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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.08.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.08.1903
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- Deutsch
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^ 199, 28. August 1903. Nichtamtlicher Teil. 6571 Der Kunstverlag B. KoLL in Prag hat auch in diesem Jahre wieder eine Anzahl ausgezeichneter Werke ausgestellt. Da sind zunächst einige Lieferungen von »Jan Nowopacky, Alpine Kunstblätter«, die sehr gute, nach Ölgemälden von Nowopacky in Chromolithographie ausgeführte Bilder aus den österreichischen und deutschen Alpen enthalten. Weiter eine Mappe mit Ansichten von und aus der »Burg Buchlau«, gemalt von Alois Kalvoda. Die teils einfarbig, teils mehr farbig ausgeführten Reproduktionen sind von einer äußerst malerischen Stimmung und Wirkung, so daß das ganze Werk eine treffliche Gabe für jeden Freund von alten Burgen bildet. Die Mappe »Ferdinand Engelmüller, Stimmungen und Märchen« enthält fünfzig farbige und schwarze Reproduktionen nach Motiven aus einem alten Park, Waldstudien, Motive von der Elbe, Wanderungen, sowie Stimmungen und Märchen. Die einzelnen Blätter dieses Werks machen uns mit einem ausgezeichneten Künstler bekannt, in dessen Arbeiten durchweg eine reizvoll träumerische Stimmung zum Ausdruck kommt. Seine landschaftlichen Motive sind voller Poesie, die Stimmungen und Märchen von tiefer seelischer Träumerei durchhaucht. Die Reproduk tionen sind ausgezeichnet, vor allem zeigen die farbigen Blätter (Dreifarbendruck) eine überaus sorgfältige Ausführung, die wohl alle Feinheiten der Originale zur Geltung kommen lassen dürste. Ein prächtiges Verlagswerk ist die Mappe »Die Pflanze in der dekorativen Kunst«, gezeichnet von Professor A. Bouda. Diese Sammlung von Vorlagen pflanzlicher Motive und ihrer stilisierten Anwendung zur Ausfüllung verschiedenartig begrenzter Flächen dürfte sich besonders für Fach- und Gewerbe schulen eignen. Die Ausführung der einzelnen Vorlagen in Lithographie ist ausgezeichnet, die Durchführung der einzelnen Naturstudien und ihre Anwendung eine vortreffliche. Leider aber kann der Umschlag dieses so hübschen Werkes nicht gut geheißen werden. Die beiden Zeilen »Die Pflanze in der dekorativen Kunst« sind wohl hübsch angeordnet und lesbar, aber das Mittelschild bietet in seiner Schrift jedermann ein kleines Rätsel, zu dessen Lösung einige Zeit, sowie ver schiedene Drehungen und Wendungen des Umschlages in die richtigen Lichtverhältnisse erforderlich sind. Die Aufschrift auf einem Umschlag soll doch in erster Linie leicht lesbar sein, sonst hat sie ihren Zweck verfehlt. Die Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. in München bringt unter einer größeren Zahl gut ausgestatteter Werke auch ein mit Genehmigung des Königlichen Staatsministeriums herausgegebenes prächtiges Werk »Der Neubau des Baye rischei: Nationalmuseums in München« zur Schau, das die Beachtung aller Kunstfreunde in vollem Maße verdient. Nach einer mit autotypischen Innen- und Außenansichten des Baues geschmückten Geschichte über die Entstehung des Gebäudes und dessen eingehender Beschreibung folgen 75 große, vortrefflich ausgeführte Lichtdrucke, die neben einigen Außenansichten vornehmlich Innenansichten des Bayerischen Nationalmuseums zeigen. Das ganze Werk ist sorgfältig ausgeführt, die einfache Decke schließt sich dem reichen und gediegenen Inhalt sehr gut an. — Eine großartige Publikation ist ferner das von Max I. Friedländer herausgegebene Werk »Meisterwerke der niederländischen Malerei«, das die wich tigem Gemälde altniederländischer Kunst des XV. und XVI. Jahrhunderts enthält, die auf der Ausstellung zu Brügge 1902 zu sehen waren. Die Lichtdrucke sind ausge zeichnet, der kritische Text gibt eine treffliche Erläuterung, Maße neben den Tafeln verzeichnen die Größe des Originals. Das prächtige Werk dürfte sicher das reich haltigste Tafelwerk zur Geschichte der