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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.11.1903
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- Erscheinungsdatum
- 24.11.1903
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- Deutsch
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9634 Nichtamtlicher Teil. 272 24. November 1903. Brandenburg Einwohner 49 200 Buchhandlungen 3 Hagen i. W. 50 600 2 Offenbach 50 900 2 Beuthen 51 400 2 Osnabrück 51 500 6 Bromberg 52 000 2 »Eine Stadt wie Lübeck weist bei 82 000 Ein wohnern nur fünf Sortimentsbuchhandlungen auf. Pro fessor Bücher konstruiert sich also einen Fall, den es gar nicht gibt, wenigstens nicht als typisch.« Der Haupt- und Kernpunkt der Bücherschen Tiraden ist bekanntlich die Rettung des Kundenrabatts, dessen Ver kürzung er zu einem — Vertragsbruch der betreffenden Verleger gegen ihre Autoren konstruiert; denn -durch die mit der Abschaffung des Kundenrabatts ver bundene Veränderung der Absatzbedingungen sind aber sämtliche aus früherer Zeit vorhandenen Verlags verträge in dieser, die Autoren schädigenden Weise ab geändert worden«. Also die Regel ist Verkauf unter dem vom Verleger festgesetzten Ladenpreis! Der Verleger setzt wohl den Laden preis einzig aus dem Grunde fest, daß er nicht beachtet wird? In dieser Beziehung hat vor einigen Tagen das Landgericht in Düsseldorf eine von der Auffassung des Herrn Bücher über den Ladenpreis erheblich abweichende Ansicht bekundet, worüber inzwischen auch in diesem Blatt Mitteilung gemacht worden ist. Fünf Düsseldorfer Kolonialwarenhändler verklagten ein dortiges Warenhaus auf Grund des Z 826 des Bürgerlichen Gesetzbuches, weil das Warenhaus ein Seifenpulver unter dem vom Fabrikanten festgesetzten Laden preis verkaufte. Sie erblickten darin eine Schädigung, die ihnen in einer gegen die guten Sitten verstoßenden Weise zugefügt worden sei, und das Landgericht hat sich dieser Auffassung angeschlossen und dem Warenhaus den Verkauf des Seifenpulvers zu einem billigem als dem festgesetzten Verkaufspreis unter Androhung einer Geldstrafe bis zu 1500 ^ für jeden Fall verboten. Das Düsseldorfer Urteil wird voraussichtlich in die hohem Instanzen gehen, und da wird es dann interessant sein, deren Stellung zu dem Urteil kennen zu lernen. Aber mag sie ausfallen wie sie will, jedenfalls ist die Annahme des Gegenteils, daß es nämlich normal sei, unter Preis zu verkaufen, die Bücher unbegreif licherweise vertritt, völlig ausgeschlossen. Interessant sind auch die Mitteilungen des Verbands vorstandes über die Unkosten, die der nach Bücher so »schläfrige« Sortimentsbuchhandel aufwendet für den Vertrieb der Neuig keiten durch Ansichtssendungen, Kataloge, direkte Anzeigen, Prospekte u. ä., für deren Einzelheiten hier auf die Schrift selbst verwiesen werden muß. Ebenso noch betreffs vieler andrer Fälle. Der Inhalt dieser Antwort hat den großen Vorzug, direkt von Männern aus der Praxis zu stammen, die vielleicht nicht so viele schöne Worte zu machen gewohnt sind, deren Mitteilungen aber den Tatsachen entsprechen, und das ist in Anbetracht von haltlosen Verdächtigungen doch auch noch etwas wert! Die Theoretiker — und sollten es gar deutsche Professoren sein — können jedenfalls von diesen Praktikern eine ganze Menge lernen, was ihnen not tut zu wissen, wenn sie Dinge beurteilen wollen, von denen sie nur die Außenseite kennen! G. Hölscher. Die achte Kunstausstellung der Berliner Sezession. u. (Bgl. Nr. 271 d. Bl.) Nachdem wir im ersten Bericht (vgl. Nr. 271 d. Bl.) über die großen Kollektionen einen Überblick gegeben haben, wenden wir uns heute den übrigen Ausstellern zu, indem wir aus ihrer