Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.08.1882
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- 1882-08-30
- Erscheinungsdatum
- 30.08.1882
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- Deutsch
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H 201, 30. August. Nichtamtlicher Theit. 8b89 Folge, fängt mit A an, hört mit Z auf. In dieses Alphabet sind je an Ort und Stelle die Hauptmaterien nach Stichworten einge fügt mit einem Hinweis auf die Namen der betreffenden Autoren. Daß man sich dabei vergebens nach Materien wie Magen, Leber, Milz u. s. w. umsteht, daß anderseits Stichworte wie: Klinische Mcdicin, Praktische Medicin, Populäre Meinem keinen rechten Sinn haben, daß eine Reihe von nennenswerthen Werken, wie „Lehmann, Bäder- u. Brunnenlehre", „Zenker u. Ziemssen, Oesophagus-Krank- heiten", gar nicht genannt sind, erwähnen wir nicht, um besonders zu tadeln, sondern um zu zeigen, daß es manchmal gefährlich ist, die Kritik herauszufordern. Abgesehen von diesen niehr nebensächlichen, indas Gebiet der Versehen gehörenden Fehlern,ist uns aber auch sonst aus dem Gebrauch dieses Bademecum klar geworden, daß für eine so eigenartige Disciplin, wie die Heilwissenschaft, eine An ordnung des Stoffes, nach Art des Bademecum nicht genügen kann. Welchem Arzt, der sich über einen Zweig seiner Wissenschaft orien- tiren will, wird man zumuthen können, die unter dem betreffenden Stichwort angeführten 60—100 Autoren in dem Katalog einzeln nachzuschlagen? Ist er beim vierten Titel angelangt, so hat er bereits Preis und Umfang des Buches von Nummer eins wieder vergessen und die Sisyphusarbeit muß von neuem beginnen. Es kann diese Anordnung nach Stichworten nur da ihren Zweck er füllen, wo es sich um wenige Autoren, höchstens 6—10 handelt. In allen anderen Fällen ist es unbedingt nöthig, doß die vollen Titel gleich da zu finden sind, wo sie der Materie nach hin gehören. So große Gebiete, wie Anatomie, Augenheilkunde, Hygiene, Nerven heilkunde, Pathologie, Therapie, dürsen keinesfalls mit Aufzeichnung von bloßen Namen abgcthan werden. Entweder allgemeine alpha betische Anordnung der Titel und ein ganz sorgfältig gearbeitetes umfassendes Materienregister sind hier das Geeignete oder aber eine systematische Eintheilung nach Hauptfächern mit besonderer Berücksichtigung einzelner Unterabtheilungen und deren Hervor hebung durch die betreffenden Stichworte. Elftere, von Engclmann und Baldamus adoptirte Art ist für den Handgebrauch des Sorti menters die zweckdienlichere; letztere Art dürfte sich ausschließlich für Kataloge empfehlen, die dem Interesse des Publicums dienen sollen. Um an einem Beispiel zu zeigen, wie wir uns die Aus führung eines praktischen zur Verbreitung bestimmten medicinischen Literaturkataloges denken, greifen wir die Gruppe der Krankheiten des Respirationsapparates heraus. Die folgende Anordnung dürfte sich als zweckdienlich und übersichtlich erweisen: L. Allgemeines. (Lehr- u. Handbücher der Respirat.-Krank- heiten.) Hierunter etwa die Literatur über Asthma, Catarrh, Croup, Keuchhusten, soweit diese Arten monographisch be handelt sind, bei den betreffenden Stichworten titelmäßig verzeichnet. U. Krankheiten der Nase, des Rachens, des Halses (Rhinologie, Laryngologie, Pharyngologie). 6. Krankheiten der Lunge. v. Anatomie u. Physiologie der Athmungsorgane. Zu verweisen wäre außerdem auf die Stichworte: Diphtheritis, Oesophagus, Percussion und Auscultation, Klimatotherapie, Jn- halationstherapie. Ob die vorhandene Literatur dazu zwingt, noch andere Materien specialisirt auszuführen, wird sich bei Ausarbeitung eines Kataloges leicht ergeben. Mit einer derartigen Anordnung des Stoffes wäre der Arzt sofort orientirt über die gesammte ein schlägige Speciallileratur. Er hat nicht erst nöthig, sich auf 20— 30 Seiten die einzelnen Posten mühsam zusammen zu suchen, und jedenfalls ist es leichter, zwei Seiten mit Titeln rasch zu überfliegen, als aus 10 verschiedenen Blättern dieselben nachzuschlagen. Wir geben zu, daß dieses System größere Schwierigkeiten