niederländischen Malerei sein. — Von dem Werke »Novamsvts, Lalasograpbioa«, Denk mäler der Schreibkunst des Mittelalters, herausgegeben von Or. A. Chroust, liegen die Lieferungen IX und X der ersten Abteilung vor, die Schrifttafeln in lateinischer und deutscher Sprache enthalten. Die Nachbildung der Handschristblätter in Lichtdruck ist eine überaus sorgfältige und schöne, so daß der Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. die vollste An erkennung für diese technische Leistung gebührt. Über das für die Schriftkunst des Mittelalters hochbedeutsame Werk hier noch Näheres zu sagen, dürfte wohl nicht erforderlich sein. Ünter den von Bruckmann ausgestellten Büchern finden sich ferner noch »Chamberlain, Grundlagen des XIX. Jahrhunderts«, das treffliche Werk »Floerke, Böcklin« und die Abhandlung »Bulle, Klingers Beethoven«. Eine äußerst rührige Verlagstätigkeit weist die Firma Wilhelm Knapp in Halle a/S. auf, deren Verlag sich vor nehmlich auf Photographie und photomechanische Verfahren erstreckt. Wohl etwa dreißig verschiedene Neuheiten, bezw. Neuauflagen dürften vorliegen, die zumeist namhafte Fach leute zu Verfassern haben und sich durch vorzügliche Be arbeitung des Textes, sowie durch einfache, gediegene Aus stattung auszeichnen. Von den ausgestellten Werken wollen wir nennen: Eders Jahrbuch der Photographie, Goerke, Kunst in der Photographie, Hübl, Dreifarbenphotographie, Mathies- Masuren, Gummidrucke, und Mathies-Masuren, Bildmäßige Photographie. Wilhelm Heinemann in London ist mit einer Anzahl Werke vertreten, die wegen ihrer gediegenen Ausstattung, des herrlichen Papiers und des säubern klaren Drucks mit hübschen Typen besondere Beachtung verdienen. In erster Linie muß hervorgehoben werden »Dobson - Armstrong, William Hogarth«, ein prächtiger Band von etwa 250 Seiten, der eine ausführliche Schilderung der Tätigkeit und der Werke dieses englischen Künstlers gibt. Der Text des Werks ist in einer klaren Type gesetzt, zur Illustration ist, auch bei den Bildern innerhalb des Textes, fast ausschließlich die Heliogravüre verwandt worden. Nur einge farbige Tafeln sind in Lichtdruck ausgeführt. Der Einband des Werks ist ein einfacher, aber doch vornehm wirkender. So liegt mit dieser Publikation ein Erzeugnis des englischen Ver lags vor, das der Firma Wilhelm Heinemann alle Ehre macht und sicher auch bei den deutschen Kunstfreunden eine beifällige Anerkennung und Aufnahme finden wird. — Ein gleich stattliches, wenn auch nicht ganz so vornehmes Werk ist »Rico:, Lintorieoiobio, bis Ille, worb snä tiwes«. Zum bildnerischen Schmuck ist in diesem Buch innerhalb des Textes nur die Autotypie verwandt, die Tafeln sind teils in Licht druck, teils in Dreifarbenbuchdruck hergestellt, aber von außerordentlicher Schönheit und sauberster Ausführung, so daß auch dieses Buch die größte Beachtung verdient. Beide Bücher sind in den berühmten englischen Druckereien Ballantyne Preß in London bezw. Ballantyne Hanson L Co. in London hergestellt und zeigen die schönen Typen sowie den säubern Druck, welche beiden bei diesen Druckfirmen ja schon längst anerkannt sind. »llbs ^.rt Imvsr Lortkolio« nennt sich ein in 500 Exemplaren angefertigtes Mappen werk, das in prächtigen Heliogravüren Nachbildungen nach Werken von da Vinci, van Dyck, de Hooch, Hobbema, Boucher, Grenze, Dürer, Rubens, Watteau und andern Meistern enthält. Noch eine weitere Anzahl Werke des Heinemannschen Verlags wie »vouZlas Llurra^, ckeavvs äWre«, »Lriebarä, llrcmgbt tbs bsart okLatagoaia«, Immer, Lbabspers,« »Dlwavgsr, Lleasures«, »Msm, Ute in manz» stetes enck in korsign lencks«, »Norsl, ^Keires ok West ^.kriee«, »'William Xiobolsov, llwelvs Lortreits« und andre zeigen in der Anlage, der Ausstattung, in Papier und Einband so hübsche Leistungen, daß es eine Freude ist, die einzelnen Bücher zu betrachten. Die Firma Wilhelm Heinemann ist sicher zu den ersten englischen Verlagsfirmen zu rechnen, von ihr dürfte 872»
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