G. Cotta), A. Pfeiffer (Greiner L Pfeiffer) und L. Schickhardt (Schick hardt L Ebner) bestehend, sich frühzeitig an's Werk machte, mit der killen Emsigkeit der Kölner Heinzelmännchen oft bis spät in die Nacht hinein arbeitete und nur selten gegen nähere Bekannte von einen umfassenden und großartigen Plänen etwas verlauten ließ. Doch wußte man so viel, daß es von der bisher üblichen, fast stets verregneten Silberburg-Röunion durchaus abweichen und Neues, nie Dagewesenes bieten wollte. Durch die Versendung der Einladung an die Mitglieder des üddeutschen Buchhändlervereins wurde der Schleier gelüftet, die Spannung aber noch vermehrt. Es figurirten auf dem Programm zwei Lustspiele, die Rollen mit Buchhändlern und ihren Ange hörigen besetzt, eine große humoristische Pantomime, „die Bürg schaft" von Schiller, ein Tiroler Quartett, Orchesterstücke, Solo gesänge, ein Duett u. dergl. Der Andrang um Billets war von Anfang an ein überaus starker, und es erwuchs die Sorge, ob der Concertsaal der Lieder halle die Fülle der zu erwartenden Gäste werde fassen können Und in der That erwies sich der gegebene Raum als zu eng, so daß für das nächste Jahr der große Festsaal desselben Gesellschaftshauses schon jetzt in Aussicht genommen worden ist. Doch kehren wir wieder zur historischen Reihenfolge der Ver gnügungen zurück und begrüßen wir die auswärtigen Gäste am Abend des 15. im Hotel Silber. Zumeist waren es wieder die alten lieben Bekannten, die sich da — und leider nicht gar zahlreich — zusammenfanden: die Herren Petters (Bangel L Schmitt- Heidelberg, Detloff-Baset, Witter-Neustadt, Hermann- Mannheim, Köppel-St. Gallen, Limbarth-Wiesbaden, Schöp - ping (Lindauer)-München, Baur (Mangold)-Blaubeuren, Meck- Konstanz, Gerle (Tascher)-Kaiserslautern u. m. A. Zusammen mit den zahlreich erschienenen Stuttgarter Collegen ergab sich aber doch eine stattliche Tafelrunde, die, was ihr an Menge abging, durch einen so guten Humor zu ersetzen wußte, daß ein Theil der Erschienenen sich erst in später Nachtstunde zur Ruhe begab. Im klebrigen wußte man, daß noch zahlreicher Zuzug für den folgenden Tag (Montag) zu erwarten sei, und dies bestätigte neben den beiden Generalversammlungen der Frühschoppen, zu welchem für 11 Uhr das Vergnügungs-Comite in das Hotel Royal einge laden hatte. Die ungünstige Witterung erlaubte den Aufenthalt im Garten des Hotels nicht, und so fand man sich im kleinen Saal zu sammen, der bald eine ebenso zahlreiche als heitere Gesellschaft in sich schloß. Die friedfertig behagliche Stimmung der Generalver sammlung übertrug sich auf den Frühschoppen, der für die kommenden Ereignisse die besten Aussichten verhieß. Mit süd deutscher Beharrlichkeit saßen nicht Wenige so lange beim Münchener Bier, daß sie gleich vom Schoppen sich zum Festessen begeben konnten, das, für zl-2 Uhr angesagt, der Einheimischen und ihrer werthen Gäste harrte. Unter den Klängen eines Festmarsches von Faust begann das Mahl im Oberen Museum, an dem sich einige 60 Personen be theiligten. Die altdeutsche Speisekarte bot: Ein Suppen von Krebsen — Vorhennen (Forellen) in Wasser gesotten — Gebraten Reh mit welschen Nudeln — Junge Gänse mit süßen Musen und Salaten — Ein gut Kuchen von Brot mit Brühe — Allerhand köstliche Weine. Das erste Lebehoch brachte Herr vr. Julius Hoffmann (Thienemann) auf Kaiser Wilhelm, und bald darauf das zweite Herr Petters - Heidelberg auf König Karl von
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