zu überwinden hat und oft den gewiegtesten Bibliographen in Verlegenheit bringen wird, wohin er mit manchen Titeln soll. Es schadet aber nichts, wenn einzelne Bücher unter verschiedenen Rubriken doppelt er scheinen, wie wir überhaupt an diese Sortimentskataloge allzu hohe bibliographische Anforderungen nicht stellen möchten. Eine ge wisse Einfachheit in der Anordnung, Vermeidung zu großer Detail! irt- heit bei Wiedergabe der Titel, eine gute Auswahl der auszunehmeo- den Bücher selbst möchten wir als die wünschenswerthesten Er fordernisse eines Katalogs bezeichnen. Bei der Medicin würde z. B. die Aufnahme von Erscheinungen aus den letzten 10—12 Jahre« vollkommen genügen; Ausnahmen nur für herabgesetzte Artikel, für Monographien, die inzwischen keine Neubearbeitung mehr ge sunden haben, und für größere Werke, die bereits vor diesem Zeit raum begonnen worden sind. Manche Broschüre über einen ein zelnen Gegenstand ist oft wichtiger, als ein großes Werk aus früherer Zeit. Einer nicht unzweckmäßigen Anordnung begegneten wir in dem Katalog von Robert Clarke L Co. in Cincinnati, Libllotbsoa Illsckiaa. Dort sind alle Titel unter die Stichworte der einzelnen Materien rubricirt, während gleichzeitig aus diejenigen Stichworte verwiesen wird, welche bei dem betreffenden Gegenstand noch weiter in Betracht kommen können. Schlägt man z. B. auf: Digitalis, so findet man alle Werke über diesen Gegenstand verzeichnet, außer dem aber verwiesen aus die Stichworte: Disxauoatorios, Llatsris. mockioa, Oiioririaev, Umrapontias; bei vixbtbsri» ist verwiesen auf: visoasas ok obiläran, lüxiäomies, Imr^nx, kractioo ok meckiclus, Ibroat, Iraaüaotoin^, Emotiv ckissases und gleichzeitig die Literatur über Diphterie specificirt. Vervollständigt wird diese Anordnung des Katalogs durch ein alphabetisches Autorenregister mit kurzer Angabe des Titels, des Preises und der Seitenzahl des Hauptkatalogs. Obwohl uns diese Eintheilung der Materie ebenso wohl ihren Zweck zu erfüllen scheint, so möchten wir doch der syste matischen Anordnung immer den Vorzug geben, vorausgesetzt, daß sich Jemand findet, eine derartige Ausarbeitung zu unternehmen und mit Sachkenntniß durchzuführen, denn sie ist gegenüber dem System Wolf, wie dem System Clarke jedenfalls die ungleich schwierigere Art. Lebhaft bedauern muß man, daß Hr. Wolf auch bei der eben erscheinenden neuen Auflage des medicinischen Bademecum sein früheres System beibehalten hat. Er scheint zwar selbst eingesehen zu haben, daß eine bloße Ausspeicherung von Namen unter den Stichworten nicht befriedigen kann; denn es ist bei einzelnen Autoren ein kurzer Hinweis aus den Inhalt des Buches gegeben, auch ist sonst mancher Fortschritt bemerkbar. Könnte sich indeß Hr, Wolf entschließen, das Manuscript des Katalogs in der hier angeregten Weise umzuordnen, und würde es ihm außerdem gelingen, von einzelnen Verlagshandlungen ein Verzeichniß derjenigen Bücher, die nicht mehr cursfähig und darum zu herabgesetzten Preisen abzu geben sind, für den Katalog zu erlangen, so zweifeln wir nicht, er würde damit dem Sortimenter ein äußerst brauchbares Vertriebs- Mittel bieten und sicher damit die in dem früheren Artikel ausge sprochenen Wünsche erfüllen. — Welche Wirkung eine unzweckmäßige Eintheilung unter Umständen hat, dafür nur noch kurz ein Beispiel. Wir übergaben einem unserer Kunden einen der reichhaltigsten Antiguarkataloge; derselbe wurde uns mit dem Bemerken zurück gegeben: man könne sich nicht aus diesen Tausenden von Titeln das Wünschenswertste heraussuchen. Der Mann ist sonst eifrig bestrebt, alle Lücken seiner Bibliothek in deutscher, französischer, englischer und amerikanischer Literatur aus Antiquarkatalogen zu ergänzen. So, wie das Bademecum jetzt ist, bildet es allerdings für den Sortimenter eine ganz bequeme Eselsbrücke — daher und weil nichts Anderes zur Verbreitung au masso vorhanden war, der Er folg; — aber der Mediciner, der es als Rathgeber benutzen will, ' wird nur mit Mühe, oder gar nicht finden, was cr sucht.
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