großen Zahl einige der bemerkenswerten herausgreifen. Damit soll keineswegs gesagt sein, daß die nicht genannten als die weniger bedeutenden Künstler an zusehen seien. Da wir aber mit allen uns nicht beschäftigen können, so sind wir genötigt, Stichproben zu geben. Da ist Hans Baluschsk, Berlin mit drei Aquarellen, Typen aus der Bohdme, die er in seiner kräftigen Manier treffend in großen Bildern dazustellen liebt. — Dem seinigen verwandt ist das Talent von Heinrich Zille, Berlin, der in kleinen farbigen Zeichnungen und Skizzen uns zahlreiche Gestalten, ebenfalls aus den Schichten der Armen und Ver kommenen, mit noch verblüffenderer Treue vorführt. Sein »Spezialitätentheater im Vorort« und sein »Gürtelringkampf« zwischen ein paar dicken »Damen« sind geeignet, den Be schauer in laute Heiterkeit ausbrechen zu lassen. — Paul Baum, Berlin-Sluis (Holland), stellt Aquarelle aus, unter denen eine Landschaft mit zwei kahlen Bäumen ausfällt. — Bernard, Paris, hat in andrer Weise als sein Landsmann Rodin das Weib zum Gegenstand von Studien gemacht. Hier sind es Radierungen, die das tragische Schicksal in etwas theatralischer Weise schildern. — Martin Branden burg, Berlin, bietet in Kohlezeichnung einen großartigen »Norwegischen Wasserfall« und ein Pastell eines fast zu imposant wirkenden »Zwerges«, — G. Brandt, Berlin, einen in ungemein flottem Bogen aus dem Bügel gelangen den »Sonntagsreiter«. — Von Corinth, Berlin, bewundern wir eine treffliche Studie »Frauenhände« und eine andre zu dem Bilde »Salome«. — Hans am Ende ist als einziger Vertreter der Worpsweder Künstlergemeinde hier erschienen, u. a. mit einer farbigen, trefflichen Radierung »Herbstmotiv aus Worpswede« und einer Zeichnung »Wetter im Moor«. — Otto Feld, Berlin, führt gute Pastell-Landschaften vor in seinem »Frühling« und »Herbstmorgen an der See«. — Robert Haug, Berlin, variiert in seiner Lithographie »Erinnerungen« ein schon viel benutztes Motiv in fesselnder Weise. Ernst Heilemann, Berlin, zeigt sich diesmal nicht in seinem Element. Sein »Nachmittag im Garten« gibt jedoch ein hübsches Motiv stimmungsvoll wieder. — Thomas Theodor Heine, München, der produktive Satiriker, be gnügt sich diesmal mit Ausstellung eines Tapeten-Ornaments für eine Kulisse des Neuen Theaters zu Berlin. — Adolf Hildebrand, München, zeichnet sich wieder durch prächtige humoristische Zeichnungen von Biedermeier-Szenen aus. Köstlich sind sein »Brautpaar« und seine »Philosophie- Professoren«, noch besser aber seine Skizze einer alten Nymphe im Ballettröckchen, die den Philister aus dem Schlafe weckt. — Dora Hitz, Berlin, beschert uns wieder ein paar tüch tige Porträts in Pastell. — Auch Ludwig von Hofmann nimmt uns gefangen durch Pastelle, nämlich eine »Begeg nung«, »Träumerei« und »Lockung«. — Karl Holleck- Weithmann, Gr.-Lichterfelde, bietet auf kleinem Raum eine Anzahl entzückender landschaftlicher Bleistiftzeichnungen, die in Lichtdruck mit Text ein reizendes Album abgeben würden. Wilhelm Jordan, Berlin, stellt u. a. eine Litho graphie »Dame mit Fox« aus. — Josef Israels, Haag, ist der alte geblieben in seinen holländischen, sinnigen Motiven vom Meeresgestade und aus dem Familienleben, von denen er eine größere Anzahl in Zeichnungen und Ra dierungen ausstellt. Sein »Schlafendes Kind« und »Mutter und Kind« werden vermutlich bald Käufer finden. — Eine gute Illustration ist Hermann Klinisch' (München) Kreidezeichnung »Motiv aus Rotenburg o/Tauber«. — Max Klinger, Leipzig, sandte zwei soeben vollendete Radierungen zu dem Zyklus »Vom Tode«: »Die Pest im Lazarett« und »Spaziergang des Künstlers«, von denen be-
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